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Frei wie ein Delphin: Liebe, Schicksal und die Freiheit der Seele
Frei wie ein Delphin: Liebe, Schicksal und die Freiheit der Seele
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eBook473 Seiten6 Stunden

Frei wie ein Delphin: Liebe, Schicksal und die Freiheit der Seele

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Über dieses E-Book

In einer abenteuerlichen Reise des Herzens führt uns Ilona Selke rund um die Welt zu Themen wie Delphine, Schicksal, Liebe und die Freiheit der Seele.
Beziehungen in der neuen Zeit erwecken in uns die Sehnsucht nach Seelenbegegnungen, nach einem Seelenpartner und Seelenvereinigung.
Ilona Selke begleitet uns zu tieferen Erkenntnissen von Beziehungen, Seelenbegegnungen und den Geheimnissen des Universums.
Das Buch behandelt tiefe Fragen in einer abenteuerlichen Form:
Wie frei sind wir im großen Kosmos?
Wie viel können wir unsere Welt selbst bestimmen?
Was können wir alles im Universum bestellen?
Wie groß ist unsere Seele?
Wie vereinen wir uns in tiefen Ebenen des Seelenbewusstseins mit anderen?
Was lehren uns Delphine dazu?
Und was benötigen wir, um Wunder in unserem täglichen Leben zu erzeugen?
Dies sind alles Fragen, die in einer abenteuerlichen Geschichte über Liebe, Schicksal und Delphine den Leser auf Reisen, nicht nur rund um die Welt, sondern auch in die inneren Spähren nimmt.
Ein spannendes, abenteuerliches und weises Buch mit Erlebnissen, die wir alle zu meistern suchen.
In diesem ebenso universellen, wie erstaunlich persönlichen, Buch vermittelt Ilona Selke uns, was sie in ihren Seminaren inzwischen tausenden Menschen auf der ganzen Welt gezeigt hat:
Wir alle können lernen, den Sitz unserer Seele zu finden und mit einer größeren Kraft unsere Visionen verwirklichen.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum19. März 2013
ISBN9783848291793
Frei wie ein Delphin: Liebe, Schicksal und die Freiheit der Seele

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    Buchvorschau

    Frei wie ein Delphin - Ilona Selke

    Die Sonar-Botschaft der Delphine

    Es war ein schöner, sonniger Morgen im Frühherbst des Jahres 1995. Die Sonne strahlte hell in unser Kuppelhaus. Ich saß am Holztisch in unserem Wohnzimmer und blickte auf die Bergkette der Cascade Mountains, die am Horizont zu sehen war, wenn man von unserer Insel aus über das Wasser zum Festland schaute. Ich war dabei, die letzten Kapitel meines Buches Weisheit der Delphine zu redigieren. Dieses Buch ist angefüllt mit Geschichten über die Magie der Delphine, die Kraft unserer Imagination und die holographische Natur des Universums.

    Darin berichte ich darüber, dass wir in einem sehr geheimnisvollen Universum leben, in dem wir Wunder Wirklichkeit werden lassen können. Später zeigte sich, dass dieses Buch Leser in aller Welt dazu inspirierte, in ihrem eigenen Leben erstaunliche Wunder zu erschaffen. Alle Geschichten, von denen ich in dem Buch berichtet hatte, waren wahr und gaben den Leserinnen und Lesern Einblicke in das Privatleben von meinem geliebten Mann Don und mir.

    Ich schaute mir die letzten Seiten des Manuskriptes an, bevor ich sie an meine Lektorin schickte, die mein deutsch eingefärbtes Englisch aufpolieren würde.

    Wenn man in diesem geodätischen Kuppelhaus saß, fühlte man sich wie in einer Kathedrale. Wir hatten dieses Haus mit unseren eigenen Händen gebaut, und den Luxus negativer Gedanken konnten wir uns darin nicht leisten. Wir hatten gelernt, unsere Erwartungen rein zu halten, denn in einem solchen Kuppelhaus lebt man wie in einer Pyramide.

    Ich kam zu Kapitel 44 des Buches. Was ich darin beschrieben hatte, war wirklich erstaunlich. Eines Tages hatte mich meine Freundin Lorraine angerufen, nachdem sie in einer Bucht vor der Hauptinsel von Hawaii mit Delphinen geschwommen war. Aufgeregt hatte sie berichtet, dass die Delphine ihr an diesem Morgen eine Menge Sonarsignale geschickt hatten. Mit ihrem Sonar orientieren sich die Delphine unter Wasser.

    »Ilona«, hatte Lorraine aufgeregt zu mir gesagt, »als ich an den Strand zurückschwamm, versuchte ich zu verstehen, welche Botschaft die Delphine uns mit ihrem Sonar möglicherweise übermitteln wollten. Ich hatte das Gefühl, dass sie mir etwas zu sagen versuchten! Während ich also zurückschwamm, bemerkte ich ganz in meiner Nähe plötzlich einen Schwarm Meerbarben. Es schien, als würden die Fische seltsame geometrische Figuren ins Wasser zeichnen. Und, stell dir vor«, fuhr sie voll ehrfürchtiger Faszination fort, »es war, als ob die Sonarklänge der Delphine die Fische lenken – als würden die Delphine sie zum Zeichnen benutzen: sozusagen ein Fischschwarm als Etch-a-Sketch.«

    Sie sagte, dass die geometrischen Figuren mit den Sonarsignalen der Delphine korrespondierten. Das erstaunlichste Symbol, das die Fische dabei gebildet hatten, sah aus wie ein Donut. »Ich wusste nicht, was diese Form zu bedeuten hat, empfing aber die intuitive Botschaft, dass du vielleicht etwas damit anfangen kannst.«

    »Verblüffend!«, sagte ich. »In meinem neuen Buch habe ich über die Bedeutung der Donut-Form geschrieben. Man bezeichnet diese geometrische Figur auch als Toroid. Es handelt sich um die Grundform des manifestierten Universums, soweit ich weiß. Aber was ist ein Etch-a-Sketch?«

    Rasch erklärte sie es mir: »Ein Plastikspielzeug, in dem du etwas zeichnen und dann wieder auslöschen kannst.«

    Ich erinnerte mich, dass wir damals in Deutschland etwas Ähnliches benutzt hatten, allerdings einfacher konstruiert, mit einem Wachspapier, das man über das Geschriebene streifen und es damit wieder entfernen konnte.

