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Ein Schuljahr in Australien: Gastschüler an einer australischen High School
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eBook214 Seiten1 Stunde

Ein Schuljahr in Australien: Gastschüler an einer australischen High School

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Über dieses E-Book

Dieses Buch begleitet potentielle Kandidaten eines Auslandsschuljahres auf dem langen Weg von der Bewerbung über den Schulaufenthalt in Australien und wieder zurück. Es gibt Schülern, Eltern und Lehrern Einblick in das australische Schulsystem, bietet umfassende Informationen zur Vorbereitung, Bewerbung und praktische Tipps zum täglichen Leben im Land.
SpracheDeutsch
HerausgeberMANA-Verlag
Erscheinungsdatum24. Feb. 2016
ISBN9783955030490
Ein Schuljahr in Australien: Gastschüler an einer australischen High School

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    Buchvorschau

    Ein Schuljahr in Australien - Horst Giesler

    1 | In Deutschland

    1.1 Ganz wichtig: Persönliche Vorbereitung und Voraussetzungen

    1.1.1 Die Entscheidung für Australien

    Über die Vorteile eines Schulaufenthaltes in Australien kann man sich in den Verkaufsprospekten der Veranstalter bestens informieren. Dort heißt es unter anderem: Persönlichkeitsreifung, Stärkung von Selbstständigkeit und Verantwortungsgefühl, Erweiterung des Horizonts, Verbesserung der englischen Sprachkenntnisse. Alles richtig.

    Dazu kommt, dass fast jedes größere Unternehmen heutzutage einen Auslandsaufenthalt bei Stellenausschreibungen als nahezu selbstverständlich voraussetzt.

    Ein Schuljahr in Australien ist nicht nur ein einschneidendes persönliches Erlebnis, es bietet zudem die aufregende Möglichkeit, in eine fremde und ferne Welt einzutauchen und das Beste aus der Situation zu machen. Trotz all dieser positiven „Begleiterscheinungen" sollte man sich darüber im Klaren sein, dass man sich für eine relativ lange Zeit einer ganz besonderen Situation aussetzt, der man gewachsen sein muss und für die man sich vor allem ganz bewusst entschieden haben sollte.

    Ist die Entscheidung für Australien gefallen, kommen eine aufwendige Vorbereitung, zahlreiche erlebnisreiche aber auch herausfordernde und unter Umständen anstrengende Monate in einem fremden Land auf einen zu. Man kommt in ein Land, dessen Sprache man nicht richtig beherrscht, man kennt nichts und niemanden – weder die Schule noch die Mitschüler und auch nicht seine neue „Familie". Das ist die Situation.

    Geld

    Die nicht gerade geringen Kosten sind ein zusätzlicher Grund, weshalb man sich seine Entscheidung für Australien nicht zu einfach machen sollte.

    Obwohl dieses Buch in erster Linie dazu geschrieben wurde, um möglichst viele Schüler von den zahlreichen positiven Aspekten eines Aufenthaltes in Australien zu überzeugen, ist es dennoch wichtig, sich auch über derartig unangenehme Dinge Gedanken zu machen. Denn eines sollte klar sein: Wer bis nach Australien fliegt und erst dann feststellt, dass er oder sie für einen Schuljahresaufenthalt nicht geeignet ist, der tut niemandem einen Gefallen, am allerwenigsten sich selbst.

    Damit der Traum von einem Schuljahr in Australien nicht zu einem Albtraum wird, sollte man sich unbedingt vorab mit seinen Eltern über einige Dinge ausführlich Gedanken machen. Heimweh und Einsamkeit können einen nämlich regelrecht krank machen.

    Das Gespräch mit den Eltern ist auch deshalb zu empfehlen, weil familieninterne Probleme bei der Planung nicht außer Acht gelassen werden sollten. Es ist durchaus keine Seltenheit, dass Eltern sich für ein Schuljahr im Ausland aussprechen, um ihr Kind vor familiären Problemen abzuschirmen, oder das Kind selbst sich dazu entschließt, um diesen Problemen zu entfliehen. Natürlich ist dies kein Allheilmittel bei Familienproblemen und auch bereits oft genug gescheitert.

