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Gott braucht Priester, damit sie Sein Herz verschenken und das ihrige dazu: 50 Jahre Priester P. Hadrian W. Koch OFM
Gott braucht Priester, damit sie Sein Herz verschenken und das ihrige dazu: 50 Jahre Priester P. Hadrian W. Koch OFM
Gott braucht Priester, damit sie Sein Herz verschenken und das ihrige dazu: 50 Jahre Priester P. Hadrian W. Koch OFM
eBook709 Seiten8 Stunden

Gott braucht Priester, damit sie Sein Herz verschenken und das ihrige dazu: 50 Jahre Priester P. Hadrian W. Koch OFM

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Über dieses E-Book

Der Franziskaner Pater Hadrian W. Koch OFM aus dem Kloster Kreuzburg in Großkrotzenburg (geboren am 28.10.1944 in Großenlüder als Willibald Koch) ist bekannt für seine große theologische und rhetorische Kompetenz und seine Sprachbrillanz. Er hat die Gabe, Menschen zu berühren und zu begeistern. Er ist eine besonders charismatische Persönlichkeit mit großem Geist und Humor und ein Vorbild franziskanischer Hingabe.
Anlässlich des 50jährigen Priesterjubiläums des Paters wurde dieses Buch herausgeben mit zahlreichen Predigten und weiteren Texten, die P. Hadrian für unterschiedlichste Anlässe schrieb, zum Vortrag im Rundfunk, in Printmedien, auf der Kanzel oder als Referent. Darüber hinaus enthält das Buch Grußworte zu seinem Jubiläum, zahlreiche Fotos, einen Lebenslauf und weitere Informationen über den Jubilar.

P. Hadrian ist Autor von Beiträgen in Printmedien, verschiedenen diözesanen Kirchenzeitungen, der Predigtzeitschrift `Gottes Wort im Kirchenjahr´ und er war bei der Deutschen Welle und im Deutschlandradio sowie im Hessischen Rundfunk zu hören. Weiterhin war er Redakteur der Zeitschriften `Bruder Franz´ und `Mit Franziskus unterwegs´ und ein gefragter Referent und Exerzitienleiter.
Viele Jahre war er als Internatsleiter und Religionslehrer am Franziskanergymnasium in Großkrotzenburg tätig.
Durch sein ausgeprägt analytisches, kritisches Denken und seinen Gestaltungswillen in Bezug auf die Herausforderungen in Gesellschaft und Kirche war er immer bereit, Verantwortung zu übernehmen. So war er lange Jahre Guardian des Konvents an der Kreuzburg, Teil der Provinzleitung der Thüringischen Franziskanerprovinz und nach der Wahl seiner Mitbrüder Provinzialminister. Hier übernahm er die Leitung der Franziskanerprovinz von der hl. Elisabeth in Fulda und gestaltete die Zusammenlegung der vier deutschen Franziskanerprovinzen mit.
Über Deutschland hinaus wirkte er als Generalvisitator und Generaldelegat, weiterhin übte er den Vorsitz des Franziskanischen Bildungswerkes und der Stiftung Franziskanische Bildung und Erziehung aus und war Teil des Leitungsteams Forum der Orden sowie Präsident des CCFMC (Franziskanisch-Missionarischer Fernkurs) Würzburg.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum11. Nov. 2022
ISBN9783756806430
Gott braucht Priester, damit sie Sein Herz verschenken und das ihrige dazu: 50 Jahre Priester P. Hadrian W. Koch OFM

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    Buchvorschau

    Gott braucht Priester, damit sie Sein Herz verschenken und das ihrige dazu - Books on Demand

    Einen besonderen Dank Herrn Dirk Pfeil

    Inhalt

    Vorwort

    Lebenslauf / Pressetext zum goldenen Jubiläum

    Predigten im Kontext der Priesterweihe 1972

    Grußworte zum Jubiläum

    Texte des Jubilars

    Predigten zu Feiertagen

    Fastenpredigten

    Heilige

    Zeitschrift „Gottes Wort im Kirchenjahr"

    Beiträge für die Kirchenzeitungen in den Bistümern Fulda, Limburg, Mainz und Speyer

    Zeitschrift „Wege mit Franziskus"

    Zeitschrift „FRANZISKANER"

    Hanauer Anzeiger „Sonntagsgedanken"

    Hessischer Rundfunk „Zuspruch am Morgen"

    Vorträge / Verschiedenes

    Vorwort

    Liebe Leserin; lieber Leser,

    zum vorliegenden Buch ein paar Zeilen. Pater Hadrian hat am 26.03.2022 sein 50. Priesterjubiläum feiern können. Das ist in diesen Zeiten der Kirche und auch der Welt nicht so ganz einfach. Das Priesterbild hat sich nicht nur verändert, es ist auch in Verruf gekommen. Dieses öffentlich verbreitete Bild wird den allermeisten Priestern nicht gerecht und degradiert in schmerzhafter Weise ihre Lebensentscheidung und konsequente Umsetzung, die durch den Dienst für Gott und die Menschen mit einer starken Zurücknahme ihrer eigenen Person verbunden ist. Um einen solchen Priester handelt es sich bei dem Jubilar, dem dieses Buch gewidmet ist. In Anerkennung seines Lebens, aber insbesondere der vergangenen 50 Jahre, in denen er sein ganzes Herz und das Herz Gottes, die unermessliche Liebe, verschenkt hat.

    Die „Feier" des Jubiläums ist als Rückschau gedacht und soll eine Begegnung sein mit allem, was dem Jubilar begegnet ist. So finden Sie einige Daten zu seinem Leben, gleichsam tabellarisch zusammengestellt. Die darauffolgenden Texte, Predigten im Kontext der Priesterweihe, lassen das Selbstverständnis des Priesters deutlich werden. Eine Einsicht in seine Tätigkeit als Priester und Lehrer und auch in die unterschiedlichen Beziehungen, wollen die Grußworte geben.

    Dann folgen zahlreiche Einblicke in seine fruchtbare Tätigkeit als Prediger und als Verkündiger der Frohen Botschaft im Hörfunk, in Printmedien und auf der Kanzel. Das gesprochene und das geschriebene Wort zählen zur Hauptbeschäftigung des Paters in den letzten 50 Jahren. Hier offenbaren sich seine Gedanken und Überzeugungen. Viele Jahre der Begegnungen mit ihm haben mir dies gezeigt.

    Es war für P. Hadrian nicht leicht, seine Zustimmung zum vorliegenden Buch zu geben. Es hat einiger Ermutigung bedurft und ich danke ihm, dass nun zahlreiche Texte zum Nachlesen zur Verfügung gestellt sind, die wertvolle Orientierung geben. Es sind Lehrtexte für das Leben, geschrieben von einem bedeutenden Geistesmann unserer Zeit.

