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Papaji: Feuer der Freiheit - Satsang with Papaji
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Papaji: Feuer der Freiheit - Satsang with Papaji
eBook434 Seiten9 Stunden

Papaji: Feuer der Freiheit - Satsang with Papaji

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Über dieses E-Book

Die Dialoge in diesem Buch stammen von Tonaufnahmen, die im Juli und August 1991 in Papajis Haus in Lucknow aufgezeichnet wurden.
Papaji hat immer darauf hingewiesen, dass es eine Kraft in den Worten eines erleuchteten Wesens gibt, die den Menschen, die zuhören, die direkte Erfahrung des eigenen Selbst erleichtert.
"Das Feuer der Freiheit" stellt auch heute noch diese alles durchdringende Kraft in Papajis Worten allen Lesern zur Verfügung, die den Ort in sich zu erreichen wünschen, nach dem wir uns alle sehnen.

SpracheDeutsch
HerausgeberPremananda
Erscheinungsdatum31. Aug. 2014
ISBN9783943544220
Papaji: Feuer der Freiheit - Satsang with Papaji

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    Buchvorschau

    Papaji - H.W.L.Poonja

    Wer Denkt?

    Mir ist nicht klar, wie ich den besten Nutzen aus dir, meinem Lehrer, ziehen soll. Ich möchte den besten Nutzen aus meiner Zeit hier ziehen, aber mir ist nicht klar, wie ich meine Zeit nutzen sollte. Was sollte ich tun, was ich zu Hause nicht tue?

    Kümmere dich um den Grund, warum du hier her gekommen bist. Werde Dir zuerst über den Grund klar. Eine Beziehung ist nicht wirklich notwendig. Darum können wir uns später kümmern. Zunächst ist der Grund am wichtigsten.

    Wenn du durstig bist, gehst du zum Fluss. Dein Grund ist, deinen Durst zu stillen. Es ist nicht so, dass du den Fluss fragst, welche Beziehung du mit ihm hast. Du brauchst keine Beziehung, du brauchst einen Grund.

    Du bist vorgestern hergekommen und dein Grund ist herauszufinden, wer du bist. Finde es heraus. Wisse, wer du bist. Wenn du erstmal weißt, wer du bist, dann wirst du automatisch wissen, wer ich bin. Deine erste Priorität ist also die Frage: „Wer bin ich? Dann, wenn du das herausgefunden hast, wirst du auch die wahre Natur aller Dinge und Menschen kennen, die du siehst. Beginne zuerst mit der Frage: „Wer bin ich? Wir haben bereits vorgestern mit der Frage begonnen. Es ist notwendig, dein Selbst zu erkennen. Also, welche Frage habe ich dich gebeten zu fragen?

    „Wer?"

    Ja, wie lautete die ganze Frage?

    „Wer denkt?"

    Ja, das war die Frage, die ich dir gegeben habe. Ich sagte dir, du sollst die Antwort auf diese Frage finden. Ich bat dich, durch diese Frage heim in dein Selbst zu kehren und dann zurück zu kommen und mir zu erzählen, was du dort gesehen hast.

    Was sehe ich dort?

    Ja, was siehst du dort? (Es entstand eine Pause, in der Papaji „Wer" auf einen Zettel schrieb und ihn dem Fragenden zeigte.) Was siehst du?

    Ich sehe ein Wort auf einem Zettel.

    Dieses einfache Wort ist deine Frage.

    Was ich darin sehe?

    In allem. Wo auch immer dieser „Wer ist. Deine Frage lautet: „Wer denkt?

    Ich kann die Frage sehen.

    Kannst du sehen, von wo diese Frage kommt? Richte deinen Fokus auf diese Frage und schau, wo sie entsteht. Gehe zurück zum „Wer". Was siehst du dort?

    Ich sehe entstehen. Ich sehe Dinge entstehen, Eins aus dem Anderen.

    Etwas entstand, das ist das Prädikat. Nun, was ist das Subjekt? Wer denkt? Geh weg davon, an das Prädikat zu denken und kehre dahin zurück, deine Aufmerksamkeit auf das „Wer zu lenken. Das ist das Ende. Jetzt bist du an der Wurzel angelangt, oder? Finde heraus, wer dieser „Wer ist. Wie ist seine Gestalt? Wie ist die Gestalt von diesem „Wer"? Wie ist seine Form? Wie ist sie? Wie sieht sie aus? (Lange Pause) Was geschieht gerade?

    Die Frage entsteht einfach aus dem Nichts und verschwindet wieder in der Leere.

