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Clan: es wird Dich überzeugen...
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eBook397 Seiten5 Stunden

Clan: es wird Dich überzeugen...

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Über dieses E-Book

Ein ausgelaugter Geschäftsmann gerät mit seiner Familie in unglaubliche Gefahr, als sie in Ereignisse verwickelt werden, die ihren Ursprung 700 Jahre in der Geschichte des schottischen Grenzlandes haben. Mystische Wesen und die Macht in der modernen Welt spielen eine Rolle beim Kampf der Familie, ein kleines Kind zu beschützen – ihre einzige Waffe ist die Kraft ihres CLANS.

SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum14. Sept. 2010
ISBN9780956436962
Clan: es wird Dich überzeugen...
Autor

Michael T Ashgillian

David P Elliot was born in Reading in the UK and, apart from 8 years in the Police Service in the 1970s, he spent almost 30 years in the IT industry before leaving to concentrate on his first love, writing. His debut novel ‘CLAN’, to which ‘The Gathering’ is a sequel, is a historical, supernatural thriller, first published in December 2008 and so far has sold in 16 countries, as well as being translated into German and can be downloaded as an audio book in MP3 or iPod formats narrated by the author. He has 3 grown up children and 3 grandchildren one of which inspired the novel. He now lives in Faringdon UK, with his partner Monika, a native of Munich. ‘Pieces of Fate’ his second book is an anthology of short stories in the ‘Tales of the Unexpected’ mode and is available in paperback or as an e-book, with the individual stories available only in e-book form. He is also working on developing ‘Clan’ as a feature film. You can find out more at www.davidpelliot.com

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    Buchvorschau

    Clan - Michael T Ashgillian

    CLAN

    David P Elliot

    CLAN

    David P Elliot

    German Smashwords Edition

    Copyright © David P Elliot 2008,2010

    Smashwords Edition, License Notes

    This ebook is licensed for your personal enjoyment only. This ebook may not be re-sold or given away to other people. If you would like to share this book with another person, please purchase an additional copy for each person you share it with. If you’re reading this book and did not purchase it, or it was not purchased for your use only, then you should return to Smashwords.com and purchase your own copy. Thank you for respecting the hard work of this author.

    This is a work of fiction. The characters, events and places are either the product of the author’s imagination or are used totally fictitiously.

    All rights reserved. No part of this publication may be reproduced, stored in a retrieval system or transmitted in any form or by any means (electronic, mechanical, photocopying, recording or otherwise) without the prior written permission of the copyright holder.

    Cover design by Deep Red Designs

    Cover images by Jeff Elliott

    Cover Design: Deep Red Designs

    Coverbild: Jeff Elliott

    Deutsche Übersetzung der englischen Originalausgabe: Monika J Becker

    CLAN

    David P Elliot

    Deutsche Smashwords Version

    Copyright © David P Elliot 2008, 2010

    Smashwords Version, Hinweise zum Nutzungsrecht

    Dieses E-Buch ist ausschliesslich für den persönlichen Gebrauch bestimmt. Der Weiterverkauf oder die Weitergabe an Dritte ist nicht gestattet. Falls Sie jedoch dieses E-Buch weitergeben möchten, so erwerben Sie bitte eine zusätzliche Ausgabe. Falls Sie dieses E-Buch lesen und es nicht selber gekauft haben, oder es nicht ausschliesslich für Sie gekauft wurde, so wenden Sie sich bitte an Smashwords.com und kaufen ihre eigene Version. Bitte respektieren Sie das Werk des Autoren.

    Diese Geschichte ist rein erfunden. Sämtliche darin vorkommenden Personen, Ereignisse und Orte sind entweder der Vorstellungskraft des Autoren entsprungen oder wurden zum Zweck dieses Romans konstruiert.

    Alle Rechte verbehalten. Das Werk, einschliesslich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ausserhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Inhabers des Urheberrechts unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Microverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen, ohne die ausdrückliche schriftliche Erlaubnis des Inhabers des Urheberrechts.

    Cover Design: Deep Red Designs

    Coverbild: Jeff Elliott

    Deutsche Übersetzung der englischen Originalausgabe: Monika J Becker

    Widmung

    All den Elliots und deren Nachkommen

    und denen, die in Elliots’ Armen liegen."

    Vorwort des Autors

    .

    William de Soulis ist nicht erfunden.

    Auch sind William Wallace oder Robert the Bruce, Legenden der schottischen Geschichte, keine Erfindung.