    Nicole Klein

    Herausgeberin

    Bild: Eine Arbeit des Grafikers Horst Rudolph, Gladenbach

    Lebenslauf / Pressetext zum goldenen Jubiläum

    Pressemeldung zum 26. März 2022

    Vom Internatsschüler zum Provinzial

    Hadrian Koch feiert 50- jähriges Priesterjubiläum

    Großkrotzenburg.- Der letzte Provinzial der Thüringischen Provinz des Franziskanerordens und langjährige Guardian, Pater Hadrian (Willibald) Koch OFM (Großkrotzenburg), feiert am 26. März 2022 sein 50-jähriges Priesterjubiläum.

    Geboren 1944 in Großenlüder, besuchte Willibald Koch nach der Spätberufenenschule St. Ludwig in Hadamar das Auslandsgymnasium der Franziskaner von Fulda in Sittard/Watersleyde in Holland. Er machte 1966 dort das Abitur und trat, seiner Berufung folgend, in das Noviziat der Franziskaner in Bad Soden-Salmünster ein. Von 1966 bis 1972 studierte er Philosophie und Theologie an den Hochschulen der Franziskaner in Sigmaringen, Fulda, Münster und München. Bischof Dr. Adolf Bolte weihte ihn am 26. März 1972 zum Priester. Danach absolvierte er bis 1975 ein Zusatzstudium in den Fächern Pastoraltheologie und Religionspädagogik an der Universität Freiburg; nebenbei erteilte er Religionsunterricht. 1976 ging er am Institut der Orden in Frankfurt einer Referententätigkeit nach. Ab 1977 wirkte Pater Hadrian als Internatsleiter und Religionslehrer am Franziskanergymnasium Kreuzburg in Großkrotzenburg, wo er bis 2007 tätig war. Hier unterrichtete er mit großem Enthusiasmus und wirkte auch als Seelsorger für seine Schülerinnen und Schüler. Daneben war er Redakteur der Zeitschriften „Bruder Franz und „Mit Franziskus unterwegs und nebenamtlicher Religionslehrer für die Sekundarstufe II an der Hohen Landesschule und an der Lindenauschule in Hanau. Von 1988 bis 2000 war er Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Männerorden im Bistum Fulda und von 1996-2003 Mitglied des Leitungsteams des Forums der Orden. Von 1985 bis 1995, von 1997 bis 2007 und von 2010 bis 2013 war Pater Hadrian Guardian des Franziskanerklosters in Großkrotzenburg. In dieser Zeit weiterhin auch Mitglied der Provinzleitung der Thüringischen Franziskanerprinz der hl. Elisabeth in Fulda: von 1991 bis 1998 als Definitor, von 1998 bis 2007 als Provinzvikar. Von 1996 bis 2007 auch Sekretär der Mitteleuropäischen Provinzialenkonferenz der Franziskaner und von 2000 – 2002 Generalvisitator und Generaldelegat für die Ordensprovinzen Tyrolia (Innsbruck) und Bauzania (Bozen). In den Jahren 2003/2004 übernahm er die Aufgabe des Pfarradministrators der Kath. Pfarrei St. Laurentius in Großkrotzenburg und gleichzeitig die des Generalvisitators der Bayerischen Franziskanerprovinz (Bavaria). Ab 2003 war er Mitglied im Kooperationsrat der 4 deutschen Franziskanerprovinzen. 2007 wurde P. Hadrian Koch von seinen Mitbrüdern zum Provinzialminister gewählt und übernahm fortan die Ordensleitung der Franziskanerprovinz von der hl. Elisabeth in Fulda bis zur Vereinigung der vier deutschen Franziskanerprovinzen am 1. Juli 2010. Zudem übte Pater Hadrian den Vorsitz des Franziskanischen Bildungswerkes und der Stiftung Franziskanische Bildung und Erziehung aus und war Gesellschafter des Franziskanergymnasiums Kreuzburg gGmbH. Darüber hinaus hat er eine fruchtbare Tätigkeit als Autor verschiedener diözesaner Kirchenzeitungen sowie der Predigtzeitschrift „Gottes Wort im Kirchenjahr" entfaltet und war sowohl bei der Deutschen Welle und beim Deutschlandradio als auch beim Hessischen Rundfunk in kirchlichen Hörfunksendungen zu hören. Ab 2012 hat er die Funktion des Präsidenten des CCFMC in Würzburg übernommen und zahlreiche Exerzitien und Einkehrtage durchgeführt. Pater Hadrian W. Koch lebt seit 45 Jahren im Konvent in Großkrotzenburg. Seit er im Jahr 2018 einen Schlaganfall erlitt, hat er sich von der Mehrzahl seiner Aufgaben und Funktionen zurückgezogen.

    „Bewahre, was dir anvertraut ist! Der Geist Gottes, der in uns lebt, wird dir die Kraft dazu geben." – so lautete der selbstgewählte Primizspruch des Paters zu seiner Priesterweihe. In dem darauffolgenden halben Jahrhundert war dies stets spürbar, wenn er aus seinem tiefen Glauben heraus in der Kraft und Liebe Gottes sich ganz an die Menschen verschenkt hat und bei ihnen war in allen Lebenslagen, in Freude und Leid, von deren Geburt bis zum Tod. Immer mit in seinem Herzen ganz und gar verankerter Demut; in Erdverbundenheit, Humanität, Menschlichkeit. Er hat den Menschen mit großer Achtsamkeit das Evangelium erschlossen und eine Perspektive weit über das irdische Leben hinaus gegeben. P. Hadrian ist für seine besonders charismatische Persönlichkeit mit großem Geist und Humor bekannt und als ein beeindruckender Redner und Vorbild franziskanischer Hingabe.

    P. Hadrian 1946 und darauffolgende Jahre

    © Wiesendanger

    Predigten im Kontext der Priesterweihe 1972

    Predigt von P. Hadrian am 06.04.1972 zu Joh 12, 44-50 in Senden, Klarissenkloster (zwischen Weihe und Primiz), in dem Cousine Sr. Klara als Nonne lebte

    Es geht nicht um mich – es geht um den Vater, sagt Jesus. Es geht nicht um mich – es geht um den Vater, so sage auch ich.

    Seltsamer Gedanke – komisch. Es geht nicht um mich und trotzdem geht es nicht ohne mich – oder es geht daneben. Diese Erfahrung macht jeder, der sich mit Christus, mit Gott einlässt. Das heißt, Vertrauen. Seine Karte auf Gott setzen – glauben. Für Sie und für mich. Glauben im Evangelium heißt: heraus aus dem Schneckenhaus der Eigensucht, heißt, sich dem größeren Du Gottes zu öffnen, heißt: den Nächsten lieben um Gottes Willen.