    Während man aus England oder Frankreich relativ kurzfristig und schnell bei akuten Notfällen (z.B. Unfall, Krankheit) zu Hause vorbeischauen kann, ist dies im Gastland Australien nicht möglich. Kleinere und größere Probleme müssen vor Ort geregelt werden.

    Persönlichkeit

    Neben Toleranz und Anpassungsbereitschaft wird von den Bewerbern eine gewisse Selbstständigkeit und persönliche Reife erwartet.

    Dies alles klingt nicht besonders positiv, dennoch sind genau dies die Erfahrungen vieler Veranstalter.

    Dass die Anzahl der „Problemkinder dennoch relativ gering ist, hat auch damit zu tun, dass die meisten Anbieter bereits im Vorfeld bei der Auswahl „ihrer Schüler sehr professionell vorgehen. Beste Chancen in ein Programm aufgenommen zu werden, haben Schüler, denen man zutraut, eigenständige Entscheidungen zu treffen. Neben dieser Entscheidungsfreude sollte man auch keine Probleme damit haben auf fremde Menschen zuzugehen und mit Kritik an der eigenen Person umzugehen. Mit den drei „K" (kritikfähig, kommunikativ und kompromissbereit) im Gepäck sollte eigentlich jeder Gastschulaufenthalt gelingen.

    Einen guten Einstieg, um mit den eigenen Vorstellungen und Erwartungen an die Zeit in Australien ins Reine zu kommen und vielleicht auch unbewusst verdrängte Ängste offen zu legen, liefert die Beantwortung folgender Fragen:

    Wichtige Fragen

    Kann ich längere Zeit auf meine Familie und Freunde verzichten?

    Will ich wirklich mit Menschen zusammenleben, die u. U. einen total anderen Tagesrhythmus haben?

    Bin ich bereit in neue Freundschaften zu investieren?

    Bin ich wirklich anpassungsbereit und tolerant?

    Kenne ich meine Grenzen?

    Kann ich meine Wünsche und Vorstellungen verständlich machen und sie gegebenenfalls auch durchsetzen?

    Natürlich ist man auch hier erst nach dem Aufenthalt in Australien klüger, dennoch sollte man diese Fragen ohne große Einschränkungen mit einem „Ja" beantworten können. Sollte einer der hier angedeuteten Aspekte überhaupt nicht infrage kommen, tut man sich mit einem mehrmonatigen Schüleraustausch nicht unbedingt einen Gefallen.

    Konfliktfähigkeit

    Wer ins Ausland geht, muss mit Konflikten umgehen können.

    Und über noch etwas sollte man sich von vornherein im Klaren sein: Australien liegt tatsächlich am anderen Ende der Welt. Dies hat zur Folge, dass kein Freund oder Familienmitglied mal kurz vorbeischauen kann. Auch Kurzbesuche über Ostern oder Weihnachten sind wegen der damit verbundenen Flugkosten eher unwahrscheinlich. Im Klartext: Man wird sehr wahrscheinlich ein ganzes Schuljahr „allein" in Australien verbringen.

    Ein Jahr in einer fremden Familie zu leben, erfordert Mut und Charakterstärke. Denn Rückschläge und Tiefs kommen immer. Wer ins Ausland geht, muss mit Konflikten umgehen können. Je niedriger die Erwartungshaltung, desto besser die Aussichten auf einen gelungenen Aufenthalt.

    Bei der Entscheidungsfindung sollte man sich auch von bestimmten Trends freimachen, die in bestimmten Jahrgangsstufen oder Schulen angesagt sein können. Mit der Aussage „Ich gehe für ein Schuljahr nach Australien kann man schon einige Aufmerksamkeit hervorrufen und Mitschüler neidisch machen. An vielen Schulen ist es absolut „in, für ein Jahr ins Ausland zu gehen. Die Gefahr, dass einzelne Schüler von diesem Boom einfach mitgerissen werden, ohne sich über die Konsequenzen einer derartigen Entscheidung bewusst zu sein, ist durchaus nicht zu unterschätzen. Umso wichtiger ist es deshalb, Gefühle und Verstand sorgfältig zu trennen.

