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Die grosse Kraft in mir Spiritualität Lebenshilfe: Diagnose Krebs - Mein Weg zur Heilung
Die grosse Kraft in mir Spiritualität Lebenshilfe: Diagnose Krebs - Mein Weg zur Heilung
Die grosse Kraft in mir Spiritualität Lebenshilfe: Diagnose Krebs - Mein Weg zur Heilung
eBook255 Seiten3 Stunden

Die grosse Kraft in mir Spiritualität Lebenshilfe: Diagnose Krebs - Mein Weg zur Heilung

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Über dieses E-Book

Ein Buch über Menschlichkeit, Zuversicht, Vertrauen und Mut. Es führt uns achtsam in das grosse Mysterium Leben und lässt uns tief im Inneren Heilung spüren. Wie ein goldener Lichtstrom erhellt die Gewissheit, dass es in Wahrheit nur Liebe und Frieden gibt. Immer wieder geht es auch um die herausforderndsten Momente, im festen Glauben daran, dass wir in jedem Moment von der Liebe selbst gehalten sind.

Margrith Meyer richtet sich nach der erschütternden Diagnose Lungenkrebs im Endstadium wieder auf. Im Vertrauen, dass auch ihr ein Wunder geschehen kann, begibt sie sie sich auf die Suche nach Heilung. Gleichzeitig setzt sie sich mit dem Tod und dem Jenseits auseinander und erkennt, dass Liebe und Frieden die Schlüssel zu ganzheitlicher Heilung sind. Die medizinische Unterstützung, ihre mystischen Erfahrungen, die konsequente Ausrichtung auf die Liebe, und den unbedingten Glauben an Heilung ermöglichen ihrem Körper ein Wunder zu vollbringen.
Auf ihrem Weg stärken sie wunderbare Menschen, die Mutter Erde und die lichtvolle geistige Welt. Das macht dieses Buch zu einem ergreifenden und mutmachenden Bericht über den manchmal schmalen Grat zwischen Leben und Sterben. Es steckt voller Anregungen für ein gesundes und glückliches Leben und erinnert uns an unsere eigene Kraft.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum27. Feb. 2024
ISBN9783347960268
Die grosse Kraft in mir Spiritualität Lebenshilfe: Diagnose Krebs - Mein Weg zur Heilung
Autor

Margrith Meyer

Margrith Meyer ist Mutter von drei erwachsenen Kindern. Sie war bis zur Schockdiagnose Lungenkrebs im IV. Stadium am 22.10.18 mit ganzem Herzen Mutter, Kindergärtnerin, Hobbybäuerin und Mitbegründerin einer eigenen Natur- und Wildnisschule. Diese Nachricht veränderte schlagartig ihr Leben. Sie liess fast alles los und setzte sich intensiv mit dem Tod, dem Leben und der Heilung auseinander. Auf ihrem Heilungsweg eignete sie sich grosses Wissen an und durfte vieles erkennen und Tiefgreifendes erleben. Ihre grosse Freude ist es, wenn sie viele Menschen mit ihrem Weg inspirieren kann und sie zu ihrer eigenen Freude und Heilung begleiten darf.

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    Buchvorschau

    Die grosse Kraft in mir Spiritualität Lebenshilfe - Margrith Meyer

    VORWORT VON JANA HAAS

    Es ist mir eine Freude das Vorwort zu diesem einzigartigen Buch zu verfassen. Ich habe es gefühlt in einem Atemzug durchgelesen, so sehr hat es mich in seinen Bann gezogen. Ich konnte es nicht mehr weglegen, so berührend ist Margriths Geschichte. Beim Lesen wird einem das grosse Bewusstseinsfeld der Liebe eröffnet und lässt einen wachsen. Dies ist für mich sehr nachvollziehbar, denn Margrith ist ein Wunder, ein Engel auf Erden, sehr offen und aufrichtig authentisch.

    Durch ihre persönlichen Erfahrungen, ihre eigene geistige Anbindung und ihre Erkenntnisse zeigt sie deutlich und für die Leserinnen und Leser leicht nachvollziehbar auf, dass der Lebenssinn nicht innerhalb der vergänglichen Materie, sondern in der Entwicklung der Liebe zu finden ist. An Margriths intensiven Weg können wir deutlich sehen, wie sie in ihrem Lebensweg den Lebenssinn der Liebe umsetzt und tagtäglich den Weg zum Licht und zur überpersönlichen Liebe geht. Selten habe ich einen Menschen getroffen, der so einem liebevollen, vorurteils- und verurteilsfreien Verhalten entsprach. Dieses Buch kann uns eine gute Hilfe sein, denn spirituelle Entwicklung spielt im Leben eines jeden Menschen eine Rolle.

