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Adunoss
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eBook252 Seiten3 Stunden

Adunoss

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Über dieses E-Book

„Die schwarzen Astrumitoren sind zurück...“
Ein kalter Schauer jagt Jessys Rücken hinunter. Nie zuvor hat sie Angst in der Stimme ihres Großvaters gehört. Diesmal ist es anders.
Eine düstere Zukunft voll dunkler Schatten bricht an...

Schlagartig ändert sich Jessys Leben. Sie wird aus ihrer heilen Welt gerissen.
Welche fremde Macht bedroht ihren friedlichen Planeten Adunoss, den geheimnisvollen Schwesterplaneten der Erde?
Auf der Suche nach Antworten entdeckt sie die wahren Hintergründe eines teuflischen Plans und erlebt dabei das größte Abenteuer ihres Lebens.

Mörderische Kreaturen. Antike Relikte. Tödliche Rituale.
Der schwarze Astrumitor will die Menschheit in ein finsteres Zeitalter zurückversetzen. Mit Schrecken, die keiner der beiden Planeten je erlebt hat. Sein Ziel: der Untergang unserer Zivilisation.

Jessys außergewöhnliche Fähigkeiten werden von Tag zu Tag stärker. Gemeinsam mit ihren Freunden nimmt sie den Kampf auf!

Ein Fantasyroman für alle Altersstufen! Faszinierend und spannend!
SpracheDeutsch
HerausgeberXinXii
Erscheinungsdatum26. Feb. 2018
ISBN9783962462727
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    Buchvorschau

    Adunoss - M.C. Mazzucato

    Impressum

    So nah und doch so fern

    Ein Schultag, beinahe wie jeder andere auch, an einem regnerischen, dunkelgrauen Tag.

    Die Schule lag am Rande einer kleinen, verschlafenen Ortschaft. Sie war, bis auf die Kirche, das einzige Gebäude weit und breit hinter einer wuchtigen Kastanienallee, inmitten grüner Wiesen, Felder und einem kleinen Wald.

    Der einsame Junge am Spielplatz hatte braune, fein säuberlich frisierte Haare, trug Jeans mit einem dicken Pullover und Turnschuhe. Er lag in der Netzschaukel und starrte verträumt in den grauen Himmel, und so sah und hörte er, ganz in seine Tagträume versunken, niemanden kommen.

    Er fuhr erschrocken hoch, als die kleine Gruppe plötzlich vor ihm stand. Die Mädchen und Jungs aus seiner Klasse lächelten ihn freundlich an.

    „Komm, lass uns gemeinsam etwas spielen", forderten sie ihn auf, mitzukommen.

    Der Junge freute sich sehr, er wurde nur selten von der coolen Gang zum Mitspielen eingeladen. Eigentlich nur dann, wenn sie ihn zum Fußballspielen brauchten, weil ihnen ein Mann fehlte, und selbst dann waren sie nie besonders freundlich zu ihm, aber er war dabei und nicht mehr allein, das zählte für ihn! So schwang er sich aus der Schaukel und ging mit ihnen Richtung Fußballfeld, zu seinem Erstaunen gingen sie aber daran vorbei.

    Wir spielen nicht Fußball?, fragte er daher verwundert.

    Nein, heute nicht, sagte Johnny, der Anführer der Gruppe. Wir machen etwas Anderes, etwas Lustiges, es wird dir gefallen. Wir gehen in den Wald zur Kletterwand. Dort wartet eine Überraschung.

    Alle grinsten breit.

    Der Junge strahlte. Wenn sich alle so freuten, konnte das nur bedeuten, dass Peter Person kam. Johnnys Cousin, einer der bekanntesten Kletterer der Welt. Er war schon auf den höchsten Bergen gewesen und hatte die Schüler einige Male besucht, um ihnen Tipps und Tricks an der Kletterwand zu zeigen.

    Kurz vor dem Waldstück sagte Johnny: Da es eine Überraschung für dich ist, verbinden wir dir jetzt die Augen, ok?