    Ich fuhr fort: »Ich schreibe in meinem Buch über die multidimensionalen Aspekte des Toroids. Ich versuche zu zeigen, dass wir in einem Ozean aus schwarzen und weißen Löchern leben, den man Quantenschaum nennt. Das ermöglicht es uns, nach Belieben eine unbegrenzte Anzahl von Parallel-Universen aufzusuchen. Manche Physiker sind der Ansicht, dass der Toroid eine symbolische Repräsentation des Universums ist, ähnlich wie die Unendlichkeitsschleife, aber mehrdimensional. Er funktioniert wie ein schwarzes Loch, das alles, was existiert, aufsaugt und dann auf der anderen Seite wieder ausspuckt. Diese andere Seite funktioniert wie ein weißes Loch. Man kann sich das ganze gewissermaßen wie einen Brunnen vorstellen, aus dem Wasser hervorsprudelt, das dann in einem Bogen wieder in ihn selbst zurückfließt. Die Energie wird also in einem endlosen Kreislauf immer wieder recycelt. Das Toroid-Symbol kann uns als Tor für Quantensprünge dienen und ist die Basis für die Bildtransformations-Techniken, die ich in dem Buch und meinen Seminaren unterrichte. «

    »Wenn ich dich richtig verstehe«, fuhr ich fort, »meinst du, dass die Laute der Delphine in geometrische Zeichen umgewandelt wurden, auf ähnliche Weise wie Sand Muster bildet, wenn man ihn auf eine Trommelhaut streut, und die Trommel zum Schwingen bringt. Da jede Frequenz ein anderes Schwingungsmuster hat, erzeugt jeder Ton ein anderes Bild. Die Delphine haben dir also das Bild eines Toroid, eine Donut-Form übermittelt.«

    Delphin-Kommunikation. Angesichts all der außergewöhnlichen Phänomene, die sich im Zusammenhang mit Delphinen ereignen, erschien es mir absolut möglich, dass der Fischschwarm wie eine Art Klangbrett für das Sonar der Delphine agiert hatte.

    Doch hier folgte nun die große Frage:

    »Was denkst du denn, welche Botschaft mir die Delphine mitteilen wollten?«

    Ich schaute auf die Cascade Mountains und legte meinen Stift weg. Das Kapitel war fertig korrigiert, und ich musste nun nach Seattle fahren, weil ich dort einen Zahnarzttermin hatte.

    Unterwegs dachte ich über Lorraines Frage nach. Was bedeutete dieses Do-nut-Bild, das die Delphine ihr übermittelt hatten?

    Es war ein sonniger Tag und ich freute mich an der Schönheit der Natur. Das Leben ist so reich an Wundern! Mein Geist fühlte sich inspiriert und erhoben. Bald schwebte ich regelrecht in dem strahlenden Licht, während mein Auto auf dem Highway dahinflog.

    Der Besuch beim Zahnarzt verlief problemlos, und auf der Rückfahrt gab das Leben mir einen seiner erstaunlichen Hinweise darauf, dass die Dinge oft ganz anders sind, als es scheint.

    Als ich auf den Interstate I-5 einbog, sah ich, dass Arbeiter gerade dabei waren, seitlich des Highways eine Werbetafel in Form eines gigantischen »Etch-a-Sketch« aufzustellen. Zutiefst erstaunt starrte ich auf die Werbebotschaft: »Alles ist Klang«.

    Ich hielt den Atem an! Hier hatte ich die Antwort auf meine Frage, und die Botschaft war deutlich und klar!

    Alles ist Klang! Alles ist Schwingung!

    In was für einem unglaublichen Universum wir doch leben! Das Leben ist noch viel magischer, wenn wir erst einmal anfangen, hinter die Kulissen zu schauen. Das Universum ist nicht so fest, wie es scheint. Vielmehr ist es ein interaktives, lebendiges Traum-Gewebe, das auf unsere Fragen und Wünsche antwortet, ob diese nun bewusst oder unbewusst sind. Es ist ein Klangbrett, das die Gedanken, Gefühle und Bilder sichtbar macht, die wir in uns tragen. Dieses multidimensionale Gewebe lässt das sichtbar Gestalt annehmen, was für unsere normalen Augen zuvor unsichtbar war. Die Antwort der Delphine hatte sich auf einer Werbetafel am Highway manifestiert.

    Zufall? Fügung?

    »Alles ist Klang«.

    Hmm … Das Erlebnis weckte in mir Erinnerungen an den Kinofilm Jack allein im Serienwahn (Originaltitel: Delirious) mit John Candy.

    Unser eigenes Drehbuch schreiben

    Bei dem Film Jack allein im Serienwahn hat es den Anschein, dass die Filmindustrie insgeheim versuchte, den Kinobesuchern das Einmaleins der erfolgreichen Manifestation zu vermitteln. In diesem Film spielt John Candy den Drehbuchautor einer Fernsehseifenoper, der eines Morgens plötzlich in einem Krankenhausbett aufwacht und feststellt, dass er selbst zu einem der Hauptdarsteller seiner Seifenoper geworden ist. Er braucht einige Zeit, bis er begreift, was mit ihm passiert ist.

