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Wahlkapitulationen in Europa
Föderative Ordnung und nationale Integration im Deutschen Bund 1816–1848: Die Ausschüsse und Kommissionen der Deutschen Bundesversammlung als politische Gremien
Die höheren Beamten des Deutschen Zollvereins: Eine bürokratische Funktionselite zwischen einzelstaatlichen Interessen und zwischenstaatlicher Integration (1834–1871)
eBook-Reihen25 Titel

Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

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Über diese Serie

Im Verlauf des 15. Jahrhunderts kommt den gelehrten Beratern bei der Ausübung fürstlicher Herrschaft wachsende Bedeutung zu. Im Mittelpunkt der Arbeit steht das Wirken von 95 Räten (mit ausführlich dokumentierten Biogrammen) in Diensten der brandenburgischen Kurfürsten aus dem Haus Hohenzollern, unter denen Albrecht (Achilles) mit Blick auf sein politisches Gewicht und seine lange Herrschaft herausragt. Die Doppelherrschaft der Hohenzollern in Franken und Brandenburg ermöglicht die Gegenüberstellung zweier Regionen mit kulturellen und gesellschaftlichen Unterschieden, welche die Verfügbarkeit und die Auswahl der Berater beeinflussen. Diese Unterschiede zeigen sich in der räumlichen und sozialen Herkunft der Räte, in den bevorzugten Universitätsorten, Studienrichtungen und Promotionen sowie in der Einbindung der Räte in kirchliche Institutionen. Aus personengeschichtlicher Perspektive werden der Beitrag der Räte am Regierungshandeln und die Möglichkeiten ihrer Teilhabe an der Macht ebenso untersucht wie der Stellenwert des Dienstes für die eigene Karriere. Dabei spielen auch familiäre, landsmannschaftliche und kirchliche Netzwerke eine Rolle. Die Tätigkeiten umfassten Aufgaben in inneren (Verwaltung, Rechtsprechung und Statthalterschaft) wie in äußeren Belangen. Als Gesandte wurden gelehrte Räte sowohl an den markgräflichen Anstrengungen auf Anerkennung unter den Königswählern beteiligt als auch an den Bemühungen um Ausweitung von Kompetenzen und Machtpositionen gegenüber Nachbarn.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum1. Sept. 2015
Wahlkapitulationen in Europa
Föderative Ordnung und nationale Integration im Deutschen Bund 1816–1848: Die Ausschüsse und Kommissionen der Deutschen Bundesversammlung als politische Gremien
Die höheren Beamten des Deutschen Zollvereins: Eine bürokratische Funktionselite zwischen einzelstaatlichen Interessen und zwischenstaatlicher Integration (1834–1871)

Titel in dieser Serie (30)

  • Die höheren Beamten des Deutschen Zollvereins: Eine bürokratische Funktionselite zwischen einzelstaatlichen Interessen und zwischenstaatlicher Integration (1834–1871)

    86

    Die höheren Beamten des Deutschen Zollvereins: Eine bürokratische Funktionselite zwischen einzelstaatlichen Interessen und zwischenstaatlicher Integration (1834–1871)
    Die höheren Beamten des Deutschen Zollvereins: Eine bürokratische Funktionselite zwischen einzelstaatlichen Interessen und zwischenstaatlicher Integration (1834–1871)

    Der 1834 ins Leben gerufene Deutsche Zollverein besaß nicht nur große Bedeutung für die wirtschaftliche und politische Entwicklung Deutschlands im zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts. Vielmehr stellte er als gemeinsame ökonomische Institution souveräner Staaten lange Zeit eine historisch einzigartige Erscheinung dar. Dennoch ist über seine politische und institutionelle Entwicklung bislang erstaunlich wenig bekannt. Dieses Buch rekonstruiert die soziale Zusammensetzung, die Netzwerke und das politische Handeln jener Beamten, welche über viele Jahre in den gemeinsamen Gremien des Zollvereins wirkten und diese Institution damit als eine neue Funktionselite maßgeblich prägten. Es vermittelt neue Erkenntnisse über die politische Entwicklung, die institutionelle Funktionsweise, sowie über die Dynamik der zwischenstaatlichen Integration innerhalb des Zollvereins.

  • Wahlkapitulationen in Europa

    Wahlkapitulationen in Europa
    Wahlkapitulationen in Europa

    Wahlkapitulationen sind eine zentrale Quelle für alle vormodernen Gemeinwesen, in denen der Inhaber der Souveränität durch Wahl – oder Relikte von Wahlen – bestellt wird. Die Periodizität der Wahlkapitulationen erlaubt es, Verfassungs- und politische Entwicklungen über lange Zeiträume nachzuzeichnen und die Dynamik des Verfassungslebens zu spiegeln. Der Band gibt erstmals einen Überblick über die Entwicklungen dieses Rechtsinstituts in verschiedenen (weltlichen und geistlichen) europäischen Gemeinwesen und stellt damit einen wesentlichen Beitrag zu einer vergleichenden Verfassungsgeschichte dar.