    Er lächelte, dachte an seine letzten Übungen an der Kletterwand und ließ sich bereitwillig mit einem Tuch die Augen verbinden: Ich glaube, ich kenne die Überraschung. Das wird ein Spaß!

    Oh ja!, lachten die anderen und dirigierten ihn über das Laub in das kleine Wäldchen.

    Er spürte den Übergang auf den weichen Waldboden unter seinen Füßen und wurde unter Baumhäusern, Hängebrücken und Netzen bis zur Kletterwand geleitet.

    Wir sind schon da, sagte er. „Ich rieche das nasse Laub und das Holz des großen Klettergerüsts."

    Ja, gleich, ein paar Meter noch, entgegnete Johnny.

    Sie umkreisten die Kletterwand und standen nun an ihrer kahlen Rückseite. Sie war so riesig, dass sie die Sicht auf den gesamten Park versperrte.

    Na dann, sagte Johnny und ließ die Holzenden einer Springschnur aufeinanderschlagen. Der Spaß kann beginnen!

    Die Augenbinde wurde ihm aber nicht abgenommen. Als er sie selbst entfernen wollte, wurden plötzlich seine Hände schmerzhaft auf den Rücken gedreht und zusammengebunden.

    Er verstand nicht und rief: Was macht ihr denn da, was soll denn das?

    Weiter kam er nicht mehr, weil ihm jemand ein Tuch in den Mund stopfte und hinter seinem Kopf zusammenband.

    Er bekam Angst. Große Angst. Er wimmerte, wurde panisch und begann um sich zu treten. Sofort rangen sie ihn zu Boden und mehrere Körper warfen sich auf ihn, sodass er sich nicht mehr bewegen konnte. Sein Gesicht presste sich durch das Laub in die nasse Erde. Seine Beine wurden mit einer weiteren Springschnur gefesselt.

    Was sollte das, er hatte doch niemandem etwas getan! Ganz im Gegenteil, er machte den anderen die Hausaufgaben und verhalf ihnen bei Tests und im Unterricht zu besseren Noten. Er hatte sich auch nie über ihre Streiche in den Pausen beschwert. Er wollte doch nur Freunde haben und dazugehören!

    Tränen liefen ihm über das Gesicht. Die Angst schnürte ihm die Kehle zu. Er gab keinen Laut mehr von sich.

    Verabschieden wir uns von ihm, sagte Johnny.

    Sie traten auf seinen gekrümmten Körper ein, bespuckten und beschimpften ihn. Sein Gesicht wurde von Ästen zerkratzt. Blut rann über seine Wange.

    Kommt, lassen wir ihn da liegen, gehen wir!

    Er hörte ihr Lachen, vom Waldboden gedämpfte Schritte und ihre Stimmen, die sich immer weiter entfernten: Na, dem haben wir es jetzt aber gezeigt, der hat sich vor Angst fast in die Hosen gemacht...so ein Spaß...

    Vergebens kämpfte er gegen den Geschmack seiner Tränen, vermischt mit Erde und Blut. Alles war ruhig, er war verzweifelt, einsam und allein. Wehrlos, gedemütigt und verängstigt lag er am kalten Waldboden und hoffte auf Hilfe.

    Jessy starrte geschockt auf diese Szene, unfähig sich zu rühren. Ihr herzförmiges Gesicht war kalkweiß. So etwas Schreckliches hatte sie noch nie gesehen.

    Ein Mann in einem seltsamen braunen Anzug sprach mit ihrem Großvater: Arcturus, unglaublich, wie grausam diese Kinder waren. Kinder, Arcturus, und schon so bösartig! Der Junge konnte sich letztendlich selbst befreien. Er ist verletzt und steht unter Schock. Die Eltern der Kinder, die ihm das angetan haben, finden nichts dabei. Es kümmert sie nicht.

    Großvater wirkte nervös. Er strich durch seinen langen weißen Vollbart, was immer ein besorgniserregendes Zeichen war.

