Deutschland und Frankreich im wissenschaftlichen Dialog / Le dialogue scientifique franco-allemand
Von Alma Hannig, Herrad Schmidt, Hans-Jürgen Lüsebrink und
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Über diese Serie
The 18th of June 2015 marks the 200th anniversary of the Battle of Waterloo, which heralded the end of Napoleonic rule. Waterloo not only signified the end, however. In this sense, Thomas Nipperdey's dictum – "In the beginning was Napoleon" – also underlines the positive effects of Napoleonic rule for Germany and Europe. This interdisciplinary volume covers the multiple facets of the ruler Napoleon and illustrates in what way he influenced politics, history, literature, oenology, music and law. They highlight a historic personality who is still the subject of controversial debate today, but who ultimately inspired the history of European unification more than is sometimes assumed, and created the structural foundations for the future identity of Europe.
Titel in dieser Serie (10)
- Hochkultur und Gewalt – Haute culture et violence
Die Gewaltfrage ist eine der großen Fragen der Menschheitsgeschichte. Die Urszene der Gewalt ist die biblische Geschichte von Kain und Abel und dem Brudermord. Der »homo violens« steht im Zentrum der Beiträge dieses Bandes, der den Zusammenhang von Hochkultur und Gewalt behandelt und im Rahmen der Kooperation der Universität Bonn mit dem Collège de France (Ernst-Robert-Curtius-Gastprofessur) entstanden ist. Im ersten Teil widmen sich sieben Beiträge der Theorie und Geschichte der Gewalt in Theologie, Medizin, Politischer Theorie, Philosophie und Geschichte; im zweiten Teil befassen sich sechs Beiträge speziell mit dem Zusammenhang von Literatur und Gewalt im Zeitraum vom 18. bis zum 20. Jahrhundert. Die multidisziplinären Beiträge verstehen sich als Elemente einer Diskursgeschichte der Gewalt. The question of violence is one of the great questions of human history. The primal scene of violence is the biblical story of Cain and Abel and fratricide. This anthology deals with the connection between high culture and violence and was produced as part of the cooperation between the University of Bonn and the Collège de France (Ernst-Robert-Curtius Visiting Professorship). In the first part, seven contributions are devoted to the theory and history of violence in theology, medicine, political theory, philosophy, psychology and history; in the second part, six contributions deal specifically with the connection between literature and violence in the period from the 18th to the 20th century. The multidisciplinary contributions are understood as elements of a discourse history of violence.
- 1870/71: Der Deutsch-Französische Krieg in transnationaler, regionaler und interdisziplinärer Perspektive
13
Der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71 gehört zu den einschneidenden Ereignissen europäischer Geschichte. Trotz einer Vielzahl von Denkmälern, Straßennamen und Plätzen, die in Deutschland und Frankreich bis heute auf den Krieg hinweisen, ist die kollektive Erinnerung daran stark verblasst. Dieser Band versammelt Beiträge aus transnationaler, regionaler und interdisziplinärer Perspektive und sucht nach neuen makro- und mikrohistorischen Zugängen. In fünf Sektionen werden zunächst politik-, militär- und mentalitätsgeschichtliche Annäherungen unternommen. Auf die Beiträge zur Kriegsberichterstattung, Publizistik und den neuen Techniken der Fotografie folgen kunst- und musikwissenschaftliche Studien zur ästhetischen und kulturellen Aneignung des Krieges. Die letzte Sektion rekonstruiert den nationalen und lokalen Erinnerungsdiskurs beider Länder bis ins 20. Jahrhundert. This collection includes essays on the Franco-German War from a transnational, regional and interdisciplinary perspective and searches for new macro- and micro-historical access to this incisive event in European history. The five sections firstly contain approaches from the history of politics and mentalities as well as military studies. From the viewpoint of intellectual history and science studies the role of medicine is discussed among others. The articles on war reporting, journalism and the new techniques of photography are followed by studies from the fine arts and musicology that deal with aesthetic and cultural treatments of the war. The last section finally reconstructs the national and local memory discourse of both countries until the 20th century.