    »Wie bin ich denn bloß im Krankenhaus gelandet?«, fragt er sich zunächst total verwirrt. Er kann sich nicht erinnern. Dann fällt ihm auf, dass das Krankenhauspersonal sich seltsamerweise genauso benimmt, wie die Ärzte und Schwestern in seinem jüngsten Fernsehdrehbuch. Sie tragen sogar die gleichen Namen!

    Langsam, aber sicher dämmert ihm, dass er nun selbst jenes Leben lebt, das er für die Hauptfigur seiner Seifenoper-Geschichten erschaffen hat. Sehr zu seinem Verdruss muss er aber auch all die Probleme und Kämpfe durchleiden, die er sich für seine Charaktere ausgedacht hat. Doch schließlich entdeckt er, dass er auch weiterhin das Skript selbst schreiben und vor allem, dass er die Handlung in glücklichere Bahnen lenken kann.

    Ich liebe diesen Film. Es steckt so viel Wahrheit darin! Allzu oft malen wir uns in Tagträumen aus, wie bestimmte Ereignisse in unserem Leben verlaufen werden. Aber nutzen wir die Gelegenheit, einen glücklichen Ausgang in unser Skript zu schreiben? Oder schreiben wir ein »Rührstück« mit uns selbst in der Hauptrolle als leidgeprüfte Drama-Dame?

    Immer wieder habe ich mich dabei ertappt, dass ich mir im Voraus die schlimmsten Szenarien ausmalte. Stets muss ich mich dazu ermahnen, mir eine positive Zukunft herbeizuträumen. In unserem Alltag stehen wir immer wieder vor der gleichen Wahl: Erschaffen wir uns ein Happy End oder sehen wir uns selbst in der Opferrolle, in traurigen Lebensumständen?

    Hier ist eine wahre Geschichte über Don und zwei Handwerker. Sie zeigt, wie man die Imagination auf ganz unterschiedliche Weise einsetzen kann, um eine Aufgabe zu erledigen, oder eben nicht:

    Vor ein paar Jahren kauften Don und ich unsere erste Waschmaschine. Es handelte sich um ein ausländisches Modell aus Schweden, das nur ein Viertel der Wassermenge verbrauchte, die bei Waschmaschinen aus amerikanischer Produktion damals üblich war. Wir hielten das für eine gute Wahl, auch wenn diese Maschine doppelt so teuer war. Aber ein solches wassersparendes Gerät zu kaufen, schien uns ein wertvoller Beitrag zum verantwortungsbewussten Umgang mit den Ressourcen des Planeten.

    Endlich war der Tag der Installation des neuen Gerätes da. Von nun an würden wir nicht mehr zum Waschsalon fahren müssen. Die Monteure schleppten das schwere Gerät in den Keller, wo sie damit begannen, alles anzuschließen.

    »Mist, wir haben nicht das richtige Werkzeug dabei!«

    »Verdammt, das ist nicht der passende Schlauch!«

    Das negative Gerede dieser Männer war kaum zu ertragen.

    Es überraschte mich nicht, dass die Installation der Waschmaschine ihnen nicht gelingen wollte. Wunder geschehen nur, wenn wir sie auch erwarten, wenn wir uns auf die höheren Prinzipien des Lebens einstimmen. Zum Beispiel müssen wir uns klarmachen, dass alles mit allem verbunden ist und dass unsere Gedanken und Gefühle Auswirkungen haben. Dann sind wir viel eher in der Lage, positive Resultate zu erzielen. Wenn wir nicht in Harmonie mit dem Leben sind, wenn wir uns als abgetrennt, entfremdet und allein betrachten, laufen die Dinge nur selten zu unseren Gunsten.

    Während die Monteure mit ihren technischen Problemen rangen, gaben Don und ich uns alle Mühe, sie aufzuheitern. Wir wussten, dass es hilft, wenn man das Beste von anderen erwartet. Aber unsere ermutigenden Worte vermochten bei ihnen nicht viel auszurichten. Schließlich entschieden sie, zunächst einmal Mittagspause zu machen, vermutlich um Zeit zu gewinnen. Aber vorsorglich bereiteten sie uns schon einmal darauf vor, dass sie vielleicht erst in ein oder zwei Tagen wiederkommen würden, um die Installation abzuschließen.

    Ich war sehr enttäuscht. So hatte ich mir unseren ersten Tag als stolze Waschmaschinen-Besitzer nicht vorgestellt! Schließlich hatte ich lange genug warten müssen und wollte die Maschine sofort in Betrieb nehmen.

    Eine unserer Sekretärinnen hatte das Ganze mit angesehen, kam zu uns und sagte: »Da wäre es doch an der Zeit, dass unser Genie sich an die Arbeit macht.« Damit wollte sie andeuten, dass Don eines seiner handwerklichen Wunder vollbringen sollte. Da aber Teile und Werkzeuge fehlten, sank meine Hoffnung, noch an diesem Tag die Waschmaschine zum Funktionieren zu bringen. Doch anstatt aufzugeben und uns das Schlimmste auszumalen, bevor es überhaupt geschehen war, schauten Don und ich uns an und zwinkerten uns zu. Und wir machten uns an die » innere Arbeit. »

    In meiner inneren Schau stieg ich hinauf über die Wolken, zu einer anderen Wirklichkeitsebene. Ich vergegenwärtigte mir die Vision und das Gefühl, in ein anderes Universum einzutreten. In jenem Universum, einem der vielen Paralleluniversen, die uns ständig zur Auswahl stehen, gab es alles, was wir brauchten: Schläuche, Werkzeuge, sodass das Anschließen der Waschmaschine reibungslos vonstatten gehen konnte.