    Eindringlich, fast warnend, fragte der Fremde: „Du weißt, was das bedeutet? Du erkennst die Zeichen der Zeit, Arcturus? Der Zustand wird bedenklich. Folter unter den Jüngsten. Wir müssen etwas unternehmen, bevor es zu spät ist!"

    Großvater seufzte: Ja, ich bin ebenso erschüttert wie du. Wir müssen etwas unternehmen! Die Zeit ist gekommen, mein Lieber. Traurig, aber wahr...

    Gut, erwiderte der Fremde, dann lass mich deine Entscheidungen sobald als möglich wissen. Er hob seine Hand zum Gruß und sein Hologramm verschwand.

    Ohne das täuschend echt aussehende Hologramm des Fremden wirkte der Platz vor dem massiven Schreibtisch nun ein wenig leer, und es war unangenehm ruhig im Raum.

    Jessys Großvater war ein sehr großer Mann und seine weiße, beinahe bodenlange Toga verstärkte diesen Eindruck noch. Er hatte breite Schultern und eine stattliche Figur. Seine Toga wurde von aufwendig verzierten Spangen und einem breiten Goldgürtel mit imposanter Metallplatte gehalten.

    Er schien zu spüren, wenn Jessy in der Nähe war. Nervös strich sie eine bronzene Strähne aus ihrem Gesicht und machte sich mit einem leisen Räuspern bemerkbar. Wie sie angenommen hatte, war er nicht überrascht, sie zu sehen: „Wie lange bist du schon hier, mein Käferchen?"

    In letzter Zeit versuchte sie zwar, ihm das ‚Käferchenabzugewöhnen, diesmal beschwerte sie sich aber nicht darüber. Zu verstört war sie wegen des schrecklichen Vorfalls, den sie zuvor beobachtet hatte. Zusätzlich plagte sie schlechtes Gewissen, denn sie hatte sich hinter der Säule versteckt und gelauscht.

    Sie ging auf ihn zu und antwortete ehrlich: Ich habe alles gesehen und gehört. Ich habe noch nie etwas so Furchtbares erlebt - dass Menschen einander so etwas antun können!

    Furcht schwang in ihrer Stimme, sie sah in Großvaters sonst so gütige blaue Augen, aber nichts darin ließ im Moment seine gewohnte Herzlichkeit erahnen. Ganz im Gegenteil, wenn er so ernst blickte, was er sehr selten tat, sah er beinahe gefährlich aus.

    Er streichelte mit seiner riesenhaften Hand über ihren Kopf und sagte: "Mein Käferchen, wir leben hier in einer heilen Welt, einer harmonischen Gemeinschaft, in der es allen gut geht und haben keine Vorstellung mehr davon, wie grausam Menschen überhaupt sein können. Wir haben uns vor langer Zeit bewusst für diesen Weg entschieden."

    Fragend sah Jessy zu ihm auf.

    Er machte eine ausholende Geste und erklärte: In dem zuvor gehörten Fall bahnen sich Hass und Aggression unaufhaltbar ihren Weg. Sie beeinflussen nun die Entscheidungen der betroffenen Menschen und, nicht unwichtig zu erwähnen, auch die der kommenden Generationen. Ja, die Bereitschaft, tiefliegende negative Empfindungen auszuleben, kann auch weitergegeben werden. Wenn nun zu vielen Menschen Schlimmes passiert, und der Großteil der Menschheit mit Hass infiziert ist, kann dies zu ihrer Vernichtung führen.

    Jessy riss ihre Augen erschrocken auf. Wer könnte denn an so weitreichende Folgen denken? Aber müssen die Menschen dann nicht täglich Angst haben? Um ihr Leben und vor der Zukunft?, fragte sie.

    Ja!, rief Großvater. All das führt zu Krieg. Zeitweilig örtlich begrenzt, zeitweilig weltumspannend und zeitweilig mit der Angst, als gesamte Menschheit unterzugehen.

    Aber das ist doch blöd, entgegnete Jessy entsetzt.

