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Die Star-Trek-Chronik - Teil 4: Star Trek: Picard: Die ganze Geschichte über die Abenteuer des alten Jean-Luc Picard
Die Star-Trek-Chronik - Teil 4: Star Trek: Picard: Die ganze Geschichte über die Abenteuer des alten Jean-Luc Picard
Die Star-Trek-Chronik - Teil 4: Star Trek: Picard: Die ganze Geschichte über die Abenteuer des alten Jean-Luc Picard
eBook431 Seiten6 Stunden

Die Star-Trek-Chronik - Teil 4: Star Trek: Picard: Die ganze Geschichte über die Abenteuer des alten Jean-Luc Picard

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Über dieses E-Book

Die Star-Trek-Chronik im Verlag in Farbe und Bunt, die ausführlich durch die Entwicklung, Produktionsgeschichte und Nachwehen jeder einzelnen Star Trek-Produktion führt, geht mit der Spin-Off-Serie rund um Jean-Luc Picard in die vierte Runde.

Die Autoren Björn Sülter (Es lebe Star Trek) sowie Reinhard Prahl (Es lebe Captain Future, Es lebe Firefly) und Thorsten Walch (Es lebe Star Wars, Es lebe Captain Future, Es lebe Firefly) haben es sich darin zur Aufgabe gemacht, alle Serien aus dem Trek-Universum intensiv zu beleuchten und jeder ein eigenes Buch zu schenken.

Der vierte Band deckt die Abenteuer rund um das spätere Leben des Ex-Captains Jean-Luc Picard ab. An seiner Seite stehen dabei neue Figuren wie Raffi Musiker, Elnor, Rios, Dr. Jurati und Soji, aber auch bekannte wie Seven of Nine und Picards Kolleginnen und Kollegen von der ehemaligen Enterprise-D. Auf drei Staffeln und insgesamt 30 Episoden bringt es die Serie. Dieses Buch erscheint ganz frisch zum Ende der Serie im Frühjahr 2023!

Neben einem Kapitel über die Entstehungs- und Produktionsphase sowie das Casting und die Macher, drehen sich weitere Features um die Aliens der neuen Serie, die Synchronisation sowie das weitere Leben der Show im Comic- und Buchsektor. Abgerundet wird das Werk durch ausführliche Rezensionen der Autoren zu allen Episoden mit Einzelbesprechungen, Staffelfazits, zweiten Meinungen und vielen Fun Facts. Natürlich geht es auch um das Vermächtnis der Figuren aus TNG, die Chancen für die Zukunft und die Figur des Jean-Luc Picard auf seiner langen Lebensreise. Die Star-Trek-Chronik bringt alle Infos und Fakten zur Serie.

Den Stil der vielfältigen Uniformen aus den verschiedenen Serien haben wir diesmal an die Gegebenheiten angepasst und ein eher ziviles Outfit Picards gewählt, um die Sonderstellung der Serie zu unterstreichen. Fans erhalten damit eine wertige Edition über alle Trek-Serien, die sich nicht nur wunderbar lesen, sondern auch sammeln lässt.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum28. Aug. 2023
ISBN9783959363990
Die Star-Trek-Chronik - Teil 4: Star Trek: Picard: Die ganze Geschichte über die Abenteuer des alten Jean-Luc Picard

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    Buchvorschau

    Die Star-Trek-Chronik - Teil 4 - Björn Sülter

    Impressum

    Originalausgabe | © 2023

    Verlag in Farbe und Bunt

    Am Bokholt 9 | 24251 Osdorf

    http://www.ifub-verlag.de / http://www.ifubshop.com

    Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt.

    Alle Rechte, auch die der Übersetzung, des Nachdrucks und der Veröffentlichung des Buches, oder Teilen daraus, sind vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlags und des Autors in irgendeiner Form (Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Alle Rechte liegen beim Verlag.

    Herausgeber: Björn Sülter

    Lektorat: Telma Vahey

    Cover- & Innenseitengestaltung: EM Cedes

    Illustrationen: Stefanie Kurt

    Print-Ausgabe gedruckt von: booksfactory, Print Group

    ISBN (Print): 978-3-95936-398-3

    ISBN (Ebook): 978-3-95936-399-0

    ISBN (Hörbuch): 978-3-95936-400-3

    Die »Star Trek«-Serien und die »Star Trek«-Filme sind

    eingetragene Warenzeichen von Viacom, CBS Television

    und CBS All Access sowie von Paramount Pictures.

    »Die Star-Trek-Chronik« ist in keiner Weise mit Viacom, CBS Television, CBS All Access und Paramount Pictures assoziiert. »Die Star-Trek-Chronik« gibt nur die gesammelten Meinungen der beteiligten Autoren wieder.

    Inhaltsverzeichnis

    Vorwort

    Kapitel 1

    Eine Legende betritt erneut die große Bühne

    Die Rückkehr des Jean-Luc Picard

    Kapitel 2

    Der Mann braucht wieder eine Crew

    Neue Gesichter für JL

    Kapitel 3

    Picard in Deutschland Sendeplätzen & Quoten

    Kapitel 4

    An die Mikrofone!

