Der Meistermediator: Integriertes Konfliktmanagement
Von S Amin Talab
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Buchvorschau
Der Meistermediator - S Amin Talab
Inhaltsverzeichnis
PRESSESTIMMEN
Vorwort und Benutzerhinweise
Abkürzungsverzeichnis
Vorwort: Über dieses Lehrbuch
KAPITEL 1: GRUNDZÜGE DER MEDIATION
Die wunderbare Welt der Mediation
Der Begriff „Mediation"
Grundgedanken und Leitbilder
Geschichte der Mediation
Ausbildung
Einsatzmöglichkeiten
Das Wesentliche auf einen Blick
Grundprinzipien
Voraussetzungen
Funktion und Aufgaben des Mediators
Die Struktur des Mediationsprozesses
Konfliktlösungsmechanismen im Vergleich
Gerichtsverfahren
Alternative Konfliktlösungsverfahren
Integrierte Mediation
Schiedsverfahren (Arbitration)
Collaborative Law
Med-Arb/Arb-Med
KAPITEL 2: KONFLIKTANALYSE
Konfliktverständnis
Der Konfliktbegriff
Konfliktursachen
Exkurs: Konfliktursache Revierverhalten
Konfliktarten
Zielkonflikte
Rollenkonflikte30
Wahrnehmungskonflikte
Beurteilungskonflikte
Beziehungskonflikte
Verteilungskonflikte
Konfliktkosten
Konfliktverlauf
Konfliktempfinden und -verhalten
Flucht & Vermeidung: Die minus/minus-Strategie
Kampf & Durchsetzung: Die plus/minus-Strategie
Nachgeben: Die minus/plus-Strategie
Delegation
Kompromiss: Die plus/plus und minus/minus-Strategie
Konsens: Die plus/plus-Strategie
KAPITEL 3: DAS MEDIATIONSVERFAHREN
Phase 1: Auftragsklärung
Von Phase 1 zu Phase 2
Phase 2: Themensammlung
Von Phase 2 zu Phase 3
Phase 3: Positionen und Interessen
Von Phase 3 zu Phase 4
Phase 4: Lösungsoptionen sammeln und bewerten
Von Phase 4 zu Phase 5
Phase 5: Abschlussvereinbarung
Vergleich zu 6 Moderationsphasen
Vergleich zu 4 Verhandlungsphasen
Mediations- und Gerichtsverfahren im Vergleich
Besonderheiten im integrierten Kontext
KAPITEL 4: HALTUNG UND SETTINGS
Allparteilichkeit als Haltung
Unabhängigkeit
Unparteilichkeit
Neutralität
Allparteilichkeit
Gestaltung und Settings
Einzelsetting
In Gruppen und Großgruppen
Einzel-, Co- und Teammediation
Charakteristika der Mediation mit Mediatorenteams
Vorteile und Gefahren
Anforderungen bei Familien-, Wirtschafts- und interkulturellen Mediationen
Familienmediationen
Wirtschaftsmediationen
Mediationen mit interkulturellem Hintergrund
Besondere Settings/Interventionen
Briefträger
Tandem
Das Tandem zu zweit
Das gemischte Doppel
Reflecting Team
Als-Ob Realität
Staffelrad
Integrierte Mediation: Vergleich Mediation/Beratung
KAPITEL 5: KOMMUNIKATIONSTECHNIKEN UND -MODELLE
Kommunikationstechniken
Das Sender-Empfänger-Modell
Das Eisbergmodell
Das 4-Ohren Modell
Gewaltfreie Kommunikation
Die Metaphernbrücke
Grundlagen der Kommunikation
Fragetechniken
Offene Fragen
Fragen nach der Rechtfertigung
Geschlossene Fragen
Entscheidungsfragen
Suggestivfragen
Rhetorische Fragen
Reporter Fragen
Direkte Fragen
Zirkuläre Fragen
Systemische Fragen68
Checkliste Fragetechniken
Methoden zur Themensammelung und -reihung