- Transkulturalität nationaler Räume in Europa (18. bis 19. Jahrhundert). Übersetzungen, Kulturtransfer und Vermittlungsinstanzen: La transculturalité des espaces nationaux en Europe (XVIIIe-XIXe siècles). Traductions, transferts culturels et instances de médiations
Der Band bietet eine systematische Analyse des Kulturaustauschs und der Übersetzungsprozesse im europäischen Raum von der Mitte des 18. bis Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Untersuchung der Zirkulation ausländischer Texte aus den Bereichen Belletristik, Literaturkritik und Theater dokumentiert das Ausmaß des Interesses und die Rezeptionsbereitschaft für ausländische Werke. In Fallstudien wird die Rolle der Akteure des Kulturtransfers herausgestellt – darunter Übersetzer und Kritiker sowie Institutionen der Vermittlung. Die Erforschung der Austauschbeziehungen hinterfragt die Formen, die Intensität und die Auswirkungen der kulturellen Internationalisierung in einer Periode zunehmender Nationalisierung und legt somit den Grundstein für eine europäische, transkulturelle Kulturgeschichte. This volume provides a systematic analysis of the cultural exchange and translation processes within the European area from the middle of the 18th through to the beginning of the 20th Century. The study of the circulation of foreign texts from the fields of fiction, literary criticism and theatre documents both the extent of people's interest in and receptiveness to foreign works. Case studies highlight the role of those who contributed to cultural transfer, including translators, critics and mediation institutions. The exploration of these exchange relationships questions the forms, the intensity and the effects of cultural internationalisation during a period of increasing nationalisation and thus lays the foundations for European transcultural cultural history.
- Begrenzungen, Überschreitungen – Limiter, franchir: Interdisziplinäre Perspektiven auf Grenzen und Körper – Approches interdisciplinaires sur les frontières et les corps
Dieser deutsch-französische Sammelband ist eine interdisziplinäre Annäherung an das Verhältnis von Körpern und Grenzen. Er untersucht historische wie gegenwärtige Grenzziehungsprozesse und nimmt dabei unterschiedliche Zusammenhänge von menschlichen Körpern in ihren Begrenzungen sowie der körperlichen Erfahrung territorialer Grenzen in den Blick. Dabei spielen deutsch-französische Gegenstände ebenso eine Rolle, wie der Rückgriff auf »deutsche« oder »französische« Theorien und Konzepte. Der erste Teil zur Überschreitung von Grenzen betrachtet ihre Materialität und den Aspekt ihrer Verletzung; folgend geht es um die Produktion von Grenzen durch körperlich-räumliche Praktiken. Von der Grenze als Praxis der Differenz handeln die Beiträge im dritten Teil; viertens und abschließend geht es um die Thematik der Grenzkontrolle und der körperlichen Disziplinierung. Die Vielfalt der Beiträge ermöglicht neue Perspektiven auf Erfahrungen von Raum und Gewalt, auch indem ganz unterschiedliche Themenfelder zusammengebracht werden, deren Zusammenstellung überraschende Erkenntnisse befördert. Cet ouvrage franco-allemand examine la relation entre les corps et les frontières dans une perspective interdisciplinaire. Les processus de délimitation, l'expérience des limites du corps ainsi que l'expérience corporelle des frontières, dans le passé; comme dans le présent, y occupent une place centrale. Ponctué; de nombreux renvois à l'actualité, il rassemble différents champs thématiques et ouvre ainsi la voie à de nouvelles perspectives sur l'expérience de l'espace et de la violence. This German-French volume is an interdisciplinary approach on the relation of bodies and boundaries. The contributors analyse both historical and contemporary demarcation processes. Additionally, they focus on different aspects of human bodies within their limits as well as physical experiences with territorial boundaries. Here, both German-French objects and references on "German" or "French" theories and concepts play a major role. The first part focusses on the transgression of boundaries, their materiality and aspects of their violation. The second part deals with the production of boundaries through physical-spatial practices. The third part concentrates on boundaries as practices of difference. The fourth and last part deals with the control of boundaries and physical disciplining. The various contributions enable new perspectives on experiences of space and violence. In bringing various fields together, they provide surprising insights.