  • Föderative Ordnung und nationale Integration im Deutschen Bund 1816–1848: Die Ausschüsse und Kommissionen der Deutschen Bundesversammlung als politische Gremien

    Föderative Ordnung und nationale Integration im Deutschen Bund 1816–1848: Die Ausschüsse und Kommissionen der Deutschen Bundesversammlung als politische Gremien
    Föderative Ordnung und nationale Integration im Deutschen Bund 1816–1848: Die Ausschüsse und Kommissionen der Deutschen Bundesversammlung als politische Gremien

    Der 1815 gegründete Deutsche Bund gilt noch immer weithin bloß als Instrument der Restauration überholter politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Zustände und der Unterdrückung der politischen Opposition. Die Studie analysiert erstmals systematisch die Tätigkeit der Deutschen Bundesversammlung als dem zentralen politischen Organ des Deutschen Bundes und der durch sie eingesetzten Ausschüsse und Kommissionen in der Zeit vom Zusammentritt der Bundesversammlung 1816 bis zum Ausbruch der Revolution von 1848/49. Dabei zeigt sich, dass der Deutsche Bund keineswegs nur ein Werkzeug der Bundesstaaten zur politischen Repression und zur militärischen Verteidigung war. Vielmehr entwickelte er sich zu einer eigenen politischen Handlungsebene, die auf vielen Feldern der zivilen Rechtsvereinheitlichung, der ökonomischen Modernisierung, der kulturellen Entwicklung und der nationalen Integration und politischen Partizipation eigene Initiativen entfaltete. Obwohl der Deutsche Bund den in ihn gesetzten hohen gesellschaftlichen Erwartungen letztlich nicht gerecht werden konnte, blieben seine Aktivitäten auf vielen Feldern langfristig nicht wirkungs- und folgenlos.

  • Briefkultur(en) in der deutschen Geschichtswissenschaft zwischen dem 19. und 21. Jahrhundert

    Briefkultur(en) in der deutschen Geschichtswissenschaft zwischen dem 19. und 21. Jahrhundert
    Briefkultur(en) in der deutschen Geschichtswissenschaft zwischen dem 19. und 21. Jahrhundert

    Obwohl der Brief in der deutschen Geschichtswissenschaft zwischen dem 19. und 21. Jahrhundert zu den unverzichtbaren materiellen Grundlagen der wissenschaftlichen Praxis zählte, hat dieser in der fachgeschichtlichen Reflexion nur selten eigenständig Aufmerksamkeit erfahren. Der Band untersucht Briefe von, an und über Historiker in historiographie- und wissenschaftsgeschichtlicher, aber auch in kulturhistorischer Hinsicht, als Arbeitsinstrument und Kommunikationsmittel, als Ausdruck individueller Sinnwelten wie kultureller Prägungen und fragt nicht zuletzt auch nach den Grenzen seiner Bedeutung angesichts der Etablierung anderer Kommunikationsformen. Die Beiträge des Bandes belegen nachdrücklich, dass der Gebrauch von Briefen wie auch ihre sinngebende Wirkung sowohl eine den untersuchten Zeiträumen jeweils eigene fachliche Briefkultur als auch langfristig wirksame, gegebenenfalls widersprüchliche Briefkulturen geformt hat.

  • Die geliehene Zeit eines Königs: Der »arme« Ruprecht und die Reichsfinanzen (1400–1410)

    Die geliehene Zeit eines Königs: Der »arme« Ruprecht und die Reichsfinanzen (1400–1410)
    Die geliehene Zeit eines Königs: Der »arme« Ruprecht und die Reichsfinanzen (1400–1410)

    König Ruprecht (1400–1410) aus dem pfalzgräflichen Haus der Wittelsbacher wird in der Literatur als »armer« König bezeichnet. »Arm« waren die römisch-deutschen Könige des Spätmittelalters alle, was die liquiden Mittel betraf, um die Erfordernisse ihrer Reichsregierung zu finanzieren. Denn strukturell hatte die Krone mit zwei Phänomenen zu rechnen: Das Krongut war trotz der Revindikationen Rudolfs von Habsburg bis auf Reste erodiert. Allgemeine Reichssteuern konnten aufgrund des Privilegienpanzers von Fürsten, Adel und Reichsstädten und des Kohärenzproblems der Königsferne des Nordens nicht ausgeschrieben werden. Die exemplarische Studie untersucht, wie die Krone mit diesen Dilemmata umging. Welche Wege der Aushandlungen fanden König, Hof und Kanzlei zur Finanzierung der Regierungstätigkeit und wie gelang der Aufbau einer effizienten Verwaltung? Anhand der nach Tausenden zählenden Schuldbriefe und Quittungen wird gezeigt, warum Ruprecht der spätmittelalterliche »König war, der am besten verwaltete« (Peter Moraw).

  • »Der Prophet des Staatsgedankens«: Hans Delbrück und die »Preußischen Jahrbücher« (1883–1919)

    »Der Prophet des Staatsgedankens«: Hans Delbrück und die »Preußischen Jahrbücher« (1883–1919)
    »Der Prophet des Staatsgedankens«: Hans Delbrück und die »Preußischen Jahrbücher« (1883–1919)

    Kaum eine Studie zum Deutschen Kaiserreich kommt ohne einen Verweis auf die »Preußischen Jahrbücher« als einflussreicher Stimme der Zeit aus, deren Herausgeber Hans Delbrück keine Kontroverse scheute. Jonas Kleins systematische Beziehungsgeschichte untersucht, woher das Vertrauen resultierte, das Hans Delbrück als politischer Intellektueller parteiübergreifend genoss. Indem die wichtigsten innen- und außenpolitischen Krisenherde des Kaiserreichs in den Blick genommen werden, kristallisieren sich die politischen Grundlinien heraus, auf die Delbrück die »Preußischen Jahrbücher« verpflichtete: für einen starken Staat, kulturellen Liberalismus, progressive Sozialpolitik und nationale Integration. Sein unermüdlicher, keineswegs solitärer Kampf für einen »aufgeklärten Konservatismus« zeugt von alternativen Entwicklungsoptionen des Hohenzollernstaates.

