Wohin der Wind uns weht
Von Sigfried Binder
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Über dieses E-Book
Er träumt davon, ein Held zu sein, macht aber eine bürgerliche Karriere und wird als Arzt erpresst. Er verwirklicht seine Kindheitsträume, schließt sich den entwurzelten Erpressern an und wird Vagabund. Er tingelt mit ihnen durch Länder, übersteht Gefahren und Abenteuer und findet erst als Mitvierziger zu sich und zu seinem Leben.
Sigfried Binder
Siegfried Binder studierte in Leipzig Jura, in Tübingen und Freiburg i.Br. Philosophie und Psychologie. In seinen Büchern erzählt er von den Realitäten des Lebens, von Angst, Schmerz, Freude und Begehren, die die Existenz des Menschen bestimmen und von den Ursachen und Bedingungen menschlichen Verhaltens.
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Buchvorschau
Wohin der Wind uns weht - Sigfried Binder
Du mußt an das Fatum
glauben - dazu kann die
Wissenschaft dich zwingen.
F.Nietzsche
Jede Bombe, die in der Nachbarschaft
explodierte, erschütterte den Luftschutzkeller. Die Wände schienen zu schwanken und der Boden bebte. Frauen schrien, Kinder weinten, Jugendliche zitterten. Die Alten schlossen mit ihrem Leben ab, beteten oder warteten geduldig auf den Tod. Sie kauerten im Halbdunkel, nur eine Funzel warf flackerndes Licht in den Raum. Die Menschen drückten sich voller Angst und Schrecken an die Wände und suchten Schutz. So auch Anna, die in der Finsternis einen Sohn geboren hatte. Ein Arzt, der vom Bombenangriff überrascht worden war und in diesem Keller sich schützen wollte, untersuchte das Baby. Er teilte der jungen Mutter mit, dass das Baby höchstens zwei oder drei Tage noch zu leben habe
„Der Junge ist gesund und kräftig. Aber er wird verhungern, weil Sie keine Milch haben. Länger hält er es nicht durch."
Anna stellte ihm gereizt die Frage:
„Wovon soll ich die Milch haben, wovon denn? Ich habe in den letzten Wochen nur von Suppe aus Wasser, etwas Mehl und Löwenzahn gelebt. Wovon denn?"
Der Arzt blickte irritiert auf den Boden, machte eine hilflose Geste und murmelte unverständlich:
„Ich habe nur meinen Befund gesagt.
Mehr nicht."
Anna weinte. Bauer Michel, der neben ihr im Bunker saß, hatte das kurze Gespräch mitgehört. Ihn erfasste Mitleid.
„Mädchen, nicht weinen. Für jede Situation gibt es eine Lösung. Wir haben zu Hause zu essen. Nicht viel, aber es reicht. Vor allem, auf dem Lande ist es vor Bomben relativ sicher. Ich habe eine Schwester, die vor Tagen ein Kind tot geboren hat. Meine Schwester hat Milch. Ihre Brüste sind gespannt und sie weint öfter deswegen vor Schmerzen. Ich kenne meine Schwester. Sie wird dein Kind ernähren. Fragen wir sie, sie wird einverstanden sein."
Anna kullerten Tränen übers Gesicht, als sie stockend sagte:
„Der Vater des Jungen ist im Krieg gefallen.
Soll mein Baby auch noch sterben? Das überlebe ich nicht. Ich danke Ihnen, danke, danke!"
Nach dem Bombenangriff folgte sie mit Kind und wenig Habe dem Bauern Michel zu Fuß vor die Stadt. Der Bauer schritt forsch voran, hielt den Knaben in seinen Armen und sprach mit ihm wie mit einem Erwachsenen.
„Die Zeit vergeht schnell, sie hat auch nichts anderes zu tun. Sie lässt uns Erfindungen, Verbrechen und Torheiten begehen, Glück, Freude, Erfolg und Niederlagen erfahren, Leben und Tod erleiden. Sie schaut unbeteiligt zu, sie ist neutral. So war es immer. Wir aber meinen, auf dem Zenit aller Zeiten zu stehen und begründen es mit dem Fortschritt und neuen Erkenntnissen und begreifen nicht, wie unverändert die Menschen sind. Ja, ihr Mächtigen, ihr befehlt, unsere Freiheit in Asien und unsere Demokratie in aller Welt zu verteidigen. Dazu diene der Krieg, die Menschenwürde zu wahren und verschweigt, den Profit der Konzerne zu vermehren. Aber ihr bringt Leid und Elend über die Menschen, wo ihr doch geschworen habt, Frieden und Wohlstand zu schaffen.
Ihr giert nach Macht und Profit, ich verfluche euch, fahrt in die Hölle und schmort dort abertausend Jahre."
Anna und der Bauer erreichten nach zwei Stunden den kleinen Bauernhof. Die Schwester des Bauern sah den apathischen Kleinen, bat, ihn füttern zu dürfen und legte ihn ohne Worte an ihre Brust. Der Bub trank gierig, rülpste kräftig und schlief ein. Ein Licht schien sich um die beiden Frauen zu legen. Sie schauten sich in die Augen und waren glücklich, was hieß, er wird überleben. Maria, so wurde die Schwester des Bauern Michel genannt, nahm das Kind als eigenes an. Nach vier Wochen stand Anna vor dem Standesbeamten. Der fragte, welchen Namen sie dem Kind gebe. Sie wählte Michel-Maria. Sechs Wochen später heiratete sie den Bauern Michel. Sie willigte aus Dankbarkeit in die Ehe ein, er aus Liebe zu ihr.
Der kleine Michel genoss die Gerechtigkeit auf unserer Erde. Er wurde älter, wuchs und entwickelte sich altersgerecht. Sein Verhältnis zur seiner Amme war innig. Sie liebkoste ihn, spielte mit ihm und schlief mit ihm. Der kleine Michel sprach sie mit Mummy an. Anna gebar zwei weitere Kinder von Michel, ihre Ehe blieb sorgenfrei.
Als Vierjähriger war Michel abends verschwunden. Mummy rief und suchte nach ihm, sie fand ihn nicht. Die Familie und die Nachbarn durchkämmten das Gehöft und die nähere Umgebung. Michel war wie von der Erde verschluckt. Mummy geriet in Panik. Die Polizei wurde alarmiert und fahndete vergebens in einen Umkreis von drei Kilometern.
Mummy