    Das stimmt. Du sagst, diese Frage verschwand zurück in der Leere. Die Frage war, „Wer denkt? Um zu denken brauchst du einen Verstand, oder? Jetzt aber wurde der Denkprozess gestoppt. Das passierte, als du die Frage stelltest: „Wer denkt? Jetzt wurde der Prozess gestoppt. Dann hast du ganz richtig gesagt, dass die Frage verschwindet. Das ist, was du gesagt hast: „Da ist Leere." Was sagst du noch?

    Es ist Leere, einfach Weite.

    Ok, es ist Leere, es ist Weite. Leere ist dort, Weite ist dort. Das ist deine wahre Natur. Du kannst sie Präsenz, Raum oder auch anders nennen. Sie ist durch Verlangen und Denken versperrt. Sie ist immer durch Verlangen versperrt. Leere ist nur das Nichtvorhandensein, die Abwesenheit von Gedanken und Wünschen. Wenn du eine Last auf deinen Schultern hast, dann bist du ruhelos. Sagen wir, dass du etwa 100 Kilo trägst und du möchtest dieses Problem, diese Last loswerden. Wenn du sie loslässt, hast du nichts erlangt. Du hast keinen neuen, noch nie da gewesenen Zustand erreicht. Du hast einfach etwas weggeschmissen, das dich gestört hat und bist zu deiner wahren Natur zurückgekehrt, dem wahren Zustand, der schon da war, bevor du dir diesen Ballast aufgeladen hast.

    Denkprozesse sind eine Last, ein Verlangen, das wir immer mit uns herumtragen. Ich zeige dir, wie du diese unerwünschte Last loswirst.

    Wenn du die Frage stellst: „Wer denkt?", stoppst du den Denkprozess und gehst zurück zu deiner wahren Natur, deiner inneren Natur, deiner spontanen Natur, zur reinen Quelle, die leer ist. Dies ist deine eigene Natur, das, was du immer bist. Hier kommt der Verstand nicht hin. Zeit kommt hier nicht hin. Tod kommt hier nicht hin. Angst kommt hier nicht hin. Das ist deine innere, immer währende Natur. Wenn du dort bleibst, gibt es keine Angst. Wenn du raus steigst, steigst du ins Samsara, in die Manifestation, und dort steckst du die ganze Zeit in Problemen.

    Ich glaube, ich habe den Wunsch, eine viel größere Sache daraus zu machen. Ich hatte die Erwartung, dass es eine große, spektakuläre Erfahrung wird, tatsächlich ist diese Erfahrung sehr gewöhnlich. Sie fühlt sich einfach sehr klar, sehr gewöhnlich und sehr leer an.

    Ja, alles entsteht aus der Leere. Aus der Leere ist der gesamte Kosmos entstanden, alle Manifestationen, welche Millionen von Planeten und Sonnensystemen beinhalten. Jeder dieser Millionen Planeten, die da im Weltall hängen, entstand aus nur einem Gedanken, welcher aus dem Partikel Leere entstand. Dies alles kann geschehen, ohne diese Leere auch nur ansatzweise zu beeinflussen.

    Sollte ich versuchen, in dieser Leere zu bleiben? Gedanken entstehen aus der Leere. Manche von ihnen sind attraktiv, manche machen mir Angst und einige von ihnen sind abscheulich. Ich bemerke, wie ich mich in Gedanken einklinke und mich mit ihnen identifiziere. Ich werde zu diesen Gedanken. Ich verliere den Blick auf die Leere und die Präsenz, bis ich mich wieder an mein Selbst erinnere.

    Wenn du dich in diesem Moment erinnerst, dann ist alles vorbei, alles weg. Die beste Position, die du einnehmen kannst, ist die des Nicht-Vergessens. Spiele einfach deine Rolle, aber vergiss nicht, dass alles nur ein Bühnenstück ist.

    Stell dir ein Theater vor, in dem ein Stück inszeniert wird. Die Person, die den Diener des Königs spielen soll, wird im letzten Moment krank und kann nicht kommen. Es sind auch keine anderen Schauspieler verfügbar, also muss der Intendant die Rolle übernehmen. In dem Stück gibt der König, der ja eigentlich ein Angestellter des Intendanten ist, dem Diener Befehle: „Hole meine Schuhe, ich möchte einen Spaziergang machen!" Der Intendant führt widerspruchslos die Befehle aus, doch vergisst er jemals, dass er der Intendant von diesem Theater ist? Er freut sich, die Rolle des Dieners zu spielen, denn immer, wenn er die Rolle spielt, weiß er, dass er in Wirklichkeit der Intendant ist.