    Im Gegensatz zu den Führern der Neuzeit standen diese Männer ihren Feinden persönlich gegenüber.

    Sie genossen nicht den Luxus, junge Männer und Frauen mit unvorstellbaren Massenvernichtungswaffen auszustatten und sie Tausende von Meilen in die Ferne zu schicken, um dort ihren Feind zu vernichten.

    Diese Krieger, denn das waren sie, behaupteten sich, kämpften Mann gegen Mann, kannten kein Erbarmen und erwarteten auch keines von ihrem Gegenüber.

    Sie riskierten ihr eigenes Leben, nicht bloss das Leben ihrer Getreuen.

    Manche jedoch, wie Wallace, hatten keinerlei persönliches Bestreben und versuchten uneigennützig, ihr Land von der Regentschaft eines englischen Königs zu befreien.

    The Bruce, wie er kurz genannt wurde, vereinigte unter seiner machtvollen Führung ein Land und setzte sich dabei wieder und wieder grossen Widerständen zur Wehr.

    William de Soulis, jedoch, kämpfte für sich selbst.

    Durch seinen unbeirrbaren Glauben, das Recht auf die Krone zu besitzen, war er bereit, es mit jedem aufzunehmen, der sich ihm in den Weg stellte - Robert the Bruce und William Wallace mit eingeschlossen; sich zu nehmen, was er für sein rechtmässiges Erbe hielt - den schottischen Thron.

    Diese Männer waren furchtlose Giganten, sowohl in körperlicher als auch in geistiger Hinsicht. Wer von unseren heutigen Führern würde sich länger als ein paar Sekunden gegen sie behaupten können?

    Im Gegensatz zu Wallace und Bruce hatte William de Soulis den Ruf des Bösen – warum, werden Sie im Laufe dieser Geschichte erfahren.

    Wenn Sie mehr darüber herausfinden möchten, besuchen Sie doch Hermitage Castle, zwischen den Städten Newcastleton und Hawick im schottischen Grenzland gelegen. Es steht da noch immer als ein Monument, das uns an Zeiten voller Gefahren und Blutvergiessen erinnert.

    Wenn Sie mutig sind, besuchen Sie es bei Nacht, ich jedoch werde nicht dort sein.

    Ich glaube, dass es dort spukt.

    Wenn Sie den Namen Armstrong, Scott, Kerr, Robson, Nixon oder den der zahlreichen anderen Familien des Grenzlandes tragen, begrüsse ich Sie heute als Freund, trotzdem es unsere Geschichte, unser Zugehörigkeitsgefühl und die Blutfehden anders vorschreiben.

    Wenn Sie ein Elliot sind, begrüsse ich Sie als Familienangehörigen.

    Wir leben in einer Zeit, wo die Politiker versuchen, uns in einem Zustand der Angst zu belassen, um uns gefügig und kontrollierbar zu machen. Sie erzählen uns ständig, wie sehr sie uns beschützen wollen und uns von allem Bösen befreien werden, wenn wir nur bereit sind, unser Vertrauen, unseren Glauben, aber vor allem unsere Freiheit in ihre Hände zu legen.

    Ich glaube den Politikern nicht – vielleicht liegt es am Blut der Grenzländer, das in meinen Adern fliesst und das mich instinktiv daran hindert, denen zu misstrauen, die Macht über Andere ausüben wollen.

    Ich glaube an die Familie und an die Freundschaft.

    Letztendlich glaube ich an CLAN ...

    Februar 1298 - Hermitage Castle, Schottland

    Es war halb Schrei, halb Gebrüll.

    Nur ein paar Sekunden vorher noch hatte die Grosse Halle, mit den brennenden hölzernen Fackeln an den Wänden und mannshohen Kaminfeuern, widergehallt von dem Gezeter dutzender Krieger; manche von ihnen räkelten sich an den langen Biertischen, naschten von riesigen Schlachtplatten mit Aufschnitt, ganzen Spanferkeln und Geflügel, mächtigen Rinderbraten, zusammen mit Bergen von grobkörnigem Brot, Obst und grossen Kannen gefüllt mit Wein und Bier.

    Andere griffen gierig nach den Mägden, die den grapschenden Händen wehrlos ausgeliefert waren, während sie sich zwischen den sich drängelnden, ungestümen Männern hindurchzuzwängen versuchten, beladen mit schweren Krügen, um die ihnen entgegengehaltenen Trinkbecher aufzufüllen. Manche sangen obszöne Lieder, rangen miteinander oder täuschten einen Scheinangriff aufeinander vor, so wie alle betrunkenen Männer es seit Urzeiten getan hatten.

