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Das Buch Satoshis: Die gesammelten Schriften des Bitcoin-Schöpfers
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eBook496 Seiten3 Stunden

Das Buch Satoshis: Die gesammelten Schriften des Bitcoin-Schöpfers

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Über dieses E-Book

Hast du, wie der Rest der Welt, über die Identität Satoshi Nakamotos, Bitcoins anonymem Schöpfer, spekuliert?
Als erste Kryptowährung der Welt ging Bitcoin 2009 online und hat seitdem unser Verständnis von Währungen und Geld revolutioniert. Ohne Unterstützung einer Regierung oder Zentralbank ist Bitcoin eine vollständig elektronische, virtuelle Währung, die auf fortschrittlichen Kryptographiesystemen beruht.
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Wie die Währung, die er kreierte, ist die Identität des Bitcoinschöpfers Satoshi Nakamoto virtuell und existiert nur online. Die Nakamoto-Persona, die ein Individuum oder eine Gruppe repräsentieren könnte, existiert ausschließlich in jenen Onlineveröffentlichungen, die Bitcoin in seinen frühen Tagen vorstellten und erklärten. Hier liegen nun zum ersten Mal professionell aufbereitet die zentralen Schriften vor, die Bitcoins Kreation nachzeichnen. Zu diesen gehören:

• Satoshi Nakamotos in chronologischer Reihenfolge aufgeführte E-Mails und Forenbeiträge
• Eine für Laien verständliche Erläuterung der Grundlagen Bitcoins
• Eine Beleuchtung des Potenzials der tiefgreifenden ökonomischen Implikationen Bitcoins
• Das bahnbrechende Whitepaper, mit dem alles begann

Das Buch Satoshis stellt eine bequeme Möglichkeit dar, jene Schriften, die Bitcoins Schöpfer über die zwei Jahre hinweg, die sein "öffentliches Leben konstituieren, verfasste… zumindest unter dem Namen Satoshi Nakamoto. Am 1. November 2009 mit der Veröffentlichung des bahnbrechenden Designdokuments, in welchem Bitcoin beschrieben wurde, beginnend endete diese öffentliche Existenz etwa zu der Zeit als PC World über eine mögliche Verbindung zwischen Bitcoin und WikiLeaks spekulierte. Gab es eine Beziehung zwischen Bitcoin und dieser für die Veröffentlichung klassifizierten Materials berüchtigt gewordenen Webseite? Mach Dir Dein eigenes Bild.
Nakamotos wahre Identität wird wohl niemals bekannt werden. Die hier reproduzierten Schriften sind wahrscheinlich alles, was die Welt jemals von ihm zu Konstruktion, Funktion und den theoretischen Grundlagen Bitcoins hören wird. Möchtest Du mehr über Bitcoin lernen? Schöpfe direkt aus der Quelle – den Schriften seines Schöpfers, Satoshi Nakamoto, selbst.

Phil Champagne ist der Geschäftsführer der Wren Investment Group LLC, einer Firma, die unter Beteiligungsfinanzierung durch ihre Finanzpartner in Immobilien investiert.
Seine Kenntnis der Österreichischen Schule der Nationalökonomie erlaubt es der Wren Investment Group LLC und ihren Partnern, Investitionen unter dem Gesichtspunkt stabilen Geldes zu tätigen. Phil hat einen Hintergrund in Computersoftware und einen Bachelor in Elektrotechnik von der Université de Sherbrooke in Kanada. Er begann sich 2012 für Bitcoin zu interessieren.

Für dieses wichtige Buch hat Phil Champagne die wichtigsten Beiträge Nakamotos aus den verschiedenen Internetforen, in welchen sie ursprünglich veröffentlich wurden, zusammengetragen und in chronologische Reihenfolge gebracht. Hierdurch entsteht eine logische Zeitreihe der von Satoshi Nakamotos Tastatur ausgehenden Evolution Bitcoins. Dieses Buch könnte also gewissermaßen als Bitcoins Autobiographie angesehen werden.
— Jeff Berwick, Gründer und Chefredakteur von The Dollar Vigilante
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum18. Apr. 2023
ISBN9789916697702
Das Buch Satoshis: Die gesammelten Schriften des Bitcoin-Schöpfers

