Perry Rhodan 946: Der sechste Schlüssel: Perry Rhodan-Zyklus "Die kosmischen Burgen"
Von Kurt Mahr
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Während sich zu Beginn des Jahres 3587 die Ereignisse in der Menschheitsgalaxis überschlagen - man denke nur an Boyt Margor, die letzten Flibustier und die Weltraumbeben! - setzt Perry Rhodan in Weltraumfernen die Expedition mit der BASIS planmäßig fort.
Dem Terraner kommt es, wie erinnerlich, darauf an, sich Zugang zu einer Materiequelle zu verschaffen, um die so genannten Kosmokraten davon abzuhalten, diese Quelle zum Schaden aller galaktischen Völker zu manipulieren.
Einige der Schlüssel, die zusammen mit Laires Auge das Durchdringen der Materiequelle ermöglichen sollen, sind bereits im Besitz Perry Rhodans. Jetzt geht es um die Auffindung der restlichen Schlüssel.
Einen davon hat Alaska Saedelaere, der Mann mit der Maske, von Derogwanien, dem Planeten der Puppen, bereits abgeholt. Nun wartet Alaska am vereinbarten Treffpunkt in der Nähe des Standorts von Bardiocs kosmischer Burg auf das Eintreffen der BASIS.
Als aber Bardiocs Burg aus dem Mikrokosmos auftaucht, ohne dass die BASIS bereits zur Stelle ist, sieht sich Alaska Saedelaere zum sofortigen Handeln veranlasst. Denn was auf dem Spiel steht, das ist DER SECHSTE SCHLÜSSEL ...
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Perry Rhodan 946 - Kurt Mahr
Nr. 946
Der sechste Schlüssel
In Bardiocs Burg – im Wettlauf mit der Zeit
von KURT MAHR
img2.jpgWährend sich zu Beginn des Jahres 3587 die Ereignisse in der Menschheitsgalaxis überschlagen – man denke nur an Boyt Margor, die letzten Flibustier und die Weltraumbeben! – setzt Perry Rhodan in Weltraumfernen die Expedition mit der BASIS planmäßig fort.
Dem Terraner kommt es, wie erinnerlich, darauf an, sich Zugang zu einer Materiequelle zu verschaffen, um die so genannten Kosmokraten davon abzuhalten, diese Quelle zum Schaden aller galaktischen Völker zu manipulieren.
Einige der Schlüssel, die zusammen mit Laires Auge das Durchdringen der Materiequelle ermöglichen sollen, sind bereits im Besitz Perry Rhodans. Jetzt geht es um die Auffindung der restlichen Schlüssel.
Einen davon hat Alaska Saedelaere, der Mann mit der Maske, von Derogwanien, dem Planeten der Puppen, bereits abgeholt. Nun wartet Alaska am vereinbarten Treffpunkt in der Nähe des Standorts von Bardiocs kosmischer Burg auf das Eintreffen der BASIS.
Als aber Bardiocs Burg aus dem Mikrokosmos auftaucht, ohne dass die BASIS bereits zur Stelle ist, sieht sich Alaska Saedelaere zum sofortigen Handeln veranlasst. Denn was auf dem Spiel steht, das ist DER SECHSTE SCHLÜSSEL ...
Die Hauptpersonen des Romans
Alaska Saedelaere – Der Terraner im Wettlauf mit der Zeit.
Ongelsken, Zwadivar und Einigan – Die Vargarten werden mit Zeugnissen einer rätselhaften Technik konfrontiert.
Reginald Bull und Perry Rhodan – Ihr Raumschiff trifft mit erheblicher Verspätung ein.
1.
Je länger ich über meine Lage nachdachte, desto weniger erfreulich kam sie mir vor.
