Zukunft, die Hoffnung verheißt: Franziskanische Perspektiven für eine globale Gerechtigkeit
Von Anton Rotzetter
()
Über dieses E-Book
Diese lebens, menschen und tierfreundliche Spiritualität lässt Anton Rotzetter beispielhaft an 13 Themen sichtbar werden. Dabei gibt er Denkanstöße für eine Spiritualität der "Compassio", die das Leiden aller Geschöpfe als eigenes Leiden empfindet und deren Anspruch auf Hilfe und Solidarität, auf Respekt und Schonung erkennbar macht.
Zu den Themen zählen:
Wider den Konsumismus: Eine Kultur des Teilens und der Solidarität
Wider die gewalttätige Ausbeutung: Hütende Sorge und Zärtlichkeit
Wider ein bloß institutionelles Kirchenverständnis: Eine mystisch verankerte und lokal erlebbare Kirche
Anton Rotzetter
Anton Rotzetter, geb. 1939, Kapuziner, 1978 bis 1988 Konzeption und Leitung des Instituts für Spiritualität in Münster/Westfalen; von 1988 bis 1998 Präsident der Franziskanischen Akademie; Mitbegründer des Instituts für theologische Zoologie in Münster/Westfalen und Präsident von AKUT-CH (Aktion Kirche und Tiere/ Schweiz); Autor zahlreicher Bücher.
Mehr von Anton Rotzetter lesen
Gott, der mich atmen lässt: Gebete Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu unser Leben: Meditationen für die Fasten- und Osterzeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Zukunft, die Hoffnung verheißt
Ähnliche E-Books
Prophetisch glauben: Aufbrüche in franziskanischer Spiritualität Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlles auf den Kopf stellen - neue Wurzeln schlagen: Mit Franz von Assisi Schöpfung gestalten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie andere Seelsorge Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeid und Leiden im Christentum Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuferstehung als Lebenskunst: Was das Christentum auszeichnet Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeist & Leben 3/2020: Zeitschrift für christliche Spiritualität Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJenseits der Erlösung: Die Wiederkehr der Religion und die Zukunft des Christentums Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZeitGeist?!: Heutige Lebenswelten als heilsame Provokation für Theologie und Kirche Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenReformation - damals und heute Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAchtung Endzeit! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTerrafutura: Gespräche mit Papst Franziskus über Ökologie, Migration und soziale Gerechtigkeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAbschied vom betreuten Denken: Laienapostolat auf Augenhöhe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWir sind alle Geschwister - das Zeichen der Zeit: Die Soziallehre von Papst Franziskus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVon A bis Z: Gott begegnen in der Welt von heute Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenChristenverfolgung und Ökumene der Märtyrer: Eine biblische Besinnung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Nachmittag des Christentums: Eine Zeitansage Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpiritualität für die Gegenwart: Zeitgemäße Impulse für Christen heute Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPredigten zum Lesejahr B: Das Reich Gottes ist nahe! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBruder Tod - In Würde leben und in Würde sterben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlles ist beseelt: Wie ein Weltbild unseren Planeten retten kann Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHerzschrittmacher: Wege der Barmherzigkeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer freie christliche Impuls Rudolf Steiners heute: Kurzinfo-Buch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLebendige Seelsorge 1/2019: Laudato si' Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpiritualität für die Gegenwart: Impulse für Christsein heute Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSo machen Kirchen Schlagzeilen: Praxisbuch - besser kommunizieren Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNietzsche und das Christentum Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Keine Religion ist eine Insel: Vordenker des interreligiösen Dialogs Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSimul-Existenz: Spuren reformatorischer Anthropologie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJesus war kein Theologe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenChristsein und die Corona-Krise: Das Leben bezeugen in einer sterblichen Welt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Philosophie (Religion) für Sie