    Neue und alte Helden für die deutsche Fassung

    Kapitel 5

    Episodenführer

    Staffel 1

    Staffel 2

    Staffel 3

    Kapitel 6

    Eine veränderte Galaxis

    Unsere Nachbarn an der Schwelle zum 25. Jahrhundert

    Kapitel 7

    Üppiges Drumherum

    Die Blu-rays, Comics & der Short Trek

    Kapitel 8

    Erweiterte Welten

    Die Romane zur Serie

    Zwischenspiel

    Der Herr der (deutschen) Romanwelten

    Im Gespräch mit Markus Rohde vom Cross Cult Verlag

    Kapitel 9

    Chaos on the Set!

    Der ganz normale Arbeitswahnsinn

    Zwischenspiel

    Erinnerungen eines Digital-Magiers

    Im Gespräch mit Ante Dekovic

    Abspann

    Abgesang auf eine geliebte Generation

    Danksagungen

    Vorwort

    von Ante Dekovic

    Als die Autoren dieses Buches mich baten, ein Vorwort zu schreiben, reagierte ich erstmal nervös, da ich ja eigentlich kein Schriftsteller bin. Die Aussage: »Du bist ein Fan, schreib als solcher«, die in den Vorgesprächen fiel, half mir aber enorm

    Denn es ist wahr, ich bin ein Fan. Die Original-Serie liegt zwar vor meiner Zeit, aber ich war sieben Jahre jung, als ich zum ersten Mal Star Trek: The Next Generation entdeckte. Ich weiß nicht mehr genau, welche Episode es war, auch habe ich nicht genau verstanden, worum es ging. Aber ich erinnere mich noch an das Gefühl und die Freude, die ich dabei verspürte, meinem Onkel und Opa dabei zuzusehen, wie sie sich mit großer Spannung die Folgen im kroatischen Fernsehen mit Untertiteln anschauten. Ich denke oft daran, wie cool ich die Enterprise-Brücke und Data fand und wie ich den Haarreifen meiner Schwester nahm und so tat, als wäre ich Geordi La Forge. Seitdem hatte ich Star Trek für mich auf dem Schirm.

    So richtig schätzen und lieben gelernt habe ich Star Trek aber erst mit dem Film Star Trek: Generations (Star Trek: Treffen der Generationen). Die Begegnung zwischen Kirk und Picard ist bis heute meine Lieblingsszene. Sie ist für mich ein Schlüsselerlebnis, das mich so sehr prägte, dass ich mich nach 30 Jahren noch ganz genau daran erinnere, wie ich den Film zum ersten Mal erlebte. Mittlerweile aus Kroatien nach Düsseldorf gezogen, war die Vorfreude groß, ihn sich endlich mit meinem besten Freund im Düsseldorfer Savoy Kino auf der Graf-Adolf-Straße in der 17-Uhr-Vorstellung anzuschauen zu dürfen. Monatelang hatte ich darauf gewartet, genauer gesagt, seit der Plot in der Sendung RTL Hollywood Reporter enthüllt worden war. »Die beiden Kapitäne treffen in einem Film aufeinander. Unfassbar. Wie machen die das? Wie ist so etwas möglich? Und überhaupt: Wie bekommen die Filmmacher es hin, Raumschiffe durch das Weltall fliegen zu lassen?« Solche und ähnliche Gedanken gingen mir durch den Kopf, doch Hollywood und das große Kino schienen damals so unerreichbar und irreal für mich – und visuelle Effekte waren mir ebenfalls kein Begriff.

    Nicht einmal im Traum hätte ich mir vorstellen können, dass fast drei Jahrzehnte später ich für diese Art Illusionen verantwortlich sein würde. Dass ich mit meinen Helden Picard, Data und Seven of Nine täglich interagieren und ihnen erklären würde, wie sie eine bestimmte Szene schauspielern sollten, damit die Effekte später in der Nachbearbeitung gut aussahen.

    Als ich damals im Kino saß, jede Minute des Films verschlang und mit meinem absoluten Lieblingshelden Riker mitfieberte, wäre mir nie in den Sinn gekommen, dass ich Jonathan Frakes eines Tages nicht nur kennenlernen, sondern ihn auch einen Freund nennen dürfte. Ebenfalls hätte ich nie geglaubt, einmal dabei zu sein, wenn Picard und Data nach fast 20 Jahren Trennung gemeinsam an einem Tisch sitzen und Karten spielen. Und es wird fast noch verrückter. Mein Team und ich waren sowohl bei Discovery als auch Picard für die Entstehung und das Modell der Enterprise verantwortlich und ich stand direkt neben Jeri Ryan, einem meiner ersten »TV-Crushes«. Jeder einzelne Moment während der Dreharbeiten an der ersten Staffel von Picard versetzte mich zurück in den 13-jährigen Jungen, dessen Fantasie nicht ausreichte, um sich vorzustellen, dass Star Trek für ihn einst Realität werden würde. Vom Fanboy aus Kroatien-Deutschland zum VFX-Supervisor in Hollywood und mit den Stars des Star Trek-Universums per Du: was für eine Entwicklung!