    In meiner subtilen Wahrnehmung konnte ich fühlen, wie Don ebenfalls in einen höheren Bewusstseinszustand überwechselte. Es ist völlig in Ordnung, sich die perfekte Erfüllung eines Wunsches auszumalen, vorausgesetzt, das Universum hat keine anderen Pläne für uns. Ich bat darum, dass sich das höchste Gute manifestieren möge, während ich mich gleichzeitig auf das Gefühl konzentrierte, »jetzt« eine fertig installierte Waschmaschine zu haben. Ich setzte diese »innere Arbeit« fort, bis ich dieses Gefühl in meinem ganzen Körper spüren konnte.

    Plötzlich hielt Don einen Schlauch in der Hand, den er in irgendeiner Ecke entdeckt hatte, und fand in seinem eigenen Werkzeugkasten die erforderlichen Werkzeuge. Noch ehe die Monteure zurückkamen, hatte Don alles fertig angeschlossen! Wir schauten einander mit funkelnden Augen an. Uns war klar, dass wir gerade eine wenig erfolgversprechende Parallel-Realität gegen eine andere, erfreulichere eingetauscht hatten.

    Was genau war geschehen? Handelte es sich lediglich um einen »Zufall« oder besteht unser Universum tatsächlich aus einem Quantenschaum, der es uns ermöglicht, einfach auf einen anderen Kanal umzuschalten? Wie manifestiert man wirkliche Wunder?

    Don hatte dazu ganz spezifische Methoden angewandt. Er arbeitete mit anderen Glaubenssystemen als die Schulwissenschaft. Wenn wir erkennen, dass wir tatsächlich unter mehreren parallelen Wirklichkeits-Optionen wählen können, können wir uns für jene entscheiden, die am besten unseren Bedürfnissen entspricht.

    Wenn ich innerlich bereit für positive Resultate bin, kann ich mich so lange auf dieses Gefühl einer erfüllten Zukunft konzentrieren, bis diese Zukunft sich manifestiert hat.

    Manchmal schaffen wir es jedoch nicht, diese höheren geistigen Ebenen zu erreichen, können unsere Emotionen nicht von der gewünschten Realität überzeugen oder sind nicht in der Lage, das veränderte Energiefeld aufrecht zu erhalten. Vielleicht bevorzugen wir es auch, traurig oder ängstlich zu sein oder gefallen uns in der Opferrolle. Um die höheren Ebenen zu erreichen, müssen wir zusätzliche Energie aufwenden, unsere Imagination trainieren und daran glauben, dass Veränderungen möglich sind.

    Durch unsere Erfahrungen mit der holographischen Bilder-Arbeit und dem Leben-aus-der-Vision-Kurs hatten wir gelernt, wie sich die Realität zum Besseren verändern lässt. Da es sich bei der Sache mit der Waschmaschine um eine Veränderung in der materiellen Welt gehandelt hatte, war es ein bisschen einfacher gewesen. Aber in welchem Maß können wir die Realität auch dann verändern, wenn wirklich das Schicksal an unsere Tür klopft? Schon bald stand uns eine Herausforderungbevor, die unser beider Leben von Grund auf erschüttern sollte.

    Träume, Prophezeiungen und Readings

    Ein paar Jahre später, im November 1998, wachte ich eines Morgens auf, als gerade über den Gipfeln der Cascade Mountains die Sonne aufging und die schneebedeckten Berge in ein strahlend goldenes Licht tauchte. Nebel lag über dem Wasser, das uns vom Festland trennte. Fast schien es, als lebten wir auf einer Insel über den Wolken.

    Mein Buch war inzwischen erschienen und erfolgreich. Ich tourte durch die USA, trat im Fernsehen auf, gab Radio-Interviews und leitete Seminare. Die deutsche Übersetzung des Buches sollte im Herbst des folgenden Jahres publiziert werden.

    Der Morgen war kalt, und ich musste ein Feuer anzünden, um unser geodätisches Haus zu beheizen, damit wir mit unserem morgendlichen Yoga beginnen konnten. Das Anzünden des Feuers war ein schönes tägliches Ritual. Es erinnerte mich an meine Kindheit, als meine Großmutter jeden Morgen den Kohleofen anheizen musste. Glücklicherweise wurde das Obergeschoss, wo sich unser Schlafzimmer befand, immer zuerst warm.

    In unserem geodätischen Haus gab es einen weichen Teppich, auf dem wir unsere Yoga-Übungen machten und so langsam vom Schlaf in die Aktivitätsphase wechselten. In der Nacht hatte ich etwas tief Bewegendes geträumt, das mich ziemlich verwirrte. Es handelte sich um eine Art prophetischen Traum, der beunruhigende Veränderungen in meinem Leben ankündigte.

    Während meines Lebens habe ich viele prophetische Träume gehabt. Ein besonders interessanter hatte sich Jahre davor ereignet, als ich noch mit meinem Exmann Rick verheiratet gewesen war, während ich an einer Universität an der amerikanischen Ostküste Philosophie studiert hatte.

    Rick und ich waren mit Don und seiner damaligen Frau befreundet. Eines Nachts hatte ich geträumt, wie wir zu viert am Strand einer Insel entlanggingen. Das Merkwürdige an diesem Traum war gewesen, dass darin Don und ich verheiratet waren! Hand in Hand war ich mit Don am Strand entlanggeschlendert, hatte auf ein Haus oben auf den Klippen gedeutet und zu ihm gesagt: »Schau, Don, das dort ist unser Haus.«

    Zu dieser Zeit in meinem Leben schrieb ich alle meine Träume auf. Als ich diesen Traum aufschrieb, dachte ich: »Was für ein netter Wunschtraum! Es gibt keine Aussicht, dass Don und ich je heiraten, auf einer Insel leben und zusammen ein Haus bauen.« Aber trotzdem notierte ich den Traum pflichtbewusst in allen Einzelheiten.