    Doch plötzlich war da dieser fast übernatürliche Laut, gefolgt von einer plötzlichen Stille, als der unmenschliche Schrei von den Steinwänden widerhallte und verebbte, und somit die plötzliche Stille, die über die Versammelten eingefallen war, nur noch tiefer erscheinen liess.

    Alle Augen richteten sich nun auf die beiden Riesen, die nur von der Glut des riesigen Holzfeuers erleuchtet wurden. Einer von ihnen war in Schwarz gekleidet und erreichte wohl eine Grösse von zwei Metern, die anwesenden Männer um gut 50 Zentimeter überragend – mit der Ausnahme des Riesen, der ihm gegenüberstand. In Grün gekleidet, war dieser Mann noch um 10 Zentimeter grösser als sein Widersacher und von der gleichen kraftvollen Statur.

    Der Schrei kam aus der aus der Kehle des Schwarzen Riesen, dessen Gesicht rot vor Wut, die Augen wild, und mit Schaum vor dem Mund, mit dem Anschein, den Verstand zu verlieren und dem Wahnsinn nahe zu sein. „Du verleugnest mich, Wallace; du Bastard zweiter Sohn eines wertlosen toten Ritters, du verweigerst mir mein wahres Geburtsrecht!"

    Die um sie versammelten Anwesenden wichen erschrocken zurück und versuchten verzweifelt, sich in Sicherheit vor den beiden Widersachern und dem riesigen Breitschwert, das William de Soulis gezogen hatte, zu bringen.

    William Wallace, der „grüne Riese", wich nicht aus; eine sonderbare Ruhe lag in seinen Augen, als auch er sein Schwert zog.

    Soulis erhob seine Waffe und schwang sie wütend Wallaces Kopf entgegen. Ein Funkenregen begleitete den mächtigen Aufprall bei der Abwehr, doch der Schlag wurde abgefangen und das Schwert zurückgezogen, um einen Gegenschlag in Richtung Soulis‘ Kopf auszuführen. Dieser Angriff wurde jedoch ebenfalls pariert, doch nun mit solcher Kraft, dass Soulis rückwärts stolperte und dabei fast das Gleichgewicht verlor. Gerade noch schaffte er es, sein Schwert noch einmal zu erheben, rechtzeitig, um einen zweiten Angriff abzuwehren, der ausgereicht hätte, seinen Kopf von den Schultern abzutrennen.

    Vom zweiten Angriff geschwächt, fiel er auf sein Knie, um sein Schwert noch einmal anzuheben und dadurch einen dritten und lebensbedrohenden Schlag des nun über ihn stehenden Wallace abzuwehren.

    Dieses Mal jedoch war der Anschlag von Wallace so kraftvoll, dass Soulis‘ Schwert davon in das Gesicht des knienden Riesen zurückgetrieben wurde. Die Klinge durchschlug den Knochen und verursachte dadurch eine klaffende Wunde von der Stirn bis zum Kinn, quer über Soulis‘ Gesicht, und dieser fiel nun rückwärts, offensichtlich tödlich verwundet.

    Wallace machte einen Schritt vorwärts, erhob sein eigenes Schwert; das Heft hielt er mit beiden Händen fest umgriffen und er war zum tödlichen Stoss bereit, um dem geschlagenen Krieger den Rest zu geben. Doch beim Anblick seines nun hilflosen Widersachers, der vor seinen Augen zu verbluten schien, zog er sein Schwert zurück.

    Er wandte sich von dem niedergestreckten Körper ab und beäugte bedrohlich Soulis‘ Männer, um sie wortlos zur Vergeltung ihres geschlagenen Herrn herauszufordern.

    Keiner von ihnen hatte den Mut.

    Mit einem letzten Blick auf den geschlagenen Soulis schritt William Wallace nun vorwärts und dem Ausgang der Grossen Halle entgegen. Ein Pfad durch die verängstigen Zuschauer öffnete sich vor ihm und, gefolgt von seinen wenigen Begleitern, verliess er stolzen Schrittes Hermitage Castle.

    Februar 1972 - Hermitage Castle, Schottland

    Der junge Ägypter riss die Tür auf, als sein Wagen langsam und mit einem leichten Ruck stoppte, nachdem er damit einen grossen grauen Felsblock gerammt hatte, der sich bei dem schmalen Bach ausserhalb der zerfallenen Burg befand. Das Auto stiess leicht zurück und kam schliesslich mit einem weiteren Ruck zum Halten.