    Es ist für mich unglaublich, wie Margrith es schafft für etwas Unaussprechliches und Unfassbares Worte zu finden und dabei Liebe auszusenden. Dies ist eine wahre Gabe und tiefe Herzensmystik. Auf eine sehr bodenständige Weise zeigt sie auf, wie ihr die Spiritualität hilft die geistige Verbindung mit dem Höheren, mit dem Übersinnlichen, die Ausrichtung auf Gott, trotz allen gesundheitlichen Herausforderungen, aufrecht zu erhalten. Indem sie stets zum tiefen, unerschütterlichen Glauben zurückkehrt und eine geistig-geistliche Orientierung und Lebenspraxis in ihrem Alltag lebt. In der grössten Krise ihres Lebens hilft ihr die Spiritualität dabei, sich mit Sinn- und Wertfragen des Daseins, der eigenen Existenz und Selbstverwirklichung im Leben, mit dem göttlichen Sein und der höchsten Wirklichkeit zu befassen. Denn die Spiritualität gibt dem suchenden Menschen in seiner Lebensgestaltung eine lichtvolle und liebevolle Orientierung. Margrith zeigt auf, dass sie nicht einfach einen vorgegebenen Glauben annimmt, sondern gemäß der heutigen Zeit eine erkennende Haltung einnimmt und den Glauben im Inneren persönlich erfährt.

    Margriths Zeilen, «Nur was im Herzen ist, kann auch herauskommen. Fühle ich Frieden, werde ich automatisch friedvoll denken, sprechen und handeln. Spüre ich Liebe, werde ich aus der Liebe heraus handeln. Empfinde ich mich heil, kann ich auch heilsam für andere sein», berühren mich ganz tief in meinem Herzen. Sie zeigt wahrlich auf, wie wir im inneren göttlichen Kern ruhen können. Dies kann nur eine wahre Mystikerin. Sie macht begreifbar, dass Spiritualität der Weg zur Liebe ist, welcher den Menschen durch all die gravierenden, wie auch wunderbaren Veränderungen, die dazu nötig sind, hindurch trägt. Das Gott-Bewusstsein ist nötig, damit die Wahrnehmung der Einheit und das Anerkennen des Geistigen als Realität geschieht. Lebt der Mensch danach, so kann sich alles zum Frieden entfalten. Alles wird zu seiner Zeit seine Heilung auf allen Ebenen finden. Diese Erkenntnis ist nötig, um die innere Weisheit zu haben, für das tatsächliche Erleben des Göttlichen.

    Gott ist universelle Energie des Lebens und Schwingung der Liebe, der Ruhe und des Friedens, ein Zustand des absoluten Seins. Gott findet seine Ausdrucksform in der erschaffenden und hingebungsvollen Kraft. Diese Kräfte finden sich in jedem Menschen und haben in den liebevollen Taten ihren Ausdruck. Der Mensch ist ein geistiges Wesen, welches auf der Erde die Erfahrung macht, sich in der Materie und im Austausch mit den Mitmenschen wahrzunehmen. Er nimmt sich auch über seine Gedanken und Emotionen wahr. Deshalb sollte er auch stets achtsam damit umgehen, denn die Verbindung mit dem Transzendenten besteht immer. Der Mensch benötigt das göttliche Bewusstsein für die positive Ausrichtung seines Inneren. Viele verlieren ihre innere Mitte und ihr Vertrauen in die geistige Führung, denn die Menschheit ist oft zu sehr von vielen Mustern und beschwerlichen Ereignissen aus diesem und aus früheren Leben geprägt. Dadurch vergleichen viele Menschen sich und ihr Schicksal überwiegend nur mit den äußeren Aspekten und Umständen und suchen Halt im Äußeren. Immer mehr Menschen sind aber heute zu mehr Bewusstsein, Selbstbestimmung und Liebe bereit, woraus das Gottesbewusstsein immer mehr erwacht. Dies ist ein globaler Prozess, durch das fortschreitende evolutionäre Bewusstsein, durch welche sich die Schwingung der Erde und des Himmels erhöht. Diese feinstofflichen Kräfte fließen dauerhaft durch jeden Menschen und erhöhen sein Wahrnehmungsvermögen für sich und den Lebenssinn. Dies ist der normale Verlauf der Schöpfung.