    Ich denke gerne daran, als ich Brent Spiner zum ersten Mal traf. Mein Kollege Jason, der zweite VFX-Supervisor der Serie, rief mich an und sagte: »Bitte fahr zu den Vincent van Dyke Effects Studios. Wir müssen Verjüngungstests machen und mit Special-Make-up-Effekten und VFX sehen, wie weit wir kommen«. Natürlich war ich neugierig, aber er »konnte« mir nicht sagen, um wen es ging. Nichts ahnend betrat ich das Studio. Da stand dann Brent Spiner, Data himself, vor mir und mir fehlten ein paar Sekunden lang die Worte. Brent musste natürlich lachen und meinte nur scherzhaft: »Ist es so schlimm?« Ich fing mich und machte mit meinem Handy ein paar Videos, damit wir später besagte Verjüngungstests durchführen konnten. Ich spüre noch immer die Nervosität, als ich mit dem Material zum Büro fuhr, so, als hätte ich Goldbarren im Kofferraum. Denn zu diesem Zeitpunkt wussten nur zehn Menschen davon, dass Data ein Comeback erleben würde.

    Während meiner insgesamt fast fünf Jahre im Star Trek-Universe hatte ich viele weitere solch unglaublicher Erlebnisse, von denen ich als Kind nicht einmal zu träumen gewagt hätte. Ich denke da beispielsweise an ein Abendessen mit Jonathan Frakes und Ethan Peck, die uns Geschichten über Leonard Nimoy und Bill Shatner erzählten, und wie Nimoys Familie Ethan den Segen gab, um Spock zu spielen. Oder meine bis heute für mich surreale Gastrolle als Science Officer Kroad, der Spock während der zweiten Staffel von Star Trek Discovery während seiner Abwesenheit auf der Brücke der U.S.S. Enterprise vertrat, womit ich nicht nur hinter, sondern auch vor der Kamera in die Star Trek-Geschichte einging. Den Plot dachten Ethan und ich uns gemeinsam aus, und er wurde dann tatsächlich von allen abgesegnet. Und da war natürlich noch der erste Drehtag, als ich zum ersten Mal Sir Patrick Stewart – Picard himself – traf, der mir von Alex Kurtzman vorgestellt wurde. Heute kann ich also sagen: Ich habe Jean-Luc Picard die Hand geschüttelt. Alex‘ Worte klingen noch immer in meinem Gedächtnis nach: »This is Ante, one of our two VFX Supervisors … they also did all the effects on Discovery.« Und Patrick antwortete in seinem ruhigen britischen Akzent: »Oh I am very familiar with Discovery. Nice to meet you, very impressive. I think we are in good hands.«

    Das Highlight meiner Star Trek-Zeit war allerdings bei Weitem ein sonniger Drehtag in den Universal Studios. Wir arbeiteten gerade an Nepenthe, der siebten Episode der ersten Picard-Staffel, in der Frakes in seiner Rolle als Riker zurückkehrt und er und Troi Besuch von Picard und Soji bekommen. Parallel dazu drehten wir The Sanctuary (Das Schutzgebiet), die neunte Episode von Discoverys dritter Staffel, bei der Frakes Regie führte und nur für die Drehtage von Toronto nach L. A. kam, um seiner Schauspieltätigkeit nachzugehen. Wir nutzten die Zeit zwischen den Einstellungen und dem Umbau, um die VFX für seine Episode in Discovery zu besprechen.

    Da sein Teil abgedreht war und es in der Hüttenszene nicht viel VFX gab, durften wir vor allen anderen Mittagspause machen. Ich wanderte ins Lunch-Zelt, nahm mir meinen Teller mit dem Essen und wollte mich gerade hinsetzen, als ich Frakes Stimme meinen Namen aus der anderen Ecke rufen hörte. »Ante! Come over, join us!« Zu meiner Überraschung saß er mit der anderen Star Trek-Royalty mitsamt meinen Kindheitshelden zusammen, die uns an dem Tag am Set besucht haben. Levar Burton, Michael Dorn, Marina Sirtis und Frakes aßen gemeinsam an einem Tisch und ich durfte die nächste Stunde mit ihnen verbringen. Frakes stellte mich allen vor und meinte nur: »This is Ante, he is the new Rob Legato and Dan Curry.«

    Wir unterhielten uns über Effekte und wie sich die Zeiten verändert haben, wie weit die Technologie vorangekommen ist. Es machte mich stolz, dass Levar und Michael große Fans von Discovery und ihren Effekten sind. Das war ein einzigartiges Erlebnis, manchmal muss man eben zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.

    Über zwei Jahrzehnte in meinem Beruf habe ich an vielen Filmen und Serien gearbeitet, sehr viele Stars, Crewmitglieder, Produzenten, Autoren und Sets kennengelernt und gesehen. Nichts davon hat einen so persönlichen Eindruck wie die Arbeit an Star Trek, und besonders Picard hinterlassen. So sehr der Job an sich anspruchsvoll und herausfordernd war und die langen Set-Tage schon anstrengend, hatte ich doch immer das Gefühl, das wir Franchise-Historie schrieben. Und bei jedem neuen Detail wussten wir, dass es in den Kanon Einzug halten würde. Oft genug spürten wir den Druck, da wir Ihnen, den Fans gegenüber, eine Verantwortung hatten und in große Fußtapfen traten. Aber jeder Augenblick war es wert und eine unbeschreiblich einmalige Erfahrung für mich.

    Bevor ich das Wort an die Autoren dieses Buches, das mir persönlich am Herzen liegt, übergebe, möchte ich an dieser Stelle ein großes Lob an Sie, die deutschen Trekkies loswerden, die mich über die Jahre hinweg unterstützt und mit mir Star Trek gelebt haben, wie keine anderen. So hatte ich die Ehre, beim Trekdinner Krefeld Ehrenmitglied werden zu dürfen, so, wie ich es in der kroatischen Trek-Gemeinschaft bin. Danke an Sie alle, und danke dafür, dass ich ein Teil von Die Star Trek Chronik 4: Star Trek Picard sein darf. Und nun: Viel Spaß beim Lesen.

