Fototagebuch: ab 23. Juni 2005
Von Sigrid Crasemann
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Über dieses E-Book
Gedanken zur Fotografie
In der Zeit von 2005 - 2018 entsteht ein Fototagebuch. In kleineren und großen zeitlichen Abständen äußere ich Gedanken zur Fotografie, zu Video und Film - Überlegungen, Einfälle, Funken, Beobachtungen, Intuitionen, Abgelagertes - vor allem bezüglich der eigenen künstlerischen Produktion.
Immer wieder, gegen Ende dieser langen Zeitspanne verstärkt, wollen allgemeine Gedanken zu Wert und Grenzen von Fotografie und Film ans Licht. Mich beschäftigt seit jeher die Flamme meiner Passion für diese Lichtbildkünste und das stets damit einhergehende Empfinden für die diesen Medien innewohnende Gefahr. Die Wertigkeit von Faszination und möglicher Gefährdung der Seele birgt eine Beunruhigung meines Geistes in sich, die mich bis heute nicht loslässt.
Sigrid Crasemann
Zur Autorin Sigrid Crasemann: 1943 geboren in Hamburg 1964-1969 Studium der Bildenden Künste an der HBK Berlin und HfBK Hamburg 1970-1990 Ostasiatische Bewegungskünste 1972-1985 Kunsterzieherin am Gymnasium Allee/Hamburg 1985-2004 Kunsterzieherin am Gymnasium Blankenese/Hamburg seit 1985 freie Künstlerin in Bild und Wort
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Buchvorschau
Fototagebuch - Sigrid Crasemann
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
23. Juni 05
15. Juli 2005
Ps. zum 23. Juni/14. 9. 05
31. 10. 05
15. 2. 2006
22. 2. 06
Später am selbigen Tage:
Mi. 8. 3. 06
28. Juni 2006
28. Februar 2007
10. Mai 2007
Barcelona Okt. 2007
30. 1. 08
30. 8 . 08
29. 12. 08
11. 7. 09
Sa. 22. 8. 09 12: 47
30. 1. 2010
7. 7. 2018
12. Juli 2018
10/ 8/ 18
12/ 8
19. Juli 2019
17. November 2022
Vorwort
In der Zeit von 2005 - 2018 entsteht ein Fototagebuch. In kleineren und großen zeitlichen Abständen äußere ich Gedanken zur Fotografie, zu Video und Film – Überlegungen, Einfälle, Funken, Beobachtungen, Intuitionen, Abgelagertes – vor allem bezüglich der eigenen künstlerischen Produktion.
Immer wieder, gegen Ende dieser langen Zeitspanne verstärkt, wollen allgemeine Gedanken zu Wert und Grenzen von Fotografie und Film ans Licht. Mich beschäftigt seit jeher die Flamme meiner Passion für diese Lichtbildkünste und das stets damit einhergehende Empfinden für die diesen Medien innewohnende Gefahr. Die Wertigkeit von Faszination und möglicher Gefährdung der Seele birgt eine Beunruhigung meines Geistes in sich, die mich bis heute nicht loslässt.
In der Ontologie des fotografischen Bildes schreibt André Bazin über das unbezähmbare Verlangen, die Zeit zu bannen. Allein das Objektiv gibt uns ein Bild von dem Objekt, das imstande ist, in unserem Unterbewußtsein die Sehnsucht nach mehr als nur einer annähernden Abbildung des Objektes zu befriedigen: nach dem Objekt selbst, ohne dessen zeitliche Begrenzungen […] das Bild ist das Modell. Bazin schreibt in diesem Zusammenhang vom Charme der Familienalben mit ihren Porträts als phantomhafte Schatten der aufregenden Gegenwart des in seinem Ablauf angehaltenen Lebens, von ihrem Schicksal befreit. Er spricht von der Einbalsamierung der Zeit, die sie vor ihrem eigenen Verfall schütze […] Unter dieser Perspektive erschien der Film wie die Vollendung der fotografischen Objektivität in der Zeit […] Zum ersten Mal ist das Bild der Dinge auch das ihrer Dauer, eine sich bewegende Mumie [nach: André Bazin, Was ist Kino, Du Mont 1975, Ontologie des fotografischen Bildes].
Bei meiner Achtung, Faszination und Bewunderung für das Gedankengut André Bazin‘s verwende ich es jetzt hier als Sprungbrett für den weiteren Gedankenfluss meines Vorworts. Warum machte ich immer wieder derartige zeitliche Sprünge in meinen Aufzeichnungen? Vielleicht, da zu Foto und Film längst das allerbeste, klügste, sensibelste, intelligenteste, verwegenste erkundet und gesagt worden ist? Oder ging es mir dabei um etwas anderes?
Meine Begeisterung in Hingabe für etliche Vertreter des Mediums Foto und Film bezüglich ihrer Werke steht außer Frage. Ich spüre und reflektiere darüber hinaus Grenzen und mögliche Gefahren. Ich bezweifle, dass Fotografie und Film die Zeit vor ihrem Verfall schützen können. Oder deutlicher gesagt vermute ich eine Gefahr in dieser Beobachtung: Eben wenn ich sehe, wie wir anhand der geliebten Fotografien die Vergangenheit oft blind besingen und in dieser Huldigung zugleich Leid entsteht.
Die Zukunft ist jetzt, sagt Krishnamurti. Fotografie und Film binden uns an die Zeit, besonders in ihren Mumien, und unterstützen unsere Sehnsucht nach der Unvergänglichkeit. Die Einsichten des 20. Jahrhunderts aus Physik und Spiritualität halten den Reflexionen über das Wesen des Films einen Spiegel vor. Selbst in den sensitiven Gedanken hoher Intelligenz, die ich hier sehr verkürzt erwähne, spielt das Ego sein teuflisches Spiel. Was geschieht bei der ersehnten Bewahrung des Schicksals, der Befreiung des Lebendigen durch Mumifizierung im fotografischen Bild? Entspricht nicht der Sucht des Menschen nach Dauer die Angst vor dem Tod? Hier in etwa sehe ich die Gefahr für die Sucht nach dem fotografischen Abbild.
Diese Sehweise hat dazu geführt, dass meine Einträge ins Fototagebuch sich zunehmend verringerten. Auf meinem Blog, seit 2018, habe ich – da mich das Thema Foto weiterhin nicht losließ – zwei längere Betrachtungen verfasst. Faszination und Gefahr wurden von mir beobachtet, besungen, erlitten, erörtert, reflektiert. Diese beiden intensiven Texte von 2019 und 2022 habe ich dem Tagebuch mit seinen eher spontanen Kurzeinträgen am Ende angehängt. Sie geben neben ihrer inhaltlichen Bedeutung zugleich Aufschluss über die zeitlich stark springenden und in Zahl und Umfang abnehmenden Einträge.
Am Ende meines Vorworts ein Statement für meine Liebe zur Fotografie, die trotz ihres diversen mich erschreckenden Missbrauchs in der aktuellen Zeit nicht zu erschüttern ist: Ich sehe eine einfache Postkarte mit einer Fotografie auf meinem Schreibtisch: Sarah Bernhardt. 1859 hat Félix Tournachon dit Nadar (1820-1910) dieses wunderbare Kunstwerk geschaffen. Diese Fotografie ist keine Mumie und die