Die Alhambra: Geschichte Kunst Architektur
()
Über dieses E-Book
Andreas Friedrich
Der Autor Andreas Friedrich hat in Würzburg und Granada Geographie, Germanistik und Hispanistik studiert. Die Alhambra lernte er im Rahmen vieler privater Besuche und während seines Studienaufenthaltes kennen.
Ähnlich wie Die Alhambra
Ähnliche E-Books
Hitler – wie lange noch?: Eine Spurensuche auf dem Weg vom Heiligen Römischen Reich der Deutschen zum Deutschland von heute Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Buch der Wunder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHannover: Kleine Stadtgeschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Kunst Zentralasiens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStadtlandschaften Entwerfen?: Grenzen und Chancen der Planung im Spiegel der städtebaulichen Praxis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMöbel als Medien: Beiträge zu einer Kulturgeschichte der Dinge Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMagdeburg: Kleine Stadtgeschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStadtutopien und Idealstadtkonzepte des 18. und 19. Jahrhunderts am Beispiel der Großstadt Paris Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieblingsplätze Nordschwarzwald Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLudwig III.: Bayerns letzter König Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGleisdreieck / Parklife Berlin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWir machten die schwarze Arbeit des Holocaust: Das Personal der Massenvernichtungsanlagen von Auschwitz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenArchitekturführer Innsbruck / Architectural guide Innsbruck Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDinkelsbühler Hauslexikon N-R Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStrukturelle Architektur: Zur Aktualität eines Denkens zwischen Technik und Ästhetik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenComputergeschichte(n): Die ersten Jahre des PC Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen111 Orte in Kiel, die man gesehen haben muss: Reiseführer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHitler ging - sie blieben: Der deutsche Nachkrieg in 16 Exempeln Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKartographische Oberflächen: Interpolation, Analyse, Visualisierung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUrbanität durch Dichte?: Geschichte und Gegenwart der Großwohnkomplexe der 1970er Jahre Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRaumklima & Lüftung der Wohnung: Wege zum Wohlfühlen. Bauliche Voraussetzungen. Richtiges Verhalten. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSinn und Krise moderner Architektur: Zeitgenössisches Bauen zwischen Schönheitserfahrung und Rationalitätsglauben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHamburg: Kleine Stadtgeschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit Scratch 3 programmieren lernen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBerlin im Nationalsozialismus: Politik und Gesellschaft 1933-1945 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenImmer am Gleis - Mit der Bahn unterwegs: Bahnfahren in Europa und Amerika Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie das System Eisenbahn funktioniert: Praxisbuch Eisenbahn Band 1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenArchitektur wahrnehmen (2. Aufl.) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Architektur für Sie
Jugendstil Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnglizismen und andere "Fremdwords" deutsch erklärt: Über 1000 aktuelle Begriffe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnbekanntes Wien: Verborgene Schönheit - Schimmernde Pracht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLexikon der Symbole und Archetypen für die Traumdeutung Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Geschichte der Freimaurerei - Band I: Reprint von 1932 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Wie wir leben könnten: Autark wohnen, Unabhängigkeit spüren, Gemeinschaft entdecken Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen...Als die Noten laufen lernten...Band 2: Kabarett-Operette-Revue-Film-Exil. Unterhaltungsmusik bis 1945 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBauhaus Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die 68er: Ein SPIEGEL E-Book Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Bibel des Traditionellen Bogenbaus Band 4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPassau: Kleine Stadtgeschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenArchitektur zwischen »Drinnen« und »Draußen«: Zugangsinszenierungen metropolitaner Hochhäuser Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnterirdisches Slowenien: Ein Exkursionsführer zu den Höhlen des Klassischen Karstes Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenArchitektur: Schein und Wirklichkeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Römische Reich im religiösen Wandel der Spätantike: Kaiser und Bischöfe im Widerstreit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVernakulare Moderne: Grenzüberschreitungen in der Architektur um 1900. Das Bauernhaus und seine Aneignung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUrgeschichte der Moderne: Zur Theorie der Geschichte der Architektur Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEnergiesparendes Bauen und Sanieren: Neutrale Information für mehr Energieeffizienz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas LEGO®-Architektur-Ideenbuch: 1001 außergewöhnliche Bautechniken für Mauerwerk, Fenster, Säulen, Dächer und vieles mehr Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVastu: Das indische Feng Shui: Wiederauflebende Architektur-Lehre Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchlösser und Herrenhäuser in Vorpommern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMutter, Muse und Frau Bauhaus: Die Frauen um Walter Gropius Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTiny House Deutschland: Lebe groß in einem kleinen Haus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenChinesische Kunst Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Monstermauern, Mumien und Mysterien Band 7 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDIE BAUTEN DER AUSSERIRDISCHEN IN ÄGYPTEN: Mitteilungen der Santiner zum Kosmischen Erwachen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDrinnen – Wie uns Räume verändern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Neue Betrachtung Der Ägyptischen Pyramiden Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Rückkehr der Wohnmaschinen: Sozialer Wohnungsbau und Gentrifizierung in London Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenArchitektur Grunz Wissen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Verwandte Kategorien
Rezensionen für Die Alhambra
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Die Alhambra - Andreas Friedrich
Inhalt
Vorwort
Der geschichtliche Rahmen: Die Mauren in Spanien
Die Baugeschichte der Alhambra
Wege zur Alhambra
Architektur und Struktur der Alhambra
Die Alcazaba
Der Palast Karls V.