    Wenn du in dem Wissen lebst, dass du das Selbst bist, kannst du überall spielen. Wenn du das weißt, wird alles, was du tust, schön sein und du wirst niemals leiden. Wenn du einmal einen Einblick, ein Wissen über die Leere hattest, wirst du die ganze Zeit glücklich sein, weil du weißt, dass alle Manifestationen, alles Samsara, deine eigene Projektion ist.

    Wo kommt all die Manifestation her? Wenn du schläfst ist da nichts, oder?

    Dann ist eine andere Art zu träumen da.

    Ich spreche nicht vom Träumen. Über diesen Zustand können wir später sprechen. Jetzt spreche ich über das Schlafen, den Tiefschlaf.

    Vor ein paar Jahren habe ich in Rishikesh eine Forschergruppe getroffen, 25 Leute aus der ganzen Welt: Psychologen, Physiologen, sogar Parapsychologen. Sie hatten eine sehr unausgereifte These, welche sie überprüfen wollten: Es gäbe nur zwei Zustände, Wachen und Träumen. Sie sagten, dass man entweder wach ist oder träumt und dass es tatsächlich keinen Zustand wie Schlaf gäbe.

    Einer erzählte mir: „Das haben wir im Westen herausgefunden. Wenn wir eine schlafende Person mit einem EEG-Gerät überwachen, bemerken wir, dass das Träumen weitergeht, selbst während des Tiefschlafs."

    In Indien sagen wir, dass es fünf Zustände gibt: Wachen, Träumen, Schlafen, Turiya und Turiyatita.

    Was bedeuten die letzten?

    Turiyatita. Wachen, Träumen und Schlafen sind Zustände, die du verstehst. Dahinter ist Turiya, der vierte Zustand. Das ist der Zustand, in welchem die vorigen Drei erscheinen und verschwinden. Dahinter ist Turiyatita, was „hinter dem Vierten" bedeutet.

    Diese Wissenschaftler zogen von Ashram zu Ashram, auf der Suche nach Swamis, um sie mit ihrem Equipment zu überprüfen. Ein paar der Wissenschaftler waren in einem Astronauten-Trainingsprogramm. Anscheinend können Astronauten im All schlecht schlafen, also wurden Forschungen unternommen, auf der Suche nach Lösungen, um ihren Schlaf zu verbessern. Es gab die Theorie, dass Meditation oder Yoga ihr Schlafverhalten verbessern könnten.

    Die Wissenschaftler suchten nach Swamis, um Versuche durchzuführen. Sie wollten ihnen Elektroden an ihre Köpfe anschließen während sie meditierten, um zu sehen, was während der Meditation mit den Gehirnwellen geschieht. Sie führten ihre Versuche an vielen Menschen durch und kamen schließlich zu Swami Rama. Als sie ankamen, war er gerade im Garten seines Ashrams beschäftigt. Ich war zu dieser Zeit nicht dort, also kenne ich diese Geschichte nur aus zweiter Hand.

    Sie begegneten ihm sehr respektvoll und erklärten ihr Vorhaben. Dann fragten sie ihn, ob er sich zum Meditieren hinsetzen oder hinlegen würde, während sie seine Gehirnwellen überwachten.

    Er antwortete: „Ihr könnt die Kabel anschließen, während ich meinen Garten gieße. Ich muss mich nicht hinsetzten, um zu meditieren."

    Die Wissenschaftler schlossen die Kabel an seinen Kopf an und entdeckten, dass, wie der Swami gesagt hatte, sein Verstand nicht arbeitete, während er seine täglichen Gartenarbeiten verrichtete. Sie waren so beeindruckt, dass sie ihn für weiterführende Versuche mitnahmen.

    Wenn du in dieser Ursubstanz bewusst gefestigt bist, kann jegliche Aktivität weiter geschehen, aber du wirst den Verstand nicht brauchen, um sie zu machen. Das Selbst wird sich um all diese Dinge kümmern und du wirst in Frieden bleiben.

    Lass uns zu den drei Zuständen – Wachen, Träumen und Schlafen – zurückgehen und zu dem zugrunde liegenden vierten Zustand der Leere. Die drei Zustände werden auf diese Ursubstanz projiziert, der Hintergrund, auf dem Schlafen erscheint und geht, Träumen erscheint und geht, Wachen erscheint und geht. Es gibt diese Ursubstanz, eine Grundlage, auf welcher diese Zustände zirkulieren. Diese Grundlage, diese Präsenz, diese Weite ist immer da, aber wenn du von äußeren Dingen eingenommen bist, vergisst du das.