    Durch die Liebe kommt Licht in die Welt, wird das Dunkel aufgerissen. Das Dunkel der Seele und das Dunkel der menschlichen Berechnung. Licht: wir verbreiten Freude, Frieden, Gerechtigkeit. Es geht nicht mehr um uns – es geht um den anderen, es geht um den Vater.

    Es geht nicht ohne mich, dazu bin ich viel zu wichtig. Jesus hat nicht gescheut, jeden einzelnen zu erlösen, ohne die Freiheit aufzuheben. Wenn wir nicht Licht sein wollen, dann geht es daneben. Dann wird es dunkel um uns, dann wird es dunkel in uns. Dann haben wir uns bereits gerichtet. Wer sich aber einlässt auf Gott, wer gehorsam gegen den Ruf Gottes lebt, wird heilsbedeutend für andere. So war es bei Jesus, so ist es auch bei denen, die in seiner Nachfolge stehen.

    Sie werden denken: schön und gut, aber wo ist das konkret greifbar, wo konkret zu verwirklichen? Hier und jetzt, für Alt und Jung. Denn das Wort Christi schafft keine Unterschiede, das Wort will die Einheit. So sind wir eine Einheit im Glauben. Wir sind – und das ist wichtig- in einer Zeit, in der die Einheit auseinanderfällt, Sie in Ihrem Leben – in der Nachfolge Christi – leben für andere – ist heilsbedeutsam. Ich in meinem Leben – eine andere Art der Nachfolge – auch bedeutsam. Das macht uns wichtig: die Größe unserer Berufung. Und das macht uns wieder zum Mittel, d. h. es weist von uns weg, auf Gott, denn er ist es, der beruft. So ist Christentum verstehbar, so ist Christenleben verstehbar. So ist Ordensleben verstehbar. Und so ist auch das Amt des Priesters einzuordnen: wir sind nicht Herren eures Glaubens, sondern Diener eurer Freude. Nicht Herren, sondern Diener. Deshalb hat uns der Gehorsam Christi erlöst, weil es Dienst war. Nicht Herren, sondern Diener, deshalb ist Franziskus so begeisternd, weil er nichts für sich, sondern alles für andere war. Nicht Herr, sondern Diener. Deshalb gibt es den Priester nicht für sich selbst, sondern für andere. Er ist beauftragt, das `IN CHRISTUS SEIN` zu verkünden und darzustellen. Dieser Auftrag lässt mich zittern, denn ich weiß, dass ich ein schwacher Mensch bin. Die Verheißung, dass Gott „ja" zu mir gesagt hat, gibt mir Mut, alle Zweifel und Ängste zu überwinden.

    Das Wort Christi lässt uns die Welt hassen, nicht weil sie schlecht ist, hassen heißt hier: nicht zufrieden sein mit dem was ist – die Welt soll verändert werden, soll erlöst werden. Lasst uns die Welt lieben, denn die Welt ist es wert, dass sie verändert und erlöst wird. Das ist Auftrag und Sendung für Sie an Ihrem Platz mit Ihren Kräften, für uns an unserem Platz mit unseren Kräften. Daraus sehen Sie bereits, dass die Aufgabe viel zu groß ist, viel zu bedeutsam, als dass wir uns in den Mittelpunkt rücken dürften. Denn wenn wir alles getan haben – aus Liebe – dann haben wir unsere Pflicht getan. Die Pflicht des vollen Menschseins.

    Zwei Dinge bewegen mich in diesem Augenblick: einmal der Dank gegen Gott, der mich bis hierhergeführt hat, der Dank aber auch für Ihr Gebet und Opfer aus Liebe und die Bitte an Gott, dass er mich im Glauben bewahre. Und an Sie, dass Sie mich stärken auf meinem Weg. Wer sich abhängig weiß, wird immer von sich selbst weg verweisen auf den Vater hin. Wer sich abhängig weiß, wird im Gehorsam bleiben, der die Welt erlöst. Wer sich so abhängig weiß, kennt seine Größe im Gefüge des Ganzen und kennt die Gefahr der Untreue. Die Hoffnung, dass Christus nicht richtet, sondern rettet, gibt uns den Mut, zu sagen: hier bin ich, sende mich.

    Predigt von P. Hadrian am 09.04.1972 im Klarissenkloster in Senden

    „Voll Freude und Dankbarkeit – so habe ich es auf meine Primizanzeige geschrieben. Und dabei soll es bleiben. Genauso passend hätte ich schreiben können: „Mit Furcht und Zittern, denn auch das zählt zur Stimmung dessen, der sich mit Gott einlässt. Ich danke, weil Gott sich über mich erbarmt hat: Er hat mir gute Eltern geschenkt, ich durfte ich gläubiger Umgebung groß werden. Er hat mich den Weg zum Orden des hl. Franziskus gehen lassen und hat mir nun durch die Kirche das Priesteramt übertragen.

    Freude und Dank, dass sich Gott über mich erbarmt hat. Furcht und Zittern, weil ich ein zerbrechliches Gefäß bin, wie Paulus schreibt: zerbrechlich weil menschlich, zerbrechlich weil schwach. Doch auch hier voll Zuversicht, weil Gott mir Brüder gegeben hat, die diesen Weg mit mir gehen. Deshalb verliere ich nicht den Mut und rede, weil ich auf Gottes Macht vertraue, so sagt Paulus und so will auch ich sagen.

    Und noch eins: ich tue alles euretwegen, denn nicht für mich bin ich Priester, sondern für die Menschen. So habe ich bei meiner Profess versprochen, frei zu sein für die Menschen, die mich brauchen und beten Sie dafür, dass ich diese Freiheit behalte. In einer Zeit, in der nicht mehr alles selbstverständlich ist, sollten wir uns ins Bewusstsein rufen, dass wir zusammen gehören. Nicht nur heute, sondern auch dann, wenn es uns schwer wird. Dann wird es gut sein zu wissen, dass man nicht allein ist. Darum bitte ich Sie alle und deshalb danke ich Gott, dass es Sie alle gibt.

    Grußworte zum Jubiläum

    Der Bischof em. Algermissen von Fulda Fulda, 18. März 2022

    Lieber Pater Hadrian,

    zu Ihrem Goldenen Priesterjubiläum möchte ich mich unter all die Gratulanten einreihen und Ihnen vor allem anderen Gottes Segen sowie für den weiteren priesterlichen Weg das tiefe Vertrauen auf Seine führende Begleitung wünschen, wie es in der Zusage des Mose an Josua in Dtn 46,4 so tröstlich zur Sprache kommt.