  • Tradition mit Innovation: Die Rektoratsreden an den deutschen Universitäten und Technischen Hochschulen der Nachkriegszeit 1945–1950

    Tradition mit Innovation: Die Rektoratsreden an den deutschen Universitäten und Technischen Hochschulen der Nachkriegszeit 1945–1950
    Tradition mit Innovation: Die Rektoratsreden an den deutschen Universitäten und Technischen Hochschulen der Nachkriegszeit 1945–1950

    Bald nach Ende des Zweiten Weltkriegs nehmen die deutschen Hochschulen Zug um Zug wieder ihren Betrieb auf. Damit einher geht ein Prozess der Selbstanalyse und Restrukturierung, den die Hochschulen öffentlich betreiben und der sich u.a. in den Reden ihrer Rektoren dokumentiert. Aus einer starken Krisenwahrnehmung der Gegenwart heraus blicken die Rektoren in Vergangenheit und Zukunft. Die Rolle von Hochschule und Wissenschaft innerhalb der Gesellschaft liegt dabei jeweils im Fokus ihres Interesses. So diskutieren sie sowohl die Gründe, weshalb es zu einer Erscheinung wie dem Nationalsozialismus überhaupt kommen konnte und welchen Anteil die Hochschule daran hatte, wie auch die Vorstellungen, wie das Deutschland der Zukunft aussehen soll und welche Rolle der Hochschule darin zufallen solle. Der gesamte Diskurs hat zugleich einen stark legitimatorischen Charakter. In der Situation materieller Knappheit hat die Hochschule als Einrichtung, deren produktiver Ausstoß nicht direkt sichtbar ist, um ihren Platz zu kämpfen. Sie tut das ausgesprochen offensiv, indem sie ihre Beziehung zu der sie umgebenden Bevölkerung nicht nur in Worten betont, sondern auch mit dem Abhalten offener Veranstaltungsreihen, der Ansprache neuer Zielgruppen etc. demonstriert. Eines der Hauptargumente dabei ist immer wieder die Wichtigkeit der Wissenschaft für den Fortschritt der Menschheit. Damit ist der Anspruch der Hochschule formuliert: Sie fordert nichts weniger als die führende Rolle innerhalb der Gesellschaft, zu deren Wohl sie zu wirken verspricht.

  • Trümmerfeld der bürgerlichen Welt: Universität in den gesellschaftlichen Reformdiskursen der westlichen Besatzungszonen (1945–1949)

    Trümmerfeld der bürgerlichen Welt: Universität in den gesellschaftlichen Reformdiskursen der westlichen Besatzungszonen (1945–1949)
    Trümmerfeld der bürgerlichen Welt: Universität in den gesellschaftlichen Reformdiskursen der westlichen Besatzungszonen (1945–1949)

    Die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und des Nationalsozialismus intensiv geführten öffentlichen Auseinandersetzungen über die Universität werden in der Studie als Ausdruck des gesellschaftlichen Reformdiskurses betrachtet. Die Universität war seit dem 19. Jahrhundert als höchste Bildungsinstitution die Zentralinstanz der bürgerlichen Gesellschaft und aufgrund ihres weltweiten Ansehens ein nationaler Identifikationsort. In den Diskursen über die Universitäten und ihren Reformbedarf wird ein breites Spektrum verschiedener, häufig gegenläufiger Ansätze aufgezeigt, wie aus den geistigen und materiellen Trümmern der bürgerlichen Welt eine demokratische Gesellschaft errichtet werden sollte. Dabei ging es um die zentralen Fragen der Zeit: Um Schuld und Verantwortung für den Nationalsozialismus und für die im deutschen Namen verübten Verbrechen; um die soziale Öffnung der Universität und damit um Chancengleichheit, um die politische und persönliche Funktion von Bildung und um die Frage, welche Prozesse und Strukturen eine Demokratie erfordere.Gegenüber der gängigen Überzeugung von der Neuerungsresistenz der Universitäten zeichnet die Studie ein differenzierteres Bild. Sie zeigt die Universität der westlichen Besatzungszonen als Austragungsort gesellschaftlicher Debatten, die sich auch in den Auseinandersetzungen über die Reform der Universität selbst spiegeln. Die Universitätsreform der Bundesrepublik begann in der Besatzungszeit und nicht erst in den 1960er Jahren.