    Margriths tiefgreifende spirituelle Erfahrung erhellt auch das Leben der Leserinnen und Leser, indem sie beschreibt: «Ich erkenne, dass in Wahrheit nur Liebe und Frieden zählen, schon immer gezählt haben und immer zählen werden. Diese tiefgreifende spirituelle Erfahrung durchdringt mein ganzes Sein. Ich werde von unendlich grosser Liebe und tiefem Frieden erfüllt.»

    Viele Menschen merken immer mehr, dass sich Spiritualität nicht nur in Gebäuden und anderen Gemeinschaften vollziehen will, sondern, dass dieses Bewusstsein in das Innere von jedem Individuum hineingehört, und zwar so, wie es seinem Herzen und seiner Erkenntnis entspricht. Diese Veränderungen sind auch immer mehr in der Pädagogik, Landwirtschaft, Politik, Medizin, im Sozialen, usw. bereits zu beobachten. Die Menschheit ist in einer wunderbaren Entwicklung und doch noch am Anfang des liebevollen Bewusstseins. Das Friedvolle geschieht, wenn die Menschen im liebevollen Gott-Bewusstsein leben. Für diese Charaktereigenschaft ist Wissen und Weisheit notwendig, welches täglich neu gepflegt werden will. Denn ein Weiser wird immer wissen, dass das Lernen und Verstehen nie zu Ende ist.

    So kann es uns beim Lesen durchaus passieren, dass wir uns von Margrith nicht nur berührt fühlen, sondern uns selbst in ihr erkennen. Ihre Geschichte öffnet den Zugang zu unserer Seele. Ganz besonders Betroffene und ihre Angehörige werden von diesem wertvollen Buch profitieren. Es wirkt wie eine Therapie.

    Für jeden Menschen ist es entscheidend, in Dankbarkeit auf den eigenen Wurzeln aufzubauen und das Gute in sich zu erleben. Es geht darum, das Gute im eigenen Umfeld bewusst wahrzunehmen und sich zu fragen: Woran glaube ich wirklich? Wie will ich wirklich sein? Kann ich von Herzen lieben? Kann ich mich selbst lieben? Kann ich meinen Nächsten lieben? Durch diese Fragen an unser Inneres werden wir ganz automatisch auf unserem spirituellen Weg in unsere Liebe, Verantwortung und Freiheit hineingeführt. Steuern wir also mit liebevollem Bewusstsein unsere Gedanken für unsere Glaubenssätze, für unsere Gefühle, für unseren Umgang mit uns und anderen und für unsere Taten. Dieses liebevoll verfasste Buch bietet dazu eine Vielzahl an vorbildlichen Beispielen und Inspirationen.

    Margrith erinnert sich dabei gerne an den tröstenden und hoffnungsvollen Text des Theologen Dietrich Bonhoeffer: «Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag, Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag ...». So schenkt Margrith den Leserinnen und Lesern mit ihrem Buch Trost und Frieden, sowie den Glauben daran, dass das Leben ein Wunder ist und wir dem Leben vertrauen dürfen. Wir können von Margrith wirklich eine lebensbejahende Haltung lernen.

    Jana Haas Tägerwilen, Januar 2024

    EINLEITUNG

    Es ist mir eine Ehre mit Dir, meine liebe Leserin, mein lieber Leser, den bisher herausforderndsten und zugleich auch reichsten Wegabschnitt meines Lebens zu teilen.

    Mit einer Hiobsbotschaft, Lungenkrebs im IV. Stadium, dem Tode nahe, machte ich mich auf die Suche nach Heilung. Gleichzeitig setzte ich mich mit dem Sterben, dem Tod und dem Jenseits auseinander. Auf meinem Weg begegnete ich vielen wunderbaren, inspirierenden Menschen, durfte Mystisches erleben und erfuhr eine tiefe Dimension von Liebe, Dankbarkeit, Vertrauen, Annehmen, Loslassen, Demut und Hingabe.

    Es geht mir nicht um ein bestimmtes Medikament oder um eine spezielle Therapie gegen Krebs, darauf werde ich bewusst nicht detailliert eingehen. Hierfür gibt es genügend kompetente Onkolog*innen, Ärzt*innen, Heilpraktiker*innen und Forscher*innen. Es geht mir um die tiefe Erfahrung mit dem Leben, dem Tod und der Heilung.