Gotteskontakt: Leben und beten mit den Exerzitien des Ignatius von Loyola Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpiegelwelten: Gespiegelte Fotografien - der Blick in eine geheimnisvolle Welt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Eingeweihten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBernhard Häring: Kirche im Zeichen der Barmherzigkeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas wirklich geschah: Von Abraham zum Stammapostel: Was die Sonntagsschule uns verschweigt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEinssein mit Gott: Facetten der Mystik Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Was Ist Die Homosexualität? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Sinn der Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBewusstsein: Was ist das? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Immanente Gott: Fundamente der Befreiung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Theodicee: Abhandlungen über die Theodizee von der Güte Gottes, der Freiheit des Menschen und dem Ursprung des Bösen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Zukunft, die Hoffnung verheißt
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Zukunft, die Hoffnung verheißt - Anton Rotzetter
Wider die vielfältige Krise:
Hoffnung, die Zukunft verheißt
„Gewiss ist die Menschheit in unseren Tagen voller Bewunderung für die eigenen Erfindungen und die eigene Macht; trotzdem wird sie oft ängstlich bedrückt durch die Fragen nach der heutigen Entwicklung der Welt, nach Stellung und Aufgabe des Menschen im Universum, nach dem Sinn seines individuellen und kollektiven Schaffens, schließlich nach dem letzten Ziel der Dinge und Menschen. Als Zeuge und Künder des Glaubens des gesamten in Christus geeinten Volkes Gottes kann daher das Konzil dessen Verbundenheit, Achtung und Liebe gegenüber der ganzen Menschheitsfamilie, der dieses ja selbst eingefügt ist, nicht beredter bekunden als dadurch, dass es mit ihr in einen Dialog eintritt über all diese verschiedenen Probleme; dass es das Licht des Evangeliums bringt und dass es dem Menschengeschlecht jene Heilskräfte bietet, die die Kirche selbst, vom Heiligen Geist geleitet, von ihrem Gründer empfängt. Es geht um die Rettung der menschlichen Person, es geht um den rechten Aufbau der menschlichen Gesellschaft. Der Mensch also, der eine und ganze Mensch, mit Leib und Seele, Herz und Gewissen, Vernunft und Willen steht im Mittelpunkt unserer Ausführungen. Die Heilige Synode bekennt darum die hohe Berufung des Menschen, sie erklärt, dass etwas wie ein göttlicher Same in ihn eingesenkt ist, und bietet der Menschheit die aufrichtige Mitarbeit der Kirche an zur Errichtung jener brüderlichen Gemeinschaft aller, die dieser Berufung entspricht" (Gaudium et spes 3).⁴
Jahrzehnte sind vergangen, seit das Zweite Vatikanische Konzil diesen programmatischen Text geschrieben hat. Noch ist man erfüllt von Optimismus und teilt vorbehaltlos die Bewunderung für die großartigen technischen Erfindungen und die Macht der Menschen, was die Gestaltung der Erde betrifft. Man hatte damals die Hoffnung, dass man sozusagen jedes Problem technisch lösen könne; es brauche dazu nur genügend Geld und einen langen Atem. Wenn nicht jetzt, so doch in – vielleicht ferner – Zukunft würden wir alles in Ordnung bringen können.
Dieser Fortschrittsglaube ist unterdessen gänzlich erschüttert worden, die Ohnmacht des Menschen alltägliche Erfahrung. Nacheinander wurde eine fundamentale Krise greifbar: Krise des wissenschaftlichen Denkens, Vertrauenskrise, Bindungskrise, Finanzkrise, Ernährungskrise, globale Wirtschaftskrise – und alles gipfelt in einer umfassenden Sinnkrise. Etwas davon hat das Konzil bereits damals feststellen können: die Angst und bedrängende Fragen bezüglich der Zukunft und der Stellung und der Aufgabe des Menschen.
Das Konzil bietet dazu einen Dialog an. Es ist sich gewiss, dass die Kirche etwas zu bieten hat: Heilungs- und Rettungskräfte für die Welt, den eingesenkten göttlichen Samen und vor allem die Herausstellung der menschlichen Würde und der göttlichen Berufung des Menschen. In allem gibt es einen Sinn, eine Gerichtetheit auf eine umfassend brüderliche Gemeinschaft, zu welcher die Kirche ihre Mitarbeit anbietet. Aber ist es tatsächlich rettend, wenn man den Menschen so sehr ins Zentrum rückt, wie das Konzil es tut?
Ich möchte versuchen, von Franz von Assisi her eine differenziertere Sicht anzubieten:
1. In zweifacher Hinsicht ist der Mensch nicht das Zentrum, um das sich alles dreht. Er ist vielmehr eingebettet in ein größeres Ganzes, in die Schöpfung, von der er ein Teil ist. Und die Schöpfung ist auf Gott gerichtet, den es anzubeten gilt.
2. Der Mensch ist in Tat und Wahrheit zuerst Teil des Problems und erst, wenn er dies eingesteht, dann auch ein Teil der Lösung. Franziskus sagt in seinem Sonnengesang, dass kein Mensch würdig sei, Gott auch nur zu nennen. Zu sehr hat sich der Mensch von Gott entfernt, zu sehr hat er sich dem konsumistischen Denken unterworfen, zu sehr hat er sich die Geschöpfe angeeignet, als dass er noch uneigennützig und selbstlos Gottes Namen aussprechen könnte. Deswegen kommt es den nichtmenschlichen Wesen eher zu, Gott zu preisen. Und so ruft Franziskus im Sonnengesang Sonne, Mond und Sterne, Wind, Wasser, Luft und Erde und anderswo auch Vögel und andere Tiere auf, das zu tun, wozu er, der Mensch, nicht fähig