  • Deutscher Bund und innere Nationsbildung im Vormärz (1815–1848)

    Deutscher Bund und innere Nationsbildung im Vormärz (1815–1848)
    Deutscher Bund und innere Nationsbildung im Vormärz (1815–1848)

    Von 1815 bis 1866 waren die deutschen Staaten im Deutschen Bund vereint. Dieser galt lange Zeit bloß als lockerer Staatenverein zur Wahrung der inneren und äußeren Sicherheit seiner Mitglieder, der vor allem durch die Unterdrückung der liberalen und nationalen Bewegung hervorgetreten sei und für die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Modernisierung Deutschlands nichts geleistet habe. Dabei wurde jedoch übersehen, dass sich der Deutsche Bund ausdrücklich auch als ein »nationales Band« verstand und für sich in Anspruch nahm, als Organ der inneren Nationsbildung tätig zu werden. Eine wichtige Rolle spielten dabei die zahlreichen, bislang kaum untersuchten Kommissionen des Deutschen Bundes. Diese widmeten sich nicht nur der politischen Überwachung, sondern auch zukunftsorientierten Fragen wie der deutschen Wirtschaftseinheit, der Harmonisierung der Gesetzgebung oder kulturnationalen Initiativen. Dabei traten die bürokratischen Experten in einen intensiven Kommunikations- und Aushandlungsprozess mit gesellschaftlichen Gruppen. Die Reformtätigkeit der Kommissionen war somit auf verschiedenen Ebenen bedeutsam für die innere Nationsbildung. Der Band vereint erstmals Beiträge, welche die Aktivitäten des Deutschen Bundes für die innere Nationsbildung während des Vormärz in den Blick nehmen und den Bund damit als politischen Akteur in einer sich rasch wandelnden Zeit neu verorten.

  • Hans Delbrück und Weimar: Für eine konservative Republik – gegen Kriegsschuldlüge und Dolchstoßlegende

    Hans Delbrück und Weimar: Für eine konservative Republik – gegen Kriegsschuldlüge und Dolchstoßlegende
    Hans Delbrück und Weimar: Für eine konservative Republik – gegen Kriegsschuldlüge und Dolchstoßlegende

    Hans Delbrück (1848–1929), a public conservative intellectual, lived during the time of the Weimar Republic. He published a lot of articles for several newspapers and was involved in the following three major political debates: Firstly he made as a 'Vernunftrepublikaner' several proposals to bring the new republic to a success, even though he was still convinced of the Prussian-German monarchy. Secondly he researched the war guilt question, harshly criticized the assumption that Germany was the only guilty state and pleaded for a fair-minded approach to reach a reconciliation with all European nations. Thirdly Delbrück rejected as a protagonist the stab-in-the-back legend and proved as a leading military (civil) historian that Germany suffered a military defeat different to the general claim. In contrast to the radical proposals from the political left and right, Delbrück started with these alternative explanations a fruitful debate to strengthen the young German republic.

  • Supplikationswesen und Petitionsrecht im Wandel der Zeit und im Spiegel der Publikationen der Historischen Kommission

    Supplikationswesen und Petitionsrecht im Wandel der Zeit und im Spiegel der Publikationen der Historischen Kommission
    Supplikationswesen und Petitionsrecht im Wandel der Zeit und im Spiegel der Publikationen der Historischen Kommission

    Suppliken bezeichnen formalisierte Bitten an eine Obrigkeit, deren Bandbreite von privaten Gesuchen bis hin zu politischen Forderungen reicht. Die Untersuchung von Bittschriften und Petitionen liefert Erkenntnisse über die wechselnden Beziehungen zwischen Obrigkeiten und Individuen mit Blick auf gesellschaftliche Teilhabe und politische Partizipation. Die Beiträge des Bandes beschäftigen sich über eine Zeitspanne vom Spätmittelalter bis zum Bonner Grundgesetz mit Eingaben, Gesuchen und Beschwerden. Sie zeigen den Wandel der »Kultur der Bitte« auf und stellen die Bedeutung des Supplikenwesens als Kommunikationskanal heraus, über den die Obrigkeiten ebenso Einblicke in die Befindlichkeiten der Untertanen gewinnen konnten wie die Untertanen in Kontakt mit der Obrigkeit traten.

  • Protokonstitutionalismus: Die Reichsverfassung in den Wahlkapitulationen der römisch-deutschen Könige und Kaiser 1519–1792

    Protokonstitutionalismus: Die Reichsverfassung in den Wahlkapitulationen der römisch-deutschen Könige und Kaiser 1519–1792
    Protokonstitutionalismus: Die Reichsverfassung in den Wahlkapitulationen der römisch-deutschen Könige und Kaiser 1519–1792

    Die Wahlkapitulationen des Alten Reiches waren Dokumente, welche die Kurfürsten formulierten und zu deren Einhaltung die gewählten Kaiser sich vor ihrer Krönung verpflichten mussten. Den Staatsrechtlern der Frühen Neuzeit galten sie als »Quint-Essenz aller Reichsgesetze« und deutsche »Magna Charta«. Wolfgang Burgdorf zeigt, dass durch die Wahlkapitulationen seit 1519 viele Elemente in die Verfassung des Alten Reiches eingebracht wurden, die sich später auch in konstitutionellen Verfassungen finden, wie z. B. ein Grundrechtskatalog. Es ist daher gerechtfertigt, mit Bezug auf das Alte Reich von Protokonstitutionalismus zu sprechen.

