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Re-Konstruktion des Realen: Die Wiederentdeckung des Realismus in der Romania
Traumwissen und Traumpoetik von Dante bis Descartes
Parthenope – Neapolis – Napoli: Bilder einer porösen Stadt
eBook-Reihen9 Titel

Romanica

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Über diese Serie

Die Pikareske ist in der Wissenschaft häufig auf die Ausgrenzung der Neuchristen im frühneuzeitlichen Spanien bezogen worden. Vernachlässigt hat man bislang die erotische Brisanz der Texte, die mit dem schlechten Leumund der Konvertiten in Verbindung steht. Weil diese nämlich nicht über ›reines Blut‹ verfügten, konnten sie nach allgemeiner Auffassung auch keine reinen Gedanken haben. Vor diesem Hintergrund vertritt Timo Kehren die These, dass sich die pícaros als Bewohner eines Königreiches begreifen, das dem biblischen Sündenpfuhl Sodom gleicht. Doch sind sie nicht der Grund allen Übels, sondern vielmehr das Symptom eines längst korrumpierten Gemeinwesens. Die Lust wird damit zu einem Medium, das Aufschluss über gesellschaftliche Konflikte gibt.

In research the picaresque novel has often been linked to the discrimination of New Christians in early modern Spain. So far, the erotic explosiveness of the narratives has been neglected due to the questionable reputation of the converts. Since these people did not have ›pure blood‹, it was common sense that they could not have pure thoughts. Against this background Timo Kehren supports the idea that the pícaros understand themselves as inhabitants of a kingdom comparable to biblical Sodom and Gomorrah. However, they are not the origin of all evil but more so the symptom of a corrupted society. Thus, lust becomes a medium that unveils social conflicts.
SpracheDeutsch
HerausgeberV&R Unipress
Erscheinungsdatum10. Sept. 2018
Re-Konstruktion des Realen: Die Wiederentdeckung des Realismus in der Romania
Traumwissen und Traumpoetik von Dante bis Descartes
Parthenope – Neapolis – Napoli: Bilder einer porösen Stadt

Titel in dieser Serie (9)

  • Parthenope – Neapolis – Napoli: Bilder einer porösen Stadt

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    Parthenope – Neapolis – Napoli: Bilder einer porösen Stadt
    Parthenope – Neapolis – Napoli: Bilder einer porösen Stadt

    Bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts war die Stadt am Golf ein Sehnsuchtsort, und auch heute noch blühen die Zitronen in Unteritalien. Dieser Band mit Beiträgen aus der Archäologie, der Geschichts-, Kunst-, Musik-, Film- und Literaturwissenschaft zeigt aber, dass Neapel auch stets ein Hort der Unruhe, des Zwielichtigen, wenn nicht des Anrüchigen war und ist. Die Stadt ist so durchlässig wie der Tuffsteingrund, auf dem Parthenope einst erbaut wurde. Als »Stadt des Porösen« (Walter Benjamin) steht Neapel für eine reiche antike Überlieferung, für eine hoch entwickelte Opernkultur und eine barocke Verblüffungskunst, die ihresgleichen sucht, aber auch für die lange spanische Fremdherrschaft, für blutige Rebellionen und nicht zuletzt für die Auswüchse globalisierter Kriminalität. Until the 1960's the city situated on the Gulf was a place of desire and even today lemons are still blossoming in Southern Italy. This volume with essays from archaeology, study fields of history, art, music, film and literature depict that Naples also was and still is a hotbed of unrest, of shadiness not to say disreputability. The city is as porous as the volcanic tuff on which Parthenope once was built. As a »porous city« (Walter Benjamin) Naples stands for a rich ancient tradition, for a highly developed opera culture and for an outstanding baroque art but also for a long period of Spanish rule, for bloody rebellions and last but not least for global crime.