    Unter Schmerzen zog er sich, Kopf voran, aus dem Auto und kroch auf allen Vieren davon weg.

    Er hinterliess eine Blutspur, verursacht durch die klaffende Wunde in seinem Bauch. Als ob sie, irgendwie, seine letzte Rettung wären, umklammerte er die zerknüllten, blutgetränkten Geldscheine in seiner rechten Hand so fest, dass seine Knöchel weiss wurden.

    Mit einer letzten Anstrengung zog er sich dem Graben entlang, der hinunter zu dem Bach führte, bevor er, mit dem Gesicht zuerst, auf dem schlammigen und steinigen Boden zusammenbrach. Er lag da für einige Sekunden und versuchte verzweifelt, nicht das Bewusstsein zu verlieren. Er merkte, dass ihn seine Kräfte verliessen und er nicht weiterkriechen konnte. Alles, was er noch tun konnte, war, mit einer Hand eine kleine Einbuchtung in den schlammigen, steinigen Boden unter sich zu kratzen. Er schob die Banknoten in das kleine Loch und scharrte es mit losen Steinchen und Erde zu. Es war ein hoffnungsloser Versuch, sein schwer verdientes Geld zu verstecken.

    Plötzlich ergriff etwas seine Hand, fast fühlte es sich an wie ein Schraubstock. Und als er aufblickte, um herauszufinden, was ihn da fest hielt, sah er rasiermesserscharfe, gelbe, gebogene Klauen, die sein Handgelenk umklammerten und seine Haut wie weiche Butter durchtrennten. Sein Herz wurde von Panik ergriffen, als er unter Schmerzen seinen Kopf wendete und krampfhaft versuchte, sich mit verweinten Augen auf die Kreatur zu konzentrieren, die ihn so mühelos gepackt hatte.

    Der Junge begann zu beten. Zu einem lange vergessenen Gott, als er in ein abgrundböses Antlitz starrte, das sich nun langsam seinem Gesicht näherte; die hasserfüllten kohlschwarzen Augen waren von grauer Lederhaut umgeben. Strähnen von verfilztem Haar hingen von einem blutverschmierten Kinn und über den Mund, aus dem stinkender, fauliger Speichel rann; die gebogenen, spitzen, gelben Zähne klapperten aufeinander, dazu bereit, ihm die Kehle aus dem Hals zu reissen.

    Sein letzter Blick fiel auf die seltsame, blutverklebte Mütze, die fest über das Haupt des abscheulichen Wesens gezogen war.

    Das war also das Ende – der Ägypter, der nur ein paar Stunden vorher einen jungen Italiener, Andrea Dettori, ermordet und dessen Namen gestohlen hatte, war dem Tode nahe; er hatte ihm soeben ins Gesicht gestarrt.

    Also das war es, was ihn am Ende erwartete – das war die abscheuliche Kreatur, die ihn für alle Ewigkeit in die Hölle befördern würde, wo er für seine Sünden bezahlen würde und es waren nicht wenige.

    Er versuchte, sich von dem stinkenden Atem der Kreatur abzuwenden, doch er wurde von einer gnädigen Bewusstlosigkeit erlöst. Gerade rechtzeitig in dem Moment, als er fühlte, wie sich die scharfen Zähne um seinen Hals schlossen.

    Februar 2007 - Abingdon, England

    David Elliot sass auf der schwarzen Ledercouch, der Fernseher flackerte stumm, als er sich mit geschlossenen Augen, den Kopf auf die niedrige Rückenlehne zurück gebeugt, ausruhte. Er öffnete nun schläfrig seine Augen, drehte langsam den Kopf und liess seinen Blick durch den Raum schweifen.

    Er war 57 Jahre alt, er war müde, übergewichtig, total unfit und frustriert und nun blickte er sich fast amüsiert in seinem „Heim" um.

    Auf dem Boden stand ein Paar Schuhe, daneben eine achtlos hingeworfene, geöffnete Ausgabe der Jobanzeigen der Sunday Times, zusammen mit den anderen Teilen der Zeitung und Magazine, die er wohl niemals lesen würde; ein paar Bücher, CDs, DVDs und ein paar verstreute Familienfotos. Er bemerkte, dass – ausser diesen wenigen unbedeutenden Sachen – fast nichts von ihm in dieser Wohnung war.

    Frauen kamen und gingen; mit drei davon war er verheiratet und diese Drei hatte sich von ihm scheiden lassen. Das war seine Erfahrung mit Frauen - das Einzige, worauf er sich im Leben verlassen konnte – Frauen würden ihn verlassen.