  • Die Reichstage unter Karl V.: Verfahren und Verfahrensentwicklung 1521–1555

    Die Reichstage unter Karl V.: Verfahren und Verfahrensentwicklung 1521–1555
    Die Reichstage unter Karl V.: Verfahren und Verfahrensentwicklung 1521–1555

    Die Reichstage der Zeit Kaiser Karls V. waren Schauplätze wichtiger Ereignisse der deutschen Geschichte: 1521 reiste Martin Luther zum Reichstag nach Worms, um sich vor dem Kaiser für seine Schriften zu rechtfertigen. 1530 legten die Evangelischen dem Kaiser ihr Augsburger Bekenntnis vor. 1555 wurde der Augsburger Religionsfriede geschlossen. Obwohl sich diese Ereignisse großer Bekanntheit erfreuen, weiß man bisher vergleichsweise wenig über die Versammlungsform "Reichstag". Der Reichstag war gegen Ende des 15. Jahrhunderts aus dem königlichen Hoftag entstanden und bildete im 16. Jahrhundert ein Regelgerüst heraus, das die Reichsversammlungen der folgenden Jahrhunderte prägte. Thomas Felix Hartmann hat das Verfahren der Reichstage untersucht und stellt nicht nur jeden Reichstag von 1521 bis 1555 einzeln vor, sondern stellt auch den typischen Ablauf der Reichstage von der Ladung durch den Kaiser, die Anreise und Einquartierung der Fürsten und Gesandtschaften über die feierliche Eröffnung bis zur Verabschiedung der Beschlüsse und der anschließenden Abreise ausführlich dar. Er geht außerdem der Frage nach, wie sich das Verfahren der Reichstage bildete und veränderte. Besondere Schwerpunkte sind dabei die Entwicklung des Mehrheitsverfahrens und der Versammlungsformen, insbesondere das Ausschusswesen.

  • »Nit wenig verwunderns und nachgedenkens«: Die »Reichstagsakten – Mittlere Reihe« in Edition und Forschung

    »Nit wenig verwunderns und nachgedenkens«: Die »Reichstagsakten – Mittlere Reihe« in Edition und Forschung
    »Nit wenig verwunderns und nachgedenkens«: Die »Reichstagsakten – Mittlere Reihe« in Edition und Forschung

    Die Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften hat im Oktober 2013 eine neue Tagungsreihe initiiert. In jedem Jahr erhält künftig eine ihrer Abteilungen Gelegenheit, ihre Forschungsarbeit vorzustellen. Gleichzeitig vermitteln »externe« Historiker ihren wissenschaftlichen Ertrag, mithin ihre Anschlussfähigkeit an aktuelle Forschungstendenzen. Der vorliegende erste Band ist der Mittleren Reihe der Deutschen Reichstagsakten aus der Zeit Kaiser Maximilians I. (1486/93–1519) gewidmet.Der Abteilungsleiter Eike Wolgast führt in die Geschichte und Entwicklung des Gesamtunternehmens der Reichstagsakten ein. Dietmar Heil schildert die Probleme der alltäglichen Editorenarbeit, zeigt die entwickelten Lösungsstrategien auf und setzt sich dabei auch mit den Möglichkeiten und Herausforderungen der e-Editorik auseinander. Auf drei Themenfeldern wird die wissenschaftliche Kontextualisierung der Reichstagsakten unternommen: Friedrich Battenberg erweitert in seinem Beitrag die im Hinblick auf die Juden im Reich meist auf fiskalische Fragen verengte Perspektive der Reichstage zu einer Gesamtschau der Judenpolitik Maximilians I. Horst Carl untersucht vergleichend die Verdichtung ständischer politischer Kommunikation innerhalb der Institutionen Reichstag, Schwäbischer Bundestag und Landtag. Reinhard Seyboth ordnet unter dem Blickwinkel symbolischer Kommunikation die Erhebung des Heiligen Rocks während des Trierer Reichstags von 1512 in die Politik und Propaganda Maximilians I. ein.

  • Erich Maschke: Im Beziehungsgeflecht von Politik und Geschichtswissenschaft

    Erich Maschke: Im Beziehungsgeflecht von Politik und Geschichtswissenschaft
    Erich Maschke: Im Beziehungsgeflecht von Politik und Geschichtswissenschaft

    This is the first comprehensive study on the life and works of Erich Maschke, an NS historian who had a second career following World War II. This life and works of the historian Erich Maschke (1900-1982) were marked by many of the wars, crises, changes and schisms that Germany itself experienced in the 20th century. Maschke was a researcher of Eastern Europe and a historian for the Nazi regime in Königsberg (Kaliningrad), Jena and Leipzig. After returning from a long time in captivity as a POW in the USSR, he moved to Heidelberg where he became one of the pioneers of the social history of that medieval city. This volume illuminates the relationship between history and politics as one of the constants in Maschke´s works and influence. The author describes one of rare cases of a successful second career in the field of history.

  • Zeitgeist auf Ordnungssuche: Die Begründung des Königreiches Württemberg 1797–1819

    Zeitgeist auf Ordnungssuche: Die Begründung des Königreiches Württemberg 1797–1819
    Zeitgeist auf Ordnungssuche: Die Begründung des Königreiches Württemberg 1797–1819

    Württemberg war ein Musterbeispiel von Reformpolitik zwischen Französischer Revolution und Wiener Kongress – kein Sonderfall. Seit dem Landtag der Jahre 1797 bis 1799 entbrannten heftige Debatten um die Umgestaltung des württembergischen Staates. Weit über die massiven Gebietszuwächse der napoleonischen Zeit und die damit verbundenen Integrationsmaßnahmen hinaus hielten solche Debatten und wechselvolle politische Auseinandersetzungen an, in denen sich Reformer und Traditionalisten nur scheinbar gegenüberstanden. Homogen, gar festgefügt waren weder Loyalitäten noch politische Ideen, weder bei den erst herzoglichen, dann königlichen Beamten noch bei den zwischen 1806 und 1815 suspendierten Ständen. Der langwierige Verfassungsstreit der Jahre 1815 bis 1819, Teil der Frühgeschichte des deutschen Konstitutionalismus, betraf auch und gerade das Pathos der Modernisierer: Ständevertreter, die eine Restitution des Ancien Régime befürworteten, konnten sich ebenso wenig durchsetzen wie radikale Verfechter einer Herrschaft von Spezialisten, zu denen etwa Friedrich List gehörte – unter Moderation der ersten beiden württembergischen Könige, die sich Forderungen nach Expertokratie ebenso zunutze zu machen verstanden wie ehrgeizige Beamte und solche, die ihre Interessen längst nicht mehr bei der Landschaft gewahrt sahen. Überhaupt trieb das theoretische Pathos der Reformer die praktischen Reformen zwar vor sich her, passte seinen Anspruch aber einer Wirklichkeit voller tagtäglicher administrativer Unwägbarkeiten an.