KAPITEL 6: RECHTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN
Recht der Mediation – Recht in der Mediation
Der Mediationsvertrag
Der Vertragsgegenstand
Die Rechte und Pflichten der Vertragsparteien
Die Rechte und Pflichten des Mediators
Das Verhältnis der Medianden zueinander
Das Verhältnis der Medianden zum Mediator
Die Haftung des Mediators
Die Rolle von Vertretern in der Mediation
Die (rechtsanwaltliche) Vertretung der Medianden
Besonderheiten in der „Lehrlingsmediation"
Die Vertretung des Mediators
Die Verschwiegenheitspflicht des Mediators
Prozessuale Absicherung der Verschwiegenheit
Die Fristenhemmung
Weitere verfahrensrechtliche Berücksichtigungen
Auskunft und Beratung
Die Beendigung der Mediation
Das umfassende Beendigungsrecht der Parteien
Die Beendigung der Mediation durch den Mediator
Die Mediationsvereinbarung
Die Vollstreckbarkeit der Mediationsvereinbarung
Der Beruf des Mediators
Der eingetragene Mediator
Der Mediator mit Gewerbeberechtigung
Steuer- und Versicherungspflicht
Eintragung als Co-Mediatorenteam für Mediation in familienrechtlichen Konfliktfällen
Berufshaftpflichtversicherung
Gesetzlich vorgesehene Mediationen
Geförderte Mediation in familienrechtlichen Konflikten
Mediation in der Umweltverträglichkeitsprüfung
Mediation im Nachbarschaftsrecht
Mediation bei Diskriminierung von Menschen mit Behinderung
Mediation bei vorzeitiger Auflösung eines Lehrverhältnisses
KAPITEL 7: PERSÖNLICHKEIT DES MEDIATORS
Persönlichkeitstheorien und -strukturen
Tiefenpsychologische Modelle
Sigmund Freud
Alfred Adler
Carl Gustav Jung
Viktor Frankl
Friedrich Perls und Laura Perls
Carl Rogers
Eric Berne
Persönlichkeit des Mediators als Teil des Hauses der Verhandlung
NLP als Persönlichkeitsmodell
Grundlagen der Gruppenpsychologie
Allgemeine Definitionen
Grundlegende Prinzipien
Selbstbild/Fremdbild
Gruppendynamische Rollen
Psychosoziale Interventionsformen
KAPITEL 8: ÖKONOMISCHE ASPEKTE
Definition und grundlegende Überlegungen
Ökonomische Zusammenhänge in der Mediation
Mediation am freien Markt125
Synergieeffekt Integrierte Mediation
Ökonomische Aspekte im Mediationsablauf
Wie bekannt ist die „Leistung Mediation"?
Was kostet ein Mediationsverfahren?
Vorteile der Mediation
Marketing für Mediatoren132
Wie Medianden „ihren" Mediator finden?
Drei Wirkungskriterien
KAPITEL 9: PRAXISBEISPIELE
Fall 1: Partnerschaftsmediation „Wir verstehen uns nicht mehr!"
Fall 2: Politische Mediation - Beispiel Ost-Timor
Fall 3: Intervention „Der Briefträger"
ENDNOTEN
LITERATUR UND HINWEISE
DIE AUTOREN
Der Meistermediator
.comeon series
Herausgegeben von Dr. Amin Talab
Der
Meistermediator
Lehrbuch
Verlag
.comeon Bücherreihe
Copyright © 2013 Dr. Amin Talab
.comeon Bücherreihe
Millennium City, Wehlistraße 55/4, 1200 Wien, Österreich
Verlagsnummer: 3-9502269
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und der Verbreitung sowie der Übersetzung, sind vorbehalten.