    Ohne zu wissen, wohin mich mein Weg führen würde, schrieb ich die Schritte, die ich gegangen bin, Schritt für Schritt, auf. Meine Worte sollen auch Dir den Mut, das Vertrauen und die Kraft schenken, Deinem Herzen zu folgen und das Leben zu leben. Vor allem sollen sie die grosse Kraft in Dir wecken, die weiss, dass alles möglich ist. Die Liebe heilt. Alles, was in Unordnung gekommen ist, kann auch wieder in eine Ordnung kommen. Auf dem Weg nach körperlicher Heilung erkannte ich, dass es in erster Linie um den inneren Frieden geht, und danach, wenn es für meinen Seelenweg sinn- und lichtvoll ist, Heilung auch auf körperlicher Ebene geschehen kann. Wir haben eine grosse Schöpferkraft in uns und doch haben wir letztlich nicht alles in der Hand.

    Teil 1: Anfang

    ICH LIEBE MEIN LEBEN

    September 2018. Darf ich mich Dir kurz vorstellen? Mein Name ist Margrith, ich bin 48 Jahre alt und lebe mit meinem lieben Mann Dominik, meinen Kindern Simona (21), Christian (18) und Raphael (16) auf einem wunderschönen, knapp 400 Jahre alten Bauernhof. Wir bewirtschaften ihn nur noch zu einem kleinen Teil selbst, da auch Dominik auswärts arbeitet. Den Hof konnten wir von meinen Eltern übernehmen. Sie wohnen in einer Wohnung, ebenfalls in unserem grossen Bauernhaus, und sind für ihr Alter noch sehr vital. Sie helfen bei den Arbeiten auf dem Hof mit. Es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen, ein Füreinanderdasein. Der Alltag ist reich gefüllt. Meine kleine Milchschafherde hält mich schön auf Trab mit Füttern, Misten, Umzäunen, Heuen und Einfangen, wenn sie wieder einmal als ganze Gruppe ausgebüxt ist. Ich kuschle gerne mit den grossen, weichen Mutterschafen und den herzigen, kleinen Lämmern. Dann ist da noch unser Hahn mit seinem Hühnergefolge und unsere Katzenfreundin Kasimira, die von allen geliebt wird. Ich bin so glücklich, eine Hobbybäuerin zu sein. Es gefällt mir, mitten im Leben zu stehen, das Leben zu leben und mitzugestalten.

    Ich bin auch Erzieherin in einem Kindergarten. Wir starten dort wieder mit einer neu zusammengesetzten Kindergruppe. Die Kinder bereichern mein Leben, und es ist mir eine Ehre, sie auf ihrem Lebensweg ein Stück begleiten zu dürfen. Wir singen, tanzen, spielen, bauen, trösten, helfen, basteln und lachen viel. Meine liebe Kollegin Melanie und ich arbeiten seit vielen Jahren als gut eingespieltes Team zusammen. Sie übernimmt jeweils die ersten zwei und ich die restlichen drei Tage der Woche. Ich bin dankbar mit einer einfühlsamen, unkomplizierten und lebensfrohen Frau zusammenarbeiten zu dürfen.

    Und da ist noch unsere geliebte Natur- und Wildnisschule, die ich mit Christian Steiner, meinem lieben Freund, aufgebaut habe. Wir absolvierten zusammen die dreijährige Ausbildung in Natur- und Wildnispädagogik und einen einjährigen Heil- und Wildkräuterkurs. In unserer Naturschule haben wir eine Mäusegruppe mit kleinen Kindern, eine Wildnisgruppe mit älteren Kindern, wir geben Bogen-, Heil- und Wildkräuterkurse, führen Team-Events in der Natur durch, organisieren Klassenfahrten etc. Ich liebe es, meine Begeisterung für die Natur mit anderen Menschen zu teilen oder sie zur Natur und so zu sich selbst zu führen.

    Manchmal werde ich von Freund*innen gefragt: »Wie machst du das alles, wie bringst du das alles unter einen Hut?» Das gelingt mir, weil ich liebe, was ich mache, und es mich mit Freude erfüllt. Mir gefällt mein Leben. Doch immer mehr spüre ich, dass ich nicht mehr in meiner grossen Kraft bin. Wahrscheinlich, weil ich ein paar Kilo zugenommen habe. Jetzt kommen die Herbstferien und dann wird Kraft getankt, jahaaa!

