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Mein oder Dein - das ist hier die Frage: Eine Zeitreise in die Welt der Slawen
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Mein oder Dein - das ist hier die Frage: Eine Zeitreise in die Welt der Slawen
eBook234 Seiten2 Stunden

Mein oder Dein - das ist hier die Frage: Eine Zeitreise in die Welt der Slawen

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Über dieses E-Book

Eine Lesereise in die Zeit der Slawen

Dieser mitreißende Roman führt Leserinnen und Leser etwa tausend Jahre in der Geschichte unserer Heimat im Osten Deutschlands zurück. In der Geschichte geht es um einen geldgierigen Fürsten in seiner hölzernen Burg, um seefahrende Fernhändler aus Nord und Süd, Silberschätze und Sklavenhandel, aber auch friedliche Siedler und letztendlich um eine Frage, die die Menschen schon immer beschäftigte: Mein oder Dein?
Wie in allen Zeiten existierte aber auch das Gute, wie ein Fels in der Brandung. Viele Höhen und Tiefen mussten auch vor tausend Jahren von den Menschen durchlebt und durchlitten werden, zwar unter anderen Umständen als heute, aber genau so menschlich.

Die Autorin Maren Ohlsen aus Baruth erzählt aus einer Zeit mit nur wenig historischen Nachrichten, dafür aber umso mehr Zeugnissen der Archäologie. Sie hat ihre Phantasie mit den Erkenntnissen der Wissenschaft verbunden – beide inspirieren sich gegenseitig.
Illustrationen der Archäologin Ottilie Blum machen (die) Geschichte lebendig.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum24. Okt. 2014
ISBN9783738681277
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    Buchvorschau

    Mein oder Dein - das ist hier die Frage - Maren Ohlsen

    sein…

    Der Schimmel

    Längst waren die Dörfer viel zu unsicher geworden.

    Die einzelnen Stämme hatten große und kleine Burgen in das Land hinein gebaut, die bei Gefahr auch den Dorfbewohnern als Schutz dienten. Meistens lagen die Festungen und die vor ihnen angelegten Dörfer in unwegsamen Sumpfgebieten.

    Die Menschen suchten sich diese schwer zugänglichen Orte zum Bau ihren Siedlungen aus, in der Hoffnung, dadurch vor Feinden relativ sicher zu sein. Doch es gab auch Dörfer, die von der nächsten schützenden Burg weit entfernt lagen. Sie waren den Überfällen der Feinde schutzlos ausgeliefert.

    In einem dieser Dörfer lebte Samela mit ihrer Mutter.

    Ihr Vater hatte das Blockhaus gebaut, in dem sie wohnten. Die Mutter, Drasma, hatte es behaglich gemacht. Es war ein rechteckiger Holzbau mit einem Schilfdach. Die Wände waren sorgfältig mit Lehm verschmiert, damit der kalte Wind im Winter nicht durch die Ritzen pfeifen konnte. An der linken Wand des Wohnraumes befand sich der Herd. Er war aus Feldsteinen zusammengesetzt und diente zum Heizen und Kochen.

    Ein Topf mit Hirsebrei, damals das Grundnahrungsmittel, stand immer darauf. Darüber hinaus waren genügend abwechslungsreiche Lebensmittel vorhanden: Die Ziegen sorgten für frische Milch. Es gab Eier, Obst und Gemüse. Die Männer brachten Wild und Fisch mit nach Hause und die Frauen sammelten Wurzeln, Pilze und Beeren. Auch Holz und Reisig trugen die Frauen und Kinder aus Wald und Flur zusammen.

    Das Land war dünn besiedelt und von den damaligen Bauern nur zu einem geringen Teil urbar gemacht worden. Die Menschen lebten in sumpfigen Niederungen, getrennt durch tiefe Laub- und Kiefernwälder.