  • Re-Konstruktion des Realen: Die Wiederentdeckung des Realismus in der Romania

    Re-Konstruktion des Realen: Die Wiederentdeckung des Realismus in der Romania
    Re-Konstruktion des Realen: Die Wiederentdeckung des Realismus in der Romania

    Die Beiträge dieses Bandes beschäftigen sich mit französisch-, italienisch- und spanischsprachigen literarischen und filmischen Werken der letzten 25 Jahre, die von einer neuen Art realistischen Erzählens in der Romania zeugen. Neben inhaltsspezifischen Auseinandersetzungen steht die Beantwortung folgender Fragen im Zentrum der Analysen: Welcher narrativen Instrumente bedienen sich die Werke, um Authentizität zu vermitteln? Welche Wirkung entfalten literarische oder filmische Hybride aus Fiktion und Dokumentar, Journalismus, Reportage, Sachtext? Welche Funktion erfüllen Intertextualität, Inter- und Transmedialität im Rahmen realistischen Schreibens? Gibt es Formen der "Ich-Erzählung", die als Authentizitätsmarker fungieren? Handelt es sich um eine Wiederaufnahme älterer Realismen oder entsteht etwas völlig Neues? The contributions of this anthology deal with realistic works of the past 25 years in Romance literature, film and series, with a focus on content-related and formal aspects that are based on the following questions: To what extent are the narratives engaged? Can an educational and didactic gesture be recognized? Which narrative instruments do the works use to convey authenticity? What effect do literary or cinematic hybrids of fiction and documentary, journalism, reportage, non-fiction have? What function do intertextuality, inter- and transmediality fulfill in the context of realistic writing? To what extent can the subject be rehabilitated? Are there (old and new) forms of "first-person narration" that act as markers of authenticity (writing between autobiography and autofiction, diary, etc.)? Can a paradigm shift be identified? Is it a resumption of older realisms or is something completely new emerging? Are there epoch-spanning characteristics of realistic writing?

  • Traumwissen und Traumpoetik von Dante bis Descartes

    Traumwissen und Traumpoetik von Dante bis Descartes
    Traumwissen und Traumpoetik von Dante bis Descartes

    Die Erforschung der Traumkulturen hat in den letzten Jahren an Dynamik gewonnen. Ausgehend von Freud werden dabei vorrangig Traumdarstellungen in der modernen Literatur in den Blick genommen. Wie aber steht es um das Wissen und die Poetik des Traumes in der Literatur der Vormoderne? Die vorliegenden Beiträge gehen dieser Frage nach und decken dabei einen Zeitraum ab, der von Dante bis Descartes reicht. Während die Traumvision im Spätmittelalter als Mittler zwischen Diesseits und Jenseits dient, lockert sich diese Verknüpfung in der Renaissancelyrik zugunsten pluraler Funktionen. Die Pforten des Traumes öffnen sich zum einen für heterotope Welten, zum anderen rückt der Traum selbst als Medium in den Mittelpunkt der Darstellung. Nicht zuletzt dient er als Vehikel für politische Allegorien. Research in dream cultures has been gaining a certain dynamic over the past years. Starting from Freud's premises, the focus has primarily been on dream representations in modern literature. However, what about the knowledge and poetics of dreams in writings from the premodern era? The present contributions pursue this question, covering a period extending from Dante to Descartes. While dream visions serve as a mediator between earthly existence and the beyond during the late Middle Ages, this nexus slackens in Renaissance poetry as they assume multiple functions. On the one hand, the gates of dreams are opened up for heterotopic worlds; on the other, dreams become the centre of representation as a medium in its own right. Lastly, and importantly, dreams serve as a vehicle for political allegories.

  • Jenseits der Hauptstädte: Städtebilder der Romania im Spannungsfeld von Urbanität, Nationalität und Globalisierung

    Jenseits der Hauptstädte: Städtebilder der Romania im Spannungsfeld von Urbanität, Nationalität und Globalisierung
    Jenseits der Hauptstädte: Städtebilder der Romania im Spannungsfeld von Urbanität, Nationalität und Globalisierung