Lektorat: Anna Talab
Zeichnungen: Anna Talab
eBook ISBN 978-3-9502269-4-2
Paperback edition available with ISBN 978-3-9502269-2-8
www.masterbooks.at
PRESSESTIMMEN
Die Metaphernbrücke
in Kombination mit zirkulären Fragen
und dem 4-Ohren-Modell
gehören zur kommunikationstechnischen Grundausstattung eines jeden Mediators. [...] wie sie am effizientesten eingesetzt werden, um zwischenmenschliche Konflikte zu entschärfen, zu lösen oder gänzlich aus der Welt zu schaffen, beschreiben Fachleute im Werk Der Meister-Mediator
Öffentliche Sicherheit 11-12/11
Dabei werden dem Leser vier kleine Figuren zur Seite gestellt, die die Seiten des Buches zieren und diesem Struktur geben: Der Meister-Mediator
, der Tipps und Tricks verrät, der mutige Mediator
, der zum Ausprobieren auffordert, der verwirrte Mediator
, der typische Fehler aufzeigt und der forschende Mediator
der Theorie und Hintergründe erläutert.[...] In Form von Merksätzen und Checklisten werden dabei die wichtigsten Punkte hervorgehoben.
Öffentliche Sicherheit 11-12/11, Seite 111
Vorwort und Benutzerhinweise
Dieses vor Ihnen liegende Buch der .comeon Meisterserie www.masterbooks.at wartet darauf von Ihnen benützt zu werden. Es soll Ihnen helfen, Konflikte für sich und andere besser zu verstehen und als Mediator aber auch in eigener Sache zufriedenstellender und effektiver lösen zu können.
Dieses Lehrbuch hilft, sich einen Überblick darüber zu verschaffen, was Mediation bedeutet, wie dieses Konfliktlösungsverfahren aufgebaut ist, mit welchen Kommunikationsmodellen gearbeitet wird und welche ökonomisch-rechtlichen Aspekte und Rahmenbedingungen zu beachten sind.
Um unsere humanistische Philosophie und den lustvollen Aspekt des Lernens zu betonen, stellen wir Ihnen einige Mediatoren an die Seite, die Sie durch dieses Buch begleiten werden:
Wir freuen uns über Rückmeldungen an office@comeon.at
Abkürzungsverzeichnis
Vorwort: Über dieses Lehrbuch
Das Thema Mediation ist modern und in aller Munde. Sowohl die rasante gesetzliche als auch die gesellschaftliche Entwicklung in Europa begünstigen diese steigende Bedeutung. Ebenso steigt das Interesse der Allgemeinheit, wie wir auch an den Anmeldezahlen unseres Mediationslehrgangs erkennen können.
Dieses Buch ist für alle gedacht, die diesen alternativen Konfliktlösungsmechanismus besser verstehen wollen: Es bietet einen Überblick über Grundlagen, Mediationsschritte und -methoden. Wir möchten ein Basiswerk zur Verfügung stellen, das Sie bei der Mediationsausbildung unterstützt und/oder Ihnen dabei hilft, die nützlichen Elemente und Methoden der Mediation in Ihrem Arbeitsbereich in der Form der integrierten Mediation einzusetzen.
Wir beleuchten aus unterschiedlichen Blickwinkeln¹, was unter dem Begriff Mediation verstanden wird und zeigen Ihnen, worauf Sie achten und wie Sie vorgehen sollten, wenn Sie aufgefordert sind, einen Konflikt zu mediieren. Haltung, Einstellung und Elemente der Mediation sind aber viel mehr als nur eine Methode. Viele Teilnehmer² berichten uns, dass das dahinterstehende Weltbild eine positive Veränderung in ihrem Leben hervorgerufen hat. Ich hoffe, unser Buch trägt dazu bei und lässt Sie Konflikte als Chance sehen.
Willkommen in der Welt der Mediation!
Dr. Amin Talab (Hrg.)
P.S. Meine lebenslange Garantie als Autor: Als Extraservice und „Danke" für Ihren fairen Kauf dieses eBooks schenke ich Ihnen alle Neuauflagen und updates dieses eBooks und nehme Sie kostenfrei in meinen Newsletter auf. Schreiben Sie mir dafür einfach Ihren Namen, e-mail, Kaufdatum und –ort und Sie erhalten die Neuauflage und MeisterNews von mir automatisch zugesendet.