    Es gibt drei Arten von Menschen. In der ersten Kategorie sind diese, die niemals vergessen. Sie wissen unter jeglichen Umständen, dass alles in dieser Ursubstanz geschieht. Diese Leute sind Jivanmuktas, das bedeutet, sie sind vollkommen befreit während sie sich immer noch in ihren Körpern befinden. Die Menschen aus der zweiten Kategorie bringen sich selbst in Schwierigkeiten, weil sie sich manchmal erinnern und manchmal vergessen. Die Bewusstheit über die Leere kann für eine Weile da sein, doch dann steigt die Erinnerung an einen verstorbenen Freund auf und plötzlich befinden sie sich in Trauer. Sie haben die Bewusstheit über die Leere verloren, indem sie sich an einen Gedanken angehängt haben. Diese Art der Leere ist nicht dauerhaft; sie hängt von den Launen der Verstandesaktivitäten ab. Die Menschen der dritten Kategorie leiden die ganze Zeit. Sie haben nicht einmal einen Einblick in diese ursprüngliche Weite, diese Leere, und so leiden sie endlos. Für sie endet Samsara nie, nicht mal für eine kurze Zeit.

    Wenn du ein Mitglied dieses sehr exklusiven Clubs Nummer eins bist, dann weißt du, dass alles, was sich manifestiert, eine Erscheinung in deinem eigenen Selbst ist. Wenn du aufwachst erscheint die Manifestation, aber du weißt, dass dies alles Projektion ist. Wenn du schläfst ist keine Manifestation präsent, aber du, dein Selbst, wird immer noch bleiben. Etwas wird immer noch da sein wenn du schläfst, und dieses Etwas ist dein Selbst.

    Ich bin mir dieser Präsenz während ich schlafe nicht bewusst.

    Ja, das ist, weil „du nicht präsent bist. Es ist das „Ich, durch das du lebst, das solche Dinge entscheidet. „Du" fühlst die Präsenz nur, wenn die Sicht auf die Präsenz versperrt ist.

    Wenn die Sicht auf die Präsenz versperrt ist, dann kann ich Präsenz fühlen, aber wenn nicht, kann ich sie nicht fühlen. Das klingt paradox.

    Dein Glaube, eine Person zu sein ist die Sichtbehinderung. Alles, deine Erfahrungen oder deren Fehlen, werden durch diese Idee von Individualität vermittelt. Diese Sichtbehinderung steigt aus der Präsenz auf und entweder fühlst du die Präsenz durch sie oder du bist dir ihrer Abwesenheit bewusst. Die Präsenz ist die ganze Zeit da, aber du fühlst sie nicht im Tiefschlaf, weil dieser Vermittler, dieses Ich, nicht da ist. Du weißt nicht, wie du dir etwas bewusst sein kannst, wenn dieses Ich nicht da ist, also stellst du fest: „Präsenz ist nicht da, wenn ich schlafe."

    Du benutzt diese Sichtbehinderung, um alle deine Erfahrungen zu bestätigen, aber sie selbst hat keine innewohnende Gültigkeit. Shanti, Friede, war da, bevor die Sichtbehinderung erschien und wenn die Sichtbehinderung abklingt, wird Shanti immer noch walten. Deine dir innewohnende Natur ist Shanti. Sie ist immer da, ganz egal, ob der, der erlebt, da ist oder abwesend ist.

    Ja, das ist offensichtlich. Ein Fisch schwimmt sein ganzes Leben im Wasser, aber er weiß überhaupt nichts über Wasser. Wenn du ihn etwas über Wasser lehren willst, dann nimmst du ihn aus dem Wasser und sofort wird er verstehen, was Wasser ist und wie wichtig es ist.

    Du sagst, wenn da nichts ist, um in die Präsenz einzugreifen, ist da auch nichts, womit man die Präsenz vergleichen kann. Und das bedeutet, es gibt keine Möglichkeit, die Präsenz zu kennen.

    Wir sprechen hier über den Fisch, der, noch während er im Fluss ist, schreit: „Ich bin durstig!" Es ist die Unwissenheit über die zugrunde liegende Ursubstanz, die die Idee des Leidens kreiert. Diese Weite, diese Leere ist deine dir innewohnende Natur. Sie ist immer hier.

    Er ist ein Doktor für ... [Papaji fängt an zu lachen]

    Was für eine Erleichterung! [Alle lachen] Ich kann nicht glauben, dass es so einfach ist. Hmm. Danke. Ich scheine mich jetzt zu erinnern.

    Ich beobachte mich und stelle mir Fragen wie: „Wer regt sich auf?", aber ich vergesse die ganze Zeit.

    Wenn du sagst: „Ich habe vergessen, dann vergisst du nicht, du erinnerst dich plötzlich. Immer wenn der Gedanke „Ich habe vergessen auftaucht, ist das Erinnern.

