Zauberer der Flammen
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Über dieses E-Book
Andrea Hundsdorfer
Autorenvita: (180 Wörter) Andrea Hundsdorfer 1965 am Möhnesee geboren und aufgewachsen ist Kinder- und Jugendbuchautorin aus Leidenschaft. Seit über zwölf Jahren schickt sie ihre Titelhelden auf fantastische Abenteuerreisen. Mal ist es eine magische Schneekugel, die sich als Tor nach Yanapaii entpuppt, mal ist das Fußteil eines alten Bettes, das in M.A.R.I.E. oder die Suche nach der verlorenen Geschichte der Eingang in die Welt der Bücher ist. Oder aber es ist Das Amulett des Löwen das dem Überbringer die Erfüllung einer Gunst verheißt. Bei Bennis erstem Ferienabenteuer Im Zeichen des Aquarius verknüpft die Autorin den tatsächlichen Untergang des englischen Handelschiffes Victory im 18. Jahrhundert mit einer Schatzsuche an der Nordsee. Die Autorin liebt es, ihre Helden selbst zu Wort kommen zu lassen und nutzt deshalb die Ich-Perspektive als Stilmittel. So teilen ihre Figuren dem Leser ihre Gedanken und Gefühle mit. Besonders in der dunklen Jahreszeit verarbeitet die Autorin all die Ideen, die sie in den Sommermonaten gesammelt hat. Seit zwei Jahren widmet sie sich einem neuen Genre und schreibt Krimis. Nach Finde den Fehler erschien im November 2022 ein zweiter Krimi mit dem Titel Triage.
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Buchvorschau
Zauberer der Flammen - Andrea Hundsdorfer
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Aufbruch in eine ungewisse Zukunft
„Muri, bitte nicht so schnell. Ich kann nicht mehr." Muri schaute sich nach Majika um. Sie waren zwar schon den ganzen Vormittag unterwegs gewesen, aber noch fühlte sich Muri fit. Er wollte möglichst keine Zeit verlieren. So blieb er etwas missmutig stehen, als er Majikas Stimme hinter sich hörte. Sie war ihm bis jetzt stillschweigend gefolgt. Muri war hin und her gerissen. Zwischen der Freude, dass sie ihn begleiten wollte und der Sorge, dass ihr etwas zustoßen könnte. Schließlich hatte er sich freiwillig gemeldet, um nach dem Feuer zu suchen. Er wollte seinem Vater und den Bewohnern des Dorfes imponieren. Und ja, wenn er es zugab, natürlich auch Majika damit beeindrucken. Er mochte sie.
Er mochte sie sogar sehr. Doch jetzt ging ihm ihre Quengelei schon fast auf die Nerven. Würde sie sich eher als Klotz am Bein herausstellen und ihm seine Aufgabe unnötig erschweren? Er hatte sich fest vorgenommen, nicht ohne Feuer zum Dorf zurückzukommen. Aber würde er es wirklich schaffen? Was, wenn er versagen würde?
Könnte er sich jemals wieder zurück ins Dorf wagen und seinem Vater in die Augen sehen? So viel Verantwortung lag auf seinen noch recht jungen Schultern.
Na, das kann ja noch toll werden, wenn ich schon nach einem Tag solche Zweifel hege, dachte Muri bestürzt. „MURI!" Majikas Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Genervt blieb er stehen und überlegte kurz. Die Sonne stand nun hoch am Himmel und es war sehr heiß. Darum entschied er, dass es wahrscheinlich gar keine so schlechte Idee wäre, jetzt in der Mittagshitze zu ruhen und am Nachmittag weiterzugehen.
Seine Augen suchten die Umgebung nach einem geeigneten Rastplatz ab. In einiger Entfernung stand eine große, dicke Eiche mit ausladenden Ästen. Dort würden sie eine Pause einlegen.
Majika ließ sich erschöpft auf den Boden fallen und streckte alle Viere von sich. Muri legte seine Jagdausrüstung, bestehend aus Pfeil und Bogen, Speer und Steinschleuder, ab. Sein Jagdmesser behielt er immer am Gürtel. Dann nahm er neben Majika Platz und lehnte sich an den kühlen Baumstamm.
Er öffnete seinen Proviantbeutel und holte einen großen, grünen Apfel heraus, den ihm Rania, seine Mutter, eingesteckt hatte. Er rieb ihn ein paar Mal über den Ärmel seines Umhangs und biss dann hungrig hinein. Majika hatte sich in der Zwischenzeit aufgesetzt und stöberte in ihrem Vorrat.
Da sie sich, im Gegensatz zu Muri, Hals über Kopf entschieden hatte, ihn auf seiner Reise zu begleiten, enthielt ihr Beutel eine bunte Mischung verschiedener Früchte und Beere, die sie in aller Eile in den Beutel geworfen hatte. Sie entschied sich, ebenso wie Muri, für einen Apfel.
„Meinst du, wir werden lange unterwegs sein?", fragte sie Muri zwischen zwei Bissen. Tja, das wusste Muri auch nicht so genau. Er war bis jetzt noch nie aus dem Tal herausgekommen. Bis auf die Reise in den Norden, als Majik und er die Horde verfolgt hatten, die ihrem Dorf das Feuer gestohlen hatte. Damals waren er und sein Vater nur sechs Tage unterwegs gewesen, bis sie sie entdeckt hatten und hilflos mit ansehen mussten, wie diese das Feuer leichtsinnig zerstört hatten.
Muri selbst hätte gerne eine Antwort auf Majikas Frage gehabt. Die einzige wirkliche Entscheidung, die er vor seinem Aufbruch gefällt hatte, war die Richtung gewesen. Nach Norden wäre er auf keinen Fall gegangen. Wer weiß, ob er dort nicht auf weitere kriegerische Horden gestoßen wäre. Und dass sie keine Ahnung im Umgang mit dem Feuer hatten, hatten sie ausreichend bewiesen. Wären sie nach Westen aufgebrochen, wären sie nach einigen Tagen bei den Tagonga Bergen angekommen. Und einige Tagesreisen hinter diesen Bergen lag die Siedlung der Majonkis. Das Dorf, in dem sein Vater Majik geboren worden war. Aber auch dort hatte die Horde gewütet und die Feuerstellen des Dorfes