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    Buchvorschau

    Das Buch Satoshis - Phil Champagne

    Über das Titelbild

    Urheber des Titelbildes ist R.M. Nunes¹. Das Foto wurde in der Cueva de las Manos (Höhle der Hände) in der Provinz Santa Cruz in Argentinien aufgenommen. Bei der Cueva de las Manos handelt es sich um eine Reihe von Höhlen, welche für die verschiedenen Malereien menschlicher Hände an ihren Wänden bekannt wurden. Die Malereien, von denen die ältesten etwa 13.000 Jahre und die jüngsten etwa 9.000 Jahre alt sind, wurden von mehreren Generationen dort hinterlassen.

    Ich habe es als Titelbild dieses Buches gewählt, weil es mir mehrere der Konzepte zu verkörpern scheint, die Bitcoin zugrunde liegen – viele Individuen, die sich beteiligen und zusammenarbeiten, um im Laufe der Zeit ein gemeinsames Ziel zu erreichen und dabei ihre eigene Individualität und Einzigartigkeit zu bewahren. Bitcoin unterscheidet sich von den Höhlenmalereien der Cueva de las Manos jedoch in seiner Größenordnung.

    Obwohl diese Gemälde von mehreren Generationen von Individuen über mehrere tausend Jahre hinweg geschaffen wurden, ist die Zahl dieser Künstler nicht mit den Millionen vergleichbar, die Bitcoin jetzt und in Zukunft nutzen werden. Außerdem sind die Nutzer von Bitcoin geografisch verstreut und arbeiten über ein dezentrales System zusammen. Während die Cueva de las Manos das Werk eines oder mehrerer Menschenstämme war, ist Bitcoin, das von jedermann genutzt und modifiziert werden kann, Nationalitäten gegenüber indifferent und hat das Potenzial, eine echte Weltwährung zu werden.


    https://stock.adobe.com/ee/contributor/204287572/r-m-nunes...↩︎

    Danksagungen

    Ich möchte den folgenden Personen für ihren Beitrag zu dieser Arbeit meine tiefe Anerkennung aussprechen:

    Dustin Trammell (dustintrammell.com) für die Weitergabe von E-Mails, die er mit Satoshi Nakamoto austauschte,

    Gavin Andrsen, leitender Entwickler des Bitcoin-Projekts, für seinen Beitrag zum Bitcoin-Projekt und für die Bereitstellung seines E-Mail-Verkehrs mit Satoshi Nakamoto,

    Jeff Berwick von DollarVigilante.com für das Schreiben des Vorworts und dafür, dass er ein Verfechter von Freiheit und Unabhängigkeit ist.

    Ich möchte meinem Sohn Samuel, meiner Tochter Vivianne und meiner Frau Marie Gagnon für ihre Unterstützung, ihr Fachwissen, ihre Hinweise und Beiträge danken. Zudem möchte ich mich bei allen bedanken, die mir bei der Zusammenstellung dieses Buches halfen, insbesondere bei Mary Graybeal, unserer Lektorin, die hervorragende Arbeit leistete, und bei John Reinhardt, der dieses großartige Design für das Buch entwarf.

    Und schließlich ein aufrichtiger Dank an Satoshi Nakamoto. Wie lange hätten wir ohne ihn warten müssen, bis ein so revolutionäres Konzept wie Bitcoin entdeckt und geteilt worden wäre?

    An wen sich

    dieses Buch richtet

    Dieses Buch enthält die meisten Schriften Satoshi Nakamotos, dem Erfinder Bitcoins, die in E-Mails und Forenbeiträgen im Laufe der etwas mehr als zwei Jahre veröffentlicht wurden, in denen Bitcoin ins Leben gerufen wurde und sich etablierte. Jeder, der sich für Bitcoin und insbesondere für die Gedankengänge seines Schöpfers interessiert, wird dieses Buch zu schätzen wissen. Sein Inhalt ist für jeden, der sich mit Computersoftware auskennt, leicht verständlich. Aber auch Wirtschaftswissenschaftler und Investoren ohne Informatikhintergrund könnten sich für Satoshis Schriften interessieren, da sie einige wirtschaftliche Konzepte betreffen. Je nach Hintergrund und Interesse könnten bestimmte Leser nur an bestimmten Kapiteln interessiert sein.