    Samelas Vater war der Kurier eines einflussreichen Fürsten gewesen. Jener hatte seinen treuen und zuverlässigen Boten immer großzügig entlohnt und so hatte er gut für seine kleine Familie sorgen können.

    Vor einigen Jahren aber wurde die große Burg des Fürsten angegriffen und belagert. Samela und ihre Mutter hatten schon in diesem abgelegenen Dorf am großen See gewohnt und den Überfall nicht miterlebt.

    Mehr als zweihundert gut bewaffnete Männer waren damals wie aus dem Nichts aufgetaucht und hatten die Festung mit in Pech getauchten brennenden Pfeilen beschossen. Die Burgbewohner hatten von ihren hölzernen Wehrgängen zurück geschossen.

    Auch die Männer des Dorfes vor der Burg waren zur Hilfe geeilt, aber sie hatten keine Chance.

    Die brutalen Eindringlinge hatten alles niedergebrannt. Sie hatten viele Menschen getötet und noch mehr gefangen genommen und verschleppt. Nur wenigen Leuten war es gelungen, in die dunklen Wälder zu flüchten.

    Einer dieser Überlebenden war in das Dorf am großen See gekommen und hatte Samela und ihrer Mutter von dem Angriff berichtet. Er brachte ihnen Dolmater, den treuen Schimmel des Vaters.

    Kurz vor seinem letzten Atemzug hatte dieser gehaucht, sein Kamerad solle das Pferd nach seinem Tod zu seiner Familie bringen. Diesen letzten Willen des tapferen Kameraden war der Mann unter großen Gefahren nachgekommen. Nachdem er Frau und Tochter von dem Tod ihres Mannes und Vaters unterrichtet hatte, war er in den Wald geflohen, niemand hatte ihn je wieder gesehen.

    Seit der Zeit herrschte Fürst Gorr auf der Burg. Er hatte die Festung mit der Hilfe der Gefangenen, die er gemacht hatte, schnell wieder in Stand gesetzt.

    Die früheren Herren von Burg und Land waren versklavt worden. Alle Männer, Frauen und Kinder, die Fürst Gorr nicht gebrauchen konnte, hatte er an die Seefahrer verkauft, die über den großen Fluss vom Meer herunter kamen, um hier im Binnenland Handel zu treiben.

    Sie brachten Salz mit, denn davon hatte man hier viel zu wenig, und eiserne Schwerter, die ebenfalls begehrt waren, auch nette Kleinigkeiten für die Frauen wie Bernsteinperlen oder Spinnwirtel aus rosa Stein. Das wollten die Seemänner bezahlt haben. Münzen waren zwar bekannt, der Geldhandel war aber bei den Slawen noch nicht üblich. Gezahlt wurde mit Hacksilber – zerhacktem Silber aus Schmuck und Münzen – oder mit Sklaven. Fürst Gorr selbst war ein grausamer Gesell und hatte es ständig mit dunklen Gestalten zu tun. Wenn er mit seinen brutalen Kriegern auf Beutezug durchs Land ritt, verkroch sich alles, was nur irgend fliehen konnte, denn es gehörte zu den schrecklichsten Alpträumen der Menschen im ganzen Land, den rauen Männern in die Hände zu fallen.

    Es gab niemanden, der die Landbevölkerung vor den Heimsuchungen dieser Schreckensherrschaft bewahren konnte. Fürst Gorr kam, raubte, plünderte, mordete und entführte die Leute gnadenlos, um an neues Menschenmaterial heran zu kommen. Er hatte die Macht im Lande, ihm waren alle anderen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.

    Es war natürlich unsinnig, seinen eigenen Stamm, von dem er lebte und der für ihn arbeitete, zu schwächen; deshalb überfielen er und seine Männer ihre Nachbarn, um sich die menschliche Handelsware zu holen. Die Sklavenhändler aus dem Norden zahlten besonders gut für junge Männer und Frauen. Die Beute wurde aneinander gebunden oder gekettet zur Anlegestelle der Seeleute geführt. Die brachten die Sklaven über den großen Fluss hinab ans Meer und hinaus in alle Welt.

