Das große Turnier: Fußball-Internat, #2
Von Alfred Bekker
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Über dieses E-Book
Der Umfang dieses Buchs entspricht 106 Taschenbuchseiten.
Das Team des Kicker-Internats ist beim Euro-Turnier der Jugendmannschaften dabei! Doch was steckt dahinter, dass den jungen Kickern vor wichtigen Spielen schlecht wird? Am Ende siegen Teamgeist und sportlicher Ehrgeiz und die Mannschaft des Kicker-Internats kann den Pokal mit nach Hause nehmen.
Alfred Bekker
Alfred Bekker wurde am 27.9.1964 in Borghorst (heute Steinfurt) geboren und wuchs in den münsterländischen Gemeinden Ladbergen und Lengerich auf. 1984 machte er Abitur, leistete danach Zivildienst auf der Pflegestation eines Altenheims und studierte an der Universität Osnabrück für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Insgesamt 13 Jahre war er danach im Schuldienst tätig, bevor er sich ausschließlich der Schriftstellerei widmete. Schon als Student veröffentlichte Bekker zahlreiche Romane und Kurzgeschichten. Er war Mitautor zugkräftiger Romanserien wie Kommissar X, Jerry Cotton, Rhen Dhark, Bad Earth und Sternenfaust und schrieb eine Reihe von Kriminalromanen. Angeregt durch seine Tätigkeit als Lehrer wandte er sich schließlich auch dem Kinder- und Jugendbuch zu, wo er Buchserien wie 'Tatort Mittelalter', 'Da Vincis Fälle', 'Elbenkinder' und 'Die wilden Orks' entwickelte. Seine Fantasy-Romane um 'Das Reich der Elben', die 'DrachenErde-Saga' und die 'Gorian'-Trilogie machten ihn einem großen Publikum bekannt. Darüber hinaus schreibt er weiterhin Krimis und gemeinsam mit seiner Frau unter dem Pseudonym Conny Walden historische Romane. Einige Gruselromane für Teenager verfasste er unter dem Namen John Devlin. Für Krimis verwendete er auch das Pseudonym Neal Chadwick. Seine Romane erschienen u.a. bei Blanvalet, BVK, Goldmann, Lyx, Schneiderbuch, Arena, dtv, Ueberreuter und Bastei Lübbe und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.
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Das große Turnier - Alfred Bekker
Fußball-Internat: Das große Turnier
Band 2
von Alfred Bekker
Der Umfang dieses Buchs entspricht 106 Taschenbuchseiten.
Das Team des Kicker-Internats ist beim Euro-Turnier der Jugendmannschaften dabei! Doch was steckt dahinter, dass den jungen Kickern vor wichtigen Spielen schlecht wird? Am Ende siegen Teamgeist und sportlicher Ehrgeiz und die Mannschaft des Kicker-Internats kann den Pokal mit nach Hause nehmen.
Copyright
Ein CassiopeiaPress Buch
© by Author
© dieser Ausgabe 2015 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
www.AlfredBekker.de
postmaster@alfredbekker.de
Die Jungen vom Fußball-Internat:
Mark Behrend, Sturm
Philip Derner, Mittelfeld oder Sturm
Hubert Peters, Mittelfeld oder Sturm
Robert Ngona, Mittelfeld
Ibrahim Akman, Sturm
Michael Koserski, Mittelfeld oder linker Außenverteidiger
Alexander Hausmann, rechter Außenverteidiger
Sören Meyer, Abwehr und Mittelfeld
Andy (Andrea) Tardelli, Mittelfeld
Kevin Müller, Tor
Jo (Josef) Martens, Tor
1
„Du musst kämpfen!"
Hubert verzieht das Gesicht. Er liegt auf dem Rasen, rückt seine Schienbeinschoner zurecht und betastet vorsichtig sein Knie.
Herr Grotzek, der Trainer der Auswahlmannschaft des Fußball- Internats von Barnberg, steht am Spielfeldrand und fuchtelt mit den Armen herum.
Seine Mannschaft bestreitet gerade das letzte Testspiel vor dem großen Europa-Turnier für Jugendmannschaften, für das sich das Team des Fußball-Internats buchstäblich in letzter Sekunde qualifizieren konnte. Lange Zeit sah es so aus, als würde es die Teilnahme an diesem Turnier erstmals in der Geschichte des Internats verpassen.