    Meine Gratulation verbinde ich ausdrücklich mit dem Dank für Ihr ebenso treues und authentisches wie kompetentes priesterliches Leben. Für all das, was Sie über die Jahre und Jahrzehnte für die Menschen im Bistum Fulda überzeugend im franziskanischen Geist getan haben, sage ich „Vergelt´s Gott!"

    Am 26. März, Ihrem Weihetag, dürfen Sie meines besonderen Mementos sicher sein.

    Oremus pro invicem.

    Pax et bonum

    Ihr +Heinz Josef

    Lieber Hadrian,

    Du feierst Dein 50jähriges Priesterjubiläum. Dazu möchte ich Dir sehr herzlich gratulieren. Dabei gehen meinen Gedanken zurück auf die vielen Augenblicke, in denen sich unsere Lebenswege gekreuzt haben und ich Dir begegnet bin bzw. mit Dir zusammen war. Daraus ergibt sich natürlich keine Würdigung eines halben Jahrhunderts als Priester und Seelsorger. Ich will hier auch keine Laudatio halten. Das kann ich gar nicht. Lehrer sein und Schule zum Beispiel, das waren für Dich ganz wichtige Themen, aber da habe ich Dich nie erlebt. Mir kommen einfach spontan einige Erinnerungen an Begegnungen mit Dir, an die ich gerne zurück denke und für die ich Dir dankbar bin.

    Das erste, was mir einfällt, sind Deine geistreichen „Randbemerkungen", die ich immer sehr erfrischend fand. Dass Du wirklich ein Meister des Wortes bist, zeigen natürlich vor allem Deine Predigten, Radioansprachen und das, was Du geschrieben hast. Dein Jahrzehnte währender Einsatz für eine gemeinsame franziskanische Zeitschrift wäre tatsächlich eine eigene Laudatio wert. Aber diese Sprachfreude zeigt sich gerade auch in Deinen wirklich witzigen Kommentaren, spritzigen Aperçus und treffenden Bonmots, die eine Situation überraschend auf den Punkt bringen konnten, mit Humor gewürzt oder auch mit Ironie, aber nie verletzend. Das ist schon eine Kunst! Du glaubst nicht, wie oft Du mir in den Sinn kommst, wenn mir in bestimmten Situationen wieder Sprüche von Dir einfallen, die mich noch nach Jahren oder sogar Jahrzehnten zum Schmunzeln oder gar zum Lachen bringen.

    Besonders habe ich dann an Dir immer Deine innere Weite geschätzt, den Blick für große Linien und Zusammenhänge, gegen alles Kleinkarierte, Enge und Ängstliche. Auch das war wohltuend erfrischend. Ich denke da z.B. an so manches Rekreationsgespräch im Pferdestall. Oder ich erinnere mich an die Zeit so Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre, vor mehr als drei Jahrzehnten – wenn Du da von interfranziskanischen Begegnungen berichtet hast oder etwa von Deinem Engagement im Forum der Orden, dann war das für mich als Student oder Ganz-Neu-Priester oft sehr faszinierend. Es hat etwas von Freiheit und Leichtigkeit ausgestrahlt, Freude am Experimentieren vermittelt und Lust auf neue und ungewohnte Wege gemacht. Ob das damals auch für Dich wirklich so war, weiß ich nicht, aber ich habe das so empfunden, und der Eindruck ist bis heute geblieben, gerade wenn ich auf die augenblicklichen Erstarrungen in der Kirche und der Ordenslandschaft schaue.

    Völlig neue und auch überraschende Seiten habe ich dann an Dir entdeckt, als Du Provinzial wurdest, sozusagen in einem historischen Moment, der letzte der alten Thuringia. Mit welcher Zuwendung Du Dich da um einzelne Brüder gesorgt hast, wie Du Dich um sie gekümmert hast mit einem Blick für ihre konkrete Situation, um die vielen Kleinigkeiten, die so oft unseren Alltag bestimmen, ohne Dich jedoch im Kleinklein zu verheddern, das hat mir nochmals einen ganz anderen Blick auf Dich eröffnet. Und dazu gehört dann zum Beispiel auch eine Brotzeit an einem lauen Sommerabend unter einer großen Linde im gleichnamigen Gasthof in Bimbach, zu der Du mich einmal eingeladen hattest.

    Lieber Hadrian, die letzten Jahre Deines so reichen, erfüllten und fruchtbaren Lebens sind stiller geworden. Das ist sicher nicht nur dem zunehmenden Alter geschuldet, sondern auch den vielen Veränderungen gerade in Kirche und Provinz, die sich ja gerade an der Kreuzburg spiegeln und die auch ich massiv erlebe. Zu Deinem Goldenen Priesterjubiläum sage ich Dir Danke für vieles, was ich mit Dir verbinde und was mir gut getan und geholfen hat. Als Noch-Provinzial danke ich Dir herzlich für alles, was Du für unsere Provinz und uns Brüder in Deutschland getan hast. „Das Franziskanische neu denken", das war ja auch so eine gekonnte Formulierung von Dir. Und ich wünsche Dir, dass Du Dir selbst, trotz aller Mühen, den Blick der Dankbarkeit bewahrst für das, was Dir geschenkt wurde und was Du für andere tun konntest.

    P. Dr. Cornelius Bohl, Provinzialminister Deutsche Franziskanerprovinz

    Lieber Hadrian,

    heute feierst du dein 50jähriges Priesterjubiläum. So lange kennen wir uns noch nicht; wie auch, wenn der Tag deiner Priesterweihe schon vor meiner Geburt lag.

    Aber ich durfte dich in vielen späteren Jahren kennenlernen, als Priester und als Freund.

    Du hast zu deiner Primiz diesen Spruch gewählt: „Bewahre, was dir anvertraut ist! Der Geist Gottes, der in uns lebt, wird dir die Kraft dazu geben."

    Dass du dich hiervon immer hast leiten lassen, ist für mich überall spürbar. Die große Verantwortung des Dienstes als Priester an den Menschen hast du immer getragen aus großer Liebe und tiefem Glauben und Vertrauen heraus – nicht aus christlicher Pflichterfüllung.

    Du hast immer den Selbstbezug in besonderem Maße gescheut und sehr viel im Verborgenen gewirkt. Dafür wirst du nicht nur geehrt, sondern auch missverstanden, weil du dich selbst nicht erklärst und nicht hervorstellst. Stattdessen dienst, echte Demut lebst und dich manchmal so klein machst, dass ich dir sagen will, welche Größe du hast.

    Du gibst aus Achtung und Respekt vor dem anderen nie ungefragt einen Rat, du beanspruchst bedingungslos nichts für dich, weder Materie noch Beziehung. Damit zeigst du eine für mich einzigartige Selbstlosigkeit, die aus Dankbarkeit und tiefem Vertrauen in Gottes Führung resultiert.