- Facetten polymorpher Lyrik: Beobachtungen zu Gedichten Apollinaires
Guillaume Apollinaires Lyrik wird hier aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet. Dies entspricht nicht der üblichen Praxis, die meist auf das homogene Bild eines nur modernitätsbegeisterten Autors abzielt. Solche Einseitigkeit wird in den zwölf Beiträgen vermieden. Diese widmen sich bislang vernachlässigten Fragestellungen. So sind komparatistische Betrachtungen, die Neugewichtung der Rheinland-Gedichte, das Vermischen der Schreibtechniken und das Überschreiten autofiktionaler Inhalte bis hin zu existentiellen Grundfragen markante Facetten wechselnder Beobachtungsweisen. Folglich entsteht eine teils ungewohnte Physiognomie des Lyrikers, der in seinem poetischen Schreiben weniger für den Widerstreit von »alt« und »neu« zu stehen scheint als für die gegenseitige Durchdringung von beidem. Guillaume Apollinaire's poetry is examined here from different angles. This does not correspond to the usual practice, which aims at the homogeneous image of an author who is only enthusiastic about modernity. Such one-sidedness is avoided in the twelve contributions. Moreover, they are devoted to hitherto neglected questions. Thus, comparative considerations, the reweighting of the Rhineland poems, the mixing of writing techniques and the transgression of autofictional content towards basic existential questions are striking facets of changing modes of observation. Consequently, a partly unusual physiognomy of the poet emerges, who in his poetic writing seems to stand less for the conflict between »old« and »new« than for the mutual interpenetration of both.
- Albert Camus oder der glückliche Sisyphos – Albert Camus ou Sisyphe heureux
Through his literary, philosophical and contemporary critical works, Albert Camus counts among the greatest French intellectuals of the 20th century. Although Camus still reaches a large number of readers today, there is no extensive institutionalised Camus research at universities. This anthology is published within the temporal context of his 100th birthday and the 50th anniversary of his death. As a representative of a 20th-century generation, Camus seems to have become a mythological figure, who understood historic and individual catastrophes to be personal challenges and firmly believed that humanitarianism will prevail.The volume is divided into three main chapters. The first chapter brings together treatises on philosophical, ethical and political questions under the heading Commitment; the second, under the heading Aesthetics, his works on narratives and drama; the third, finally, is dedicated to the relation between tradition and modernity and deals with questions of reception and intertextuality.
- Französische Almanachkultur im deutschen Sprachraum (1700–1815): Gattungsstrukturen, komparatistische Aspekte, Diskursformen
Dieser Band widmet sich dem umfassenden Korpus französischsprachiger Almanache, die bis zum Ende der Napoleonischen Ära im deutschen Sprach- und Kulturraum gedruckt, verlegt und rezipiert wurden. Er analysiert diese bisher unerschlossenen Quellen aus literatur-, kultur- und medienwissenschaftlicher Perspektive. In 13 Einzelstudien wird deutlich, dass es sich bei den auf ein Elitenpublikum zielenden frankophonen Almanachen um inhaltlich breit gefächerte und in genrespezifischer Hinsicht hoch differenzierte, transkulturell orientierte Periodika handelt. Die Untersuchungen dieses frankophonen Alltagsmediums im deutschsprachigen Raum dokumentieren zudem die Mehrsprachigkeit der Aufklärung und offenbaren ein differenziertes Interesse für die Kultur der Nachbarnationen, wodurch die Realität der transkulturellen Verbindungen zwischen den europäischen Literaturen nachdrücklich ins Bewusstsein gehoben wird. This volume introduces the francophone almanacs published in the German linguistic and cultural world by through the end of the Napoleonic era. It additionally analyzes this previously untapped and largely unknown corpus against the backdrop of literary, cultural and media studies. With regards to francophone almanacs targeting an elite audience, it is apparent that the content is wideranging, while the genre is highly differentiated and transculturally oriented. These periodicals may include literary soft-cover books, lady's almanacs, royal almanacs, theatre almanacs, muses' almanacs, antirevolutionary almanacs and state almanacs. All of these qualify the general notion of one public, one audience, or the national literatures. Moreover, they impressively document multilingualism of the German Enlightenment in an European context. This also questions the paradigm shift to the English culture from 1770 onwards, established by historiography, and basically taps a field ignored by national philology.