    Großvater nickte: "Ganz richtig! Daher ist jede einzelne Entscheidung wichtig, denn auch die positive Spirale, das Gute kann sich unaufhaltsam seinen Weg bahnen!"

    Genau!, sagte Jessy und fügte fragend hinzu: Im Moment steht die Menschheit also auf der Kippe?

    Ja, antwortete er knapp und ehrlich. „Wir haben uns für das Positive entschieden. Es konnte sich durchsetzen, weiterentwickeln und festigen. Unsere negativen Anlagen haben sich mit Hilfe der Evolution in erstaunlich kurzer Zeit zurückgebildet! So konnten wir unser Überleben sichern."

    Nachdenklich strich Großvater durch seinen Bart und sagte:

    „Zwei blaue Planeten - geheimnisvoll miteinander verbunden, so ähnlich und einander doch so fern - die kriegerische Erde und der friedliche Planet Adunoss."

    Das Familiengeheimnis

    Am nächsten Tag dachte Jessy noch oft an die Nachricht von der Erde. Sie wollte Großvater unbedingt fragen, was mit den Zeichen der Zeit gemeint war, aber sie hatte ihn nie allein antreffen können.

    Großvaters Kontakte zur Erde waren ein Geheimnis, von dem sie schon länger wusste. Sie war die Einzige, die Zutritt zu seinem Privatraum hatte. Früher war sie auf einem der bequemen Sofas oft einfach eingeschlafen. Eines Tages, als Großvater dachte, dass sie tief und fest schlafen würde, was aber nicht der Fall gewesen war, nahm er eine der Nachrichten von der Erde entgegen. Seitdem war das Geheimnis gelüftet.

    „Wir waren einmal mit der Erde verbunden. Sie ist unser Schwesterplanet, hatte er ihr erklärt. „Die energetische Verbindung ist nie abgebrochen.

    Er hatte ihr Geschichten über die Entstehung der Erde, der Tier- und Pflanzenwelt und der Menschen erzählt.

    Großvater hatte ihr bewusst gemacht, dass schon seit langer Zeit nicht mehr von der Erde gesprochen werden durfte. Nun war sie aus den Köpfen der Menschen auf Adunoss bereits verschwunden. „Es gibt nur mehr eine Handvoll Menschen, die noch altes Wissen haben, und ich bin einer von ganz Wenigen, die auch schon einmal auf der Erde waren."

    Das hatte sie sehr beeindruckt. Jessy wäre auch gerne einmal zur Erde gereist, aber Großvater hatte klargestellt, dass die Informationsexkursionen, die es früher regelmäßig gegeben hatte, eingestellt worden waren.

    Je mehr sie an die Erde dachte, umso mehr Fragen schwirrten Jessy durch den Kopf, weshalb sie Großvater um ein vertrauliches Gespräch bat. Jessy eilte in seinen Privatraum - eine riesige Marmorhalle mit zahlreichen Säulen tief unter der Erde, weit unter allen anderen Etagen und Räumen des Hauses gelegen.

    An einer der Wände fiel ein Wasserfall von der Decke in ein Becken, von dessen Boden ein großer Amethyst lila, ein Rubin rot, ein Saphir blau und ein Smaragd grün durch das kristallklare Wasser schimmerten. Alle Edelsteine leuchteten aus ihrem Inneren heraus. Ganz besondere Strahlen sandte jedoch ein großer, in allen Regenbogenfarben funkelnder Diamant aus. Er durchzog mit seinen hellen Strahlen den gesamten Brunnen.

    Auf der anderen Seite der Halle begann eine wundervolle Bibliothek, die in einen kreisrunden Raum führte, der vom Boden bis zur Decke voll mit antiken Büchern war. In ihrer Mitte befand sich eine vertiefte Feuerstelle, umgeben von vier Steinstufen mit weichen Kissen. Direkt dahinter befanden sich kleine Marmortische mit roten Polstersofas.