    Deine persönliche Zurückhaltung wandelte sich beim Schreiben von Predigten dagegen in große Energie von Begeisterung, Überzeugung und Berufung. Dies spricht aus deinen Texten, aus denen auch deine Liebe zur Sprache deutlich wird und deine einzigartige Fähigkeit zum großen Ausdruck in Wort und Schrift, durch die du so viele Menschen berührt und bewegt und ihnen mit großem Geist die Schrift erschlossen hast.

    Deine Schüler hast du aufgefordert, ihren Verstand zu benutzen, eigene Gedanken und Meinung zu bilden und sich kritisch auseinanderzusetzen. Denn darin, so deine Überzeugung, liegt eine Verantwortung des Menschen. Man sieht es in der heutigen Zeit mehr denn je, wie richtig und wichtig das ist: kritisches Hinterfragen, differenzierte Betrachtung, keine voreilige Wertung, Austausch mit anderen. So ist dir ein kontroverser Austausch immer lieber, als stumme Zustimmung, ein inhaltloses JA oder so gezeigte Gleichgültigkeit.

    Was dich in all deinem Wirken ausmacht, ob in Schule, in der Kirche, oder an sonstigem Ort, ist deine Liebe in jedem Tun. Ein achtsamer, respektvoller und behutsamer Umgang mit Menschen, der Liturgie und allen Dingen. In jedem Gottesdienst ist deine ganze Hingabe, Ehrfurcht und Liebe durch deine besondere Achtsamkeit in jedem Moment spürbar. Du wählst jedes Wort ganz bewusst. Mit Menschen gehst du behutsam um, schenkst ihnen Freiheit, Weite und gleichzeitig Nähe, Respekt, Aufmerksamkeit, Wertschätzung und Annahme (hier kannst du schon mal vor große Herausforderung gestellt werden, wenn mein Temperament beim Autofahren mit mir durchgeht). Dein Verhalten im Alltag beeindruckt mich auch immer wieder aufs Neue, wenn du z. B. einen 40 Jahre alten Pullover zum 5. Mal flickst, wenn du im wahrsten Sinne des Wortes deinen letzten Strumpf verschenkst, wenn du immer zuerst geduldig den alten, harten Kuchen isst, bevor du dich von dem frisch gebackenen verführen lässt. Wie du zeigst, welchen Wert du auf Nachhaltigkeit und das Wertschätzen von Dingen legst, indem du nicht weg wirfst, sondern immer reparierst und den Bedarf schon lange siehst, bevor andere ihn wahrnehmen.

    Zwei Dinge möchte ich noch erwähnen, bevor der Text zu lang gerät: dass du immer da bist und deinen großartigen Humor. Immer hast du ein offenes Ohr, immer warst und bist du da, wenn ich oder andere Hilfe brauchten. Und immer hat man mit dir unglaublich viel zu lachen. Hier liegt ein besonderes Talent von dir – dein großer Humor ist eine deiner herausragenden Eigenschaften. Selbst jetzt in deiner belastenden gesundheitlichen Situation vergeht kein Tag, an dem nicht dein Bauch vor lauter Kichern verräterisch hoch und runter wippt und du nicht einen anderen Menschen zum herzhaften Lachen gebracht hast.

    Lieber Hadrian, du bist in meinem Leben der größte Lehrer, Vorbild und Freund. Dafür möchte ich dir von ganzem Herzen DANKE sagen.

    Deine Nicole

    Lieber Hadrian,

    es muss wohl im August 1988 gewesen sein, dass ich Dich erstmalig im Unterricht der Klasse 11 als Lehrer erleben durfte. Kennengelernt hatte ich Dich schon früher. In der Projektwoche der 10. Klasse habe ich ein paar Tage „Leben im Kloster" verbracht und dabei auch mit Dir persönlich gesprochen.

    Die drei Oberstufenjahre bis Mai 1991 verbrachte ich in deinem Reli-Kurs. Dein Religionsunterricht zeigte mir erstmals, dass die Beschäftigung mit Religion einer inneren Logik und Struktur folgt, die den Verstand einbindet und damit auch dem Geist befriedigende Antworten anbieten kann. Das war eine Erfahrung, die mir aus den Unterrichtsjahren zuvor fremd war. Wenn ich meine Ablösung von einem kindlichen Glauben heute zeitlich verorten sollte, würde ich deine drei Jahre Unterricht als die Wachstums- und Reifezeit auch meiner spirituellen Wurzeln ausweisen.

    Neben den inhaltlichen Themen in den drei Jahren Oberstufen-Religionsunterricht sind es die persönlichen Gespräche, die mir heute noch in Erinnerung sind. Deine offene Aufforderung zu einem persönlichen Bekenntnis habe ich noch im Ohr: „Mir ist ein Mensch, der sich nach reiflicher Überlegung dazu bekennt, Atheist zu sein, lieber, als ein naiver Christ, der nur formal noch ein Christ ist." Für mich war das eine Provokation gegenüber ganz anderslautender Erklärungen und eine Ermutigung, an der Entwicklung meiner Persönlichkeit zu arbeiten. Deine wortgewaltigen Erklärungen verliehen deinem Kurs immer einen besonderen Ruf. Ich hatte den Eindruck, dass dir dies nicht entgangen ist und du diese Aura auch immer etwas gepflegt hast. Die Zitate in den alten Abi-Zeitungen zeugen davon.

    Besonders stolz war ich, als ich dich für einen Themenabend bei der Katholischen Jugend in Weiskirchen als Referent gewinnen konnte. Von diesem Abend stammt auch der abgebildete Knoten, den ich noch heute in meiner Schreibtischschublade verstaut habe. Dieser Knoten symbolisiert die Verbindung, die ich in meinem Leben zu dem Orden der Franziskaner, zum Franziskanergymnasium und zu dir aufgebaut habe.

    Auch nach meiner Schulzeit endete der Kontakt zu dir nicht. Beim Katholikentag in Karlsruhe 1992, nach den Sonntagsgottesdiensten im Konvent und zu manchen Anlässen, auch für meine Familie, warst und bist du ein empathischer, kompetenter und vertrauenswürdiger Berater und Gesprächspartner.

    Bei meinen Autofahrten von Rodgau nach Darmstadt oder Bensheim hörte ich morgens deine Radio-Beiträge im „Zuspruch am Morgen". Deine bewusste, pointierte Sprache fesselte und faszinierte mich in deinen Predigten und in den kurzen Momenten auf der Autobahn. Da besitzt du eine Gabe, die Menschen packen und berühren kann. Du hast mich schon als Schüler gefragt, ob ich Franziskaner werden möchte. Ich habe diese Frage nie vergessen. Ich bin keiner geworden, aber ich habe mich nach Kräften bemüht, das Franziskanische für mich immer wieder zu suchen, zu leben und auch weiterzugeben.