    Als sie in sein Leben getreten waren, hatten sie das Haus mit sich selbst ausgefüllt: hier ein Bild, da eine Vase; all die Dinge, die ein Haus in ein Heim verwandelten, ihm Wärme verleihen, einen Willkommen heissen und eine wohlige Atmosphäre verbreiten. Dann, als sie fortgingen, nahmen sie all diese Dinge wieder mit sich und die Wärme und Behaglichkeit verschwanden mit ihnen.

    Dieser Kreislauf wiederholte sich dreimal und er nahm wahr, dass hier nichts wirklich „sein war. Das Haus verwandelte sich wieder einmal in ein Haus, nichts anderes als ein Platz zum Leben, wenn man das „Leben nennen kann.

    Er seufzte und lehnte sich vor. Er griff nach dem Stapel von Papieren vor sich, hob es auf und las sie sich noch einmal kurz durch.

    Es handelte sich offensichtlich um einen „Vergleichsantrag". Ein schicker Name für einen Vertrag, der bestätigte, dass einen die Firma los werden will – ohne sich die Mühe zu machen (oder, genauer gesagt, das Geld dafür auszugeben), einen rechtmässigen Grund für den Rauswurf zu erfinden.

    Der „Vergleich" bestand aus dem Versprechen, keinen Ärger zu machen, die Firma wegen ungerechtfertigter Entlassung zu verklagen, oder bei niemandem darüber herzuziehen – als Ausgleich würden sie ihm eine kleine Abfindung geben, steuerfrei, nur um zu verschwinden.

    Wenn er erst mal unterschrieben hatte, würde er sofort raus sein. „Freistellung war wohl der Ausdruck dafür – eine Umschreibung für „geh nach Hause, damit wir dich so schnell wie möglich vergessen können, und kümmere dich um deine eigenen, viel wichtigeren, Sachen.

    „Zum Teufel damit", sagte er zu sich selbst.

    In seinem Alter war es kein leichtes Spiel, auf Jobsuche zu gehen. Elliot warf den Vertrag auf den niedrigen Tisch zurück, griff nach seinem Kaffee und trank von der heissen Flüssigkeit. Wie konnte er so alt werden, dreimal geschieden, um noch immer nicht zu wissen, was er tun will, wenn er einmal erwachsen ist?

    Er redete sich ein, dass das Geschäft mit der Informations- und Kommunikationstechnik heutzutage etwas für junge Männer sei. Wie erklärt man so einem Jüngling, dass man in Wirklichkeit dynamisch, enthusiastisch, mit viel Antrieb sei; ein „Selbst-Starter" (was immer das auch hiess) ohne akademischen Grad, keine Fremdsprachen sprach und all die anderen Klischees, die in Wirklichkeit bedeuteten, dass man jung, verformbar, gefügig ist – aber vor allem jung.

    Gab es hier keinen Platz mehr für Können, Erfahrung, für jemanden, der tatsächlich in der Lage ist, einen grammatikalisch richtigen Satz zu formen, in dem alle Worte richtig buchstabiert sind? Wer kann schon noch pünktlich zu einer Besprechung kommen, ohne dreimal von seinem Handy aus anzurufen, nur um Bescheid zu geben, dass man wegen eines Staus auf der M25 verspätet sei? Wann war da kein Stau auf der M25?

    Offensichtlich war all das unter der permanenten Suche nach dem schnellen Geld einzuordnen, Kurzsichtigkeit und Jugend, ja, du hast den Vertrag gestern bekommen, aber was hast du in letzter Zeit gemacht?

    Ihm fiel ein Zitat von Hollywoodstar Spencer Tracy ein. Anscheinend fragte ihn einmal ein Journalist, als Marlon Brando auf der Bildfläche erschien und eine völlig neue Generation von „Method Actors" anführte, ob er jemals diese Schauspielkunst in Betracht gezogen hätte.

    Irritiert antwortete dieser: „Nein – ich bin zu alt, zu müde und zu talentiert".

    Elliot wusste, wie sich das anfühlte.

    In Wahrheit war er ein schlechter Angestellter. Er wusste das. Er war offensichtlich intelligent, aber anscheinend nicht in der Lage, sich der Norm anzupassen, wie es im Betrieb erwartet wurde. Nicht, dass er vorsätzlich schwierig war – tja, zumindest nicht immer, obwohl ihn die Langeweile manchmal dazu trieb, einen Disput anzuzetteln – nur so zum Vergnügen.