Vor mir, in etlichen Dutzend Kilometern Entfernung, schwebte Bardiocs Burg, ein eiförmiges Gebilde mit zahllosen Auswüchsen, von denen manche so hässlich wie Warzen wirkten. Das Gebilde war nicht sonderlich groß – die terranische Technik hatte schon vor Jahrhunderten Raumschiffe gebaut, die diese Burg an Volumen um das Dreifache übertrafen. Die Messgeräte der Lichtzelle bestimmten die Längsdimension des unschönen Eis zu eintausend Metern. Der Durchmesser an der dicksten Stelle betrug siebenhundert Meter.
Die Burg war in ein eigenartiges, lumineszentes Leuchten gehüllt, für das ich vorerst noch keine Erklärung wusste. Es musste mit den turbulenten energetischen Eigenschaften dieses Raumsektors im Zusammenhang stehen, mit den vargartischen Energie-Walen, die auch mir zu schaffen machten, indem sie das Cappinfragment unter der Maske zu einem äußerst schmerzhaften Eigenleben anregten. Mit dem Schmerz lebte ich nun schon ein paar Tage, seitdem ich in der Nähe dieses Systems materialisiert war, um hier mit der BASIS zusammenzutreffen. Von der BASIS allerdings war bislang keine Spur. Dadurch wurde ich gezwungen, Bardiocs Burg alleine anzugehen und dort nach dem sechsten Schlüssel zu suchen.
Womit ich wieder bei meiner unerfreulichen Lage angelangt war. Bardiocs Burg hatte sich noch vor wenigen Stunden in einem Versteck befunden, das wir uns als ein mikrokosmisches Anhängsel des Standard-Universums dachten. Aus diesem Versteck war sie durch die Tätigkeit der Demonteure hervorgebracht worden. Wir hatten einen ähnlichen Vorgang auf Partocs kosmischer Burg miterlebt. Die Demonteure, gewöhnlich ein Trupp blaugekleideter Androiden unter dem Kommando eines zwergenhaften Hominiden, bauten im Innern der Burg eine Maschine zusammen, die sie den Drugun-Umsetzer nannten. Mit Hilfe dieser Maschine wurde die Burg aus dem Mikrokosmos in das Standard-Universum befördert.
Aber das war noch nicht alles! Die wahre Aufgabe der Demonteure bestand darin, die Burg in die Domäne der Kosmokraten, also in das Gebiet jenseits der Materiequellen zu bugsieren. Auch dies besorgte der Drugun-Umsetzer, und zwar selbsttätig, nachdem die Demonteure von Bord gegangen waren. Das Standard-Universum war nur eine Zwischenstation, in der sich die Burg ein paar Stunden lang aufhielt – wie lange genau, das wusste niemand. Ich hatte eine ungefähre Vorstellung, an welchen Orten mit der größten Aussicht auf Erfolg nach dem verborgenen Schlüssel gesucht werden musste. Aber wer gab mir die Garantie dafür, dass sich die Burg nicht kurzerhand auf den Weg machte, mit mir an Bord?
Der Gedanke, als erster Mensch in das Gebiet jenseits der Materiequellen vorzustoßen, war für mich keineswegs ohne Reiz. Aber ich hätte dabei gerne ein wenig mehr Zeit gehabt, um mich vorzubereiten. Von einer robotisch gesteuerten Weltraumburg ins Reich der Kosmokraten entführt zu werden, entsprach nicht meiner Vorstellung von einer kühnen Forschertat.
Außerdem hatte ich die Möglichkeit zu bedenken, dass beim Durchgang durch eine Materiequelle – was immer das auch sein mochte – wiederum eine Grenze zu überschreiten war, die meinem sterblichen Ich mehr abforderte, als es zu geben willens oder in der Lage war. Mit anderen Worten: Es konnte durchaus geschehen, dass ich tot bei den Kosmokraten ankam.