    Ihr und Euer Ante Dekovic

    von Björn Sülter

    Als wir mit dieser Chronik-Reihe begannen, wollten wir dem ursprünglichen Plan nach zunächst die klassischen Serien in der kanonischen Reihenfolge bearbeiten. Wir starteten entsprechend 2020 mit Archers NX-01, setzten die Reise 2021 mit der Originalserie (samt der ersten Animationsserie) fort und landeten Ende 2022 schließlich bei der Next Generation. Eigentlich wären nun DS9 und Voyager an der Reihe gewesen. Mit dem Ende von Star Trek: Picard (und der großen TNG-Reunion in der dritten Staffel) bot sich uns jedoch eine Chance, der wir nicht widerstehen konnten. An welche Stelle würde dieses Spin-Off schließlich inhaltlich besser passen als direkt hinter die sieben Staffeln der erfolgreichen Ur-Serie?

    Diese Entscheidung bringt auch einen weiteren positiven Nebeneffekt mit sich: Warum sollten wir die verschiedenen Produktionsphasen so sehr trennen? Star Trek ist eins. Die Unterteilung in »das alte Star Trek« und »das neue Star Trek« dient insbesondere im Internet doch primär dazu, eine Vorliebe kundzutun und Fragen danach zu klären, warum das eine besser ist als das andere. Es gehört aber vielmehr wie ein großes Gewebe alles zusammen. Daher werden wir an diesem Punkt dazu übergehen, spontan zu entscheiden, an welcher Stelle wir weitermachen. Generell sind weiterhin DS9 und Voyager als nächste dran. Da jedoch Star Trek: Discovery 2024 enden wird, dürfte diese Serie ebenfalls früher als gedacht von uns ihr verdientes Buch erhalten.

    Das Schöne ist und bleibt: Es ist letztlich alles Star Trek! Wir freuen uns nun aber erst einmal auf die Reise durch die kurze, aber bewegte Geschichte des ersten Trek-Spin-Offs, das nach einer einzigen Figur benannt wurde, die wie kaum eine andere über viele Jahre für die Werte des Franchise stand. Willkommen bei drei Staffeln Star Trek: Picard! Make it so!

    von Reinhard Prahl

    Als ich im August 2018 auf YouTube eine Aufzeichnung des berühmten Kurtzman/Picard-Panels von der Star Trek Convention Las Vegas sah, haute mich die Ankündigung, dass Sir Patrick Stewart als Jean-Luc Picard zurückkehren würde, regelrecht um. Sicherlich, seit dem 25. September 2017 stand auf Netflix die erste Staffel von Star Trek: Discovery online, die ich für meinen Teil nicht so schlecht finde, wie sie gerne gemacht wird. Doch Picard – das war eine ganz andere Hausnummer. Als Mitt-50er, der zwar mit dem großen TOS-Triumvirat aufwuchs, aber mit TNG zum Enthusiasten wurde, war dieses Panel eine Offenbarung. Ebenso wie viele andere Fans verschlang ich von nun an gierig jede neue Nachricht, die offiziell oder inoffiziell über den Äther hineinschneite. Alles, was ich zu hören und zu sehen bekam, begeisterte mich, und ich konnte es kaum abwarten, endlich die Debütepisode erleben zu dürfen.

    Am 24. Januar 2020 war es endlich so weit, und die erste Folge flimmerte bei Amazon Prime Video über die Bildschirme. Nach dem Anschauen, dem noch weitere folgen sollten, war ich restlos begeistert. Mir gefielen die zahlreichen Easter Eggs, ich liebte das Wiedersehen mit Data, und ja: Ich liebte die Veränderung, die Jean-Luc Picard in den letzten 20 Jahren durchgemacht hatte. Ich betonte es in Podcasts und zahlreichen Artikeln bereits des Öfteren: Für mich war der neue Picard eine logische Weiterentwicklung der Figur. Die Zeiten ändern sich und wir Menschen mit ihnen. Lebten wir in den 90er-Jahren noch in der Hoffnung, dass die Nationen dieser Erde enger zusammenrücken könnten und zumindest die ›Vereinigten Staaten von Europa‹ in greifbare Nähe gelangten, brachten uns die 2000er 9/11 und Terrorismus, die 2010er unsagbares Leid für Millionen Vertriebene und die 2020er einen blutigen Krieg direkt vor unserer geografischen Haustür. Kein Grund zur Hoffnung also? Genau das lehrt uns Star Trek: Picard nicht, wie ich finde. Auch wenn sich über manche Folge gut streiten lässt, hat die Serie nach wie vor das Herz am rechten Fleck und ist für mich lupenreines Star Trek. Moderner, düsterer, realistischer? Ja, aber am Ende eben auch immer noch optimistischer, als es zunächst vielleicht den Anschein haben mag. Mir ist bewusst, dass längst nicht jede Leserin und jeder Leser diese Meinung teilt. Stimmen der Enttäuschung gibt es in den sozialen Netzwerken schließlich mehr als genug. Gerade deshalb ist diese Star Trek-Chronik aber vielleicht so lesenswert. Sie bietet einen ausgewogenen Blick auf die Serie und ihre interessante Entstehungsgeschichte. Die Chronik lädt Sie darüber hinaus zu einem Blick hinter die Kulissen ein, stellt die Romane und Comics sowie für Sammler die Blu-ray-Boxen zu den Staffeln vor und vieles mehr. Wir freuen uns darauf, Sie, liebe Lesende, auf die Reise ins Jahr 2399 mitnehmen zu dürfen, eine Zeit, in der sich so viel geändert hat und doch so viel beim Alten bleibt. In diesem Sinne: Viel Spaß!

