Die drei Ringe
Von Paul Keller
()
Über dieses E-Book
Mehr von Paul Keller lesen
Ferien vom Ich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFerien vom Ich: In den Tagen des Werdens + Die ersten Kurgäste + Sommerabend + Die "krummbeinige Medizin" + Lorelei + Abschiedsabend + Hochzeit und Ende Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie beliebtesten Weihnachtsromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWunder der Weihnacht: Die schönsten Geschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDorfjunge Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVergrabenes Gut Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie alte Krone: Ein Roman aus dem Spreewald Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie alte Krone Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie fünf Waldstädte: Ein Buch für Menschen, die jung sind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Geheimnis des Brunnens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie fünf Waldstädte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTitus und Timotheus und der Esel Bileam Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEveline Gedeon Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Heimat Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie vier Einsiedler Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Heimat: Roman aus den schlesischen Bergen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Niklasschiff • Der Guckkasten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBergkrach Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie alte Krone Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUlrichshof Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMarie Heinrich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWeihnachten mit den beliebtesten Büchern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Insel der Einsamen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIn deiner Kammer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Die drei Ringe
Ähnliche E-Books
Du bist unser Schutzengel: Mami 1864 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVaterlandslose Gesellen: Das erste Kriegsbuch eines Arbeiters Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeben wie Frosch in Frankreich: The late years Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHugo. Der unwerte Schatz: Erzählung einer Kindheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTraum von meinem Vater (eBook) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWem gehört der Mond? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Rattenprinzip Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Bruder ist mein Cousin: und andere Geschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGlücklich, wer vergisst: Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHerz, Schmerz und Gänsehaut: 36 Kurzgeschichten aus den 80er Jahren Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKüss die Hand, gute Nacht, die liebe Mutter soll gut schlafen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFayum und andere Erzählungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTödliches Monogramm: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKriegsbüchlein für unsere Kinder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKopflos Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas graue Haus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFräulein Bandit Eine Krimikomödie aus dem Budapest der 1930er-Jahre Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMemoiren einer Sozialistin Kampfjahre Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Nachtigall von Derbyshire Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTop 100 Witze: Schwarzer Humor Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Kurier Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMädchen aus gutem Hause: BSB_Roman einer Jugendliebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchöner sterben in Bembeltown: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMaigret und der faule Dieb Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeberkäs-Porno: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Münchner im Himmel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Regentrude Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Himmel und die Luft zum Atmen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Mittagsmörder (eBook) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Plotter: Ein Freiburg-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Klassiker für Sie
Demian Bewertung: 4 von 5 Sternen4/51984: Neuübersetzung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFaust. Der Tragödie erster Teil Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Verwandlung Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Brüder Karamasow Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Welt von Gestern. Erinnerungen eines Europäers Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Stolz und Vorurteil Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Franz Kafka - Gesammelte Werke Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Schuld und Sühne Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Antichrist Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKarl May: Winnetou 1-4 (Golden Deer Classics) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Idiot Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Brüder Karamasow Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Sternstunden der Menschheit: 14 historische Miniaturen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Saemtliche Werke von Franz Kafka (Illustrierte) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Traumdeutung Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Kleine Prinz: Aus dem Französischen von Tullio Aurelio Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSaemtliche Werke von Brüder Grimm (Illustrierte) Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Schuld und Sühne Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Erotik Bewertung: 2 von 5 Sternen2/5Anna Karenina Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Faust: Der Tragödie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJohann Wolfgang von Goethe: Sämtliche Werke (Golden Deer Classics) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKrieg und Frieden Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Edgar Allan Poe - Gesammelte Werke Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der große Gatsby Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWoyzeck: Drama Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Philosophie der Freiheit Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Fjodor Michailowitsch Dostojewski - Gesammelte Werke Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5
Rezensionen für Die drei Ringe
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Die drei Ringe - Paul Keller
19.
1. Teil.
Der Julitag verglüht so langsam, wie ein schweres Feuer ausgeht. Zur Veranda herauf, ob sie auch nach Osten gelegen ist, kommt immer noch kein kühler Hauch aus dem grossen Park. Die Frau Kommerzienrat, die im Lehnstuhl liegt, atmet mühsam. Wie soll jemand, der schwer am Herzen leidet, in solcher Luft bestehen?
Die Hände der Frau spielen nervös mit einem Buche. Einmal schlägt sie das Titelblatt auf. Da steht: „Todsünde! Ein Buch wider alle Mörder von Kindern, der geborenen wie der ungeborenen." —
Die Frau friert plötzlich. Die schmalen Schultern zucken; die unglücklichen Augen schauen hinunter nach dem hellen Park, ob ihr nicht von da Wärme komme.