    Um den Lesern zu ermöglichen, den größtmöglichen Nutzen aus Satoshis Schriften zu ziehen, haben wir ein Kapitel mit dem Titel Wie und warum Bitcoin funktioniert eingefügt, das eine Einführung in die Schlüsselkonzepte Bitcoins und die grundlegenden Prinzipien, auf denen er basiert, bietet. Dies sollte dem Leser helfen, ein ausreichendes Verständnis zu erlangen, um den Großteil der folgenden Kapitel zu verstehen. Die Kapitel sind chronologisch geordnet, vom frühesten Beitrag, in welchem Satoshi die Grundgedanken Bitcoins vorstellt, bis zum letzten, der seinen Rückzug aus der Öffentlichkeit markiert.

    Ein Teil des Inhalts dieses Buches stammt aus verschiedenen Internetforen: p2pfoundation.ning.com, bitcointalk.org und dem Kryptographie-Mailarchiv. Auf der Website BookOfSatoshi.com findest Du einfache Verweise auf die URLs, die in diesem Buch aufgeführt sind. Sie sind dort nach Kapiteln aufgelistet.

    Vorwort

    Bitcoin hat alles verändert. Seine Bedeutung als Evolution des Geld- und Bankwesens kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Beachte, dass ich hier nicht das Wort Revolution verwende, weil ich Bitcoin als eine vollständige Evolution der anachronistischen Geld- und Bankensysteme betrachte, welche die Menschheit nun seit mindestens einhundert Jahren – per Anordnung durch ihre Regierungen – verwendet.

    Eines der größten Probleme, das Neulinge mit Bitcoin haben, besteht in seiner anscheinend geheimnisumwobenen Natur.

    Wie dieses wichtige Buch zeigt, ist das in keinster Weise der Fall. Auch wenn die wahre Identität von Satoshi Nakamoto vielleicht nie mit Sicherheit geklärt werden kann – auch wenn es Leute wie Dorian Nakamoto gibt, von dem die Massenmedien behaupten, er sei Satoshi –, so kennen wir doch die Grundlagen und den Entwurf Bitcoins von dessen frühesten Tagen an, und zwar in sehr ausführlichen historischen Details.

    Sehr ausführliche Gespräche zwischen führenden Kryptographie- und Softwareexperten fanden seit dem Tag statt, an welchem Bitcoin vorgestellt wurde... ein Tag, der in die Geschichte eingehen und möglicherweise von kommenden Generationen gefeiert werden wird: der 1. November 2008.

    Die ersten Worte, die Satoshi Nakamoto zur Ankündigung seiner weltverändernden Schöpfung veröffentlichte, waren beredt in ihrer Einfachheit: Ich habe an einem neuen elektronischen Geldsystem gearbeitet, das vollständig auf Peer-to-Peer-Basis arbeitet, ohne vertrauenswürdige Dritte.

    Dann veröffentlichte er einen Link zu einem Whitepaper, das er zu diesem Thema geschrieben hatte. Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte.

    Die Diskussionen, die öffentlich im Forum von bitcointalk.org stattfanden, dauerten bis zum 12. Dezember 2010 an. Danach tauchte Satoshi unter.

    Unter Bitcoinern sind diese Beiträge wohlbekannt, aber ein durchschnittlicher Mensch bräuchte viele Stunden, um sie alle zu durchforsten und zu verstehen. Für dieses Buch ist Phil Champagne alle Beiträge durchgegangen, hat die wichtigsten identifiziert... und sie in den für ihr Verständnis notwendigen Kontext gestellt. So entsteht eine direkt aus der Tastatur Satoshi Nakamotos hervorgehende logische Zeitreihe der Bitcoin-Entwicklung, welche man als Autobiografie Bitcoins bezeichnen könnte.