    Die Bücher hatten dicke Ledereinbände mit goldenen und silbernen Symbolen. Sie waren teilweise abgegriffen und fleckig. Manche waren mit aufwendig geprägten Lesezeichen versehen. Wenn man über die Einbände strich, was Jessy sehr gern tat, spürte man ihre Symbole und eine besondere Energie bei so manchem Buch.

    Großvaters mahnende Worte hallten durch ihren Kopf: „Bücher sind etwas sehr Kostbares und Wertvolles! Informationen, die nicht gelöscht oder verändert, sondern nur mutwillig zerstört werden können. Sie bleiben original über Jahrhunderte und sogar Jahrtausende erhalten!" Es gab nur mehr wenige Bücher auf Adunoss. Der einzige Ort, an dem man offiziell auf Adunoss Bücher fand, war die Zentralbibliothek. Das machte Großvaters Sammlung umso wertvoller.

    Als Jessy die zwischen den Schränken in der Luft stehenden Bücher sah, musste sie schmunzeln. Großvater hatte die Angewohnheit, Dinge, mit denen er sich gerade beschäftigte, quasi in der Luft herumliegen zu lassen. Er war ein begabter, wenn nicht sogar der begabteste Telekinetiker, den es gab. Viele Menschen auf Adunoss konnten Gegenstände nur mit der Kraft ihres Geistes ein wenig bewegen oder heben, aber niemand konnte dies so blitzschnell und scheinbar mühelos mit allem, wie ihr Großvater.

    Auch er kam früher als vereinbart. Jessy hatte daher keine Zeit mehr, in der Bibliothek nach Büchern über die Erde zu stöbern, aber sie hatte sich fest vorgenommen, dies nicht zu vergessen. Als sie Großvater sah, eilte sie auf ihn zu und überfiel ihn mit ihrer dringlichsten Frage: „Weiß Mutter, dass die Menschen auf der Erde so grausam sein können?"

    Entsetzt blickte er auf sie herab und entgegnete beinahe wütend: „Jessy, du musst dich an unsere Vereinbarung, mit niemandem über die Erde zu sprechen, halten! Und schon gar nicht mit deiner Mutter!"

    Diverse Bemerkungen zwischen Großvater und ihrer Mutter bei gemeinsamen Essen hatten Jessy immer wieder aufhorchen lassen und verraten, dass ihre Mutter über die Erde Bescheid wusste. Daher hatte Jessy nicht mit so einer heftigen Reaktion gerechnet und blickte ihn verstört und ängstlich an. Er ergriff ihre Hand und sagte: „Ich denke, es ist an der Zeit, dir ein Familiengeheimnis zu offenbaren."

    Sie setzten sich in der Bibliothek auf die Steinbank. Er blickte zur Decke und es schien ihm schwer zu fallen, die richtigen Worte zu finden. „Dein Vater, Jessy, war einer der bekanntesten und angesehensten Wissenschaftler auf diesem Planeten. Ich habe sehr oft mit ihm zusammengearbeitet. Er war sehr begabt, liebte seinen Beruf und die Forschung. Er war einer der Wenigen, die damals noch die Erlaubnis erhielten, zur Erde zu reisen. Die Informationsreisen zur Erde waren geheime wissenschaftliche Projekte. Diese Reisen waren jedoch zum damaligen Zeitpunkt schon sehr gefährlich, und genau dies wurde ihm zum Verhängnis. Dein Vater starb bei der letzten Reise, die zur Erde unternommen wurde. Aufgrund dieses Vorfalles wurden die Reisen zur Erde eingestellt und verboten."

    Jessy war geschockt. Sie hatte immer geglaubt, ihr Vater sei noch vor ihrer Geburt bei seinen Experimenten einem Arbeitsunfall erlegen. Wie konnte es sein, dass er der Brutalität von Menschen zum Opfer gefallen war? Ihr Körper zitterte. Ein dumpfes Gefühl breitete sich in ihrer Brust aus. Ihre Stimme bebte: „Aber warum, was ist denn passiert?"