Der Mexuar-Palast
Der Comares-Palast mit dem Myrtenhof
Der Löwenhof
Die christlichen Räume im Palastbereich
Der Partal-Palast
Türme und weitere Sehenswürdigkeiten
Der Generalife
Historische Reiseberichte
Der Autor/Bildnachweis
Vorwort
Die Alhambra ist eines der faszinierendsten Bauwerke weltweit. Wer ihren Anblick mit den schneebedeckten Bergen der Sierra Nevada im Hintergrund einmal genossen hat, wird ihn niemals mehr vergessen.
Die grandiose Palaststadt ist das bedeutendste Zeugnis der arabischen Herrschaft in Spanien und verweist auf eine Epoche voller Konflikte, aber ebenso auf ein zeitweises konstruktives Miteinander von maurischer Kultur und europäischem Mittelalter.
Die Faszination des Autors für das europäisch-arabische Ambiente Andalusiens hält seit vielen Jahren an. Das Interesse weckten zunächst einige Alhambra-Besuche im Rahmen eines ersten Sprachkurses, dann folgten zwei Auslandssemester an der Universität Granada, Studienreiseleitung und viele weitere Besichtigungen im Rahmen von Urlaubsaufenthalten und der Arbeit an einem Wanderbuch. Der Spanien-Boom hält weiter an und damit das Interesse an Andalusien und seiner spannenden Geschichte zwischen Morgen- und Abendland. Es lag nahe, ein Buch speziell über die Alhambra zu konzipieren, welches über den Rahmen eines Reiseführers hinausgeht, mit mehr Detailinformationen zu Architektur, kulturellem und geschichtlichem Hintergrund. Ich habe versucht, zu Gunsten der besseren Lesbarkeit so weit wie möglich auf spezielles kunsthistorisches Fachvokabular zu verzichten. Interessierte Leser können sich der angegebenen Literatur widmen, die weitere spezielle Aspekte behandelt. Einige Auszüge aus historischen Reiseberichten sollen das Bild der Alhambra abrunden. Noch viel mehr wäre zu sagen über die Sozial-, Wirtschafts- und Alltagsgeschichte Granadas und der Alhambra, vielleicht ja im Rahmen einer späteren Neuauflage. Der Denkmalschutz in Granada ist dynamisch, und viele früher geschlossene Gebäude öffnen inzwischen in saniertem Zustand ihre Pforten.
Ihnen, liebe Leser, wünsche ich eine gewinnbringende Lektüre und einen spannenden Aufenthalt in Granada und auf der Alhambra.
Winter 2016/17, Andreas Friedrich
Der geschichtliche Rahmen:
Die Mauren in Spanien
Die nasridische Herrschaft von Granada war das letzte Aufblühen der arabisch-maurischen Kultur auf der Iberischen Halbinsel. Für das Verständnis der historischen Verhältnisse ist es hilfreich, sich mit den Grundzügen der großräumigen geschichtlichen Prozesse zu befassen, die über die Jahrhunderte eine enorme Dynamik entfalteten.
