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Emilie: Erinnerungen aus der Französischen Revolution
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eBook37 Seiten31 Minuten

Emilie: Erinnerungen aus der Französischen Revolution

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Über dieses E-Book

Es ist die Zeit der Französischen Revolution. Und es ist auch die Geschichte des Leutnants Desroches, der sich beim Kampf um Hambergen töten ließ – zwei Monate nach seiner Hochzeit. Zum unbestrittenen Kanon der Weltliteratur gehört dieses Meisterwerk eines Ausnahmekünstlers mit anhaltendem und vielfältigem Einfluss auf den lesenden Menschen und die Literaturgeschichte – bis heute. Spannend und unterhaltend, vielschichtig und tiefgründig, informativ und faszinierend sind die E-Books großer Schriftsteller, Philosophen und Autoren der einzigartigen Reihe "Weltliteratur erleben!".
SpracheDeutsch
Herausgeberaristoteles
Erscheinungsdatum16. Sept. 2013
ISBN9783733902872
Emilie: Erinnerungen aus der Französischen Revolution

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    Buchvorschau

    Emilie - Gérard de Nerval

    Gérard de Nerval

    Emilie

    Erinnerungen aus der Französischen Revolution

    Abschnitt 1

    »Niemand kennt so recht die Geschichte des Leutnants Desroches, der sich im vergangenen Jahr beim Kampf um Hambergen töten ließ – zwei Monate nach seiner Hochzeit. Wenn das ein wahrhafter Selbstmord gewesen ist, dann möge ihm das Gott verzeihen! Aber wie dem auch sei: Einer, der sein Vaterland verteidigt und dabei sein Leben läßt, verdient nicht, daß seine Tat so bezeichnet wird, was immer dabei in seinem Innern sich sonst noch abgespielt haben mag.«

    »Da sind wir wieder einmal«, sagte der Doktor, »beim Kapitel der Gewissensfälle! Desroches war ein nachdenklicher Mann, der sich entschloß, sein Leben in die Schanze zu schlagen: Er wollte nicht, daß sein Leben nutzlos wäre; er hat sich tapfer in das Handgemenge gestürzt; er hat erst noch an Deutschen niedergemacht, soviel er vermochte, wie er selbst bekannte: ›Ich habe getan, was ich tun konnte, jetzt sterbe ich zufrieden‹; und er schrie: ›Es lebe der Kaiser!‹, als er den Säbelhieb empfing, der ihn niederstreckte. Zehn Leute seiner Kompanie werden es Ihnen bestätigen.«

    »Und doch war es wohl nichts anderes als ein Selbstmord«, entgegnete Arthur. »Immerhin, ich meine, man hätte unrecht gehandelt, ihm den Gnadenschoß der Kirche zu verschließen....«

    »Mit solch einer Einschätzung tun Sie doch wohl der opfermutigen Tat eines Mannes vom Schlage eines Curtius etwas Gewalt an! Der junge römische Ritter war vielleicht durch das Spiel zugrunde gerichtet, in seinen Liebesabenteuern unglücklich, seines Lebens überdrüssig, wer weiß? Aber eines ist sicher: Er ist schön, der Gedanke, von der Welt zu gehen und sich noch im Tode den andern von Nutzen zu erweisen, und darum kann man solch eine Tat nicht einen Selbstmord nennen, denn der Selbstmord ist nichts anderes als der höchste Akt von Egoismus, und nur deshalb wird er unter Menschen verworfen.... Woran denken Sie, Arthur?«

    »Ich denke an das, was Sie eben von Desroches erzählten: daß er, ehe er selbst den Tod fand, so viele Deutsche tötete, wie er konnte....«

    »Na und?«

    »Nun ja eben, diese wackeren Leute haben dahin gemußt, um ein sehr trauriges Zeugnis abzugeben für den schönen Tod des Leutnants. Sie erlauben mir wohl zu sagen: Dieser Selbstmord da ist – im wahrsten Sinne des Worts – eine männermordende Tat.«

    »Ach was! Wer wird denn gleich an so etwas denken? Deutsche – das sind doch Feinde!«

    »Aber gibt es denn so etwas noch für einen Mann, der entschlossen ist, aus dem Leben zu gehen? In diesem Augenblick löscht jeder irdische Sinn für die Nationalität aus, und ich möchte bezweifeln, daß man da noch an ein

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