    Dass ich 2007 als Lehrer an die Schule zurückkommen durfte als du gerade Provinzial wurdest und Großkrotzenburg verlassen hast, hatte ich sehr bedauert. Umso erfreuter war ich über deine Rückkehr aus Fulda bei der Gründung der gesamtdeutschen Franziskanerprovinz. Zu einem intensiven Einsatz an alter Wirkungsstätte kam es nicht mehr. Ein von dir übernommener Religionskurs wäre aber eine Bereicherung für unser Angebot gewesen…

    Bei der Verabschiedung von Joachim Sticksel im August 2011

    Immer am schulischen Geschehen und an der weiteren Entwicklung warst und bliebst du aber stets interessiert. In einzeln Gesprächen in deinem Zimmer oder beim Mittagessen im Refektorium konnten wir uns über die Veränderungen der schulischen Situation, den Generationenwechsel im Kollegium und die Herausforderungen im Allgemeinen unterhalten und austauschen. Dein scharfer Verstand, deine deutlichen Worte und deine offene Herzlichkeit machen den Austausch mit dir zu einer Freude.

    Im Namen der ganzen Schulgemeinschaft, der Schulleitung und der Verwaltung gratuliere ich dir zu deinem 50jährigen Priesterjubiläum und wünsche dir Gesundheit, Zufriedenheit und Zuversicht für die nächsten Jahre.

    Thomas Wolf

    Schulleiter

    Franziskanergymnasium Kreuzburg

    Gott sei vor Dir, um Dir den Weg der Befreiung zu zeigen.

    Gott sei um Dich, wie ein schönes Tuch, wenn Kälte Dich blass macht und

    Lieblosigkeit Dich frieren lässt.

    Gott sei hinter Dir, um Dir den Rücken zu stärken und für das Leben

    zu kämpfen.

    Gott sei in Dir, für den aufrechten Gang und weite dein Herz, zu lieben

    Gott sei neben Dir, eine gute Freundin u. ein guter Freund an Deiner Seite.

    Lieber Hadrian,

    zu Deinem 50. Priesterjubiläum gratuliere ich Dir von ganzem Herzen.

    In diesen 50 Jahren hast Du über viele Jahre an der Kreuzburg und in der ‚alten‘ Thuringia die unterschiedlichsten Aufgaben übernommen, Verantwortung getragen und zur guten Entwicklung der Kreuzburg beigetragen.

    Dafür gilt es Dir zu Deinem Festtag einen ganz herzlichen Dank auszusprechen.

    Darüber hinaus hast Du viel gewirkt und bewirkt, bist mit vielen Menschen auf dem Weg gewesen. Du hast unzählige Messen gefeiert, Predigten mit ausgefeilten Worten gehalten, Kinder getauft und Beichten gehört, Ehepaare bei der Trauung assistiert und Verstorbene ins ewige Leben verabschiedet.

    In den 50 Jahren deines Priesterseins hast du viel Wandel erlebt.

    Dein Studium fiel in die Zeit des Konzils, Deine ersten Priesterjahre in die Zeit der Würzburger Synode. Durch beide Ereignisse hatten sich große Veränderung abgezeichnet, einige wurden erfüllt, einige Erwartungen wurden enttäuscht. Die Fenster der Kirche zu öffnen, die Kirche ins Heute zu bringen, war damals eine große Herausforderung und nicht gegangene Wege holen uns heute ein.

    Unzähligen Veränderungen, Aufbrüche aber auch Rückschritt und Stillstand war diese/Deine Kirche in den 50 Jahren Deiner Zeit als Priester ausgesetzt und große Veränderungen sind zurzeit wieder in der kirchenpolitischen Debatte.

    Lieber Hadrian, ich habe Dich immer so wahrgenommen, dass Du in diesen Fragen Deine Stimme erhoben hast, für Entwicklungen offen warst und bist und mutig, Dich auf Ungewohntes einzulassen. Bewahre Dir diese Einstellung. Gottes Segen begleite Dich auf Deinen weiteren Wegen.

    Mit allen guten Wünschen, auch von Dagmar,

    Bernward Bickmann

    Geschäftsführer Franziskanergymnasium Kreuzburg gGmbH

    Grußwort an Pater Hadrian Koch, OFM,

    zu seinem 50jährigen Priesterjubiläum

    von Dr. Bernhard und Philipp Gessler

    Dies ist ein Text, der sein Thema zunächst verfehlt – und zwar in zweifacher Hinsicht: Wir grüßen Pater Hadrian nicht förmlich, sondern erinnern uns freudig an ihn. Wir können auch nur wenig sagen, wie er in seinen 50 Jahren als Priester gewirkt hat – aber wir können viel dazu sagen, wie er vor knapp 40 Jahren als Lehrer auf uns Schüler gewirkt hat. Also feiern wir nicht seinen Entschluss, als Franziskaner Priester zu werden, sondern als Theologe Lehrer zu werden.

    In den zwei Schuljahren (1984-1986), in denen wir die kühne und von manchen belächelte Idee gehabt und gelebt haben, einen Religions-Leistungskurs für unser Abitur zu belegen, wurden wir zu Fans von Pater Hadrian – wobei er die Banalität des Ausdrucks wohl gerügt hätte. Er hätte vielleicht eher Be-Geisterte als Begriff vorgeschlagen…

    Warum waren wir von ihm be-geistert?

    1.) Er war ein meist cooler Lehrer:

    Das heißt, er war – trotz des Tragens eines Habits im Unterricht - jung, locker und dynamisch im Auftreten und vor allem ironischhumorvoll in seiner Didaktik: Eine Charaktereigenschaft und ein Unterrichtsstil, der in seiner Bedeutung für Oberstufenschüler*innen kaum überschätzt werden kann: „Ich komme im Laufe dieses Kurses immer mehr zu der Einsicht, dass es Leistungskurs heißt, weil ihr denkt, euch so viel darin leisten zu können…"

    2.) Er war ein oft streitbarer Lehrer:

    Er biederte sich dabei weder seinen Schüler*innen, noch anderen Mitgliedern der Schulgemeinde an. Er hatte seine eigenen Gedanken. Er forderte und förderte dies auch von uns: selbst zu denken, nicht gleich „ja zu sagen. So lehnte er den elterlichen Vorschlag, einem religiösen Gesprächskreis vorzustehen, bei dem „jeder ´mal sagen sollte, was er über Jesus denkt. mit den Worten: „Da mache ich nicht mit!" ab.