    Während ich dies im März 2014 schreibe, ist die Zukunft von Bitcoin ungewiss. Er könnte die Welt dramatisch verändern und uns vom Diktat der Zentralbanken und der gigantischen Regierungen, welche sich von ihrem Gratisgeld nähren, befreien. Oder er könnte durch eine Vielzahl möglicher Ereignisse in Rauch und Flammen aufgehen.

    Egal, was von hier aus passiert, die Auswirkungen Bitcoins sind absehbar. Sein Kernkonzept hat und wird weiterhin die Art und Weise verändern, wie wir über Verträge, Vertrauen und Transaktionen denken, egal was mit Bitcoin selbst passiert. Tausende von Anwendungen wurden bereits auf seiner Basis entwickelt, und diese haben Bitcoin über die Welt der Finanztransaktionen hinaus erweitert.

    Phil Champagne hat die Entstehung einer der wichtigsten technologischen Innovationen unserer Zeit in eine leicht lesbare Form gebracht... eine vollständig dezentralisierte Plattform zur Durchführung von Zahlungstransaktionen ohne die Notwendigkeit einer vertrauenswürdigen dritten Partei. In ihrer Bedeutung wird sie nur vom Internet selbst als Kommunikationsevolution übertroffen. Kapitel 2 gibt Lesern, die mit Bitcoin noch nicht vertraut sind, einen guten Überblick über die technologischen und philosophischen Grundlagen sowie die Funktionsweise des Systems.

    In Jahrzehnten werden viele auf diese Innovation zurückblicken, so wie wir heute auf das Internet oder die Gutenberg-Presse als epochale Momente der Zivilisationsgeschichte zurückblicken. Diese Sammlung von Satoshis Beiträgen und Korrespondenzen bildet eine logische Zeitlinie und wird eine der einfachsten Möglichkeiten für zukünftige Historiker sein, die Anfänge und die Entwicklung Bitcoins zu verstehen.

    Jeff Berwick,

    Chefredakteur, The Dollar Vigilante

    http://DollarVigilante.com

    Einführung

    W

    i

    r haben im Laufe der Menschheitsgeschichte viele erstaunliche technische Revolutionen erlebt. Die Gutenberg-Presse hat dazu beigetragen, Bücher der breiten Masse zugänglich zu machen. Der Telegraf ermöglichte eine krude, aber schnelle Kommunikation über große Entfernungen. In jüngerer Zeit haben PCs die Produktivität der Menschen enorm gesteigert und zur Entstehung des Internets, der digitalen Kommunikation und dem Aufkommen des Bürgerjournalismus geführt, da Fotos von Großereignissen über Smartphones, die selbst kleine Computer sind, fast augenblicklich auf Twitter und andere soziale Netzwerke hochgeladen werden. Bis vor kurzem blieb das Geldsystem jedoch von einem großen Durchbruch unberührt.

    Bitcoin wird von einer Software betrieben, deren Bauplan (Quellcode) jedermann frei zugänglich ist und sogar für den eigenen Gebrauch angepasst werden kann. Er läuft derzeit auf mehreren Computern, die über ein gemeinsames, von derselben Software definiertes Netzwerkprotokoll über das Internet verbunden sind. Innerhalb dieser Software und aufgrund dieser Software gibt es eine digitale Währung, die unter demselben Namen, Bitcoin, bekannt ist und mit BTC abgekürzt wird.

    Bitcoin, das sowohl eine virtuelle Währung als auch ein Zahlungssystem ist, stellt ein revolutionäres Konzept dar, dessen Bedeutung bei einer ersten Transaktion schnell deutlich wird. Ein Käufer, der einen Kauf in BTC tätigt, muss dem Händler nur die für den Kauf relevanten persönlichen Daten mitteilen, z. B. die Versand- oder E-Mail-Adresse, um zu bezahlen. Im Vergleich dazu muss der Käufer beim Kauf mit einer Kreditkarte so viele persönliche Daten angeben, dass ein Hacker oder ein unehrlicher Mitarbeiter damit betrügerische Einkäufe tätigen kann.