  • Karl Hegel: Geschichtswissenschaftliche Bedeutung und wissenschaftsgeschichtlicher Standort

    Karl Hegel: Geschichtswissenschaftliche Bedeutung und wissenschaftsgeschichtlicher Standort
    Karl Hegel: Geschichtswissenschaftliche Bedeutung und wissenschaftsgeschichtlicher Standort

    »Ruhm ohne Nachruhm«. So könnte man Leben und Wirken des Historikers Karl Hegel (1813–1901) überschreiben. Zu Lebzeiten wissenschaftlich hoch angesehen und Empfänger zahlreicher Ehrungen wurde er in der Geschichtswissenschaft des 20. und 21. Jahrhunderts beinahe vergessen. In diesem Buch wird Karl Hegels so bisher noch nicht gesehene Bedeutung herausgearbeitet. Auf dem Gebiet der Stadtgeschichtsforschung avancierte er zum unangefochtenen Altmeister. Seinen Platz unter den Historikern von Rang hatte er sich bereits 1847 mit seiner zweibändigen »Geschichte der Städteverfassung von Italien« erarbeitet, deren umfassende und kontinuierliche Rezeption bis in die heutige Zeit nachgewiesen wird. Überdies geht diese Studie neben seinem wissenschaftlichen Wirken auch auf die umfangreiche Korrespondenz mit hochrangigen Vertretern seiner Zeit ein.

  • Volksgenossinnen an der Heimatfront: Mobilisierung, Verhalten, Erinnerung

    Volksgenossinnen an der Heimatfront: Mobilisierung, Verhalten, Erinnerung
    Volksgenossinnen an der Heimatfront: Mobilisierung, Verhalten, Erinnerung

    Die Mobilisierung von Frauen an der »Heimatfront« war ein wesentliches Kennzeichen der nationalsozialistischen Kriegsgesellschaft. Die weibliche Bevölkerung übernahm kriegsbedingte Aufgaben in den NS-Frauenorganisationen und Funktionen im zivilen Luftschutz. Als Kriegerwitwen, Ausgebombte und Evakuierte konnten sie auf ein breites Spektrum von Hilfs- und Versorgungsleistungen der NS-Sozialpolitik zurückgreifen. Nicole Kramer untersucht nicht nur Herrschaftsstrukturen, sondern arbeitet die Vielfalt der Handlungen von Frauen und ihre Deutungen nach 1945 heraus. Mit dieser Arbeit leistet die Autorin einen wichtigen Beitrag zur Erforschung von Frauen als Akteurinnen in der »kämpfenden Volksgemeinschaft« sowie von Mobilisierungsformen und Bewegungskräften in der NS-Kriegsgesellschaft.

  • Mediatisierung »mit Haut und Haar, Leib und Leben«: Die Unterwerfung der Reichsritter durch Ansbach-Bayreuth (1792–1798)

    Mediatisierung »mit Haut und Haar, Leib und Leben«: Die Unterwerfung der Reichsritter durch Ansbach-Bayreuth (1792–1798)
    Mediatisierung »mit Haut und Haar, Leib und Leben«: Die Unterwerfung der Reichsritter durch Ansbach-Bayreuth (1792–1798)

    Ohne eine allgemein anerkannte reichsrechtliche Grundlage unterwarf Preußen zwischen 1792 und 1798 die seinen fränkischen Provinzen benachbarten reichsritterschaftlichen Güter mit Gewalt seiner Landeshoheit. Damit erschütterte es die Reichsverfassung in ihren Grundfesten und beschleunigte das Ende des Alten Reiches. Mit Hilfe von Quellen in- und ausländischer Archive rekonstruiert diese Arbeit die Ereignisse zwischen den Jahren 1792 bis 1798 und unterzieht sie einer Neubewertung. Dabei geht sie nicht nur auf die diplomatischen, militärischen, reichsgerichtlichen und publizistischen Mittel ein, mit denen Berlin und die Reichsritterschaft um die »Reichsunmittelbarkeit« der Rittergüter rangen. Sie zeichnet auch die sozialen, politischen und reichsrechtlichen Entwicklungen nach, die die preußischen »Mediatisierungen« erst ermöglichten.