    Großvater seufzte. Nach kurzem Zögern antwortete er: „Die Menschen auf der Erde erfinden immer kompliziertere und effizientere Waffen, um sich gegenseitig zu töten. Man wusste nie, auf welche Menschen man gerade treffen würde bei seinem Besuch."

    „Aber warum sollen sie sich und uns töten wollen, es sind doch Menschen, dieselbe Spezies?!", hakte Jessy verzweifelt nach.

    „Das liegt noch in deren Natur. Brutalität. Neid. Hab- und Machtgier, sagte Großvater traurig und hob seine Hand. Jessy konnte nicht sehen, von wo es kam, aber plötzlich schwebte ein Buch vor ihr. Es war groß und dick, mit einem hellblauen Ledereinband. In Gold geprägten, geschwungenen Lettern stand über der Weltkugel „Erde.

    „In diesem Buch steht alles über die Erde", sagte Großvater geheimnisvoll. Neugierig starrte Jessy zwischen Großvater und dem vor ihrer Nase schwebenden Buch hin und her. Mit einer weiteren Handbewegung blätterte Großvater über viele Seiten. Sie konnte schwarze und bunte Symbole, Schriften und Zeichnungen sehen.

    „Im Augenblick ist der Planet Erde in der Hand der Negativ Mächtigen. Sie nützen raffinierte Methoden, um die Massen zu beeinflussen. Sie sind Hauptlieferant der Nahrung und verunreinigen diese mit chemischen Giften und Genmanipulationen, so dass die Menschen massenweise an Krankheiten sterben. Die langsame Vergiftung der Menschen bezieht sich auch noch auf viele andere Dinge, wie zum Beispiel deren Pflegeprodukte, diverse Medikamente - das sind deren Heilmittel - und noch so vieles mehr. Sie sterben nicht sofort daran, sondern erst nach vielen leidvollen Jahren. Zu diesem Zeitpunkt ist niemand mehr in der Lage, Rückschlüsse zu ziehen. Dazu kommt, dass die Menschen auf der Erde alles tun, um ihren Lebensraum, ihre eigenen Lebensbedingungen, zu zerstören."

    „Die Menschen müssen sich doch gegen die Negativ Mächtigen wehren können!", rief Jessy empört.

    „Sie könnten, wenn sie diese Dinge erkennen lernen, sich zusammenschließen und positiv denken würden! Das wäre der Schlüssel! Daher ist auch noch nicht alle Hoffnung verloren, denn es gibt einige, die versuchen, die Menschheit zu retten - er hielt inne und holte tief Luft – vor sich selbst!

    Auf Adunoss haben wir eine weiterentwickelte menschliche Hochkultur, die durch die Harmoniegesellschaft und den anhaltenden Frieden entstand. Sie erlaubte, das geistige menschliche Potenzial des Menschen besser zu nützen. Aber wie wird die Evolution auf dem Planeten Erde reagieren? Wird sie zum Schutz des Überlebens der Menschheit eingreifen? Oder womöglich einer anderen Spezies den Vorrang geben? Sollte die Evolution schützend der Menschheit zu Hilfe eilen, wird sie Hass und Gewaltbereitschaft unterstützen und stärker werden lassen? Dies wäre letztendlich aber das Ende der Menschheit auf der Erde. Oder umgekehrt: Werden sich Mitgefühl, positives Denken und Harmonie anstelle von Brutalität durchsetzen? Die Möglichkeit also zum Beginn einer höher entwickelten menschlichen Spezies."

    „Was steht denn dazu in deinem Buch, Großvater?", wollte Jessy wissen.

    Das große blaue Buch schwebte immer noch vor ihnen und Jessy sah verschiedene Tiere abgebildet: Schlangen, Vögel, Krokodile und Affen.

    „Du siehst, in der Tierwelt setzt sich einfach der Anpassungsfähigere durch, manchmal aber auch die klügere Eigenschaft. Oft ist es aber auch so, dass sich gar nichts

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