    Die Bedeutung von Bitcoin ist jedoch nicht auf die Einfachheit des Zahlungssystems beschränkt. Die Menge der Bitcoin-Währung wird durch die Software und das ihr zugrunde liegende Protokoll bestimmt. Es wird nur 21 Millionen Bitcoins geben, von denen bisher etwa 12 Millionen erzeugt wurden. Der letzte Bitcoin wird voraussichtlich um das Jahr 2140 herum geschaffen werden. Diese sehr spezifische, begrenzte Geldmenge hat zu vielen Kontroversen geführt, von denen einige mehr mit einem mangelnden Verständnis des Protokolls oder der Wirtschaft als mit der Software selbst zu tun haben. Obwohl 21 Millionen BTC bei einer Weltbevölkerung von 7 Milliarden Menschen unzureichend erscheinen mögen, ist die Bitcoin-Währung in hohem Maße teilbar. Die kleinste von der aktuellen Software erlaubte Stückelung ist 0,00000001 BTC (10-8 BTC), und wurde in Anlehnung an den mutmaßlichen Schöpfer der Software, Satoshi Nakamoto, als 1 Satoshi definiert. Ein einziger Bitcoin besteht also aus 100 Millionen Satoshis, so dass das maximale Angebot von 21 Millionen BTC 2,1 Quadrillionen Satoshis oder, wenn Du so willst, 2.100 Billionen Satoshis entspricht.

    Bitcoin wurde von einer anonymen Person (oder einer Gruppe von Personen) namens Satoshi Nakamoto geschaffen. Als Nakamoto seinen ersten öffentlichen Beitrag verfasste, in welchem er sein Bitcoin-Whitepaper ankündigte, war er nur ein weiterer anonymer Nutzer unter Millionen anderen, die in Internetforen posten. Seine neue Software befand sich damals noch in der Frühphase der Entwicklung, und Bitcoin war nur ein Experiment in seiner Anfangsphase. Die Interaktion mit Satoshi beschränkte sich auf den Austausch von E-Mails und war nur für eine kurze Zeit von etwas mehr als 2 Jahren möglich. Seitdem haben wir nichts mehr von ihm gehört. Zum Zeitpunkt seines letzten Beitrags stieg der Wert von Bitcoin sprunghaft an und die Medien begannen, Notiz von ihm zu nehmen. Gerade als Bitcoin in den Startlöchern zu stehen schien und ernsthaftes Interesse zu wecken begann, zog sich Satoshi Nakamoto aus der Öffentlichkeit zurück.

    Einige Jahre später ist Satoshi zu einer Art Kultfigur geworden, und sein Rückzug hat das Geheimnis, das ihn umgibt, nur noch vergrößert. Seine Identität ist für das Wohlergehen Bitcoins irrelevant, da der Code quelloffen (open source) ist und selbst in diesem Moment ständig aktualisiert und verbessert wird. Es wäre jedoch sicherlich interessant, die Denkweise der mysteriösen Person (oder Personengruppe) hinter dieser wunderbaren neuen Technologie zu verstehen.

    Satoshis zweijähriges öffentliches Leben, das sich mit der Entwicklung und Einführung von Bitcoin überschneidet, begann mit der Veröffentlichung seines Entwurfs Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System, das er am 1. November 2008 auf der Cryptography Mailing List bekannt gab. Zu diesem Zeitpunkt konnte dieses Dokument unter dem Domainnamen bitcoin.org heruntergeladen werden, der einige Monate zuvor, am 18. August 2008, über anonymousspeech.com registriert worden war. Am 9. November 2008 wurde das Bitcoin-Projekt auf SourceForge.net registriert und Anfang 2009 wurde der Genesis-Block erstellt. Stelle Dir, um den Genesis-Block zu verstehen, ein Buchführungsbuch vor, das sich selbst täglich neue Seiten (Blöcke) hinzufügt und eine Aufzeichnung aller jemals getätigten Bitcoin-Transaktionen enthält. Die allererste Seite dieses Buches wird als Genesis-Block bezeichnet, welcher im folgenden Kapitel näher erläutert wird. Satoshi fügte dieses interessante Zitat in den Genesis-Block ein und bezog sich damit auf die Bankenrettungen, die zu dieser Zeit stattfanden:

    Schatzkanzler am Rande einer zweiten Rettungsaktion für Banken

    The Times, 3. Januar 2009

    Bankenrettungen waren und sind immer noch äußerst unerwünschte Ereignisse, insbesondere für Libertäre, die unser politisches und ökologisches Umfeld mit folgendem Zitat karikierten: Privatisiere die Gewinne und sozialisiere die Verluste.