Mir blieb, soweit ich die Lage überblickte, keine andere Wahl, als den Drugun-Umsetzer unschädlich zu machen. Oder wenigstens einen entsprechenden Versuch zu unternehmen. Auch das war nicht ohne Risiko. Die Kosmokraten – und durch sie ihre Handlanger, die Demonteure – waren die Herren einer komplizierten, ausgefeilten Technik, der Terra nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen hatte. Der Drugun-Umsetzer mochte sehr wohl gegen mutwillige Zerstörung gesichert sein – etwa derart, dass Bardiocs Burg in tausend kleine Fetzen zerrissen wurde, wenn ich an der Maschine zu manipulieren begann.
Auch das war keine erfreuliche Aussicht. Ich musste als erstes nach Schutzschaltungen suchen und diese möglichst vorsichtig desaktivieren, bevor ich mich an die eigentliche Aufgabe machen konnte.
Die Lichtzelle hatte sich Bardiocs Burg inzwischen bis auf wenige Kilometer genähert. Ich erkannte eine Plattform, die ein beträchtliches Stück weit aus dem Leib des Gebildes in den Weltraum herausragte. Es musste sich um ein Lande- und Startfeld handeln. Die Plattform endete burgseitig vor einem riesigen Portal, das umfangreich genug war, um selbst kleinere Raumfahrzeuge passieren zu lassen. Über dem Tor prangte die stilisierte Darstellung einer explodierenden Sonne – das Zeichen des Verräters, wie Ganerc es genannt hatte.
Ich beschloss, um die Plattform einen weiten Bogen zu machen. Jeder, der sich der Burg näherte, würde zunächst auf diesen markanten Punkt zuhalten. Ich als Einzelgänger dagegen war darauf angewiesen, solange wie möglich unentdeckt zu bleiben. Ich musterte die Aufbauten auf dem eiförmigen Burgkörper und fand mehrere Orte, an denen sich die Lichtzelle wenigstens notdürftig verstecken ließ. Dies war nicht die erste kosmische Burg, mit der ich es zu tun hatte. Irgendwie würde es mir gelingen, zwischen den warzenförmigen Auswüchsen einen Zugang ins Innere der ehemaligen Behausung des Mächtigen Bardioc zu entdecken.
In diesem Augenblick machte ich eine Beobachtung, mit der ich zunächst noch nichts anzufangen wusste. Später dann stellte sich heraus, dass sie mit einem Phänomen in Zusammenhang stand, das ganz erheblich zur Verringerung meiner Sorgen beitrug.
*
In der lumineszenten Aura der Burg hatte es zu zucken und zu flackern begonnen. Bunte Lichtbahnen, manche scharf gezackt wie Blitze, andere mäandernd wie Flüsse auf einer Landkarte, entstanden aus dem Nichts, strahlten eine oder zwei Sekunden lang mit schier unerträglicher Helligkeit und verschwanden wieder. Tanzende Gewebe aus Licht waberten wie Nordlichter rings um die Burg.
Die Messgeräte der Lichtzelle zeigten hyperenergetische Aktivität von ungewöhnlicher Intensität in allernächster Nähe. Wie bisher begriff auch jetzt die komplizierte Elektronik des Bordrechners die Zusammenhänge nicht und war außerstande, zu ermitteln, um was für eine Form von Hyperenergie es sich handelte. Ein Gefahrensignal wurde jedoch nicht gegeben.
Und dann erschien hinter der Burg hervor ein langsam dahintreibendes, leuchtendes Gebilde. Es war etliche hundert Meter lang, dabei dünn wie ein Schlauch. Das Leuchten war gleichbleibend intensiv und von bläulich-weißer Farbe. Die Konturen des Gebildes waren verwischt. Das Leuchten klang nicht entlang einer scharfen Grenze, sondern über einen endlichen Zwischenraum hinweg ab.
Ich atmete auf. Gebilde dieser Art waren mir seit ein paar Tagen nichts Unbekanntes mehr. Sie kamen – auf eine Art und Weise, die ich mir vorerst noch nicht erklären konnte – von dem innersten Planeten des Systems, in dem