    3.) Er war ein stets leidenschaftlicher Lehrer:

    Bei ihm haben wir gelernt, dass Theologie keine beliebige, kuschelige oder unpräzis-eitle Geistesübung sei, die vor allem Frömmigkeit verlange, sondern dass sie eine ernste, kritische und wissenschaftlich-relevante Wahrheitssuche sein muss, die Wissen erfordert. Also nicht „Allen wohl und niemand weh, Karneval beim MCC!"

    Pater Hadrian, war, kurz gesagt, einer der wenigen Lehrer, die uns für die Reise unseres Lebens geprägt haben. Seiner eleganten, gewitzten und geistreichen Fähigkeit, Ironie und Pathos im Sinne von Søren Kierkegaard zu verbinden, sind wir bis heute verfallen. Und er war als Lehrer letzten Endes eben doch immer auch ein Priester im besten Sinne, genauer: ein Seelsorger und Menschenfischer (Markus 1,17), der in seinen Schülerinnen und Schülern vor allem immer dies sah: junge Menschen, die - möglichst auch im Glauben - wachsen und ihre eigenen Gedanken-Wege gehen müssen. Danke dafür, Pater Hadrian!

    Rede von Dr. Bernhard und Philipp Gessler

    am 3. Juli 2022 in Großkrotzenburg,

    im Rahmen der Feierlichkeiten zum Goldenen Priesterjubiläum

    Lieber Pater Hadrian, liebe Mitfeiernde,

    Humor ist nicht zu messen. Nur die Nulllinie des Humors, so hat es ein indischer Hirnforscher vor einiger Zeit in einem Vortrag öffentlich gemacht, ist seinen Forschungen zufolge mit einiger Sicherheit anzugeben – nämlich wenn ein deutscher Professor einen Vortrag hält.

    Pater Hadrian ist kein Professor, obwohl er bei einem etwas anderen Lebensweg sicher ohne Probleme ein Professor der Theologie hätte werden können. Das wäre für die deutsche wissenschaftliche Theologie sicherlich ein Gewinn gewesen. Nicht zuletzt, weil er dieses manchmal so staubtrockene Fach, gerade hier in Deutschland, mit Humor gesegnet hätte. Aber der indische Wissenschaftler kannte eben Pater Hadrian nicht – anders als wir, und das ist uns ein großer Segen.

    Mein Zwillingsbruder und ich haben Pater Hadrian etwa zwei Jahre lang als Schüler erleben dürfen, und zwar 1984 bis 1986 im Leistungskurs Religion an der Kreuzburg hier in Großkrotzenburg – die Wirkungsstätte Hadrians über so viele Jahrzehnte. Er war ein Segen für die Schule und für die Stadt, um nur das Mindeste zu sagen. „Suchet das Wohl der Stadt, in die ich euch weggeführt habe, und betet für sie zum HERRN; denn in ihrem Wohl liegt euer Wohl!", sagt der Prophet Jeremia. Und an diese so einfache wie schwere Mahnung hat sich Pater Hadrian sicherlich gehalten. Gut für Großkrotzenburg, gut für ihn. Religion hat etwas mit Gesellschaft, mit öffentlichem Engagement, auch mit Politik zu tun, das haben wir von ihm gelernt.

    Ein Segen war er also vielen. Aber vor allem für uns, für seine Schüler und für so viele ungezählte Schülerinnen und Schüler an der Kreuzburg war er dies. Er hat in uns nicht nur das Senfkorn des Glaubens gesät. Vor allem hat Pater Hadrian uns gelehrt, das Pflänzchen Glauben an die immergrüne Botschaft des Jesus von Nazareth mit Freude, mit Wissen und möglichst viel Humor zu begießen. Damit es wächst, auch in die nächste Generation.

    „Fides quaerens intellectum, der „Glaube sucht / erfordert die Intelligenz, wie Pater Hadrian uns damals beigebrachtet hat, mal locker Anselm von Canterbury in Anlehnung an Augustinus zitierend. Schon hier wird deutlich: Pater Hadrian hat uns nie unterfordert, hat immer geglaubt, dass seine Schülerinnen und Schüler nicht mit gläubiger Naivität und einfachen Wahrheiten abzuspeisen seien. Er hat unseren Kopf herausgefordert und genährt, nicht nur unser Herz oder unsere Seele – und dafür sind wir ihm noch heute sehr dankbar. Denn er hat uns damit fit gemacht, dass unser Glaube, selbst an die Berechtigung der so schwierigen Institution katholische Kirche, noch heute bestehen kann. Auch im Disput mit denen, die den Glauben für intellektuell dürftig halten. Denn trotz aller Zweifel, die auch zum Glauben gehören: Nein, das ist das Christentum nicht: intellektuell dürftig. Danke, Pater Hadrian! Dieses Wissen und diese Sicherheit verdanken wir Dir und ungefähr 2.000 Jahren Theologie, in die Du uns eingeführt hast.

    Grundzüge des Zweiten Vatikanum, die historisch-kritische Methode, das Leben Jesu, nicht zuletzt seine jüdische Identität (was zu lehren an der Schule damals nicht selbstverständlich war) – so viel hast Du uns damals nahegebracht, mit leichter Hand, so scheint es uns heute. Es war so viel, dass mir die ersten Semester Theologie (okay, es war nicht mein Hauptfach) recht leicht gefallen sind. Also, der Leistungskurs Religion hatte offensichtlich 1984 bis 1986 an der Kreuzburg nicht selten Uni-Niveau. Genauer: Manchmal wünschte ich mir an der Universität, dass die Theologie-Vorlesungen und -Seminare so anregend, klug und lustig gewesen wären wie Pater Hadrians Schulstunden an unserem Gymnasium. Theologie, das intellektuelle Erforschen des Glaubens, kann viel Spaß machen. Danke, dass Du uns das vermittelt hast.

    Und dass es hier immer um Humor geht, wenn wir über Dich sprechen, ist natürlich kein Zufall. Eingebrannt haben sich in unser Gedächtnis viele Witze, witzige Wortspiele, Sentenzen und Anekdoten aus Deinem Unterricht,. Beispiele: „‘Übertreibungen machen deutlich‘, sagte der Junge und band sich im Schwimmbad einen Palmzweig an die Lende. Oder: „Eines war Jesus jedenfalls nicht, ein Softie. Es ging, glaube ich, um Jesu Umschmeißen der Händlertische im Tempel von Jerusalem. Unvergesslich auch dieser Stoffseufzer von Dir, als jemand vorschlug, „Das Leben des Brian im Unterricht zu schauen, ein Film, der damals dauernd in unserer Schule gezeigt wurde. Dein Kommentar: „Wenn sich die christologischen Kenntnisse in dieser Schule auf einen Film beschränken, dessen Namen ich nicht aussprechen will …

    Pater Hadrian, Du hast uns, alles in allem, gelehrt, was Schule sein kann – und dass es wahnsinnig Spaß machen kann, zu lernen und seinen Kopf anzustrengen, zu diskutieren, die Wahrheit in den Aussagen des anderen zu suchen, mit der Sprache zu spielen, das richtige Wort zu suchen. Und von der Klugheit aller zu profitieren, die vor uns über das Christentum und den Glauben nachgedacht und geforscht haben.