    Dieser Band behandelt das urbane Imaginäre in Sprache, Literatur und Film. In den letzten Jahrzehnten sind viele der sogenannten ›secondary‹ oder ›peripheren‹ Metropolen aus dem Schatten der Hauptstädte herausgetreten, die seit der Moderne städtebaulich, ökonomisch und ästhetisch im Fokus standen. Folglich geraten gerade diese Stadttexte und -filme der Romania in den Blick wie etwa die faschistischen Neugründungen in den Pontinischen Sümpfen, Neapel, Mailand und Turin, sowie Marseille, Barcelona und Jerez de la Frontera, als auch die außereuropäische Romania mit Tanger, Montréal und São Paulo. Es sind diverCities und ihr transkulturelles Auftreten geht eng einher mit Fragen nach der Positionierung der Protagonistinnen und Protagonisten zur Stadt sowie deren Zugehörigkeit oder, emphatischer, deren Verständnis von Heimat im 20. und 21. Jahrhundert. This volume explores the urban Imaginary in language, literature and film. In recent decades many of the so called 'secondary' or 'peripheral' metropolises have emerged from the shadow of the capitals, which have been focused on since the modern era in an urban, economic and aesthetic manner. Thus, these urban texts and films of the Romance are highlighted: the fascistic foundations in the Pontine Marshes such as Naples, Milan and Turin; moreover Marseille, Barcelona and Jerez de la Frontera, as well as the non-European Romance cities Tangier, Montreal and São Paulo. They represent 'diverCities' and their cross-cultural appearance is closely connected to the issue of positioning the protagonists within the city as well as their affiliation or more emphatic their understanding of 'heimat' or homeland in the 20th and 21th century.

  • Zurück zum Realen: Tendenzen in der italienischen Gegenwartsliteratur

    Zurück zum Realen: Tendenzen in der italienischen Gegenwartsliteratur
    Zurück zum Realen: Tendenzen in der italienischen Gegenwartsliteratur

    Der gegenwärtige Buchmarkt Italiens ist mit einem einzigen Diskurs, nämlich dem postmodernistischen, nicht mehr zu erfassen. Erneut manifestieren sich Tendenzen realistischer Literatur, das heißt ›ernster‹ Literatur mit dem Anspruch, eine aktuelle extratextuelle Welt im Rückgriff auf tatsächliche Geschehnisse oder in einer wahrscheinlichen Ausformung möglicher Begebenheiten zur Darstellung zu bringen und Kritik zu üben. Realistische Literatur bleibt jedoch Literatur und damit Kunst, die metaphorisch, symbolistisch oder selbstbezüglich sein darf, um Darstellungsweisen zu optimieren, einen Erkenntnisfortschritt zu erzielen oder poetologische Grundlagen zu formulieren. Die verschiedenen Ausformungen dieser Tendenzen analysiert die Autorin exemplarisch an den Werken Ammanitis, Desiatis und Savianos.   Reference to a single discourse – that of postmodernism – no longer suffices as a means to sum up the contemporary Italian book market. Rather, we see a renewed tendency towards literary realism, that is to say 'serious' literature that aspires to represent and criticize a current extratextual world by narrating factual events or plausible occurrences. However, realistic literature is literature nonetheless and, by that token, art; it can take on metaphorical, symbolist or self-referential character in order to optimise strategies of depiction, achieve new insights or give voice to poetological problems. This study analyses the different manifestations of these tendencies on the basis of examples drawn from the works of Ammaniti, Desiati and Saviano.

  • Auf der Suche nach der verlorenen Männlichkeit: Republikanische Allegorien im französischen Roman um 1900

    Auf der Suche nach der verlorenen Männlichkeit: Republikanische Allegorien im französischen Roman um 1900
    Auf der Suche nach der verlorenen Männlichkeit: Republikanische Allegorien im französischen Roman um 1900

    Die Französische Republik, das sind Marianne auf der einen Seite, die Gemeinschaft der gleichen Brüder auf der anderen – und die unsagbare Vorstellung eines entmannten Staats dazwischen. Der neue politische Körper ist alles andere als eindeutig und so sind es auch die Texte der Dritten Republik nicht, die an seiner Repräsentation arbeiten. Ausgehend von der Erzählung einer Identität in der Krise bieten Huysmans, Zola, Lorrain oder Barrès verschiedene Lösungen des Konflikts zwischen einer Ideologie des virilen Bruderbunds und einem Imaginären der verlorenen Männlichkeit an. Jarry, Romains und Proust reagieren auf diese Lösungen, dekonstruieren sie oder stellen ihre Widersprüche aus. In zahlreichen Einzelanalysen wird so ein Panorama von Formen der Arbeit am und mit dem Allegorischen präsentiert.