    von Thorsten Walch

    Am Anfang stand die Skepsis, die ich von jeher einer Fortsetzung des Star Trek-Universums des 24. Jahrhunderts entgegengebracht hatte.

    Als Star Trek: Voyager 2001 endete und die nachfolgende Serie Enterprise die Vorgeschichte der Welt von Captain Kirk & Co. erzählen sollte, waren mir ebenfalls Bedenken gekommen. Jedoch war ich bei Weitem nicht so sehr von Zweifeln erfüllt wie nach der Nachricht von einer Fortsetzung im TNG-Universum, wie ich zusammenfassend gern sage, etliche Jahre danach. Der Grund war einfach: Wie um alles in der Welt konnte man denn etwas Perfektes noch weiter verbessern?

    Star Trek: The Next Generation und die zwei in der gleichen Zeit angesiedelten Fortsetzungen Deep Space Nine und Voyager zeichneten das Bild einer quasi-idealen Zukunft. Natürlich gab es nach wie vor genügend dunkle Punkte, die man nun einmal benötigt, wenn man eine spannende Geschichte erzählen will. Aber die allermeisten dieser Elemente kamen stets von außerhalb ins Spiel: sei es durch kriegerische Völker, die den grundsätzlichen Pseudo-Pazifismus in der Föderation nicht teilen wollten, oder durch kosmische Katastrophen, deren Ausgang zunächst in niemandes Hand lag. Gelegentlich wurde diese perfekte Zukunft von finsteren Schatten durchzogen, vorwiegend in Deep Space Nine und etwas später auch in Star Trek: First Contact und Insurrection. Doch das Bild des Ideals blieb. Besser als bestens geht nun einmal nicht. Ebenda lagen meine Bedenken, als eine von mir insgeheim schon lange befürchtete »Over-Next Generation« angekündigt wurde, die erneut vom damals schon fast 80-jährigen Sir Patrick Stewart in seiner Paraderolle als Captain? – Admiral? – Botschafter? – Jean-Luc Picard angeführt werden würde. Wie sollte denn eine solche Steigerung des Perfekten aussehen? Natürlich freute ich mich auf das Wiedersehen mit einem meiner erklärten Lieblingsschauspieler als eine meiner Lieblingsfiguren aus dem Roddenberry’schen Universum. Doch die Skepsis blieb.

    Der Serienstart hier bei uns am 24. Januar 2020 war eine Überraschung für mich und sicher auch für andere Fans: Im letzten Jahr des 24. Jahrhunderts war Schluss mit den bonbonfarbenen Utopien aus den 80er- und 90er-Jahren. Die Föderation existierte noch, stand jedoch bei Weitem nicht mehr im gleichen strahlenden Licht wie zu Zeiten der Serie und der Kinofilme. Auch die Sternenflotte hatte ihren Glanz eingebüßt und sich bei der zögerlichen Rettungsaktion des Romulanischen Sternenimperiums nicht eben mit Ruhm bekleckert. Und Picard? Der war nun Weinbauer, kein Captain, kein Admiral und kein Botschafter (mehr). Verbittert war er noch dazu.

    Es dauerte eine Weile, bis die Serie ihren Platz in meiner persönlichen Rangfolge fand, doch es geschah. Einer der Gründe dafür war die Erkenntnis, dass Star Trek erneut seinem Ruf allegorischer Voraussicht gerecht wurde. Das perfekte Universum war zerfallen. »All Good Things Must Come to An End«. So war es auch der perfekten Zukunftswelt des 24. Jahrhundert im Roddenberry’schen Universum ergangen. Wo genau da die Allegorie liegt? Nein, »perfekte« Zeiten liegen heutzutage beim besten Willen nicht hinter uns. Aber es gab Zeiten, in denen alte Feindschaften verschwunden waren, in der unsere gute alte reale Welt sich zum Besseren zu wenden schien und in der das Leben zumindest in Teilen besser war, als es sich heute vielen darstellt. Die Zeiten haben sich auch in der Realität mit dem Wiederaufflammen erloschen geglaubter Feindschaften zum Schlechteren gewandelt. Und Star Trek als ewiges Abbild der wahren Welt – lange nicht so verträumt wie andere an dieser Stelle ungenannte »Sternenmärchen« – reagierte auf alle diese neuen Entwicklungen, Rückschritte und Verschlimmbesserungen. Wieder einmal. So, wie man es seit den 60er-Jahren getan hat.

    Star Trek: Picard ist ebensowenig eine perfekte Serie, wie die darin gezeigte Zukunft perfekt ist. Aber es ist eine wichtige Serie, die uns zeigt, dass nichts jemals wirklich von Dauer ist.