    Egal wie man auch an die Sache herangeht, eines sollte klar sein: Den klassischen Gastschüler, dem alles gelingen wird, gibt es nicht. Ob der Gastschulaufenthalt zum Erfolg wird, entscheidet sich erst vor Ort. Wem es jedoch als angenehme und reizvolle Herausforderung erscheint, sich in einer fremden Umgebung zu bewegen, der kann sich mit einem „Ja" für ein einmaliges Erlebnis entscheiden.

    1.1.2 Was sollte man sonst noch beachten, bevor man sich entscheidet?

    Was Eltern nicht vergessen sollten: Der Wunsch, nach Australien zu gehen, muss unbedingt von Ihrem Kind kommen. Versuchen Sie keinesfalls, Ihr Kind zu seinem Glück zu zwingen. Sprüche wie: „Ich wäre früher froh gewesen, wenn ich eine solche Chance gehabt hätte", sollte man sich schenken.

    Bitte beachten!

    Viele Anbieter empfehlen den Austausch nach Abschluss der 10. Klasse. Ihre Erfahrungen zeigen, dass jüngere Schüler nicht selten mit der Situation überfordert sind, während spätere Aufenthalte die Abitur- oder Ausbildungsphase stören können.

    Wenn möglich unbedingt mit »Ehemaligen« (Returnees) reden. Sie können oft von konkreten Erlebnissen berichten und damit wichtige Impulse für die eigene Vorbereitung liefern. Aber nicht vergessen: Jeder macht andere Erfahrungen!

    Erfahrungsgemäß schadet der Aufenthalt der schulischen Laufbahn zu Hause nicht. Die meisten Gastschüler zeigen nach ihrer Rückkehr sogar bessere Leistungen, da sie mit einer deutlich gesteigerten Motivation wieder an ihre alte Schule zurückkehren.

    Kaum etwas verurteilt einen Schulaufenthalt im Ausland so sicher zum Scheitern, wie wenn das Kind nach Australien fliegt, weil die Eltern es wollen.

    1.1.3 Sprachkenntnisse – Reicht mein Englisch?

    Natürlich werden einem die ersten Wochen in Australien leichter fallen, wenn man sich schon einigermaßen auf Englisch verständigen kann. Einige Organisationen verlangen von ihren Bewerbern den so genannten SLEP-Test (Secondary Level English Proficiency). In diesem Test werden mittels Multiple-Choice-Fragen das englische Hör- und Leseverständnis sowie Grammatikkenntnisse überprüft. Mit durchschnittlichem Schulenglisch sollte dies jedoch kein ganz so großes Problem darstellen.

    Dennoch wird die Kommunikation mit den neuen Bekannten gerade am Anfang ungewohnt sein. Reden mit Händen und Füßen wird eine große Rolle spielen. Dabei sollte man nicht alles auf die berühmte Goldwaage legen. Missverständnisse werden sich gerade am Anfang nicht vermeiden lassen. Sie gehören einfach dazu und sind nicht selten Ausgangspunkt für interessante Gespräche und Freundschaften.

    Sprache

    Mit Deutsch als Muttersprache fällt es einem relativ leicht, Englisch zu lernen. Es gibt zahlreiche sinnverwandte Worte und auch die grammatikalischen Strukturen ähneln sich.

    Da Australien ein klassisches Einwanderungsland ist, sind die Aussies einiges gewöhnt, was den Umgang mit der englischen Sprache anbelangt. Wie in vielen anderen Lebensbereichen auch ist das „Sich-Trauen" das Wichtigste bei dem Erlernen einer Fremdsprache.

    Gastschüler sind immer wieder überrascht, wie verständnisvoll

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