  • Finanziers in Sehnsuchtsräumen: Europäische Banken und Griechenland im 19. Jahrhundert

    Finanziers in Sehnsuchtsräumen: Europäische Banken und Griechenland im 19. Jahrhundert
    Finanziers in Sehnsuchtsräumen: Europäische Banken und Griechenland im 19. Jahrhundert

    Wie treffen Bankiers ihre Entscheidungen? Wie identifizieren und managen sie Risiken? Wie funktioniert der Aufbau von Vertrauen im Bankgewerbe? Die Studie untersucht diese Fragen am Fallbeispiel Griechenlands und zeichnet die Integration dieses peripheren Finanzmarktes in den europäischen zwischen 1820 und 1914 nach. Ausgehend von methodischen Anregungen der Behavioural Finance analysiert sie in neun Fallbeispielen (u.a. Auslandsanleihen, die Gründung der Nationalbank, die Trockenlegung von Sumpfgebieten, der Kanal von Korinth, die internationale Finanzkommission, der Handel) die Risikoperzeption und das Investitionsverhalten britischer, französischer, deutscher und schweizerischer Bankiers. Griechenland im Zeitalter des Philhellenismus erscheint dabei als »Sehnsuchtsraum«, wo jeder Investor vor dem Hintergrund bestimmter, polarisierender Stereotype seine Entscheidungen zu füllen hatte, die oft auf die Antike rekurrierten und stark emotional aufgeladen waren. Durch die Engführung von Kultur-, politischer und Finanzgeschichte rückt die Vielschichtigkeit der Risikoperzeption in den Blick, bei der Netzwerke oder der Einfluss der Politik ebenso Entscheidungen bedingen konnten wie der unbedingte Glaube an wissenschaftliche Expertise oder nationale Selbstüberschätzung. Die Studie gibt Auskunft darüber, wie sich die Risikoeinschätzung und das Risikomanagement von Bankiers im Laufe des 19. Jahrhunderts veränderten.

  • Spuren der Begegnung: Europäische Reiseberichte über Afrika 1760–1860

    Spuren der Begegnung: Europäische Reiseberichte über Afrika 1760–1860
    Spuren der Begegnung: Europäische Reiseberichte über Afrika 1760–1860

    Vor der Epoche des (hoch-)imperialistischen Zugriffs auf Afrika war eine Reise in das Binnenland des Kontinents für Europäer ein risikoreiches Unterfangen. Dennoch nahmen gebildete Reisende seit der Mitte des 18. Jahrhunderts die Unsicherheiten eines Vorstoßes in Nordost-, West- oder Südafrika auf sich, um der interessierten gelehrten Öffentlichkeit in ihrer Heimat darüber berichten zu können. Sie publizierten umfassende Reisenarrationen, die zur Erweiterung des Wissens auf unterschiedlichsten Feldern beitragen sollten. Dabei bildete die individuelle Reiseerfahrung mit ihren spezifischen Verunsicherungen einen »roten Faden«, an den vielfältige Erkenntnisse angeknüpft wurden. Anke Fischer-Kattner geht den Spuren nach, die präkoloniale Reisende in der Verarbeitung ihrer Erlebnisse zu Wissen schaffenden Publikationen hinterließen. Dabei zeigt sich schon in den veröffentlichten Texten, dass die reisenden Europäer ihre Erfahrungen nicht allein kontrollierten. Sozio-kulturelle Prägungen und Vorgängerpublikationen gaben den Reisenden Themen vor, die sie in ihren Darstellungen individuell variierten. Insbesondere drei ausführlich präsentierte Fallbeispiele von Reisen ins äthiopische Hochland machen dabei jedoch deutlich, dass auch die »Anderen« in der Narration nicht nur Projektionsfläche waren. Afrikanerinnen und Afrikaner erscheinen hier als Charaktere mit eigener Handlungsmacht. Archivalisch erhaltene Aufzeichnungen der Reisen bieten ergänzende Einblicke in die konkreten Prozesse, in denen die Reisenden Erfahrungen zu Wissen verarbeiteten. Über theoretisch reflektierte Lesarten der erhaltenen Spuren von Selbst-Ver(un)sicherung gelingen schließlich Annäherungen an die Leerstelle der vergangenen Begegnung mit Fremden.

  • Frederic von Rosenberg (1874–1937): Diplomat vom späten Kaiserreich bis zum Dritten Reich, Außenminister der Weimarer Republik

    Frederic von Rosenberg (1874–1937): Diplomat vom späten Kaiserreich bis zum Dritten Reich, Außenminister der Weimarer Republik
    Frederic von Rosenberg (1874–1937): Diplomat vom späten Kaiserreich bis zum Dritten Reich, Außenminister der Weimarer Republik

    Frederic von Rosenberg (1874–1937) served as a foreign services diplomat in several different functions and was for a short time even Foreign Minister in the cabinet of Chancellor Cuno. The biography of this conservative diplomat impressively shows how internal and external forces acted together to create politics. This is especially apparent in the phase between Germany´s defeat in World War I and the preparation of a new constitution in 1918, during the Ruhr Crisis of 1923, and during the beginnings of the Nazi regime under Adolf Hitler, which broke with all the traditional methods of the German diplomatic services. By taking reference to Rosenberg´s biography and autobiography, this volume can help us to better understand this eventful and complex period of German history and German foreign policy, stretching from the uneasy phase of Wilhelmine Germany to the beginnings of the Nazi dictatorship.