    Sieben Jahre später spazierten Don und ich über genau jenen Strand, nicht lange nachdem wir beide tatsächlich auf einer Insel bei Seattle unser Haus gebaut hatten. Während wir Hand in Hand am Strand entlanggingen, drehte ich mich um, weil ich Don unser Haus zeigen wollte, das oben über den Klippen aufragte. In diesem Moment erinnerte ich mich plötzlich an meinen Traum.

    Ich eilte zum Haus zurück, um mein Traumtagebuch zu suchen. Die Implikationen jenes Traumes waren wirklich unglaublich! Hatte ich damals tatsächlich in allen Einzelheiten das Leben vorausgesehen, das Don und ich nun lebten? Ich las meine damaligen Aufzeichnungen und musste feststellen, dass alles genau so eingetroffen war.

    Jetzt drängten sich viele Fragen auf: Ist unser Leben vorherbestimmt? Können wir prophetisch von unserer Zukunft träumen, sogar so weit im Voraus? Schließlich hatte mein Leben zwischendrin viele scheinbar überraschende Wendungen genommen, ehe ich in dieser Realität angelangt war, in der ich mit Don in unserem gemeinsamen Haus lebte. Und, wenn alles vorhersehbar ist, gibt es dann so etwas wie einen freien Willen?

    Während Don und ich unser Yoga praktizierten, erwärmte das Kaminfeuer allmählich das Haus. Ich fragte mich, ob mein Traum der vergangenen Nacht auch zu diesen prophetischen Träumen gehörte. Ich hoffte dringend, dass dem nicht so war. Ich hatte geträumt, dass ich auf einem Waldweg einen Hügel hinabging. Sonnenstrahlen rieselten durch das Blätterdach und erzeugten pulsierende Lichtspiele. Plötzlich hörte ich hoch über mir eine gottgleiche Stimme sagen: »Dein Weg mit Don geht zu Ende. Eure gemeinsamen Lektionen sind abgeschlossen. Du musst ihn verlassen.«

    Don und ich waren seit fast vierzehn Jahren ein Paar und kannten uns seit beinahe sechzehn Jahren. Neigte sich ein Vierzehnjahres-Zyklus dem Ende zu? Gab es im Universum der Liebesbeziehungen eine unbewusste Uhr, die in Siebenjahres-Zyklen abläuft? In meinem Traum war ich von dem, was mir da gesagt wurde, zutiefst schockiert. Ich dachte, immer noch träumend, über diese Botschaft nach und wollte wissen, welche Entscheidungsmöglichkeiten ich hatte.

    Don und ich liebten uns tief und aufrichtig. Wir waren die besten spirituellen Partner und führten ein wundervolles gemeinsames Leben. Alle Seminare, die wir leiteten, waren das Produkt unserer kollektiven Energie. Wir waren immer noch ineinander verliebt und glücklich. Der Traum ergab auf der emotionalen Ebene überhaupt keinen Sinn. Verzweifelt fragte ich die Stimme: »Was muss ich tun, damit wir beide zusammenbleiben können?«

    Die Antwort kam in Form von Worten und Bildern. Während in dem Traum der Weg, auf dem ich ging, aus dem Wald heraus zu einem Dorf führte, wurde mir mitgeteilt: »Wenn du möchtest, dass ihr beide zusammenbleibt, musst du andere Menschen in eure Beziehung hineinlassen.«

    Im nächsten Moment hielt ich in diesem Traum einen älteren Mann in meinen Armen. Er hatte schulterlanges graues Haar und war recht dünn. Während ich ihn in den Armen hielt, starb er. Handelte es sich um ein Bild Dons im Alter, am Ende seines Lebens? Wurde mir eine Vorausschau unseres gemeinsamen Lebens gezeigt, wenn ich bei ihm blieb? Oder handelte es sich um einen ganz anderen Mann? Ich konnte es nicht sagen. Der Mann hatte aber im Körperbau durchaus Ähnlichkeit mit Don.

    Die Botschaft des Traums war deutlich: Wir sollten andere Menschen in unsere Beziehung, unsere Ehe hineinlassen. Überflüssig zu sagen, dass ich ziemlich verwirrt und verstört war, als ich aufwachte. Die Tiefe und Intensität des Traums machte mir Sorgen, denn demnach schien es einer jener prophetischen Träume zu sein, wie wir sie nur selten haben.

    Nach dem Yoga sprach ich mit Don über den Traum. Wir wussten beide nicht, was wir davon halten sollten. Doch wir dachten nicht mehr an ihn, und das Leben ging normal weiter. Weder ich noch Don wollten eine Veränderung. Und deshalb ließen wir alles, wie es war. Aber das Leben wollte es anders.

    Ich wurde eingeladen, im Frühjahr 1999 auf verschiedenen Konferenzen Vorträge zu halten. Einer dieser Vorträge fand auf dem Global Science Congress in Florida statt. Nachdem ich mein Referat beendet hatte, sprach mich eine Frau an, die ebenfalls zu den Vortragsrednerinnen zählte. Dabei handelte es sich um Patti Conklin (www.patticonklin.com), ein auf medizinischem Gebiet arbeitendes Medium mit enormer Erfahrung und einer beeindruckenden Erfolgsbilanz. Patti bot mir an, mit ihr zusammen zu Abend zu essen und sogar ein Reading für mich durchzuführen.