    Sechs Tage später, am 9. Januar 2009, veröffentlichte Nakamoto den Quellcode von Bitcoin Version 0.01 auf SourceForge.net. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels (März 2014) ist Bitcoin v. 0.8.6 die neueste Version.

    Satoshis letzter Beitrag wurde am 12. Dezember 2010 im bitcointalk.org-Forum veröffentlicht. Seine letzte bekannte Kommunikation ist eine private E-Mail, die er einige Monate später an Gavin Andresen, den derzeitigen Hauptentwickler des Bitcoin-Projekts, schickte.

    Unten siehst Du ein Diagramm der öffentlichen Handelsdaten von bitcoinmarket.com, der ersten Bitcoin-Börse, die heute nicht mehr aktiv ist. Wie man sehen kann, stieg der Wert eines Bitcoins in sehr kurzer Zeit von 10 Cent auf einen Dollar. Zum Zeitpunkt von Satoshis letztem Forenbeitrag lag der Kurs bei 25 Cent und näherte sich 30 Cent pro Bitcoin an.

    Abbildung 1 – Bitcoin-Kurs in USD

    Abbildung 1 – Bitcoin-Kurs in USD

    Dieses Buch ist eine Sammlung von Beiträgen und Schriften, die unter Satoshis Namen in verschiedenen Foren und im E-Mail-Verkehr veröffentlicht wurden. Ich habe mich entschieden, Beiträge technischer Natur auszuschließen, wie z.B. solche, die sich auf Kodierung, Software-Kompilierung und die detaillierte technische Funktionsweise der Bitcoin-Software beziehen. Du wirst feststellen, dass einige interessante Themen diskutiert werden; eines davon betrifft das Problem der byzantinischen Generäle, das bisher als unlösbar galt und die Herausforderung der Kommunikation in einer unzuverlässigen Umgebung beschreibt. Einige Kommentare Satoshis beziehen sich auf die Berichterstattung, die sich entwickelte, als Bitcoin begann, die Aufmerksamkeit der Medien auf sich zu ziehen. Ein solches Ereignis trat ein, als PayPal die Verarbeitung von Zahlungen an WikiLeaks einstellte, wobei es sich bei letzterer um eine journalistische Non-Profit-Organisation handelt, die sich der Veröffentlichung ausgewählter geheimer und klassifizierter Informationen widmet, die von anonymen Quellen zur Verfügung gestellt werden. In einem daraufhin in der Zeitschrift PC World veröffentlichten Artikel wurde spekuliert, wie WikiLeaks von Bitcoin profitieren könnte.

    Satoshis Post scheint darauf hinzuweisen, dass er sich nicht wohl dabei fühlte, dass Bitcoin diese Art von Aufmerksamkeit auf sich zog und nicht bereit für eine solche Beziehung war, zumindest noch nicht:

    Es wäre schön gewesen, diese Aufmerksamkeit in einem anderen

    Kontext zu bekommen. WikiLeaks hat in ein Wespennest gestochen,

    und der Schwarm kommt auf uns zu.

    Inwieweit dieses Ereignis seine Entscheidung, sich aus der Bitcoin-Entwicklung zurückzuziehen, beeinflusst hat, ist nicht bekannt, aber der Zeitpunkt ist, gelinde gesagt, interessant. Bezeichnenderweise wurde dieser Beitrag nur neunzehn Stunden vor seinem letzten Beitrag im Forum, der Ankündigung der Veröffentlichung von Bitcoin Version 0.3.19, geschrieben.

    Viele Journalisten und Forscher haben versucht, herauszufinden, wer sich hinter Satoshi Nakamoto verbergen könnte. Bislang wurden mindestens drei Versuche unternommen, ihn zu identifizieren. Typische Kandidaten waren bekannte Wissenschaftler auf dem Gebiet der Kryptographie, von denen keiner den wirklichen Namen Satoshi Nakamoto trägt.