  • Bürger gegen Hitler: Vorgeschichte, Aufbau und Wirken des bayerischen »Sperr-Kreises«

    Bürger gegen Hitler: Vorgeschichte, Aufbau und Wirken des bayerischen »Sperr-Kreises«
    Bürger gegen Hitler: Vorgeschichte, Aufbau und Wirken des bayerischen »Sperr-Kreises«

    Der »Sperr-Kreis« war ein bürgerlicher Widerstandskreis gegen den Nationalsozialismus in Bayern. In der Widerstandsforschung wurde er bisher nur am Rande behandelt. Die Untersuchung der Ursprünge, Motive und Ziele der Gruppe erfolgt auf umfassender Quellengrundlage. Eine Mischung aus individual- und kollektivbiographischem Zugang macht die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der etwa 66 Mitglieder der Widerstandsgruppe deutlich. Das Ziel des Widerstandskreises war der Aufbau einer »Auffangorganisation« für die Zeit nach dem Untergang des »Dritten Reiches« in Bayern. Seine Führungsriege – der ehemalige Bayerische Gesandte in Berlin, Franz Sperr, sowie die früheren Weimarer Reichsminister Otto Geßler und Eduard Hamm – stand früh mit dem bayerischen Kronprinzen Rupprecht in Verbindung, der im Falle des Zusammenbruchs als Integrationsfigur an die Spitze Bayerns treten sollte. Zur Wiederherstellung von Sicherheit und Ordnung trat man mit geeigneten Persönlichkeiten aus Militär, Polizei, Justiz, Verwaltung und Wirtschaft in Kontakt. Im Verlauf des Krieges nahm der Kreis mit dem westlichen Ausland sowie mit anderen Widerstandsgruppen Fühlung auf. So geriet er in das Fahrwasser des gescheiterten Attentats vom 20. Juli 1944, in dessen Folge seine führenden Köpfe verhaftet wurden. Sperr wurde hingerichtet, Hamm verlor sein Leben im Gefängnis. Doch sollte ein Großteil der ehemaligen Mitglieder der Gruppe den Krieg überleben und sich am Wiederaufbau und der Rückkehr zum Rechtsstaat beteiligen.

  • Österreich und der Immerwährende Reichstag: Studien zur Klientelpolitik und Parteibildung (1745–1763)

    Österreich und der Immerwährende Reichstag: Studien zur Klientelpolitik und Parteibildung (1745–1763)
    Österreich und der Immerwährende Reichstag: Studien zur Klientelpolitik und Parteibildung (1745–1763)

    The Everlasting Imperial Diet (1663-1806), one of the central institutions of the Holy Roman Empire, was an important forum for the Viennese Court in building and maintaining a loyal following. It has been seen in a negative light by historical researchers for a long time. A number of points of departure for research have emerged particularly in the last few years, which, in a sense, paint a new" picture of the "old" Diet. This is the framework in which the monograph should be seen. It shows, with a focus on the Austrian, and a comparative use of the Prussian politics, in which way this important institution was a locus of political patronage and one for the formation of "Partheyen" (parties). The Empire and Diet politics of the Viennese Court during the joint governance of Emperor Franz I. and Maria Theresia were a factor which should not be underestimated in significance within the structure of Imperial, or Austrian politics. This is shown based on personal relations (clientele, patronage, interrelationships and "Partheyen"). It is important for the general context that, in this, it is not only source material of Austrian extraction that has been used, but also archive material that shed light on the perspective of the clientele and the party supporters. On the whole, the monograph makes a contribution to a better understanding of the political and social structures of the Old Empire. "

  • In fürstlichem Auftrag: Die gelehrten Räte der Kurfürsten von Brandenburg aus dem Hause Hohenzollern im 15. Jahrhundert

    In fürstlichem Auftrag: Die gelehrten Räte der Kurfürsten von Brandenburg aus dem Hause Hohenzollern im 15. Jahrhundert
    In fürstlichem Auftrag: Die gelehrten Räte der Kurfürsten von Brandenburg aus dem Hause Hohenzollern im 15. Jahrhundert

    Im Verlauf des 15. Jahrhunderts kommt den gelehrten Beratern bei der Ausübung fürstlicher Herrschaft wachsende Bedeutung zu. Im Mittelpunkt der Arbeit steht das Wirken von 95 Räten (mit ausführlich dokumentierten Biogrammen) in Diensten der brandenburgischen Kurfürsten aus dem Haus Hohenzollern, unter denen Albrecht (Achilles) mit Blick auf sein politisches Gewicht und seine lange Herrschaft herausragt. Die Doppelherrschaft der Hohenzollern in Franken und Brandenburg ermöglicht die Gegenüberstellung zweier Regionen mit kulturellen und gesellschaftlichen Unterschieden, welche die Verfügbarkeit und die Auswahl der Berater beeinflussen. Diese Unterschiede zeigen sich in der räumlichen und sozialen Herkunft der Räte, in den bevorzugten Universitätsorten, Studienrichtungen und Promotionen sowie in der Einbindung der Räte in kirchliche Institutionen. Aus personengeschichtlicher Perspektive werden der Beitrag der Räte am Regierungshandeln und die Möglichkeiten ihrer Teilhabe an der Macht ebenso untersucht wie der Stellenwert des Dienstes für die eigene Karriere. Dabei spielen auch familiäre, landsmannschaftliche und kirchliche Netzwerke eine Rolle. Die Tätigkeiten umfassten Aufgaben in inneren (Verwaltung, Rechtsprechung und Statthalterschaft) wie in äußeren Belangen. Als Gesandte wurden gelehrte Räte sowohl an den markgräflichen Anstrengungen auf Anerkennung unter den Königswählern beteiligt als auch an den Bemühungen um Ausweitung von Kompetenzen und Machtpositionen gegenüber Nachbarn.

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