- Die diversité von Montaigne bis Montesquieu: Französische Moralisten im Spannungsfeld von Beobachtung, reflektierter Wirklichkeitsperzeption und Versprachlichung. EBook
Moralisten beobachten die Menschen und die Wirklichkeit und versprachlichen ihre Blicke und Reflexionen in literarischen Kurzformen mit fragmentarisch offenem Charakter. Zugleich nehmen sie die visuelle Perzeption selbst kritisch in den Blick und lassen kognitive Begrenzungen inhaltlich und anhand sprachlicher Verfahren sichtbar werden. Die hier analysierten Texte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert behandeln Fragestellungen, die die heutige Kognitionswissenschaft erneut stellt, und kommen dabei zu ähnlich modernen Ergebnissen. Außerdem kann man eine Korrelation zwischen der Art zu schreiben und der Charakteristik menschlicher Wahrnehmung feststellen. Die diversité von Mensch und Wirklichkeit wird prismatisch gebrochen in einer Sprache der diversité reflektiert.
- Der Rhein – Le Rhin: Im deutsch-französischen Perspektivenwechsel – Regards croisés franco-allemands
Der Rhein als Strom im Herzen Europas fasziniert bis heute die Künste und Wissenschaften. Dieser Band reflektiert einerseits traditionelle Rheinbilder und erweitert andererseits den Blick um neue Perspektiven. Autorinnen und Autoren verschiedener Disziplinen zeigen aus deutsch-französischer Sicht den Fluss als Lebenselixier und Erotikon, aber auch seine todbringende Gewalt, und darüber hinaus die Flusslandschaft als einen Ort der Zuflucht und des Exils sowie die Bedeutung des Rheins und des Rheinlandes als Erinnerungsorte. Dabei wird der französischen und deutschen Rheinliteratur besondere Aufmerksamkeit zuteil. Durch die Fokussierung auf die Nahtstelle zwischen den beiden Ländern untersucht der vorliegende Band die deutsch-französischen Beziehungen im Allgemeinen und Aspekte der vielfältigen kulturellen und historischen Beziehungen im Besonderen. The Rhine, a river in the heart of Europe, has always been fascinating for arts and sciences. This volume reflects traditional images of the Rhine and enlarges the view with new perspectives. Authors from various disciplines present the river from a German-French perspective as a source of life and erotic literature but also as a death bringing source of violence and furthermore the river landscape as a place of refuge and exile. Additionally, the authors present the significance of the Rhine and the Rhineland as places of remembrance and concentrate on the German-French Rhine literature. By focusing on the intersection between these two countries the present volume analyses the German-French relationship in general and aspects of the various cultural and historical relations in detail.
- Napoléon Bonaparte oder der entfesselte Prometheus: Napoléon Bonaparte ou Prométhée déchaîné
Am 18. Juni 2015 jährt sich zum 200. Mal die Schlacht von Waterloo, die das Ende der napoleonischen Herrschaft besiegelte. Waterloo bedeutete aber nicht nur das Ende. In diesem Sinne unterstreicht das Zitat Thomas Nipperdeys »Am Anfang war Napoleon« auch die positiven Folgen der napoleonischen Herrschaft für Deutschland und Europa. Der interdisziplinär ausgerichtete Band erfasst die multiplen Facetten von Napoleons Herrschergestalt und leuchtet sie in ihrer Wirkung auf Politik, Geschichte, Literatur, Önologie, Musik und Recht aus. Es sind Schlaglichter auf eine bis heute kontrovers diskutierte historische Persönlichkeit, die die Geschichte der europäischen Einigung am Ende stärker inspiriert hat als zeitweise angenommen und damit auch strukturelle Grundlagen der künftigen Identität Europas geschaffen hat. The 18th of June 2015 marks the 200th anniversary of the Battle of Waterloo, which heralded the end of Napoleonic rule. Waterloo not only signified the end, however. In this sense, Thomas Nipperdey's dictum – "In the beginning was Napoleon" – also underlines the positive effects of Napoleonic rule for Germany and Europe. This interdisciplinary volume covers the multiple facets of the ruler Napoleon and illustrates in what way he influenced politics, history, literature, oenology, music and law. They highlight a historic personality who is still the subject of controversial debate today, but who ultimately inspired the history of European unification more than is sometimes assumed, and created the structural foundations for the future identity of Europe.
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