    Der Grund war häufig, dass er einen schnellen Verstand hatte und nicht prozessgetrieben war. Es frustrierte ihn, dass die anderen oft so lange brauchten, Entscheidungen zu treffen und Schlussfolgerungen zu ziehen, die für ihn doch so offensichtlich waren. Seine Ungeduld war es, die sein streitbares Wesen zum Vorschein brachte.

    Kurzum, die Leute fanden ihn ober-schlau und er passte nicht rein.

    Na ja, zumindest kam ich da raus, bevor ich jemanden mit gegeltem Haar zum Vorgesetzten bekam, dachte er.

    Vielleicht war es nun an der Zeit, etwas ganz Anderes zu tun, etwas von Wert, etwas das ihn überlebte in dieser kurzlebigen Welt, in der nichts weiter zählte als Geld und auch nur dann, wenn es lieber heute als morgen reinkommt.

    Er hob das Dokument wieder auf, unterschrieb und datierte es.

    „Zum Teufel damit!" sagte er nochmal, dieses Mal lauter und wuterfüllter.

    KAPITEL 1

    Die Dunkelheit hing feucht und klamm in den Eingeweiden des mächtigen steinernen Gebäudes, das in seiner Geschichte als „die Festung von Liddlesdale" bekannt war.

    Hermitage Castle stand brütend und düster am Rande von dem, was einmal das „umstrittene Land" war: ein drei Meilen breiter und 12 Meilen langer Landstreifen von rauem Moorland, ein paar Meilen nördlich von Carlisle, das das einst umstrittene Grenzgebiet zwischen Schottland und England darstellte. Dieses Gebiet war einst politisch so bedeutsam gewesen, dass alleine schon die Erbauung dieser massiven Verteidigungsanlage im 13. Jahrhundert Henry III dazu veranlasst hatte, eine Invasion auf Schottland auszuführen. Als Grund gab er vor, dass die Burg zu nahe an der Grenze erbaut wurde, die zu dieser Zeit durch den Fluss Liddel gebildet wurde.

    Angriff erfolgte auf Gegenangriff zwischen den Widersachern diesseits und jenseits der umkämpften Grenze, als die Engländer und die Schotten nach der Gebietsherrschaft suchten. Die Zustände in diesem Gebiet waren in diesen verzweifelten Zeiten so brutal und streitsüchtig, dass zwischen England und Schottland ein einvernehmliches Abkommen in Kraft gesetzt wurde, mit dem Versuch, dem dauernden Blutvergiessen auf beiden Seiten ein Ende zu setzen. Seinem eigenen Zweck offenbar widersprechend, billigte das Abkommen ironischerweise Mord, Raub und jegliche weitere Form von Kriminalität gegenüber jedermann, der sich auf dem umstrittenen Land aufhielt, mit der törichten Hoffnung, dass damit jegliche Besiedelung mit Getreuen beider gegnerischer Parteien vereitelt werden könnte.

    In Wirklichkeit hatte dies zur Folge, dass davon nunmehr eine besondere Gattung von sogenannten „broken men angelockt wurde, um dieses Land zu bewohnen. Sie machten sich die Gesetzlosigkeit dieses Landstreifens zunutze, um ihre eigenen Gesetze und Traditionen zu schaffen, was zu guter Letzt zur Geburt der „Border Reivers führte – Gruppen, die auf Clans oder Familien basierten, sowohl englischer als auch schottischer Abstammung. Es wurde ungestraft überfallen, gemordet, gestohlen und gekidnappt, dies- und jenseits der Grenze. Man schwor die Treue niemanden anderen als seiner eigenen Sippe.

    Das Tal, unter dem Schutze von Hermitage, wurde aufgrund seiner rechtlosen Zustände und dem tagtäglichen Chaos als „das blutigste Tal Britanniens" bezeichnet. Es herrschten Mord und Laster.

    Doch nun, im Jahr 2007, hatte die Burg über Generationen leer und unbewohnt gelegen und das ganze Konzept vom „umstrittenen Land" mitsamt seinem blutigen Rufe war an die Geschichte verwiesen worden.

    Der Februar war kalt und unfreundlich. Heute Nacht, jedoch, in der kalten Dunkelheit unterhalb der Burg, regten sich nahezu 700 Jahre Geschichte, im Inbegriff, ihr Geheimnis erbarmungslos preiszugeben.