    All Good Things …

    Kapitel 1

    Eine Legende betritt erneut die große Bühne

    Die Rückkehr des Jean-Luc Picard

    Der Tag davor

    Am 3. August 2018 gab das United States Patent and Trademark Office (USPTO) eine elektrisierende Nachricht heraus. Der Bekanntmachung zufolge hatte CBS soeben nicht weniger als fünf potentielle neue Star Trek-Serientitel angemeldet, namentlich Star Trek Ceti Alpha V, Lower Decks, Starfleet Academy, Star Trek: Reliant und Destiny. Ob einer davon tatsächlich für das spätere Star Trek: Picard vorgesehen war, lässt sich heute nicht mehr ermitteln. Fest steht allerdings, dass sowohl Ceti Alpha V als auch Reliant Relikte der TOS-Ära sind, während Lower Decks die neue Animations-Show von Mike McMahan wurde. Was die Abenteuer junger Kadetten in serieller Form anbelangt, wissen wir inzwischen, dass mit Star Trek: Starfleet Academy eine derartige Serie in Arbeit ist, obwohl sich starke Züge der Idee auch in der wundervollen CGI-Serie Prodigy von Dan und Kevin Hageman wiederfinden. Der vielversprechendste Kandidat für ein Sequel wäre also Destiny mit den Eintragsnummern 88064801 und 88064796 gewesen, obwohl der Titel mehr einen Fokus auf Riker implizierte als auf Picard. Wie dem auch sei, kochte die Gerüchteküche nicht nur, sie brodelte regelrecht.

    Das Panel

    Als Alex Kurtzman einen Tag später die Bühne der Star Trek Convention Las Vegas betrat, müssen viele Fans bereits geahnt haben, dass etwas Großes auf sie zukommt. Die Feststellung verwundert auch deshalb kaum, weil der Journalist Joe Otterson bereits lange vor der USPTO-Verlautbarung, genauer gesagt am 19. Juni 2018, darauf hingewiesen hatte, dass sich mindestens vier neue Ableger in der Vorbereitungsphase befänden.

    Insofern werden Trekkies in aller Welt den 4. August 2018 wohl nie mehr vergessen. Denn tatsächlich platzte an diesem Tag auf besagter Convention eine Bombe. Fast genau 16 Jahre war es her, seit Captain Jean-Luc Picard, Idol und Vaterfigur für eine ganze Generation von Science-Fiction-Fans, zur letzten Mission aufgebrochen war, um seinem Klon zu begegnen. Bekanntermaßen hinterließ Star Trek: Nemesis nicht unbedingt den besten Eindruck, und so blieb über die Jahre hinweg das flaue Gefühl in der Magengrube, das unrühmliche Ende einer Legende miterlebt zu haben. All das änderte sich, als Sir Patrick Stewart an jenem schicksalhaften Tag die Bühne betrat und – begleitet von tosendem Applaus – die inzwischen legendären Worte: »Jean-Luc Picard is back« ins Mikrofon sprach. Doch wie kam es dazu? Sichtlich berührt berichtete er über sein TNG-Casting und die Zusage, der künftige Captain der neuen Enterprise zu sein. Die altbekannte Anekdote, dass er seinerzeit von der renommierten Los Angeles Times als »unknown British Shakespearean actor« beschrieben wurde, sorgte wie üblich für Lacher im Publikum, bevor der Mime ernster wurde. So stolz er auf das Erreichte war, so sehr spürte er, dass der Stempel ›Kapitän der Enterprise‹ immer mehr zum beruflichen Hemmschuh avancierte. So traf er die Entscheidung, diesen Teil seines Lebens hinter sich zu lassen und sich anderen Aufgaben zu widmen. Dann erreichte ihn Anfang 2018 eine E-Mail mit einem »interessanten und charmanten Angebot«, das Sir Patrick aber zunächst ablehnen wollte. In einem 20-minütigen Meeting erläuterte er ausführlich, warum er mit Bedauern beschlossen hatte, nicht noch einmal in die Rolle seines Lebens zu schlüpfen. Doch dann, so erzählte er mit einem Lächeln weiter, geschah etwas. Er erinnerte sich daran, wie viele Menschen Star Trek: The Next Generation inspirierte, wie viele Leben die Show zum Guten veränderte. Ein Brief, den ihm ein Detective Sergeant des LAPD schickte, wurde zum Zünglein an der Waage. Der Mann liebe seinen Job, schrieb er Stewart, doch es gäbe Tage, an denen er so schreckliche Dinge gesehen hatte, dass er selbst nach Feierabend beinahe am Leben verzweifele. Doch in solchen Momenten greife der Polizist in seinen Schrank, um einige Folgen TNG zu schauen, und dies gäbe ihm die Gewissheit, dass die Menschheit eine Zukunft habe. Besser hätte wohl niemand auf den Punkt bringen können, was dieses großartige Franchise vielen Menschen bedeutet.

    Im Anschluss an diese zu Tränen rührende Geschichte ließ es sich Patrick Stewart nicht nehmen, das Publikum auf einige Änderungen einzustimmen, die den Ton der Serie nachhaltig beeinflussen sollten. Der im Sequel zu sehende Picard wäre kein Captain mehr und ein anderer Mensch als 20 Jahre zuvor. Seine Erfahrungen hätten ihn verändert. Das wies auf Einschnitte im Leben des Helden der Föderation hin, die womöglich heftiger ausfielen, als es sich die Fans jemals hätten vorstellen können. Natürlich existierten im August 2018 noch keine Drehbücher, und die Gespräche über die Storyline waren noch im vollen Gang. Doch Stewart versprach ein Fernseh-Event, das sich in vielerlei Hinsicht von TNG unterscheiden würde. Und so geschah es.