KAPITEL 1:
GRUNDZÜGE DER MEDIATION
Die wunderbare Welt der Mediation
Die Mediation ist eine Methode der außergerichtlichen Konfliktlösung und zählt zu den alternativen Konfliktlösungsverfahren (ADR). Sie hat zum Ziel, durch die Unterstützung einer außenstehenden Person, des Mediators, eine für alle Konfliktparteien akzeptable, tragbare Lösung herbeizuführen. Dazu bedient sie sich eines strukturierten Verfahrens und bestimmter Kommunikations- und Fragetechniken. Sie erfordert ein grundlegendes Verständnis von Konflikten und Lösungsmechanismen und eine vertrauliche, ergebnisoffene Grundhaltung.
Es ist diese Haltung und die Grundgedanken und Prinzipien der Mediation, welche sie so wunderbar machen. Mediation ist mehr als nur ein Beruf oder hilfreiche Techniken. Es ist eine Einstellung, eine Lebensart, ein Umgang mit sich selbst und anderen.
Der Begriff „Mediation"
Der Begriff Mediation wird vielseitig und teilweise mit unterschiedlicher Bedeutung eingesetzt. Ursprünglich heißt mediieren vom lateinischen medere „heilen. Heil liegt in der (ge)rechten Mitte, lat. „Medium
und ist mit dem Begriff „moderatio/moderare, dem „mäßigen
, „in Schranken weisen, „lenken
, „steuern" des Moderators verwandt.
Durch den Mediator findet eine Moderation ohne Beratung statt. Erfolgreich ist sie, wenn eine einvernehmliche Lösung entwickelt und vereinbart wird.
Das Zivilrechtsmediationsgesetz definiert Mediation in Österreich in § 1 Abs. 1 als:
„eine auf Freiwilligkeit der Parteien beruhende Tätigkeit, bei der ein fachlich ausgebildeter, neutraler Vermittler (Mediator) mit anerkannten Methoden die Kommunikation zwischen den Parteien systematisch mit dem Ziel fördert, eine von den Parteien selbst verantwortete Lösung ihres Konfliktes zu ermöglichen".
Mediation tritt aber auch unter anderem Namen auf. So definiert die UNCITRAL³ „conciliation" als Prozess, welcher:
„Conciliation, Mediation oder ähnlich benannt, bei welchem die Parteien eine oder mehrere dritte Personen (Conciliator
) damit beauftragen, ihnen bei dem Versuch einer gütlichen Beilegung ihres aus einem vertraglichen oder aus einem Rechtsverhältnis entstandenen oder betreffenden Konfliktes zu unterstützen. Der Conciliator selbst kann keine Lösungsentscheidung treffen."
Grundgedanken und Leitbilder
Der Mediator nimmt schon von seiner gesetzlich geregelten Aufgabenstellung her weitgehend die Aufgaben eines Moderators wahr.
Geht es aber in der Moderation vornehmlich darum, Konflikte gar nicht erst aufkommen zu lassen oder möglichst auszuklammern, so ist es die Aufgabe der Mediation, einen unmittelbar anstehenden bzw. bereits ausgebrochenen Konflikt zu lösen.
Sowohl von der Stellung als auch den Aufgaben des Mediators und des Moderators her sind die Gemeinsamkeiten besonders auffallend. So sind beide neutral und als Prozessexperten und Katalysatoren berufen. Beide können inhaltlich nicht entscheiden oder bestimmen. Beiden gleich sind – mehr oder weniger – freiwillige und selbstverantwortliche Teilnehmer.
Der Mediator ist „Katalysator für den Verhandlungsprozess", denn das einzigartige an der Mediation ist die Tatsache, dass die am Konflikt beteiligten Personen (Medianden) Lösungsmöglichkeiten und -vorschläge als eigenständige Verhandlungspartner entwickeln und sich sämtliche Entscheidungen vorbehalten.