Hubert liegt immer noch am Boden, da rollt der Angriff der gegnerischen Mannschaft längst auf den Strafraum zu.
Die Jungen der Realschule von Barnberg sind auch zwölf, dreizehn Jahre alt, aber eigentlich kein ernstzunehmender Gegner für die erste Mannschaft des Fußball-Internats. Schließlich gehen dort nur die Besten hin. Die Profis von morgen, wie Herr Grotzek immer sagt.
Aber die Mannschaft der Realschule ist überraschend stark. Herr Grotzek hat eigentlich gedacht, dass sie ideal wäre, um die Mannschaft vor dem Europa-Turnier noch einmal richtig aufzubauen. Vor dem Spiel waren alle davon überzeugt, dass ein hoher Sieg herausspringen würde. Ein Sieg, der der Mannschaft Selbstvertrauen geben könnte.
Aber danach sieht es jetzt ganz und gar nicht aus. Immer öfter zeigen sich Unsicherheiten bei den Barnberger Internatskickern. So mancher ist wohl schon mit den Gedanken beim Europa-Turnier und kann sich nicht so richtig auf diesen angeblich unterklassigen Gegner konzentrieren.
Und da wittern die Realschüler natürlich Morgenluft.
Eine Chance nach der anderen erspielen sie sich und nur ihrer schlechten Torausbeute ist es zu verdanken, dass die Barnberger nicht schon mit mehreren Toren zurück liegen. Das wäre eine Blamage.
Und jetzt entsteht wieder eine ganz gefährliche Situation im Strafraum.
Sogar Mark Behrend, der blonde Mittelstürmer der Internatsauswahl, spurtet zurück. Er hat eigentlich in der Hälfte des Gegners auf hohe Bälle gelauert. Aber jetzt läuft er, als ob es um sein Leben ginge. Dass Hubert Peters noch so lange am Boden liegt und der Trainer mit ihm schimpft, bekommt er nur ganz am Rande mit. Hubert ist neu im Fußball-Internat und muss sich erst einleben.
Mark hat Verständnis für ihn, denn er ist ja selbst noch nicht so lange dabei und hatte ebenfalls seine Schwierigkeiten. Aber seit er entscheidend dazu beigetragen hat, dass sich die Mannschaft für das Europa-Turnier qualifizieren konnte, gibt es niemanden mehr, der ihn nicht akzeptieren würde.
Das gilt selbst für Philip Derner, den Spielmacher, der zu Anfang befürchtete, dass Mark ihm die Rolle als unumstrittener Star streitig machen könnte.
Mark hat kein Verständnis dafür, dass Hubert sich bei diesem Spiel nicht richtig reinhängt. Er ist ein Super-Talent, scheint aber diesen Gegner nicht ernst zu nehmen und das ist auch der Grund dafür, dass Herr Grotzek so unzufrieden ist.
Für Mark hingegen gibt es keinen Unterschied zwischen irgendeinem Trainingsspiel und dem Turnier-Endspiel. Er gibt immer 100 Prozent. Auf jedes Spiel kommt es ihm an. Er will unbedingt gewinnen und setzt sich mit aller Kraft für die Mannschaft ein.
Philip wird gerade umdribbelt, grätscht und verfehlt den Ball. Er landet auf dem Hosenboden im Matsch, denn es hat etwas geregnet.
Der gegnerische Spieler – er wird von seinen Mitspielern immer Raser gerufen, weil er wirklich verflucht schnell ist – täuscht an.
Kevin Müller, der Torwart der Barnberger Mannschaft, lässt sich verladen.
Da hat Mark den Raser beinahe erreicht.
Ein Schritt fehlt noch.
Raser holt schon aus zum Schuss. Der Torwart versucht wieder auf die Beine zu kommen. Aber er wird es nicht schaffen. Da müsste schon ein Wunder geschehen.
„Hau ihn weg!", ruft jemand hinter Mark.
Das ist Ibrahim Akman, sein Sturmpartner.
Tatsächlich wäre es die letzte Chance, Raser einfach die Beine von hinten wegzugrätschen. Der Schiedsrichter könnte dafür zwar die rote Karte geben, aber das Tor wäre verhindert.