    Autoren am Werk

    Die ersten Ideen für den Neuanfang entstanden naturgemäß einige Zeit, bevor Stewart die oben erwähnte Mail erhielt. In der Kurzdokumentation Machen sie es so, die in der Blu-ray-Box der ersten Staffel enthalten ist, erzählen Heather Kadir und Kirsten Beyer von den ersten zaghaften Schritten in Richtung Star Trek: Picard. Kadin und Kurtzman unterhielten sich demzufolge mit Akiva Goldsman über die Ausrichtung des Franchise und kamen zu dem Schluss, dass jede neue Show für sich allein stehen und ein anderes Kapitel in der langen Trek-Story aufschlagen sollte. Im Verlauf ihrer Treffen verfielen sie auf den Gedanken, die TNG-Ära weiterzuführen und Patrick Stewart zurückzuholen. Beyer schildert den weiteren Ablauf so: »(…) ich meinte: Nun gut, mit Jean-Luc Picard würde ich es so machen. Ich skizzierte kurz etwas, und die Antwort war ›Das wird die nächste Serie.‹ Es besteht ein himmelweiter Unterschied zu dem, was wir am Ende machten, aber es war toll, dass ab diesem Moment eine der schönsten und kreativsten Phasen meines Lebens begann« (zit. n. d. deutschen Untertiteln).

    Eineinhalb Monate nach Las Vegas, am 24. September 2018, postete Stewart ein Bild aus dem Writers Room, dem er nur einen Satz beifügte: »Die Reise hat begonnen. Kirsten Beyer, Michael Chabon, Akiva Goldsman, Diandra Pendleton-Thomson, James Duff und mit lieben Grüßen #StarTrek« (Übers. des Autors). Überraschend war, dass Pendleton-Thomson bis dato als einzige Autorin nicht im Vorfeld angekündigt worden war. Das Foto selbst jedoch sprach Bände. Offensichtlich sprühte der Raum nur so vor Kreativität und, für Fans in aller Welt besonders aussagekräftig: Sir Patrick Stewart war Teil des Schreibprozesses. Wer, wenn nicht er, hätte das Zeug dazu, die Show in die richtigen Bahnen zu lenken? Allerdings war Stewart nie zuvor Teil eines Autorenteams gewesen und musste sich daher auf die Profis verlassen. Laut Kurtzman bestanden im Writers Room teilweise sehr unterschiedliche Anknüpfungspunkte an Star Trek, vor allem in Bezug auf die Figur des Jean-Luc Picard. Die grundsätzliche Ausrichtung stand aber nie im Zweifel. Die neue Serie sollte sich mit den unerledigten Aspekten seines Lebens befassen und mit den Ereignissen, die für ihn nachhallten. Die Schreiberlinge warfen sich im Kreativraum einen Ball nach dem anderen zu, begruben Ideen und ersannen neue, bis sich herauskristallisierte, dass der Verlust Datas eine entscheidende Rolle in Picards Leben spielte. Stewart brachte zudem den Gedankengang ein, dass sich der Admiral, genau wie er selbst, im Lauf der Jahre verändert haben würde. Den Jean-Luc von vor 20 Jahren gab es nicht mehr, obwohl Teile von ihm immer noch verborgen in ihm schlummerten. Nichtsdestotrotz sollten alle wichtigen Aspekte der klassischen Serie ihren Weg in die Show finden. So startete Picard als desillusionierter, gebrochener Mann, der allerdings im Verlauf der ersten Season seine Träume wiederfand. Er trug keine Uniform, stand aber letztlich erneut als Captain auf der Brücke eines Raumschiffs. Weiter wurden die Borg zu xBs, Ex-Borg, als deren Anführer sich der inzwischen als freies Individuum lebende Hugh herausstellte.

    Alle diese Vorgaben folgten dem strikten Grundsatz Stewarts, sich möglichst von ausgetretenen Pfaden fernzuhalten und auch altbekannte Figuren nur einzuführen, wenn es Sinn ergäbe. Als nächste große Prämisse legte der Writers Room fest, dass die Show dem aktuellen Weltgeschehen Rechnung tragen solle. Es hatte noch nie in der Natur von Star Trek gelegen, sich vor den Problemen der Menschheit zu verstecken. Daher war es nur konsequent, dass die Utopie der TNG-Ära stark abgemildert werden musste. Das schlug sich in den isolationistischen Tendenzen der Föderation genauso nieder wie in den zunächst recht dysfunktional gezeichneten Figuren. Sir Patrick Stewart bringt es in Machen Sie es so auf den Punkt: »Regierungen wechseln, Haltungen zur Gesellschaft ändern sich. (…) Es war eine andere Welt, und deshalb konnte man gar nichts als gesichert betrachten.« (zit. n. d. deutschen Untertiteln). Die Aussage sollte ihre Bestätigung in einem Artikel von ›The Hollywood Reporter‹ vom 8. Januar 2019 finden und wurde von Alex Kurtzman sogar noch spezifiziert, indem er darauf hinwies, dass Picards Leben durch die Auflösung des Romulanischen Imperiums radikalen Änderungen unterworfen war.