    Draussen heulte der Wind über das Moorland und die Hügel; er beugte unbarmherzig das raue Gras und die schwarzen Äste der laublosen Bäume, die sich in seinen Weg stellten. Er liess den eisigen Regen quer herniedergehen, ein Regen, der jeglicher armer Kreatur, Mensch oder Tier, die sich in dieser Nacht hinauswagte, rasiermesserscharf ins Gesicht schlug.

    Aber sollte doch jemand so dumm sein, dort Unterschlupf zu suchen, er würde so schnell wie möglich umkehren und sich lieber den Elementen aussetzen, anstatt auch nur einen Moment länger in diesen dunklen, feindseligen Mauern zu verbringen.

    Man sagte, dass man hier die Schreie von Kindern hören konnte. Andere behaupteten, es war nur der Wind. Wie auch immer, in Wahrheit wurden viele Kinder von William de Soulis, der vom Hunger nach Macht und Einfluss getrieben war, hier eingesperrt und geopfert. Im späten 13. und frühen 14. Jahrhundert war er der Lord von Hermitage gewesen. Seine Familie besetzte die Burg für gut 200 Jahre, bis zu dem schicksalhaften Tag im Jahre 1321, da die Saat der Geschehnisse, die sich in dieser Nacht enthüllen sollten, gesät wurde.

    Sind es Orte des Bösen, weil Menschen dort Böses tun? Oder kann ein Ort von Natur aus böse sein und dadurch seine Bewohner unerbittlich dazu antreiben, dort schreckliche Dinge zu tun?

    Hermitage Castle lässt das Letztere vermuten, da William de Soulis weder der erste noch der letzte Mensch war, der dort grauenhafte Verbrechen begangen hat; jedoch war er mit Sicherheit der Grausamste.

    Die Legende erzählt, dass die Burg, schwer von dem Gewicht der Sünde und des Vergehens, um gut drei Meter in den Boden gesunken war. Und nach vielen Morden, Ertränkungen (damals eine weitverbreitete Hinrichtungsweise) und dem Tod von mindestens einer Person, die man im Kerker verhungern liess, sagte man ihr nach, zu den Orten in Grossbritannien zu zählen, wo es am meisten spukt.

    Es war in dieser besonderen Nacht, fast 700 Jahre nach den Ereignissen im Jahr 1321. Eine riesige Holztruhe stand inmitten des fensterlosen Verlieses, das sich unter der eigentlichen Burg ausdehnte.

    Nur die hölzernen Wandfackeln, deren Schein den Steinwänden, dem Boden und der Truhe selbst ein phosphoreszierendes Glühen zu verleihen schien, dämpften dadurch die beklemmende Dunkelheit. Der Kasten war antik und aus Alteiche angefertigt, von rostigen Bandeisen zusammengehalten und sein Gewicht drückte ihn um die fünf Zentimeter in den weichen, mit Schleim bedeckten Boden.

    Die Fackeln flackerten kurz, als die ohnehin schon eiskalte Temperatur noch weiter fiel und eine unheimliche Stille einkehrte, als der in der Ferne heulende Wind und der Regen draussen sich anscheinend kurz beruhigte.

    Plötzlich wurde die Stille durch neun laute Klopfgeräusche durchbrochen, als eine riesige Faust auf den Deckel der Truhe nieder krachte. Es folgte ein leiser kehliger Laut aus dem Schatten: „Erwache, dunkler Geist, erwache! Es ist sieben Jahre her, seit ich dich zuletzt gerufen habe. Erwache. Ich gebiete deine Aufwartung." Das antiquierte Sprachmuster deutete auf eine viel frühere Zeit hin.

    Aus der Truhe ertönte ein Ächzen, als ob die Holzlatten selbst knarrten und sich ausweiten würden und sie schien sich kurz zu bewegen.

    Es ertönten neun weitere Klopflaute: „Geist erhebe dich – ich rufe dich," schallte die Stimme erneut.

    Dieses Mal ruckte die Truhe wie wild vor und zurück und aus ihrem Inneren ertönte ein Krachen und Kratzen.

    Zum letzten Mal schlugen die neun Klopflaute auf den Deckel ein, die Stimme wurde noch lauter und fordernder, „Ich höre dich, du durchtriebener Redcap! Ich befehle dir, herauszukommen!"

    Die Truhe hörte auf zu rucken und stand für ein paar lang anmutende Sekunden still, bevor sich der lange verschlossene Deckel Zentimeter um Zentimeter öffnete; die rostigen und altertümlichen Angeln gaben einen rauen Ton von sich. Aus dem Inneren hörte man eine Stimme, die antwortete.