  • Transitorische Texte: Hypertextuelle Sinnbildung in der italienischen und französischen Literatur

    Transitorische Texte: Hypertextuelle Sinnbildung in der italienischen und französischen Literatur
    Transitorische Texte: Hypertextuelle Sinnbildung in der italienischen und französischen Literatur

    Hypertextliteratur besitzt einen transitorischen Doppelcharakter: Sie ist die vorbeiziehende und zugleich die überholte Literatur. Das zeigt Dietrich Scholler in seiner Studie. Der Autor widmet sich zunächst der Genese von Hypertexten: Was sind die historisch-systematischen Grundlagen hypertextueller bzw. hypermedialer Vertextungsverfahren? Anschließend analysiert er Wege und Formen der Hypertextliteratur in Italien und Frankreich im Detail. Wie lassen sich die digitalen Literaturen in der Literaturgeschichte verorten? Wie sind die Cyberwelten und hypertextuellen Merkmale am literarischen Situationsaufbau beteiligt? Im dritten Teil geht es um die Rückwirkung von hypertextuellen Effekten auf die jüngere Printliteratur. Welche Wechselwirkungen ergeben sich durch das Zusammenspiel zwischen erzählter Geschichte und pseudo-altermedialer Diskursivierung?

  • Wissen im Herzen der Dichtung: Kardiozentrische Lyrik von Petrarca bis Marino

    Wissen im Herzen der Dichtung: Kardiozentrische Lyrik von Petrarca bis Marino
    Wissen im Herzen der Dichtung: Kardiozentrische Lyrik von Petrarca bis Marino

    Francesco Petrarca, Gaspara Stampa und Giovan Battista Marino bedichten nicht nur liebende, brechende und sich verzehrende, sondern auch seufzende, kochende und kopulierende Herzen. In diskurshistorischer Perspektive kann das Herz in der petrarkistischen Dichtung als epistemologischer Kristallisationspunkt untersucht werden, an dem sich das zeitgenössische Wissen vom menschlichen Körper und der ihn umgebenden Welt ablagert. Der Suche nach den an der Herzdarstellung ablesbaren Wissensbeständen liegt die These zu Grunde, dass das menschliche Herz bis zur Entdeckung seiner physiologischen Funktionsweise im Jahr 1628 ein enormes Metaphorisierungspotential bot und religiöse, naturphilosophische, medizinische und nicht zuletzt erotische Aspekte problemlos integrieren konnte. Francesco Petrarca, Gaspara Stampa and Giovan Battista Marino not only write poetry about loving, breaking, longing but also sighing, raging and copulating hearts. In a discourse-historical perspective the heart can be analysed in the Petrarchan poetry as an epistemological crystallisation point where the contemporary knowledge of the human body and its surrounding environment is located. The inquiry on the readable knowledge of the presentation of the heart is based on the thesis, that the human heart, until the discovery of its physical functions in the year 1628 offered, an enormous potential for metaphors and could easily integrate religious, nature philosophical, medical and last but not least erotic aspects.

  • Königreich Sodom: Politik der Lust in der spanischen Pikareske

    Königreich Sodom: Politik der Lust in der spanischen Pikareske
    Königreich Sodom: Politik der Lust in der spanischen Pikareske

    Die Pikareske ist in der Wissenschaft häufig auf die Ausgrenzung der Neuchristen im frühneuzeitlichen Spanien bezogen worden. Vernachlässigt hat man bislang die erotische Brisanz der Texte, die mit dem schlechten Leumund der Konvertiten in Verbindung steht. Weil diese nämlich nicht über ›reines Blut‹ verfügten, konnten sie nach allgemeiner Auffassung auch keine reinen Gedanken haben. Vor diesem Hintergrund vertritt Timo Kehren die These, dass sich die pícaros als Bewohner eines Königreiches begreifen, das dem biblischen Sündenpfuhl Sodom gleicht. Doch sind sie nicht der Grund allen Übels, sondern vielmehr das Symptom eines längst korrumpierten Gemeinwesens. Die Lust wird damit zu einem Medium, das Aufschluss über gesellschaftliche Konflikte gibt. In research the picaresque novel has often been linked to the discrimination of New Christians in early modern Spain. So far, the erotic explosiveness of the narratives has been neglected due to the questionable reputation of the converts. Since these people did not have ›pure blood‹, it was common sense that they could not have pure thoughts. Against this background Timo Kehren supports the idea that the pícaros understand themselves as inhabitants of a kingdom comparable to biblical Sodom and Gomorrah. However, they are not the origin of all evil but more so the symptom of a corrupted society. Thus, lust becomes a medium that unveils social conflicts.

Autor

Dietrich Scholler

Prof. Dr. Dietrich Scholler lehrt Literatur- und Kulturwissenschaft am Romanischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

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