    Von einem so berühmten Medium ein Reading zu erhalten, hörte sich wunderbar an. Ich hatte mit massiven gesundheitlichen Problemen zu kämpfen gehabt, nachdem ich mit Antibiotika behandelt worden war. Eine Candida-Infektion hatte mir sehr zu schaffen gemacht, und ich hatte fast das ganze vorige Jahr gebraucht, um wieder gesund zu werden.

    Dank der Hilfe von Dr. Bob Becks »Blutreiniger« war ich wieder fast völlig gesund. Es handelt sich dabei um ein Gerät, das elektrische Impulse aussendet, die dem Körper auf wunderbare Weise helfen, besser mit Krankheiten fertig zu werden, wie wir von mehreren Leuten erfuhren. Aber ich war neugierig, was mir Patti über meine gesundheitlichen Fortschritte und die Ursache für meine Beschwerden mitteilen würde.

    Beim Essen plauderten wir über ihre Arbeit. Sie wurde häufig von Ärzten um Hilfe gebeten, wenn eine Röntgenuntersuchung ohne Befund blieb, obwohl ein Patient spürbare Gesundheitsbeschwerden hatte. Dann fand sie heraus, wo das Problem lag. Sie gehörte zu den besten medizinischen Medien des Landes. Ich befand mich also in guten Händen.

    Gleich nach dem Essen, noch am Tisch, begann sie mit dem Reading. Don war schon zu Bett gegangen, und ich konnte es kaum erwarten, mehr über mich selbst herauszufinden.

    »Nun«, sagte sie nach ein paar Minuten des Schweigens, »was ich Ihnen mitzuteilen habe, wird Sie vielleicht schockieren. Gesundheitlich sind Sie in guter Verfassung, die Candida-Infektion ist bis auf einen kleinen Rest von drei Prozent verschwunden. Aber ausgelöst wurde die Erkrankung, und das ist es, was Ihr Körpersystem mir sagt, dadurch, dass Sie nicht dafür bestimmt sind, in einer monogamen Beziehung zu leben.«

    Diese Nachricht stürzte mich in ziemliche emotionale Verwirrung. Erst vor drei Monaten hatte ich jenen Traum gehabt, indem mir Ähnliches mitgeteilt worden war.

    »Wenn Sie möchten, spreche ich mit Don«, sagte sie. »Ich kann mir vorstellen, dass diese Information nicht so leicht zu verdauen ist.« Sie schien sich ihrer Sache sehr sicher, obwohl es sich um ein so ungewöhnliches Reading handelte.

    Was sollte ich tun? Mein Traum. Pattis Reading. Das alles fügte sich zu einer machtvollen Botschaft zusammen, von der ich auf keinen Fall etwas wissen wollte.

    Am nächsten Tag erzählte ich Don von dem Reading. Wir nahmen die Sache zur Kenntnis, planten aber nicht, an unserem Leben etwas zu verändern. Auf unserem Terminplan stand ein Seminar, das wir während der Prophet's Conference halten sollten, die zur Frühjahrs-Tagundnachtgleiche in Mexiko stattfinden würde, in der Nähe der Chinciniza-Pyramide. Wir hatten einfach keine Zeit für Veränderungen unserer Lebensweise.

    Die Vergangenheit akzeptieren und die Zukunft verändern

    Pattis Botschaft hatte mein inneres Fundament ziemlich ins Wanken gebracht. Schon der Traum hatte sich sehr bedrohlich angefühlt. Ihr Reading bestätigte die Botschaft des Traums: Lass andere in dein Herz hinein. Aber ich sträubte mich dagegen, irgendetwas an unserem Leben zu verändern, trotz der Informationen, die ich in dem Traum und durch das Medium empfangen hatte.

    Ich freute mich schon auf unsere Zeit in Mexiko. Ich hatte »vorgearbeitet«, um mich auf meine Auftritte bei der Prophet’s Conference vorzubereiten. Neben der linkshirnigen Arbeit – die Texte für meine Vorträge und den Ablauf der Seminare aufzuschreiben – hatte ich auch vorbereitende innere »Arbeit« geleistet. Ich begab mich immer wieder in die holographische Dimension und wählte dort Bilder für die Zukunft aus, in denen ich mir vorstellte, dass die Konferenz für uns alle zu einer erhellenden, inspirierenden Erfahrung werden würde.

    Dann kam der Tag, an dem wir nach Cancun flogen. Don und ich nahmen unsere Plätze in der Maschine ein und fanden uns bald darauf 10 000 Meter hoch über der Erde wieder.

    Ich nutzte die Zeit in dieser Höhe, im Himmel gewissermaßen, um mich in höhere Bewusstseinsdimensionen zu versetzen. Ob es sich dabei nun um Einbildung handelte oder eine reale Erfahrung, jedenfalls gelangte ich so hoch über der Welt oft in tief bedeutungsvolle transzendente Zustände. Vor meinem inneren Auge schwebte ich über Mexiko hoch empor. Ich versuchte zu spüren, ob es jemanden gab, den ich dort unbedingt treffen sollte. Ich schickte eine Art Sonarstrahl zu dem Gebiet, wo die Konferenz stattfinden würde, und lokalisierte ein Wesen, zu dem ich eine tiefe Verbundenheit spürte und das ich schon seit sehr langer Zeit kannte. Ich sandte ihm oder ihr ein Lichtsignal mit der Botschaft, dass er/sie mich auf der Prophet’s Conference in Cancun finden könne, wenn ein Treffen notwendig sei. Wir begegneten einander auf einer höheren Ebene und standen nun bereits in Kontakt.