    IRGENDETWAS STIMMT NICHT

    In den ersten Herbstferientagen ernten wir Zwetschgen, Äpfel und Birnen und dörren und sterilisieren diese. Unser Vorratsraum platzt mit so viel eingemachten Früchten fast aus allen Nähten. Lecker, ich sehe bereits die herrlichen Desserts vor mir.

    Jetzt kann’s losgehen, die Koffer sind gepackt. Dominik und ich reisen für ein paar Tage nach Soglio. Ich freue mich riesig auf das schmucke, kleine Bergdorf. Wir kommen nach einem schönen Zwischenhalt in St. Moritz in Soglio an. Das Wetter ist perfekt und auch die Unterkunft könnte liebevoller nicht sein. Zum Frühstück werden wir mit einer schön dekorierten Käseplatte verwöhnt. Wir wandern auf kleinen, wurzeligen Wegen inmitten schönster Natur. Am Abend gehen wir auswärts essen. Wir haben uns ein schönes Lokal ausgesucht und für zwei Personen reserviert. Glücklich und vom heutigen Tag reich beschenkt gehen wir ins Restaurant und studieren die reichhaltige Menükarte. Wie jedoch bereits die letzten Abende spüre ich einen Druck auf der Speiseröhre im Übergang zum Magen. Es ist ein unangenehmes und beklemmendes Gefühl. Ich habe keine Ahnung, was die Ursache dafür sein könnte. Doch es ist das gleiche Gefühl, welches ich dieses Jahr im Frühling und Sommer schon einmal hatte. Damals verging es nach ein paar Tagen wieder von selbst. Im Sommer, kann ich mich erinnern, hatte ich es sehr stark. Ich musste mich richtig recken und die Arme in die Luft strecken, um mich von dem Druck auf der Speise- und Luftröhre zu entlasten. Da dieser Spuk immer wieder vorbeiging, machte ich mir nie länger Gedanken darüber. Aber jetzt schon wieder? Ich spüre, dass da etwas nicht in Ordnung ist und möchte der Ursache auf den Grund gehen. Zu Hause werde ich einen Arzttermin vereinbaren. Wir geniessen trotzdem das gute Essen und kehren müde zur Pension zurück.

    Ein neuer Tag, doch schon wieder das beklemmende Gefühl, es kommt und geht. Heute haben wir eine grosse Panoramawanderung vor uns. Wir starten mit dem Rucksack und kaufen beim Dorfladen einen Lunch. Ich freue mich sehr auf diese vielversprechende Wanderung. Zuerst fahren wir mit dem Postauto ins Tal. Von da aus gehen wir unter der glühenden Sonne eine lange, strassenähnliche Strecke eben geradeaus, bis der Anstieg beginnt. Nach langer Wanderzeit erreichen wir einen traumhaften Wegabschnitt. Wir legen eine Rast ein und geniessen die wunderbare Natur und die Stille, die mit ihr einhergeht. Auf diesem Fusspfad begegnen uns viele Pflanzen, Bäume und Eidechsen, bis uns schliesslich der Kirchturm von Soglio am Ziel begrüsst. Müde, aber glücklich machen wir uns für den Abend frisch. Beim Treppensteigen spüre ich meine Hüfte. Vielleicht war die Wanderung für mich ein wenig zu lang. Doch es war so herrlich und meine Muskeln werden sich bald wieder erholen.

    Für den letzten Tag haben wir uns den Weg durch den Kastanienhain aufgespart. Dieser Fussweg ist märchenhaft, einfach wunderschön. Wir finden viele, kleine Kastanien, die wir von ihrer stacheligen Schale befreien und in unseren Rucksack legen. Nach einer Weile drängt Dominik zum Weitergehen. Ich würde am liebsten hierbleiben und weiter auflesen, doch da es schon spät ist und wir nun wirklich weitergehen müssen, unterbreche ich mein Sammeln. Der vermeintliche Muskelkater in der linken Hüfte ist stärker geworden und erschwert mir das Wandern, so entscheiden wir uns, das Postauto für die Rückfahrt nach Soglio zu nehmen. Eigentlich wollten wir den ganzen Weg zurückwandern, doch ich bin froh, es wenigstens noch bis zur Postautohaltestelle geschafft zu haben.