    An einem herrlichen Sommertag war es wieder soweit: Fürst Gorr hatte schon am Mittag zusammen mit seinen Reitern begonnen, mehr zu trinken als er vertrug. Most und Met vernebelten, wie so oft, ihre Sinne und das machte sie noch gefährlicher, als sie ohnehin schon waren.

    „Nichts ist schlimmer, als diese verdammte Langeweile!, lallte Gorr mit tiefer Stimme. „Kommt, Leute, wir müssen etwas erleben, bevor der Abend das Land in Dunkelheit hüllt!

    Es dauerte nicht lange, da hörte man die Hufe eines Dutzend Pferde über die hölzerne Brücke zur Burg hinaus traben. Die Reiter trieben ihre Tiere den langen Bohlenweg durch den Sumpf entlang, bevor sie den Weg am Waldrand erreichten. „Kommt, wir wollen hinunter zum Dorf am großen See. Dort sind wir schon lange nicht mehr gewesen. Mal sehen, was es dort Schönes für uns gibt!", rief Gorr seinen Kumpanen zu. Laut johlend und schreiend folgte die Horde ihrem wilden Anführer.

    Die Männer des Dorfes waren auf die Jagd gegangen.

    Einige der Frauen arbeiteten auf den kleinen Feldern rund um ihre Häuser oder befanden sich vor ihren Hütten, um Hirse zu stampfen, Flachs zu weben oder Felle abzuschaben.

    Samela stand in der Mitte des Dorfplatzes und striegelte ihr Pferd. Eine idyllische Ruhe umgab die kleine Siedlung. Es war so still, dass man die Vögel im nahen Wald singen hören konnte. Plötzlich hob sie horchend den Kopf, legte ihre Hand an die Stirn und hielt Ausschau. Angestrengt starrte sie in den Wald hinein.

    „Seid still!, rief sie halblaut. „Ich glaube, ich höre etwas!

    Alle hielten in ihrer Tätigkeit inne und hoben die Köpfe.

    „Ja, du hast recht!, antwortete Skora, „Da kommen Reiter! Die Frauen starrten sich erschrocken an, ließen alles fallen, was sie in den Händen gehalten hatten und rannten auf ihre Häuser zu. Semina ergriff noch schnell den fetten Hahn, der auf der Türschwelle gesessen und sich gesonnt hatte. Fast wie auf ein Kommando schlugen die Türen zu.

    Drasma hatte von allem nichts mitbekommen. Sie lockerte die Erde auf dem Feld. Das erzeugte ein Geräusch, wegen dem sie die herannahenden Pferde nicht hören konnte. Samela zerrte erschrocken an Dolmaters Halfter. Das Pferd spürte die herannahende Gefahr und stieg ohne sich aber von der Stelle zu rühren.

    „Komm, Dolmater, wir müssen uns verstecken, wer weiß, wer da durch den Wald geritten kommt?"

    Es war nicht so einfach, ein ausgewachsenes Pferd so schnell zu verstecken, Mädchen und Tier waren zu weit vom Pferdestall entfernt. Es war zu spät. Die Luft zwischen den hohen Stämmen füllte sich plötzlich mit einer dicken Staubwolke. Schreiende Männerstimmen und das Schnauben von Pferden waren zu vernehmen.

    Es stank nach Schweiß und Erde.

    Die Frauen taten gut daran, sich in ihren Blockhäusern zu verbergen. Sicherlich wäre es ein leichtes für die Männer gewesen, die Türen einzurennen, aber sie wurden durch Samela und Dolmater abgelenkt. Alles andere war für sie im Augenblick nicht von Interesse. Angsterfüllt starrten die Frauen durch die Ritzen im Holz der Türen und verfolgten das Geschehen auf dem Dorfplatz. Die mit Speeren und Messern bewaffneten Reiter hatten das Mädchen und ihr Pferd eingekreist. Der trockene Staub war so dicht, dass nur schwer zu erkennen war, was sich auf dem Dorfplatz für ein Drama abspielte.