    Alle haben sich als falsch erwiesen, und alle haben auch bestritten, Satoshi Nakamoto zu sein. Vor kurzem behauptete jedoch eine Zeitung, einen Kalifornier, einen Ingenieur mit dem tatsächlichen Namen Dorian Satoshi Nakamoto, als den Satoshi Nakamoto Bitcoins identifiziert zu haben. Dorian Nakamoto hat dies dementiert, und ich neige dazu, ihm zu glauben. Zum einen ist Dorian Nakamoto der englischen Sprache nicht ebenso mächtig, wie es der Satoshi Nakamoto Bitcoins seinen Schriften nach zu urteilen war oder ist. Was für dieses Buch in Bezug auf diese Episode am meisten ins Gewicht fällt, ist die Tatsache, dass sie Bitcoins Satoshi Nakamoto offenbar dazu veranlasste, sein Schweigen zu brechen und am Freitag, den 7. März 2014, folgende Nachricht im p2pfoundation-Forum zu veröffentlichen:

    Ich bin nicht Dorian Nakamoto.

    Wie Du im Buch sehen wirst, gingen Satoshis Antworten auf viele der am häufigsten zu Bitcoin gestellten Fragen und Kritikpunkte ein und sind immer noch aktuell. Ich vermute, dass, wenn er noch an der Entwicklung von Bitcoin beteiligt wäre und interviewt würde, die in diesem Buch enthaltenen Schriften die Art von Antworten, die Satoshi geben würde, widerspiegelten.

    Was auch immer letztendlich mit Bitcoin selbst geschieht, es ist unbestreitbar, dass die Software die Welt für ein neues Konzept geöffnet hat. Da es sich um einen offenen Quellcode handelt, konnte eine Vielzahl anderer digitaler Währungen die Szene betreten. Während die meisten von ihnen keine nennenswerten Innovationen darstellen – sie variieren lediglich die Anzahl der Münzen, die Geschwindigkeit der Transaktionsbestätigung (bei Bitcoin als Blockbildung bezeichnet) oder den Computerverschlüsselungsalgorithmus – werden derzeit einige neue entwickelt, die bedeutende neue Funktionen oder neue Konzepte beinhalten. Eines davon ist Truthcoin, das als vertrauensloser, dezentraler, zensursicherer, anreizkompatibler, skalierbarer Bitcoin-Vorhersagemarktplatz beschrieben wird. Ethereum (siehe ethereum.org) ist eine weitere digitale Währung, die es ihrem Schöpfer zufolge Nutzern ermöglichen wird, fortschrittliche Transaktionsarten, intelligente Verträge und dezentrale Anwendungen in die Blockchain (der öffentliche Ledger, also das große öffentliche Hauptbuch Bitcoins, das täglich an Größe zunimmt) einzuspeisen.

    Innovative Denker versuchen, einige der von Bitcoin eingeführten Konzepte für ein wirklich offenes Wahlsystem zu nutzen, bei welchem die Wähler sich vergewissern können, dass ihre Stimmen ordnungsgemäß gezählt wurden, und jederzeit die vollständige Auszählung der Stimmen einsehen können, wodurch Transparenz gewährleistet wird. Bitcoin hat also eindeutig eine neue technologische Revolution ausgelöst, die sich das Internet zunutze macht – eine weitere Innovation, die die Welt verändert hat.

    Für Anregungen und Korrekturen zu diesem Buch und seinem Inhalt bin ich sehr offen. Wenn Du private E-Mail-Korrespondenzen mit Satoshi hast, die Deiner Meinung nach veröffentlicht werden sollten, werde ich sie gerne in Betracht ziehen. Bitte zögere nicht, mich unter BookOfSatoshi@gmail.com zu kontaktieren.