    Nur noch einen Abend hier. Morgen fahren wir wieder nach Hause. Auch heute drückt es wieder auf die Speiseröhre. Trotz dem Gefühl, keinen Hunger zu verspüren, gehen wir ins Restaurant, um unseren Abschied mit einem gemütlichen und kulinarischen Abend ausklingen zu lassen. Gut ausgeschlafen und gestärkt mit einem wunderbar frischen Frühstück verabschieden wir uns am nächsten Tag von unseren herzlichen Gastgebenden. Soglio, wir kommen wieder!

    Arztbesuch

    Zu Hause angekommen, haben wir noch eine gute Woche Ferien. Um das Druckgefühl abzuklären, bekomme ich bei meiner neuen Hausärztin einen Termin Anfang der Woche. Meine Hüfte schmerzt mittlerweile so stark, dass ich nur noch hinkend gehen kann. Irgendwo habe ich sicher einen Nerv eingeklemmt, der wieder gelöst werden muss. Ich melde mich für eine Massage an und bin dankbar, dass ich bald einen Termin erhalte.

    Während die Therapeutin meinen Rücken mit ihren Händen erspürt, erfasst sie schnell die Ursache meiner Schmerzen in der Hüftgegend und sagt: «Ganz klar, eindeutig gehen die Schmerzen vom Rücken aus!» Dies scheint mir sehr nachvollziehbar, also habe ich wohl wirklich einen eingeklemmten Nerv. Die Massage bringt mir ein wenig Linderung. Mit einem weiteren Termin hinke ich zur Praxis hinaus.

    Der Besuch bei meiner Hausärztin ergibt den Verdacht auf eine Magenübersäuerung. Ich bekomme Magenblocker in Pillenform, und falls der Druck nachlässt, sei die Übersäuerung das Problem, falls nicht, würde sie es weiter abklären lassen. Sie fragt mich, ob ich sonst noch irgendwelche Beschwerden habe. Da ich wegen der Hüfte schon in Behandlung bin, habe ich diese Schmerzen gar nicht erwähnt. Doch ich spreche sie auf den Eisenmangel an, der für mich schon seit einigen Jahren immer wieder ein Thema ist. Bis zur letzten Eiseninfusion vor fünf Monaten habe ich diesem Mangel kaum Bedeutung zugemessen. Damals habe ich mir allerdings vorgenommen diesem auf den Grund zu gehen und die Ursache dafür herauszufinden. Es wäre darum interessant zu wissen, wie mein Eisenwert aktuell ist. Meine Ärztin veranlasst daraufhin einen Blutuntersuch und wir vereinbaren auf Donnerstag den nächsten Termin zur Besprechung.

    Ich denke zwar nicht, dass der Druck von einer Übersäuerung ausgelöst wird, trotzdem nehme ich zwei Pillen ein. Das Druckgefühl lässt am nächsten Tag wieder nach, aber ich weiss, dass es so ja schon die letzten zwei Mal war, also eher weniger den Magenblockern zu verdanken ist.

    Donnerstag, ich fahre zur Besprechung der Eisenwerte zu meiner Ärztin und berichte vom Nachlassen des Druckgefühls, dass ich aber nicht denke, dass dies auf Grund der Medikamente geschah. Ich füge hinzu, dass sich dieses Druckgefühl nicht wie Sodbrennen angefühlt hat. Die Eisenwerte sind so tief unten, wie sie bei Weitem nach meiner letzten Infusion nicht sein sollten. Aufgrund dieser Befunde und meinen Beschreibungen meldet mich meine Ärztin zu einer Darmspiegelung für den 10. Dezember an. Beunruhigt darüber, dass dieser Termin erst dann wahrgenommen werden kann, meldet sie mich gleichzeitig für eine Computertomographie des Oberkörpers an. Einen Tag später liege ich in der Röhre. Die CT-Resultate kann mir meine Hausärztin in drei Tagen mitteilen.

    In diesen Tagen bin ich unbekümmert und mache mir keine grossen Gedanken über den CT-Befund. Ich bin froh, dass mich meine Ärztin ernst nimmt und bin gespannt, ob man in den Bildern etwas sehen kann, das Aufschluss gibt.

    Der Tag, für den ich keine Worte finde

    Montag, 22. Oktober 2018. Es ist kurz vor Mittag, ich fahre allein zur Besprechung in die Arztpraxis.

    Meine Ärztin empfängt mich sehr nett, doch mit ernstem Blick und sagt: «Frau Meyer, es sieht gar nicht gut aus. Setzen Sie sich.» Was, gar nicht gut? So ernst kann es doch nicht sein, beruhige ich mich innerlich, sonst fühle ich mich ja gut. «Sie haben Krebs auf

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