    Eiserne Lanzenspitze. Länge 80cm

    Die wilde Horde gebärdete sich wie toll. Alle ritten schreiend und lachend um ihre Opfer herum. Dolmater, der kampferfahrene Schimmel, stieg und schlug mit den Vorderhufen nach den Angreifern. Samela stand mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen, die Arme schützend vors Gesicht geschlagen, inmitten der wilden Reiter und war deren Angriffen hilflos ausgesetzt. Die Männer bezwangen den Hengst, fassten sein Halfter und zogen das Pferd hinter sich her in den Wald. Fürst Gorr ergriff das hilflose Mädchen in vollem Ritt und warf es sich vorne über sein Pferd.

    So plötzlich wie die rauen Gesellen aufgetaucht waren, so schnell waren sie auch wieder verschwunden. Was blieb, war eine große Staubwolke auf dem Dorfplatz und auf dem Weg in den Wald hinein, die sich lange Zeit nicht setzen wollte. Das übermütige Lachen und Schreien der Reiter und das Traben der Pferde wurde zunehmend von den Bäumen und der Entfernung verschluckt.

    „Sie sind weg!, schrie Skora „Sie sind weg! Sie haben Samela und ihr Pferd mitgenommen.

    Die Frauen strömten zusammen und redeten alle durcheinander. Dann meinte Semina: „Wenn das Mädchen und Dolmater nicht hier auf dem Platz gewesen wären, wer weiß, was die Teufel uns angetan hätten. Samela hat uns ganz sicher vor einem Überfall bewahrt. Möglicherweise hat sie uns sogar das Leben gerettet."

    „Das wird ganz sicher so sein. Aber ich möchte nicht wissen, was die schrecklichen Männer nun mit ihr anstellen!", klagte Gneva.

    „Wir müssen zu ihrer Mutter und erzählen, was passiert ist!", rief Skora.

    „Sie hat schon ihren Mann verloren und nun auch noch ihre Tochter!", jammerte Gneva.

    „Immer noch besser so, als wenn wir alle zu Schaden gekommen wären!, meinte Semina herzlos. „Wir haben alle Familie, Kinder. Samela nicht!

    „Unsere Männer müssen auf die Burg und das Kind befreien!", rief Skora aufgeregt.

    „Du bist wohl nicht gescheit, die kommen doch nicht gegen Gorrs Horde an. Das ist ganz und gar unmöglich. Die Burg ist sehr gut befestigt, da sind Krieger, gute Waffen und Pferde. Wie sollen unsere Männer da Samela befreien?", gab Semina zu bedenken.

    „Da sind schon viele auf die Burg gegangen, aber niemand ist wiedergekommen!", warf Gneva bekümmert ein.

    „Fürst Gorr ist zu mächtig, da hat ein einfacher Mensch keine Chance!"

    Als Samelas Mutter vom Feld nach Hause kam und die Frauen ihr die schlimme Nachricht von der Entführung ihrer Tochter und dem Pferd mitteilte, sank sie in den Staub und weinte bittere Tränen der Ohnmacht und Verzweiflung. Nun kam ihr das Leben sinnlos vor.

    Auf der Burg

    Als Fürst Gorr mit seinen Männern und seiner Beute auf der Burg einritt, rief er: „Bringt das Pferd in den Stall. Die Kleine gehört mir. Später könnt ihr euch mit dem Mädchen vergnügen. Aber lasst sie heil, ich will noch einen guten Preis für sie heraus schlagen. Die Seefahrer kommen bald und brauchen neue Sklaven."

    Er sprang vom Pferd und zog Samela wie einen Sack Hirse ebenfalls herunter. Er lud sie sich auf die Schultern und ging mit großen Schritten auf das Haupthaus zu. Als er das Haus betrat, war er überrascht: Drei fremde Männer saßen am Tisch, tranken Met schienen auf ihn zu warten.