    Wie und warum

    Bitcoin funktioniert

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    i

    tcoin ist als libertär beschrieben worden, aber nicht alle Libertären und Befürworter einer goldgedeckten Währung schätzen ihn, wobei einige ihn sogar verachten. Unserer Erfahrung nach werden einige grundlegende mit Bitcoin zusammenhängende Konzepte von solchen Menschen nicht gut verstanden. Um Bitcoin ganz zu verstehen, muss man wissen, wie er technisch und – was ebenso wichtig ist – warum er philosophisch funktioniert. Wie kann ein verteiltes System, das sich aus mehreren verschiedenen Gruppen zusammensetzt und von mehreren Individuen gleichzeitig verwaltet wird, seine Integrität bewahren und die von Garrett Hardin als Tragödie der Allmende bezeichnete Situation vermeiden? In letzterem ökonomischen Zustand verhalten sich Individuen, die unabhängig und rational ihrem Eigeninteresse nach handeln, entgegen den langfristigen Interessen der gesamten Gruppe, indem sie gemeinschaftliche Ressourcen erschöpfen. Ein typisches Beispiel wäre eine Gruppe von Landwirten, die sich mit ihrem Vieh eine gemeinsame Weide teilt. Es kann zu einer Übernutzung und Erschöpfung der gemeinsamen Ressource, der Weide, kommen, da es nicht im Eigeninteresse eines einzelnen Landwirts liegt, diese zu erhalten, indem er den Verbrauch seines Viehs auf der Weide einschränkt, weil er sich nicht darauf verlassen kann, dass dies nicht von den anderen Landwirten ausgenutzt würde.

    Beginnen wir mit einer Diskussion darüber, wie Bitcoin funktioniert. Um den größten Teil dieses Buches zu verstehen und zu würdigen, ist ein gewisses Grundverständnis der Schlüsselkonzepte Bitcoins erforderlich. Dieses Kapitel wird ein solches Grundverständnis vermitteln und mit einem Ausblick darauf schließen, warum sich Bitcoin als Zahlungssystem bislang als praktikable Lösung erwiesen hat. Um unsere Diskussion abzurunden, werden wir die wirtschaftlichen Auswirkungen Bitcoins erläutern.

    Folgende Konzepte bilden den Kern Bitcoins:

    Ein öffentlicher Ledger (Bitcoins Blockchain genannt). Im Grunde kannst Du die Blockchain als ein riesiges Kassenbuch verstehen, das öffentlich verfügbar ist, die Aufzeichnung aller Transaktionen, die je im Bitcoin-System getätigt wurden, enthält und dem ständig neue Seiten hinzugefügt werden.

    Ein kryptographischer Algorithmus namens asymmetrische Verschlüsselung, der für die Autorisierung von Transaktionen verwendet wird.

    Ein verteiltes Netzwerk von Computer-Knoten, ¹ allgemein auch als Miner² bekannt, die Bitcoin-Transaktionen verifizieren und validieren sowie den öffentlichen Ledger aktualisieren.

    Vertiefen wir uns nun in diese Konzepte.

    Bitcoins Blockchain:

    Öffentliche Buchführung

    Alle Teilnehmer des Bitcoin-Netzwerks teilen sich den öffentlichen Ledger, die Blockchain (Blockkette). Stell Dir ein riesiges Kassenbuch vor, in welchem auf jeder Seite eine Reihe von Transaktionen aufgelistet sind. Eine neue Seite mit den neuesten Bitcoin-Transaktionen, die von Zahlern aus der ganzen Welt verschickt wurden, wird etwa alle 10 Minuten hinzugefügt. Dieses gigantische Buch ist ständig im Internet für jeden verfügbar, der die Bitcoin-Software betreibt. Beachte, dass Software-Programme namens Bitcoin-Wallets auf Handys oder PCs laufen können und es dem Nutzer erlauben, Zahlungen über das Bitcoin-Netzwerk vorzunehmen.

    Im Zusammenhang mit Bitcoin werden die Seiten, die das Kassenbuch bilden, Blöcke genannt, weil sie Blöcke von Daten darstellen. Die Blockchain, die aus vielen einzelnen Blöcken besteht, wird immer länger und enthält alle Transaktionen, die seit dem Start im Januar 2009 über Bitcoin durchgeführt wurden.

    Eine Bitcoin-Transaktionsanfrage enthält Folgendes:

    Die Bitcoin-Adresse des Zahlers, welche das

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