    Ich liebe es, in dieser Art von Traumwelt zu leben. Es scheint, dass jedes Mal, wenn ich jenen »höheren Sitz der Wahrnehmung« aufsuche, um von dort im Voraus meine zukünftige Realität zu erschaffen, die Dinge sich in meinem »wirklichen« Leben viel positiver entwickeln.

    Nachdem ich diese Nachricht übermittelt hatte, öffnete ich die Augen und blickte auf die unter uns dahinschwebenden Wolken. Don und ich fingen an, über unsere früheren Leben zu sprechen und über unsere Erinnerungen an das Land, das wir nun neu bereisen würden.

    Die Prophet's Conference fand in einem schönen und geschmackvoll eingerichteten Hotel statt. Bei der Konferenz handelte es sich um eine bunte Mischung aus Vorträgen, Seminaren, Ausflügen zu Pyramiden, Konzerten und heiligen Zeremonien. Den Veranstaltern war es gelungen, viele großartige spirituelle Lehrer als Vortragsredner und Seminarleiter zu gewinnen, und es gab ein wunderbar interessiertes und aufgeschlossenes Publikum. Wir alle freuten uns auf faszinierende, lehrreiche gemeinsame Pilgerfahrten der Seele.

    Der Austausch mit den Teilnehmern und den Vortragenden erwies sich als gleichermaßen anregend. Während der gemeinsamen Mahlzeiten tauschten wir erstaunliche Geschichten über übernatürliche Erfahrungen und neueste wissenschaftliche Erkenntnisse aus und schlossen viele neue Freundschaften.

    Nur eine einzige dunkle Wolke hing über diesem ansonsten sehr inspirierenden Treffen von schamanischen Lehrern aus Nordamerika, Stammesältesten aus Mexiko und anderen Sprechern der Indianer.

    Der Veranstalter war plötzlich erkrankt und führte das auf einen möglichen übersinnlichen, medialen Angriff zurück. Offenbar hatte die Art und Weise, wie auf der Konferenz Schamanen aus allen Lebensbereichen zusammengebracht wurden, für einigen Aufruhr gesorgt. Manche Teilnehmer waren moderne Schamanen, manche arbeiteten gemäß uralter Traditionen.

    Das stieß bei Leuten, die glaubten, dass die Dinge sich nicht ändern dürften, auf Missfallen. Nach ihrer Ansicht durfte es keine Vermischung unterschiedlicher schamanischer Lehren geben, keine Modernisierung, keinen Fortschritt oder Wandel. Auf diese Weise funktionierten viele der alten Indianerstämme, sehr konservativ.

    Das konnte ich in gewissem Sinne gut nachvollziehen: Auch ich hatte »mein Tibet« wiederhaben wollen, so wie es einst gewesen war. Ich fühlte mich tief drinnen nach wie vor sehr tibetisch, und ich hegte deshalb einen starken Groll gegen die chinesische Invasion dort. Aber der Dalai Lama ist klüger. Er betont, dass es darauf ankommt, mit der Veränderung zu leben. Seiner Ansicht nach hat dieses geschichtliche Drama, die Besetzung seines Landes durch die Chinesen, dazu beigetragen, dass der Buddhismus heute auf der ganzen Welt floriert. Er predigt Mitgefühl und Glück und, statt Separatismus, einen mittleren Weg, bei dem Tibet von den Chinesen eine gewisse Autonomie eingeräumt wird.

    Ich sagte mir, dass Weiterentwicklung notwendig und unvermeidlich ist. Schließlich wechseln wir durch viele Leben hindurch unsere Körper, und unsere Seele ist nicht an ein bestimmtes Land gebunden, sondern ist ein Funke Gottes, der jenseits von allen Identifikationen mit Nationen, Planetensystemen oder sogar Galaxien existiert.

    Der Tag vor der Konferenz war das Datum der Tagundnachtgleiche gewesen. Weil wir wussten, dass die berühmte Pyramide von Chichen Itza von Touristen überschwemmt sein würde, beschlossen wir, einen Tag früher anzureisen. Es war geplant, dass auf dem Pyramidengelände eine spezielle Zeremonie stattfinden sollte. Und wir würden ein besonderes Schauspiel bewundern können: eine Schatten-Schlange, die an der Seite der Pyramide emporkroch.

    Dieser Tanz der Schlange ereignet sich nur an den beiden Tagundnachtgleichen im Frühling und Herbst. An diesen Tagen trifft das Sonnenlicht die Pyramide im genau richtigen Winkel, um dieses Wunder einer Schlange aus Schatten zu erzeugen, die sich mit dem Kopf nach unten an den Flanken der steilen Pyramide hinaufbewegt. Diese Pyramide ist wirklich ein Meisterwerk himmlischer Zeitberechnung.

    Ein mexikanischer Schamane, der später auch auf der Konferenz sprach, hatte unsere Gruppe zur Pyramide begleitet. In der Nähe eines heiligen Wasserlochs, einer sogenannten Cenote, lud er uns ein, uns zur gemeinsamen Meditation auf den Boden zu setzen. Er redete von parallelen Zeit-Portalen und Wurmlöchern und erzählte von der uralten Geschichte dieser ganz besonderen Cenote. Bald fiel ich in eine tiefe Trance. Die außergewöhnliche Energie der Raum-Zeit-Matrix an diesem multidimensionalen Wasserloch zog mich fort. Ich fühlte, wie ich unwiderstehlich in ein anderes Universum gezerrt wurde, und war wie hypnotisiert. Unfähig, mich zu bewegen, öffnete ich mich für diese Vision und betrat eine Parallel-Realität. Intensive und komplexe Bilder überfluteten mich. Es war eine dieser Reisen, bei denen ich mich fragte, ob ich am anderen Ende des Tunnels in ein anderes Universum gelangen würde.