    Der Fürst ließ das Mädchen in das Stroh sinken und ging erfreut auf die Gäste zu.

    „Ibrahim, das ist mir eine große Freude, dich hier zu sehen. Ich habe dich nicht so bald erwartet. Ich hoffe, du konntest im Osten gute Geschäfte tätigen?"

    „Fürst Gorr!", rief der fremdländische Handelsreisende und stand von der Bank auf. Er trug einen roten prächtig bestickten Umhang und ein kostbares Gewand aus Seide.

    Die anderen zwei Männer trugen purpurrote Hosen, schillernde Wämser und blaue Turbane. Auch sie sprangen von ihren Plätzen auf, um den Hausherren gebührend zu begrüßen.

    Es waren Herren, wie Samela sie in ihrem Leben noch nie gesehen hatte. Sie hatten Haut wie aus Bronze, nur etwas dunkler aber ebenso glänzend. Dann diese Kleidung?

    Dass es so schöne Menschen gab, hätte sie nie für möglich gehalten.

    „Es ist gut, dass wir euch antreffen, Fürst Gorr!" Der Mann mit dem roten langen Umhang zeigte Freude, aber auch Erleichterung. Er verneigte sich tief, während er dem Hausherrn die Hand zum Gruß reichte.

    „Ich habe eine Bitte. Eure Burg ist doch fest und sicher." Er räusperte sich verlegen.

    „Das will ich wohl meinen!", rief Gorr mit Stolz in der Stimme.

    „Ich nehme daher an, Eure Schätze sind hier sicher und Ihr wisst sie wohl zu verwahren."

    „Was geht denn Euch das an?", rief der Fürst mit lauter Stimme. Das Lob schmeichelte ihm aber auch und man sah ihm sein verschmitztes Lächeln an. Der fremde Kaufmann bemerkte das Lächeln ebenfalls und wurde selbstsicherer.

    „Könnte ich einige Zeit ein paar Kisten bei Euch lassen? Es sind nicht wirklich wertvolle Dinge, aber einfach zu schwer, um sie jetzt mitzunehmen. Es soll euer Schaden nicht sein!, bot er an. „Du hast Kisten, die zu schwer sind?, fragte Gorr mit gierigen Augen und breitem Grinsen.

    „Ja, der Fremde kratzte sich verlegen am Kinn, „ich komme sie bald abholen – „Ach?, lachte der Fürst. „Und mit der Ware kannst du im Augenblick nicht über die Straßen nach Spanien weiter ziehen, was?

    Der Kaufmann nickte verlegen.

    „Ja, ja, ihr Juden macht immer so viele Geschäfte. Das muss man schon gut organisieren, rief der Hausherr. „Nehmt Platz, ich muss nur schnell für Ordnung sorgen, dann können wir verhandeln.

    Fürst Gorr trat hinaus auf den Burghof und rief nach Ratimysl. „Komm und hole das Mädchen. Ich habe im Augenblick keine Zeit für sie. Sperr sie in das Verlies hinter der Küche. Aber lasst die Finger von ihr, hast du mich verstanden?"

    „Ja, Herr, selbstverständlich!"

    Ratimysl führte Samela aus dem Haupthaus und der Fürst blieb mit den Fremden allein zurück.

    Auf dem Burghof standen Pferde mit Reit- und Packsätteln. Ein Knecht war gerade im Begriff, die Tiere weg zuführen und zu versorgen. Das Burgtor stand offen und man konnte in das weite Tal des Sumpfes hinein blicken.

    Der Krieger Fürst Gorrs fasste Samela hart an ihren linken Arm und schleppte sie über den staubigen Burghof. Es kamen ihnen Menschen entgegen, die sie traurig ansahen.

    Als sie zum Küchenhaus kamen, öffnete der Grobian ein

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