    Aber da gibt es auch Momente, in denen du dir nicht einmal bewusst bist, dass du vergessen hast. Zum Beispiel wirst du einfach wütend, ohne Gedanken an Vergessen und Erinnern.

    Du stehst in Beziehung mit diesem Dasein, welches vergisst oder erinnert. Es muss eine Person geben, die vergisst. Es gibt eine Person, die dieselbe ist, ob sie vergisst oder erinnert. Also, während dieses Erinnerungs- und Vergessensprozesses bleibt die Person dieselbe. Entdecke das „Ich, das diese Vergesslichkeit hat und du wirst das „Ich entdecken, dass niemals vergisst. Das wahre „Ich" ist die Bewusstheit selbst. Es wird nichts vergessen. Es ist die Präsenz selbst. In dieser Präsenz vergisst du nichts. Wenn überall Licht ist, dann kann nichts versteckt sein, weil es keine dunklen Bereiche gibt, die unklar sind. Wenn du zur Bewusstheit zurückkehrst, wird alles sehr klar. Nichts wird vergessen oder versteckt sein.

    Es gibt den Zustand des Schlafens, in welchem du Träume hast und es gibt den Zustand des Wachens. Diese sind dir bekannt. Aber es gibt etwas darüber hinaus und das ist Bewusstheit. Das ist deine wahre Natur. Du musst sie nicht erwerben, erlangen, erzielen, erreichen oder erstreben. Weil du sie nie verloren hast, musst du ihr nicht hinterher rennen, um sie zurückzuholen. Sie ist jetzt hier und sie wird immer hier sein. Sie kann nicht verloren werden. Wenn sie jetzt nicht hier ist, was bringt es, sie zu bekommen? Egal was du Neues erlangst, eines Tages wirst du es verlieren.

    Suche nach dem, was niemals verloren geht, was immer ist, beständig, natürlich und immer da, hier und jetzt. Schau ins „Jetzt. Schau in die Präsenz. Schau in die Weite. Schau in deine eigene Leere. Alles ist hier, in diesem einen Partikel „Leere. Der gesamte Kosmos ist dort, der gesamte Kosmos. Er entspringt dort. Gehe dorthin zurück und sieh die Quelle all dieser Phänomene. Und dann genieße dein Leben.

    Kapitel 1

    Wirf das Ruder weg

    Manchmal ist die Bewusstheit da, aber mit ihr kommt auch immer noch die Dualität. Manchmal bin ich regelrecht betäubt von Shanti [Frieden], alles ist mir dann gleichgültig; nichts scheint dann wichtig zu sein. Zu anderen Zeiten jedoch macht es mich traurig, dass da immer noch Dualität ist.

    Damit Dualität da sein kann, muss ein Hintergrund von NichtDualität da sein. Denn um Dualität als Dualität zu erkennen, muss es eine Nicht-Dualität geben, die sich der Dualität bewusst ist.

    Sie nimmt das Subjekt wahr.

    Es muss eine Basis von Nicht-Dualität geben, um die Dualität wahrzunehmen. Sie können nicht voneinander verschieden sein, denn die eine ist die Basis und der Hintergrund für die andere. Was ist der Unterschied? Wenn du Dualität siehst, was siehst du dann?

    Andere. Anderssein.

    Ja, aber woher kommt dieses „Anderssein? Wenn du schläfst, bist du allein. Wenn du schlafen gehst, schlafen da nicht zwei Leute. Nur Einssein wird schlafen. Wenn es außer dir noch etwas anderes gibt, kannst du nicht schlafen. Du musst alles „Anderssein zurücklassen, wenn du einschlafen willst. Du musst deinen Körper draußen lassen, deinen Verstand und deinen Intellekt, um einschlafen zu können. Wenn du schläfst, gibt es nur Einssein.

    Dann, im Schlaf, bist du allein. In diesem Schlaf kreierst du den, der träumt, und die Manifestation kommt zurück. Du siehst Berge, Flüsse, Wälder. Die Dualität ist wieder da. Dann kommt der Schlaf zurück, und in diesem Zustand gibt es keine Manifestationen und Dualitäten mehr. Kehre zu diesem Zustand zurück. Wer hat diese Dualität erschaffen? Wer? Von wo? Woher sind diese Manifestationen gekommen? Wer hat sie erschaffen?

    Es gibt für alles nur eine einzige Quelle.