    Ich hatte nicht bemerkt, dass der Rest der Gruppe aufbrechen wollte, und fand nur langsam in einen halbwegs normalen Bewusstseinszustand zurück. Die Energie war so stark gewesen, dass ich zunächst unfähig war, meinen Körper zu bewegen. Nach einer Weile spürte ich, dass Don hinter mir stand und meinen Geist in diese Wirklichkeit zurückzog. Schließlich gelang es mir, mich von der Faszination zu lösen, die das Wasserloch auf mich ausübte, und stand auf. Diese Cenote war zweifellos ein ganz außergewöhnliches Zeit-Portal!

    In ehrfürchtigem Schweigen wanderten Don und ich zurück zur Pyramide. Ich begann immer mehr, mich wie auf einer Pilgerfahrt zu fühlen. Pilgerreisen, auch wenn sie heute oft im Gewand touristischer Besichtigungsfahrten unternommen werden, helfen uns, innerlich offener zu werden und mehr Licht in unsere Seele und unseren Alltag hereinzulassen. Wichtige Aspekte in mir waren dabei, sich zu verändern, doch ich war mir dessen noch nicht bewusst. Ich hatte keine Ahnung, wohin meine Reise führen würde.

    Genau im richtigen Moment entdeckten Don und ich den Rest unserer Gruppe wieder. Sie hatten sich an der Pyramide von Chichen Itza versammelt. Das magische Schauspiel der Schatten-Schlange würde gleich beginnen. Fasziniert beobachteten wir, wie die Schatten-Schlange die Stufen hinaufwanderte, um die Tagundnachtgleiche zu feiern. Es handelte sich um einen wirklich verblüffenden visuellen Effekt. Die Trittsteine der Treppe erzeugen einen sich bewegenden Schatten, der aussieht wie eine Schlange, die sich zur Spitze der Pyramide hinaufbewegt.

    Ab und zu wanderte mein Blick hinüber zu einer anderen Reisegruppe, die nicht weit von uns entfernt das Schauspiel verfolgte. Ich sah einen jüngeren Mann mit langen blonden Haaren, der dicht neben einem sehr großen dunkelhaarigen Mann stand. Noch ahnte ich nichts von den Turbulenzen, die mir bevorstanden.

    Nach diesem erlebnisreichen Tag kehrten wir zufrieden ins Hotel zurück und verbrachten den Abend in angeregtem Erfahrungsaustausch mit den anderen Konferenzteilnehmern.

    Don und ich hatten das Reading und meinen Traum nicht vergessen. Sie hatten uns potenzielle Veränderungen angekündigt und drängten uns, davor nicht die Augen zu verschließen. Welche Veränderungen erwarteten uns gerade jetzt, wo unser Leben genauso verlief, wie wir es uns gewünscht hatten?

    Mythen und Metaphern führen uns durchs Leben

    Am nächsten Morgen, nachdem Don und ich geduscht hatten, bewunderten wir das weiße Leuchten der Mauern und die schönen Blumen. Die für Mexiko so typischen Stuckwände umgaben uns innerhalb eines exotischen Energiefeldes, das an frühere Zeiten erinnerte.

    Ich kam in Kontakt mit meinen Gefühlen bezüglich meiner Gesundheitsprobleme im Jahr zuvor. Ich hatte ein gutes, »ordentliches« Leben geführt. Aber irgendwo in mir gab es einen Teil, der mit diesem »ordentlichen« Leben in Konflikt stand.

    Dr. Vernon Woolf hatte uns gezeigt, wie wir in das Raum-Zeit-Gewebe eintreten konnten, in das holographische Muster des co-kreativen Universums. So, wie ich es in meinem ersten Buch Weisheit der Delphine beschrieben habe, übernahm Don bei meiner Erkundung der reichen inneren Landschaft meines Unbewussten, dem Bilder-Tracking, die Rolle des Führers.

    Er fragte mich, ob es in meinem Körper einen Ort gäbe, wo ich die Schwierigkeiten, die Herausforderung spüren könne. Ich antwortete, dass ich sie in meiner Brust, meinem Bauch, meinem Herzen und meinem Unterleib spüren könnte.

    Ein Gemisch von Bildern stieg in mir auf. Ich sah, wie ich zu Tode gesteinigt wurde. In einer anderen Szene sah ich, wie man mir ein großes »A« auf die Stirn tätowierte. Das »A« stand für »Adulteress«, das englische Wort für Ehebrecherin. Bilder, von Maria Magdalena, die (volkstümlich nicht aber biblisch) fast gesteinigt worden wäre, und ihrer tiefen Liebe zu Jesus stiegen in mir auf, gefolgt von Bildern von Königin Guinevere, die wegen ihrer unrechtmäßigen Liebe zu Lancelot gebrandmarkt worden war. Und dann fühlte ich eine schwere Last auf meiner Brust.

    »Hat dieses Gefühl eine Farbe, eine Form?«, fragte Don mitfühlend. In seiner inneren Schau und seinem Herzen hatte er mich in diese andere Welt begleitet. Es handelte sich hierbei um die Welt der Metaphern. Irgendwie konnte ich seine Gegenwart spüren, und ich fühlte eine größere Nähe zwischen uns.

    Ich tauchte noch tiefer in die innere Bilderwelt ein.

    Die Farbe dieses Gefühls war dunkel, wie ein großer Felsen. Ich erinnerte mich daran, dass mir, als ich noch ein Teenager gewesen war, eine Zigeunerin prophezeit hatte, dass es in meinem Leben immer zwei Männer geben würde.

    Die Last, die ich fühlte, war schwer. Ich spürte, wie ich selbst mich verurteilte, und stellte mir vor, wie andere Menschen über mich urteilen würden. Hinzu kam

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