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Die Agonie des Literaten
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eBook109 Seiten54 Minuten

Die Agonie des Literaten

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Über dieses E-Book

Der selbstverliebte Schriftsteller Tim Petersen hält sich für einen der größten Schriftsteller seiner Zeit. In Wirklichkeit hat er seine besten Tage längst hinter sich und lebt von den Einkünften seiner Ehefrau Tamara.
Gleichzeitig hält er sich eine Geliebte, um sein Ego aufrechtzuerhalten. Als seine Umtriebigkeit aufzufliegen droht, gerät Tim zunehmend in Erklärungsnot.
SpracheDeutsch
HerausgeberBoD E-Short
Erscheinungsdatum13. Jan. 2015
ISBN9783734751660
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    Buchvorschau

    Die Agonie des Literaten - Tobias Hilgers

    Inhaltsverzeichnis

    Die Agonie des Literaten

    Szenerie

    Akt I

    Akt II

    Akt III

    Impressum

    Eine Tragikomödie

    In drei Akten

    Szenerie

    Personen:

    - Tim Petersen

    - Tamara Petersen

    - Chantalle Miller

    - Dr. Felix Betscher

    - Lars Stuhlbein

    - Polizist I

    - Polizist II

    - Putzkraft

    - Felicitas Kreuzer

    Szene:

    Wohnzimmer, drei Türen. Eine in den Gang, eine ins Badezimmer und eine in das Schlafzimmer. Als Balkon eignet sich ein Teil des vorderen Bühnenrands. Eine Couch, ein Tisch, Stühle. Ein Schreibtisch mit Schreibmaschine. Diverse Requisiten. Wanduhr.

    Akt I

    Tim (trägt Pullover oder Hemd, Jeans, läuft auf und ab, mit Handy telefonierend - leicht entrüstet):

    Eine Komödie, von mir? Wissen Sie denn nicht, wer ich bin? Eine Komödie, wahrscheinlich auch noch in zwei oder drei Akten? (Pause) Dachte ich es mir doch. Für so etwas bin ich nicht zu haben. Ich bin schließlich Autor des Bestsellers „Oh, Africa, brave Africa". Ich habe meinen Stolz. Ich bin ein Schriftsteller, ein Poet, ein Künstler, ein Literat, ein Ästhet. Ästheten haben keine Zeit für Schmierereien. (Pause) Ich wüsste zwar nicht, was Sie das angeht, aber ich verfasse gerade eine germanistisch-wissenschaftliche Arbeit über die Unterschiede der Worte 'dumm' und 'doof'. Nein, Sie sind natürlich nicht dumm. Es geht um die Worte. 'Dumm' und 'doof' – 'doof' und 'dumm'. Um ihre Entstehungsgeschichte und um ihre Wirkung auf den Leser oder Zuhörer. So etwas nennt sich Kunst. Jetzt hören Sie mal zu: Suchen Sie sich für Ihr Projekt irgendeinen Studenten, der sich profilieren will. Leben Sie wohl! (legt auf, setzt sich an den Schreibtisch und beginnt auf seiner Schreibmaschine zu tippen).

    Tamara (laut - im Bad):

    Schatz?

    Tim:

    Was ist? Ich arbeite gerade.

    Tamara (langgezogen):

    Schatz? Tim? Hörst du mich nicht?

    Tim (genervt/laut - Richtung Bad):

    Ja, ich höre dich. Sogar sehr gut, aber ich muss hier arbeiten, während du seit gefühlten drei Stunden im Bad stehst. Was auch immer du da eigentlich so lange machst! Glaub mir, schöner wirst du dadurch nicht mehr.

    Tamara (laut):

    Na drei Mal darfst du raten, was ich hier mache: Umziehen! Du könntest dich auch mal erheben und mir helfen, den Reißverschluss zuzumachen.

    Tim:

    Warum musst du denn so schreien? Ich bin nicht taub.

    Tamara (spitz/laut):

    Das weiß man bei euch Männern nie so genau. Manchmal habe ich das Gefühl, ihr hört nur das, was ihr hören wollt. Und ihr hört auch nur dann, wann ihr hören wollt. Und da bin ich sicher nicht die einzige, die das so erlebt. Und jetzt hilf mir endlich, sonst komme ich noch zu spät zur Vorstandssitzung. Ich bin schließlich die Direktorin einer renommierten Bank. Ich werde erwartet.

    Tim (zu sich selbst, auf dem Weg ins Bad):

    Als ob das auch nur irgendjemanden interessieren, wenn du zu spät kommst. Dass sie dich noch nicht abgesetzt haben, grenzt an ein Wunder.

    Tamara (sehr genervt/herablassend):

    Wie lang brauchst du ins Badezimmer? Gehst du etwa auf allen Vieren? Ich habe, im Gegensatz zu dir, etwas zu tun.

    Tim (macht die Türe auf, betritt das Bad, von drinnen):

    Sag mal, du hast dich ja nochmals komplett umgezogen. War das jetzt wirklich nötig?

    Tamara:

    Das verstehst du nicht. Und jetzt mache mir den Reißverschluss zu. Ich muss in 30 Minuten in der Bank sein.

    (Schlüssel wird im Schloss umgedreht, Chantalle Miller betritt das Wohnzimmer. Sie trägt einen weiten Mantel, unter dem sie sexy angezogen ist)

    Chantalle (setzt sich auf die Couch-erleichtert):

    Mensch, warum wohnt mein Hase nur so weit oben? Nur wegen der Dachterrasse? Obwohl der Pool natürlich schon extrem heiß ist. Und wenn ich mich da hineinsetze nicht nur das Wasser (lacht). Für das Collier hat er sich sowieso Extrabonussex verdient, der wird sich geradezu nach mir sehnen. Eigentlich könnte ich gleich den Sekt aufmachen. Den hat er sicher schon kalt gestellt. Er ist ja so ein Gentleman (ab in Schlafzimmer).

    Tamara (kommt mit Tim aus dem Bad, trägt einen Hosenanzug):

    Na, was sagst du?

    Tim (ironisch):

    Weltklasse!

    Tamara (selbstkritisch):

    Gefällt es dir nicht?

    Tim (leicht genervt):

    Doch, doch, sicher. Du siehst hervorragend aus, Schatz.

    Tamara:

    Meinst du wirklich?

    Tim (desinteressiert):

    Aber natürlich. Du siehst umwerfend aus.

    Tamara (kichernd/verlegen):

    Ach das sagst du doch nur so.

    Tim (übertrieben):

    Würde ich dich erst jetzt kennenlernen, wäre ich sofort verliebt.

    Tamara (liebevoll):

    Du bist umwerfend, Tim.

    Tim (lächelt müde, begleitet sie zur Haustüre):

    Ich weiß. Aber jetzt: Ich wünsche dir einen schönen Abend. Zeig es den alten Herren.

    Tamara (hält sich Tim vom Leib):

    Tim, mein Make-Up! (hält sich Tim vom Leib) Warte

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