    „Eine Quelle". Wenn du weißt, dass es nur eine einzige Quelle für alles geben kann, einen Ort, wo so viele Dinge herkommen, bleiben und vergehen, wenn du dieses Geheimnis wirklich kennst, wie kannst du dich von Dualitäten, Manifestationen und Illusionen gestört fühlen? Wie kannst du von ihnen gestört werden? Lass doch die Manifestationen aufsteigen, da sein oder sich auflösen. Dies ist alles dein Schauspiel, alles dein kosmisches Spiel. Wenn du das weißt, wirst du das alles genießen. [Lange Pause]

    Du musst nicht meditieren; du musst nur all deine Zweifel ausräumen. Wenn alle Zweifel ausgeräumt sind, musst du nichts weiter tun. Wenn ein See voller Unkraut ist, kannst du das Wasser nicht mehr sehen. Du kannst dein Spiegelbild im Wasser nicht sehen und du kannst den Grund des Sees nicht erkennen. Also entferne das Unkraut und alles wird klar sein.

    Zuallererst ist es unbedingt notwendig, dass du die Dinge richtig verstehst. Wenn du das tust, kann Meditation folgen oder auch nicht. Verstehe einfach die Dinge. Sei dir sehr, sehr klar über die wichtigen Dinge, zum Beispiel darüber, wer du bist. Wenn du dieses Verstehen nicht hast, wird Meditation nur ein weiterer Trick des Verstandes sein; sie wird das Mittel zum Aufschieben sein.

    Lass dich nicht täuschen. Sei sehr klar, was die Dinge angeht. Das ist alles, was du brauchst. Mit einem wirklich ruhigen Geist kannst du alles tun.

    Ist die Suche nach dem „Ich" gleichbedeutend mit still sein und frei von Gedanken? Oder sind das zwei verschiedene Dinge?

    Der Ort der Stille ist der Ort, aus dem das „Ich entsteht. Wenn du die Quelle dieses „Ich finden und dort in Stille verweilen willst, bestimme erst ihre geografische Position. Wenn du weißt, wo etwas ist, kannst du den besten Weg dorthin festlegen. Bevor du dich entscheidest, ob du irgendwohin fliegst, den Seeweg nimmst oder den Landweg, musst du einen Zielort haben, und du musst wissen, wo er ist. Wie weit entfernt ist das Ziel? Was ist der Ausgangspunkt? Wenn du diese beiden Fragen zufriedenstellend beantwortet hast, wird die Entscheidung über die Art und Weise, wie du reist, einfach sein.

    Nun, dieses „Ich, wo ist es? Beginne mit dem Körper selbst. Jemand in einem Körper sagt: „Ich. Dein Leben lang benutzt du dieses Wort „Ich. Wo ist dieses „Ich? Wo ist es? Zuallererst beachte bitte, dass es in all diesen drei Zuständen vorhanden ist – „Ich bin wach, ich träumte, ich schlief. Es besteht in all diesen drei Zuständen, aber wo ist es eigentlich zuhause? Was ist sein ständiger Aufenthaltsort? Und die Person, die seinen Aufenthaltsort sucht, wo ist diese Person? Wie weit weg ist diese Person? Wenn der Zielort, das Objekt der Suche, das „Ich ist, wie weit ist sie dann davon entfernt? Diese Dinge müssen herausgefunden und geklärt werden.

    Der Sucher auf seiner Suche sucht nach was? Wer führt denn diese Suche durch? Das muss auch festgestellt werden. Es gibt den Sucher, es gibt die Suche, und es gibt das Gesuchte. Finde zuerst den Sucher, der diese Suche unternehmen will. Das ist sehr wichtig.

    Es ist, als ob die Gegenwärtigkeit wiedererkannt werden will.

    [lachend] Sehr gut. Ja, du bist ganz nahe dran. Du bist nahe dran, weil du verstehst, dass es nur ein Wiedererkennen ist.

    Es scheint alles aus einem unermesslichen, leeren Raum zu entstehen und dann wieder in ihm zu verschwinden.

    Suchen ist da, weil das Wiedererkennen sich noch nicht vollzogen hat. Der Sucher bewegt sich langsam durch die Suche nach Erkenntnis. Es ist, wie in einen Spiegel zu schauen und sich selbst zu erkennen. Du findest den Spiegel, siehst dein Spiegelbild darin und erkennst dich selbst. Wenn du dich erkannt hast, kannst du den Spiegel wegwerfen und ebenso die Suche und die Idee, dass es etwas zu suchen gibt.

    Im Wiedererkennen gibt es keinen „Wer", der erkennt, aber niemand weiß das. Seit undenklichen Zeiten sitzt jeder endlos in Meditation. Niemand sagt die Wahrheit über diesen Prozess des Wiedererkennens, über seine Notwendigkeit. Gebete werden gesprochen in den Tempeln und Meditationen vollzogen in den Klöstern, aber niemand kennt die Wahrheit. Niemand wagt auch nur darüber zu sprechen. Alle gehen auf dem ausgetretenen Pfad, wie eine Schafherde. Du musst den ausgetretenen Pfad verlassen. Du musst deinen eigenen Weg gehen, vielleicht sogar überhaupt keinen Weg.