    „Was ist dein Begehr, Lord Soulis?"

    Plötzlich gaben die Scharniere nach und der Deckel schlug mit lautem Krach zurück. Die Truhe war nun weit offen. Aus ihrem Inneren ertönte ein Schlurfen und eine faulig riechende Gestalt kam zum Vorschein. Sie streckte sich.

    Das Wesen war klein, circa 1.20 Meter hoch, von menschlicher Gestalt, doch mit überdimensional grossen Händen und Füssen. Die Zehennägel bestanden aus bedrohlichen gelblichen Klauen, die nach unten gebogen waren und geräuschvoll gegen die Holztruhe kratzten. Der Hals und der Körper, der in schmutzige verfilzte Lumpen gehüllt war, waren dürr und verrunzelt. Sein Gesicht ähnelte dem eines alten Mannes, ausgezehrt und mit grauer, faltiger Haut.

    Kohlrabenschwarze, seelenlose Augen ohne Iris, in denen sich der flackernde Widerschein der Fackeln spiegelte, glotzten bedrohlich unter eingesunkenen Brauen hervor. Der Kopf pendelte seitwärts wie der einer Schlange, die ihr Opfer vor dem Zustossen hypnotisiert. Unverwandt vor sich hin starrend suchten die Augen in der Dunkelheit, woher die Stimme kam.

    Der Mund der Kreatur war breit und gross, liess sich aber dennoch nicht über den Reihen von langen gelben Zähnen schliessen. Speichelfäden zogen sich zwischen Ober- und Unterkiefer. Seine Zunge schnellte ununterbrochen aus dem Mund hervor, als ob sie damit die Luft testen wollte, einer Schlange gleich, um so sein nächstes Opfer aufzuspüren. Die Überreste des letzten hingen noch in bereits verwesenden Fetzen von den dünnen, blutleeren Lippen und rasiermesserscharfen Zähnen herab.

    Ein verklebter Schnurrbart und ein langer Bart, verfilzt und speckig, hing vom unteren Teil des Gesichts und schmierige Strähnen von schulterlangem, grauschwarzem Haar wuchsen unter einer stinkenden, dunkelroten, verkrusteten Kappe hervor.

    „Robin Redcap zu deinen Diensten, Lord Soulis", schnarrte der boshafte Zwerg, der noch immer versuchte, nach der Herkunft seiner Anrufung in der Dunkelheit zu suchen.

    KAPITEL 2

    Andrea Dettori war nicht sein wirklicher Name, aber er trug ihn nun schon so lange, dass er sich für niemanden anderen mehr hielt, doch – trotz des Namens – war er kein Italiener. Er war in Wirklichkeit Ägypter, aber sein dunkles Haar und sein olivenfarbiger Teint verliehen ihm ein südländisches Aussehen und Italienisch war eine der sieben Fremdsprachen, die er fliessend sprach. Und das war für die meisten gut genug.

    Der wahre Andrea Dettori war der Erste, den er vor nunmehr gut 35 Jahren umgebracht hatte. Seit dem waren es noch viele mehr gewesen.

    Der wahre Andrea Dettori wurde in Neapel im Jahre 1949 geboren, als einziges Kind von Alex Dettori, Angestellter in einer Gaststätte. Andreas Mutter war im Kindbett gestorben und nachdem ihm der tägliche Kampf, Geld zu verdienen und einen Sohn ohne die Mutter grosszuziehen, zu viel geworden war, wanderte Alex 1955 zusammen mit Andrea – damals 6 Jahre alt – und einer ältlichen Tante nach Glasgow, Schottland aus. Auf der Suche nach einem besseren Leben war es sein Traum gewesen, sein eigenes italienisches Lokal zu eröffnen.

    Leider war Alex kein Koch, und während man ihm nachgesagt haben könnte, mit der Eröffnung einer „Kultgasttätte seiner Zeit weit voraus gewesen zu sein, war seine Kundschaft noch nicht bereit für das, was man in Glasgow allgemein als „ausländischen Dreck bezeichnete.

    Letztendlich verwandelte sich das „Restaurant ziemlich schnell in ein schmutziges, schleimiges und sich selbst verherrlichendes „Fish and Chip Café, das Alex zusammen mit seiner Tante bis zu ihrem Tode im Jahre 1966 führte.

    Danach ging es – ohne die Hilfe der Tante – mit dem Geschäft ziemlich schnell bergab. Fast genau so schnell wie mit Alex, der kurz nach ihrem Tod mit dem Trinken angefangen hatte.

    Leider war er

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