Diese Stärke der Mediation ist gleichzeitig auch ihre Schwäche. Es ist für Streitparteien oft angenehmer und leichter, einen Dritten mit der Entscheidung zu beauftragen als mühsam selbst einen Lösungsweg zu suchen. Je hierarchischer familiäre und gesellschaftliche Strukturen sind, desto ungewöhnlicher und schwieriger ist es für Menschen, selbstverantwortlich auf gleicher Augenhöhe eine Lösung zu entwickeln. Es ist nicht verwunderlich, dass die ersten bekannten Überlieferungen von Mediationen aus dem antiken demokratischen Griechenland stammen.
Insofern hängt der Rückgriff auf die Mediation und ihre Beliebtheit eng mit dem gesellschaftlichen Verständnis des Zusammenlebens zusammen. Der Humanismus, bis hin zu der von den Vereinten Nationen 1948 verabschiedeten „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte" und der 1950 unterzeichneten Europäischen Menschenrechtskonvention prägen daher diese Konfliktlösungsform. Umgekehrt trägt die Mediation stark zum Verständnis der (staatlichen) Konfliktlösungsverfahren als Dienstleistungsangebot, das durch Steuern finanziert wird, bei.
In diesem Zusammenhang soll auch erwähnt werden, dass es unterschiedliche Mediationsansätze gibt.⁴ Der grundlegende, auf einem Prozess basierende Ansatz des Informationsaustausches mit Optionsfindung wird oft facilitative Mediation genannt.
Die transformative Mediation fokussiert auf die sozialkommunikative Grundlage der Beziehung der Konfliktparteien. Die Konfliktlösung wird dabei in einem engen Zusammenhang mit dem Kommunikationsmuster der Parteien gesehen. Durch „Empowerment (Ermächtigung) und „Recognition
(Anerkennung) wird während der Mediation die Kommunikation so verändert, dass dadurch der Konflikt behoben werden kann.⁵
Bei der evaluativen Mediation nimmt der Medatior eine einschätzende Rolle ein und evaluiert die Stärken und Schwächen der jeweiligen Positionen. Dieser Ansatz wird manchmal auch „topdown" genannt und setzt Sachkenntnis des Mediators voraus.
Geschichte der Mediation
Als Konfliktlösungsverfahren ist die Mediation schon viele Jahrtausende bekannt. Die Grundprinzipien und -ideen wurden in verschiedenen Kulturkreisen entwickelt und eingesetzt, wobei die gesellschaftliche und politische Struktur ausschlaggebend für ihre Entwicklung waren. So ist uns der Einsatz der Mediation aus dem alten Griechenland, Ägypten, China,⁶ Mazedonien, Jordanien, Spanien und von etlichen afrikanischen und lateinamerikanischen Volksstämmen überliefert. Anhand ihrer Geschichte können die wesentlichen Abgrenzungslinien, Voraussetzungen und Einsatzmöglichkeiten dieser Methode ersehen und nachvollzogen werden.
Solon
Die „Vermittlung war schon durch diese Art der Konfliktlösung bei Uneinigkeiten innerhalb und zwischen griechischen Stadtstaaten bekannt. Einer der ersten ausdrücklichen „Vermittler
in Europa war der attische Grieche Solon, welcher ca. 640-561 v. Chr. als Archont (Regierungspräsident) der athenischen Polis vorstand und damit gleichzeitig Gesetzgeber war.
Der Konfliktfall war durchaus ein politisch-öffentlicher: Zwischen der Minderheit der Aristokraten und der ärmeren Mehrheit sollte eine Entschuldung und damit zusammenhängend eine neue Gesetzeslage ausgehandelt werden. Gemeinsam von beiden wurde Solon als Vermittler und Regierender für ein Amtsjahr gewählt.⁷ Auffallend ist die Mehrfachfunktion Solons als Regent, Gesetzgeber und Vermittler. Damit ist auch die Eigenverantwortung und Freiwilligkeit der Parteien eingeschränkt bzw. fraglich. So kann Solon