    Es ist so unendlich groß!

    In der Leere gibt es keine Spur. Es gibt sie nicht. Wohin du auch gehst, Leere folgt dir. Und Leere leitet dich. Leere umgibt dich auf beiden Seiten, ist über dir und unter dir. Wohin kannst du gehen, wo kannst du diese Leere hinter dir lassen? Wohin sonst kannst du gehen? In dieser Leere kann sich der Tod nicht nähern. Götter können sich da nicht nähern.

    Es ist. Es ist einfach.

    [lachend] Es ist einfach. Dieser Kiwi ist sehr stark [Gelächter]. Er sieht langsam aus, aber er ist sehr schnell. Diese Begegnung mit dir war sehr schön. Du hast ursprünglich gefragt, welche Beziehung du mit mir hast. Dies ist die Beziehung.

    Ich habe meine Frage beantwortet bekommen.

    Die Antwort! Dies ist die einzige Beziehung. Es gibt keine andere Beziehung, die dauerhaft wäre, nicht einmal die zu den Göttern. Deine Eltern können dir keine bleibende Beziehung geben, auch dein Priester nicht. Dies ist die einzige beständige Beziehung, die du haben musst. Dies ist die einzige, die du nicht vermeiden kannst. Diese Beziehung wird dich nicht fallenlassen, und du wirst dich niemals von ihr trennen. Alle anderen Beziehungen drehen sich um Eigennutz. Jede andere Beziehung ist motiviert von Eigeninteresse, von Verlangen. Diese Beziehung ist süß, sehr liebevoll und von besonderer Schönheit. Du wirst nichts über diese Beziehung in deinem Wörterbuch finden. Es gibt sie dort nicht. Ich kann dir das sagen, weil ich mir darin sehr sicher bin. Diese Beziehung kennt man nirgendwo. All die anderen sind sehr hässliche Beziehungen, sehr hässliche, sehr schmutzige Beziehungen.

    Ich begann damit, etwas von dir zu wollen, und ich ende damit, dir zu begegnen.

    Dann wirf dein Ruder weg! Wirf dein Ruder in den Fluss, und du wirst eine sehr sichere Überfahrt haben. Du wirst sehr sicher segeln.

    Ich mag die Ruder sehr.

    Eine Brise ist aufgekommen. Diese Brise wird für dich sorgen. Die Ruder zu benutzen, ist sehr ermüdend. Lass die Brise für dich sorgen.

    Bei dem Gedanken, das Ruder wegzuwerfen, kommt Angst auf.

    Das ist der richtige Zeitpunkt. Wenn ich sage: „Wirf das Ruder weg!", ist es die richtige Zeit, es zu tun.

    Kapitel 2

    „Ich will Freiheit!"

    [Spricht zu einer Frau, die sich anscheinend nicht wirklich darüber bewusst gewesen ist, was um sie vorging, da sie in inneren Erlebnissen vertieft war.] Wir gingen im Garten spazieren. Von irgendwo her kam Musik. Ich schaute dich an und sprach zu dir, aber du hörtest nicht, was ich sagte. Du warst die einzige Person, die mich nicht hörte. Du hast nicht an dem teilgenommen, was vorging, weil du an etwas anderem teilnahmst, etwas in dir, das wesentlich interessanter und anziehender war. Das ist wahr, nicht? Das Leben könnte immer so weiter gehen. Du könntest durch das Leben gehen, ohne Fußabdrücke zu hinterlassen.

    Fußabdrücke?

    Dein Verstand war mit nichts im Außen beschäftigt. Du hast nicht wirklich daran teilgenommen, weil du so versunken warst. So sollte es sein. Letztendlich wirst du teilhaben, aber gleichzeitig wirst du nicht teilnehmen. Das ist die Technik, die man sich aneignen sollte. Es wird langsam geschehen.

    Genauso habe ich mich die meiste Zeit am Wochenende gefühlt.

    Du sprichst so leise. Komm und setz dich her. Ich möchte dich nicht darum bitten, alles zu wiederholen, was du sagst.

    Ich wollte sagen, dass ich an diesem Wochenende das Gefühl hatte, dass da eine Person ist, die fragt: „Wer ist Susi?", und eine andere, die einfach nur den Prozess beobachtet. Ist es das, worüber du sprichst?