    Eine neue Crew

    Die Ankündigungen, welche Schauspielerinnen und Schauspieler an der Seite von Sir Patrick Stewart stehen würden, zogen sich bis zum 17. April 2019 hin. Am 4. März, drei Tage nachdem Hanelle M. Culpepper als Regisseurin der beiden Debüt-Episoden kommuniziert worden war, ließ Paramount verlautbaren, dass Santiago Cabrera und Michelle Hurd zum Cast gestoßen seien. Die Entwicklung von Cabreras Part als Cristóbal ›Chris‹ Rios ist recht interessant. Akiva Goldsman weiß zu berichten, dass der Mime während der Auditions betonte, er sei gerne vielseitig und liebe es, mit seinen Figuren Akzente zu setzen. Das Produktionsteam nahm dieses Statement offensichtlich wörtlich, denn kurz darauf diskutierte man angeregt über verschiedene Versionen seiner Figur. Im Endergebnis entstanden schließlich die beliebten Notfall-Holoprogramme. Als kleiner Funfact sei an dieser Stelle kurz erwähnt, dass das Ingenieurs-Holo fast genau denselben Akzent spricht wie die ›Schrauberlegende‹ Scotty (James Doohan) seinerzeit auf der 1701 Enterprise. Ein besonderes Lob hat Cabrera übrigens für seine Kollegin Michelle Hurd übrig. Die Drehs für die Szene, in der sich Raffi mit jeder Schiffsinkarnation auseinandersetzt, um herauszufinden, was mit Rios los ist, dauerten zwei Tage, wobei sie eineinhalb off camera agierte und einen halben vor der Kamera. Dabei musste sie immer und immer wieder dieselben Sätze aufsagen, damit die Szene nachher entsprechend zusammengeschnitten werden konnte.

    Am 13. März publizierte Geoff Boucher von Deadline einen Artikel, in dem der Australier Evan Evagora als reguläres Cast-Mitglied angekündigt wurde. Das Jungtalent boxte seit acht Jahren sehr erfolgreich und hatte mehrere Meisterschaften gewonnen. Eigentlich strebte er eine Profikarriere an, bewarb sich dann aber mit einem Trainingsvideo beim Casting-Department von Star Trek. Picard. Da er außerdem Krav Maga und Muay Thai praktizierte, erschien es nur natürlich, seine Rolle als Elnor in diese Richtung zu entwickeln. Die Körperlichkeit Evagoras führte dann auch zu rasanten, wenngleich bisweilen brutalen Actionszenen, die der sicherlich für das jüngere Publikum konzipierten Figur sehr gut zu Gesicht standen.

    Die nächsten Stars, die sich zum Cast gesellten, waren Alison Pill, Harry Treadaway, der derzeit in Die Chemie des Todes als forensischer Anthropologe David Hunter Erfolge feiert, sowie Isa Briones. Spannend ist, dass sich Paramount zu diesem Zeitpunkt immer noch bedeckt hielt, wenn es um die Frage der Rollen ging. Das mag unter anderem daran gelegen haben, dass die Figurenentwicklung sich zu einem dynamischen und langwierigen Prozess auswuchs. Es war zum Beispiel lange nicht klar, in welche Richtung der Writers Room mit Agnes Jurati gehen wollte. Akiva Goldsman und Alex Kurtzman sind indes große Fans von Alison Pill. Als die Aktrice dem Ensemble beitrat, begannen sie damit, den Charakter um die Schauspielerin herumzubauen. Für Kurtzman und Goldsman sind es vor allem jene Aspekte, die sie an der Wissenschaftlerin lieben, die in der Serie ihren Ex-Geliebten tötet und später sogar zu einer Borg-Queen wird.

    Last but not least soll der Castingprozess von Isa Briones nicht unerwähnt bleiben, die ab Staffel zwei leider kaum noch zum Tragen kam. Die heute 24-Jährige ist gelernte Theaterschauspielerin und Sängerin und stand bei ihrer Audition vor einer besonderen Herausforderung. Ihre Figur(en) wurde(n) als »Mädchen, die die Welt anders sehen« gekennzeichnet, eine Beschreibung, die aller Wahrscheinlichkeit nach auf Millionen Frauen weltweit zutrifft. Trotz dieser recht vagen Andeutungen gelang ihr ein brillantes Vorsprechen, von dem kurze Ausschnitte auf der bereits erwähnten Blu-ray Box zur ersten Staffel enthalten sind. Briones war übrigens das einzige Cast-Mitglied, mit dem Stewart schon während der Vorsprechen arbeitete. Der erfahrene Mime hatte explizit um die Möglichkeit gebeten, weil Dash bzw. Soji eine besondere Beziehung zu Picard haben würde und die Chemie zwischen den Schauspielern daher stimmen sollte. (vgl. Die zusammengewürfelte Crew, Blu-ray Box, Staffel 1)

    Der Weg zum Dreh

    Wenn man den Aussagen von Alex Kurtzman, Heather Kadin und anderen Glauben schenken darf, liefen die Vorbereitungen insgesamt wesentlich weniger chaotisch ab als noch bei Star Trek: Discovery. Auf der New York Comic Con berichtete Kurtzman Anfang Oktober 2018, dass man sich innerhalb des gesteckten Zeitrahmens befände und

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