Mark hat einen Sekundenbruchteil Zeit, um darüber nachzudenken.
Und er entscheidet sich dagegen.
Raser tritt mit dem Vollspann gegen den Ball. Der fliegt schnurgerade ins linke obere Eck.
Mark kommt einen Schritt zu spät, da zappelt der Ball schon im Netz.
Kevin Müller, der Torwart flucht und beschimpft seine Abwehrspieler. Er fährt sich mit der Hand durch das rotblonde Haar und macht eine wegwerfende Handbewegung.
„Du hättest den Typ doch umhauen können!", ruft er Mark zu.
„Er war nun mal schneller!", sagt Mark. Und außerdem findet er es nicht fair, jemandem von hinten in die Beine zu grätschen und damit schwere Verletzungen beim Gegner in Kauf zu nehmen. Er selbst ist auch schon so schwer gefoult worden, dass er nicht mehr eingesetzt werden konnte. Er weiß wie das ist.
Er sieht, wie Hubert mit dem Trainer streitet. Der Junge humpelt theatralisch, so als könnte er nie wieder Fußball spielen und müsste wochenlang in eine Sportklinik. Aber das ist seine Masche. So gut kennt Mark ihn inzwischen schon.
So humpelt er immer, wenn er einen Freistoß herausholen will und auch dann, wenn er einfach keine Lust hat.
Er ist ein toller Techniker, aber wenn es ums Kämpfen geht, kann man auf ihn nicht zählen. Das hat auch schon Herr Grotzek gemerkt und deshalb versucht er ihn nun anzutreiben.
„Ich versteh das nicht", sagt Mark zu Robert Ngona, dem Mittelfeldspieler aus Ghana. Robert ist von Beginn an Marks bester Freund im Fußball-Internat gewesen.
„Meinst du das mit Hubert?", fragt Robert.
„Ja, sicher! Der muss doch wissen, worum es für ihn geht und dass er kämpfen muss!"
„Schon deshalb, weil Herr Grotzek ihn beobachtet!"
„Genau!"
Philip Derner holt sich den Ball vom Torwart und läuft damit in Richtung Mittelkreis, wo es jetzt Anstoß gibt.
Hubert humpelt noch ein bisschen, aber dann kann er plötzlich doch laufen und nimmt seine Position ein.
„Wollen wir uns hier blamieren?, ruft Philip. „Wenn nicht, dann sollten wir jetzt einen Gang zulegen und besser auf Draht sein! Denn wenn wir die Luschen von der Realschule nicht schlagen können, brauchen wir beim Turnier gar nicht erst anzutreten!
Mark ist derselben Ansicht.
Aber die anderen haben anscheinend Blei in den Knochen, so schwerfällig bewegen sie sich.
„Los, jetzt zeigt mal, dass ihr die Profis von morgen seid!, ruft Herr Grotzek. „Lasst euch doch nicht so einseifen!
Raser, der Torschütze der Realschüler, grinst, als er das hört.
„Die Profis von morgen sind die Flaschen von heute!", ruft er.
Philip Gesicht wird dunkelrot.
„Der will nur provozieren!", sagt Mark.
Philip macht den Anstoß. Er kickt den Ball zu Ibrahim, der passt auf Michael Koserski. Der kleine, dunkelhaarige Junge mit den blauen Augen, der seine Haare immer zu einem Kamm gestylt hat, ist auf rechts außen nach vorne geschnellt. Michael bekommt den Ball. Mark steht in der Mitte. Michaels Pass dorthin ist nicht sehr genau. Mark hat Glück, dass er ihn überhaupt noch bekommt. Er muss dabei den Fuß hoch in die Luft strecken.
Zu hoch, findet der Schiedsrichter, weil nämlich ein gegnerischer Spieler seinen Kopf in der Nähe hat. Den hat Mark nicht gleich gesehen.
„Hohes Bein!", sagt der Schiedsrichter.
Das Testspiel wird von Werner, dem Assistenztrainer von Herrn Grotzek, gepfiffen. Es stand niemand anderes zur Verfügung und Mark hat den Eindruck, dass Werner bei den Fußball-Internatsspielern besonders pingelig pfeift, um sich nicht