Ab der Jungsteinzeit war Andalusien besiedelt, Zeugnis davon geben z. B. die Dolmen von Antequera in der Nähe von Granada. In der Antike wurden die Iberer erwähnt, die vermutlich aus dem Atlasgebirge eingewandert waren und als die eigentliche Urbevölkerung Spaniens und Portugals gelten. Die Seefahrernationen aus Phönizien und Griechenland gründeten an den Küsten ihre Niederlassungen, wie Gadir, das heutige Cádiz. Ab etwa 200 vor Christus dominierten die Römer die Iberische Halbinsel, Andalusien wurde zur römischen Provinz Hispania Ulterior. Die Römer bauten eine umfangreiche Infrastruktur auf, darunter Wasserleitungen und Straßen, und führten ihr Rechtssystem ein. Der einheimische Widerstand gegen die Römer kam zum Erliegen, führende Familien arrangierten sich im Zuge einer Romanisierung mit den neuen Herrschern. Die römische Provinz Baetica entstand, aus der sogar römische Kaiser wie Hadrian und Trajan hervorgingen.
In der Zeit der Völkerwanderung lösten die Westgoten als militärisch stärkstes der germanischen Völker ab dem 5. Jahrhundert die Römer ab. Doch viele Intrigen der in sich verfeindeten Westgoten schwächten ihre Position nach außen. Ein Konflikt zwischen Fürst Witiza und König Roderich war schließlich der Auslöser für den Sprung arabischer Heerführer über die Meerenge von Gibraltar.
Die Vorgeschichte ist eigentlich die Geschichte vom Siegeszug des Islam und der Araber. Endlich vereinigt unter der neuen gemeinsamen Religion von Begründer Mohammed, begann die Expansion aus der Region von Mekka und Medina. Mohammed war ein weit gereister Karawanenbegleiter, der eine Synthese mehrerer nahöstlicher Strömungen vollbrachte, von der persischen Tradition bis hin zur klassisch griechischen Philosophie aus der Lehre Platons. Gott, arabisch „Allah, war für Mohammed der eigentliche Kern der Welt, die physische Welt hingegen nur dessen Abbild. Daraus leitet sich im Islam das Abbildungsverbot ab, denn das „Wesen der Welt
ist nicht personifizierbar. Daher genießt die Kalligraphie, also die Schriftkunst, umso höheres Ansehen. Sie gibt die göttliche Offenbarung wieder, und so steht die Dichtkunst im Islam in einem sehr hohen Rang, wie wir im Abschnitt über die Inschriften in der Alhambra noch sehen werden. In der Zeit zwischen 610 und 632 begründete Mohammed einen Staat aus den vereinten arabischen Stämmen. Diese setzten sich durch gegen Byzanz und das Persien der Sassaniden, die sich im Konflikt miteinander verausgabt hatten. Schon 14 Jahre nach dem Tod Mohammeds gelangten die ersten Heere bis nach Tunesien. Gegen den Widerstand von Berberstämmen setzten sich Ende des 7. Jahrhunderts die aus dem vorderen Orient stammenden Omaijaden in Nordwestafrika durch.
Im Jahr 711 landete der Berber Tāriq ibn Ziyād mit seinem Heer in der Region von Algeciras ganz im Süden der Iberischen Halbinsel und unterwarf nach der Schlacht am Río Guadalete das seit dem 5. Jahrhundert bestehende Westgotenreich. Bis 719 eroberten die Mauren die gesamte Iberische Halbinsel. Der westgotische Herrscher Pelayo begann darauf eine Rebellion in einem entlegenen Berggebiet Asturiens und besiegte 722 in der Schlacht von Covadonga eine muslimische Streitmacht. Der Sieg von Covadonga gilt in Spanien als Beginn der Reconquista, wobei die christlichen Herrscher wohl keine Gesamtstrategie für die umfassende Rückeroberung der Iberischen Halbinsel hatten.
Zwischen 719 und 725 drangen die Muslime über die Pyrenäen vor und eroberten Septimanien, einen Landstrich um Narbonne, der zum Westgotenreich gehört hatte. Ihren Vorstoß in das Frankenreich konnte aber Karl Martell 732 in der Schlacht bei Tours und Poitiers abwehren.
Hintergrund: Die Mauren
Im Zuge der Entwicklung des islamischen Großreichs gab es keine Homogenität, vielmehr ein stetes Auf und Ab vieler konkurrierender Interessen. Zwar sorgten die arabischen Stämme aus dem vorderasiatischen Raum für eine Expansion nach Westen, doch gab es im Raum des heutigen Marokko und der anderen Maghrebländer ebenfalls starke Kräfte. Diese islamisierten sich zwar, hatten aber bei der Eroberung der Iberischen Halbinsel eigene Interessen. Schon die römischen Legionen hatten es in Nordafrika oft mit aggressiven Stämmen zu tun gehabt, die man Mauri oder Marusier nannte. Während in der