Das Buch gleitet auf den Fussboden.
Eine rüstige, etwa vierzigjährige Dienerin erscheint mit einer Giesskanne.
„Gnädige Frau, darf ich jetzt die Blumen begiessen?"
„Ja. Und danach kommen Sie mal her zu mir, Frau Scholz!"
Die Frau begiesst eine Anzahl von Blumentöpfen; dann kommt sie heran.
„Gnädige Frau wünschen?"
„Setzen Sie sich auf den Stuhl neben mich, Frau Scholz. Erzählen Sie mir mal etwas von Ihrer Ehe."
„Ach Gott, gnädige Frau, von der Ehe armer Leute ist nicht viel zu erzählen. Er schindet sich, sie schindet sich; die Kinder wachsen halt so mit auf. Immer von der Hand in den Mund — das ist alles!"
„Wieviel Kinder haben Sie?"
„Fünf, gnädige Frau!"
„Und das war alles? Ich meine, es ist nie, was wir Frauen unter uns so nennen, ‚daneben‘ gegangen?"
Frau Scholz sagt erstaunt: „Nie. Ich war immer ganz gesund."
„Ja, und so selbst etwas getan, wieder befreit zu werden — ich meine, Sie hatten es doch schwer — Sie konnten sich doch keine weiteren Kinder wünschen —"
„Nie, gnädige Frau! Das hätt’ ich, Gott bewahr mich, nicht gewollt — und mein Mann auch nicht." Die Frau Kommerzienrat sagt mit leiser Stimme:
„Ja, ja, das ist freilich schön. — Wieviel verdient denn Ihr Mann am Tage? Er ist Dachdecker, wie ich hörte."
„Ja, Dachdecker. Im Sommer verdient er manchmal fünf Mark am Tage; aber im Winter ist halt keine Arbeit, höchstens, wenn einmal ein Sturm die Dächer sehr zerreisst."
„Haben Sie Freude an Ihren Kindern gehabt? „Wie’s bei Kindern geht, gnädige Frau — Freude und Sorge und Arbeit, halt so alles durcheinander. Hergeben tät ich keines. Der Kleinste wäre uns beinahe einmal gestorben. Da hat mein Mann geheult, und ich habe gepflegt. In solchen Krankheitsfällen taugen die Männer nichts. Na, der Junge ist jetzt schon acht Jahre. Und die beiden ältesten sind siebzehn und sechszehn und verdienen schon, sind uns schon zur Hälfte von der Tasche; sind brav, halt gerade, dass sie Zigaretten rauchen. Aber mein Mann sagt, ein bisschen was vom Leben wollen sie auch haben. Das Mädel ist dreizehn, dann der andere Junge elf. Ach, gnädige Frau, wenn das Mädel nächstes Jahr aus der Schule kommt und gnädige Frau wollten es als Dienstmädchen aufnehmen —
„Ich will schon gern ein Kind von einer so guten Frau und einem so braven Manne in mein Haus nehmen."
„Gnädige Frau —"
Die Frau Kommerzienrat wehrt einen Handkuss ab und sagt in plötzlicher Erregung: „Nein, nein, Frau Scholz, Sie sind ein viel besseres Weib als ich. — Gehen Sie! Schicken Sie Annemarie!"
Die Dienerin sieht die Herrin erschrocken an und eilt davon.
*
Da kommt Annemarie. Sie ist von guter Figur. Ihre Augen sind schön, aber umschattet; die dunkelblonden Haare umrahmen ein blasses, weiches Gesicht.
„Gnädige Frau sind doch nicht wieder unwohl?"
„Bin ich jemals wohl?"
Annemarie hebt das Buch auf, das am Fussboden liegt.
„O, wieder dieses Buch! Wenn gnädige Frau darin lesen, wird es allemal schlimmer. Der Arzt hat es schon dreimal verboten."
Die Frau lächelt müde.
„Der Arzt! Für mich ist es ganz gleichgültig, ob es überhaupt Ärzte auf der Welt gibt. Helfen kann mir keiner. Und das einzige, was mich noch interessiert, ist dieses Buch."
Annemarie sitzt beklommen da. Die Frau fragt: „Welches Datum haben wir heute?"
„Den 31. Juli."
„Den 31. Juli 1914! Wenn ich dieses Jahr noch sterbe, bin ich gerade 49 Jahre alt geworden