    Ja, das ist es, was ich beschreibe. Du bist in der Transit-Halle und beobachtest, was vor sich geht. Beobachte weiter. In dieser Transit-Halle kommt jeder etwas durcheinander. Du weißt das. Es gibt Durchsagen, die die Menschen zu verstehen versuchen; es ist eine Menge los; niemand sitzt nur ruhig da. Schau, was vor sich geht. Beobachte es, kommentiere es, wenn du möchtest, aber gleichzeitig werde klar in dir selbst. Jetzt ist es Zeit, das zu tun. Du hast nicht irgendwo darüber gelesen. Warum? Weil es nirgendwo geschrieben steht. Es ist nichts, was du in Büchern lesen oder von anderen Menschen bekommen kannst.

    Du suchst Klarheit und Klärung über die Verwirrung, die du angefangen hast, in dir wahrzunehmen. Sie wird in einigen Tagen kommen, und dann kannst du deine Sachen packen und gehen. Du sprichst über etwas sehr Gutes. Etwas geschieht mit dir. Dir wurde etwas diktiert, und du folgst diesen Anweisungen. Du wirst zu einem Werkzeug, zu einem Instrument, das angetrieben wird durch eine Kraft, die nicht dein Ego ist.

    Es wird ein sehr glückliches Leben sein, ein wunderschönes Leben. Es wird keine Verantwortlichkeit darin geben. Du wirst sehr glücklich sein.

    Ich denke nicht, dass das Ego abwesend ist. Ist es das? Es fühlt sich so an, als ob es noch da wäre.

    In diesem Zustand ist es wie ein verbranntes Seil. Du schaust es an und die Form erscheint, wie die eines Seiles, aber es kann für nichts mehr verwendet werden. Wenn du versuchst es aufzuheben, um damit etwas festzubinden, wird es sich in deinen Fingern auflösen. Es scheint da zu sein, aber es kann nicht mehr verwendet werden.

    Ich verstehe. Ich werde versuchen, damit etwas zusammenzubinden, und werde sehen, ob es noch funktioniert.

    Denke nicht. Bleibe einfach, wie du bist. Meditation geschieht. Sie wird ihre Aufgabe erfüllen. Meditation wird fortlaufend geschehen. Kannst du es sehen? Kannst du es erkennen?

    Ja, ich erkenne ...

    Das ist Meditation.

    Es ist interessant. Es fühlt sich wie ... eine Art Wahrnehmung an ... Das ist interessant ... eine besondere Art von Wahrnehmung geschieht.

    Ja, das ist es, was ich sage. Es ist Meditation, aber sie ist mühelos geworden. Eine Ausrichtung ist da, aber diese haftet an keinem Objekt an, weder an einem Objekt im Inneren noch im Außen. Du hältst dich an keinem Objekt fest. Hast du das bemerkt?

    Nein, es fühlt sich einfach nach Meditation an. Ich weiß nicht wirklich, was vor sich geht.

    [lacht] Ja, das ist wirkliche Meditation. Normalerweise ist eine Neigung da, Objekte fühlen zu wollen, an ihnen festzuhalten, aber in dieser Meditation gibt es nichts zum Festhalten. Es gibt keine Absicht. Das ist der ausschlaggebende Punkt. Wenn es keine Absicht gibt, dann herrscht beständige Meditation. Du fühlst bestimmt selbst den Unterschied. Der Verstand ist ruhig. In diesem Zustand wird er ruhig sein, auch wenn du nicht meditiertst. Du bist irgendwie anders. Ist dir das nicht aufgefallen?

    Ja, ... ich fühle ... ich bin Wissen.

    Das ist es, was ich meine. Es ist etwas, das dir bekannt war. Es war ein Wissen, das du bereits vorher hattest. Wie man meditiert, wie man sitzt. Das Wissen ist da. Es kommt zu dir zurück.

    Ich habe nichts getan. Ich habe nicht gesessen und ich habe nicht meditiert.

    Dies ist natürliche Meditation. Du „machst" sie nicht. Es ist etwas, das die ganze Zeit da ist. Es nennt sich Sahaja, was „natürlich" bedeutet. Dies ist Sahaja-Meditation.

    Sahaja?

    Sahaja-Meditation. Das ist der natürliche Zustand. Er wird zu deiner Schwester werden.

    Das verwirrt mich, Papaji. Du sprichst darüber und gibst dieser Veränderung so viel Wichtigkeit. Für mich fühlt es sich nicht wie irgendetwas Besonderes an.

    Das ist gut. Es mag sich vielleicht nicht wie etwas Besonderes anfühlen, aber es ist etwas Besonderes, das so auszusprechen. [Lachen] Vorher hast du das nicht gesagt, bevor du

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