    Aber das wäre alles nichts gewesen, wenn das bei Dir nicht gepaart gewesen wäre mit Deiner Liebe zu den Menschen, die Du uns vor allem vermittelt hast. „Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, / hätte aber die Liebe nicht, / wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke. / Und wenn ich prophetisch reden könnte / und alle Geheimnisse wüsste / und alle Erkenntnis hätte; / wenn ich alle Glaubenskraft besäße / und Berge damit versetzen könnte, / hätte aber die Liebe nicht, / wäre ich nichts", wie Paulus im ersten Korintherbrief schreibt. Auch diese Weisheit haben wir von Dir gelernt. Du hast es im Unterricht zitiert - und auch in Deiner Predigt bei der Hochzeit eines befreundeten Paares vor 20 Jahren. (Wir haben sie übrigens gestern Abend zufällig getroffen – sie sind immer noch zusammen.)

    So bist Du uns und so vielen in der Schule und außerhalb ein ungemein wichtiger Seelsorger und Menschenfischer geworden, im besten Sinne des Wortes. Wir wollen nun dieses Loblied auf Dich langsam beenden. Denn wir wissen: Am Ende lebst Du auch die christliche Demut – zumindest übst Du Dich in ihr, vor allem in den fünfzig Jahren, die Du nun als Priester in der Nachfolge Jesu und mit der Inspiration des Heiligen Franz von Assisi wirkst. Mit ihm und seinem Sonnengesang wollen wir enden: „Lobt und preist meinen Herrn / und dankt und dient ihm mit großer Demut", betete, ja sang Franziskus vor 800 Jahren. Wir danken dem Herrn, dass er uns mit Deinem Leben gesegnet hat.

    Mein Urlerlebnis mit P. Hadrian

    Ich hatte Pater Hadrian bereits kennengelernt, an einem Abend, einem langen Abend im Pferdestall, um als Novize des Lehrerkollegiums in die franziskanische Spiritualität eingeführt zu werden - es wurde mithin auch eine spirituose Begegnung, die erst in den frühen Morgenstunden ihr Ende fand.

    Dazwischen lag eine launige Unterhaltung buchstäblich über Gott und die Welt mit einem klug-hintersinnigen Gesprächspartner, der sich obendrein nicht nur als Meister auch des subversiven Humors entpuppte, sondern zudem über eine gesunde Portion Selbstironie verfügte und so meine geliebte humanitas - Bildung und Menschlichkeit - leiblich verkörperte. Selbst mein hochbetagter Vater - ein protestantischer Heide vor dem Herrn - zeigte sich späterhin ziemlich beeindruckt von einer Begegnung in Hadrians Klosterklause, wobei ihm insbesondere zahllose, über den Fußboden verteilte Zigarrenbrandflecken in sympathischer Erinnerung geblieben waren.

    Eines schönen Tages nun - ich war in meine erste Unterrichtswoche an der Kreuzburg gegangen - stellte ich mit entzückt-skeptischem Blick auf meinen Kontoauszug fest, dass mir für die letzten drei Tage meines Antrittsmonats tatsächlich ein komplettes Gehalt überwiesen worden war - das konnte doch nur ein Fehler sein!

    Von Gewissensbissen stets aufs Neue geplagt, beschloss ich endlich, dies bei der Finanzverwaltung anzuzeigen. Unterwegs begegnete mir Pater Hadrian - damals noch mein Kollege - und erkundigte sich nach meinem Befinden, worauf ich ihm meine innerliche Pein kurz schilderte. Hadrian aber schmunzelte und meinte nur:

    Sparen Sie sich den Gang, betrachten Sie's als Begrüßungsgeld - immerhin besser als eine Banane.

    Überflüssig zu erwähnen, dass nach solcherlei Absolution von höchster Stelle alle meine moralischen Bedenken umgehend zu Staub zerfielen und verweht wurden.

    Der folgende Monat war einer der üppigsten meines Lebens ...

    Gerd Kohlmetz

    Lieber Freund P. Hadrian.

    Dies ist der Tag den der Herr gemacht hat,

    wir wollen jubeln und uns freuen an ihm.

    Ps. 11/24

    Herzlichen Glückwunsch zum 50jährigen Priesterjubiläum.

    Seit 40 Jahren ist unser gemeinsamer Weg von Freundschaft gekennzeichnet. Danke für dein Vertrauen, dein Mitgefühl und deine Wertschätzung.

    Du bist ein Mensch, der mitten im Leben wirkt, der offen ist für andere und die jeweilige Zeit, der im Miteinander großes Verständnis zeigt.

    Dein Wesen ist auf Gott ausgerichtet und du bist ein Mann, der die Kirche liebt.

    Du ermutigst Menschen im Wort Gottes Zuversicht zu finden.

    Dein beachtenswertes Leben im priesterlichen Dienst, als Franziskaner, erweckte Freude und Hoffnung, war vertrauensvoll erlebbar.

    Du bist zuerst Mensch, nicht eine hochwürdige Person. Sympathisch, sehr ernsthaft im Wort, aber auch mit Humor gesegnet.

    Gott sei Dank, dass es Priester wie dich gibt, die die frohe Botschaft nicht nur verkünden, sondern in ihrem Leben auch erfahrbar machen.

    Ich wünsche dir zu deinem Jubiläum ein freudiges Rückbesinnen

    und in Freundschaft ein „VERGELTS GOTT"

    Dein Freund Hans-Ludwig Wilhelmi mit Familie

    Pallas-Yllästunturi, den 12. Februar 2022

    Lieber Hadrian,

    nun sitze ich hier in einer winzigen Kapelle inmitten der verschneiten Wildnis Lapplands, in der Gesellschaft zweier schweigsamer Eingeborener und mit etwa sechshundert störrischen Rentieren vor der windschiefen Tür. Und auch hier, fast 300 Kilometer nördlich des Polarkreises, brennt wieder ein Licht für Dich, so wie ich es stets entzünde, wenn ich in der Ferne bin und an Dich denke.

    Für Dich haben zwischen Peking und Macao, zwischen Kalkutta und Mumbai, zwischen Karachi und Beirut schon viele Kerzen gebrannt. Da warst Du überall schon. Das hat ein guter Mentor so an sich, dass er einem nicht von der Seite weicht, weil er stets und überall in den eigenen Gedanken ist. Das passiert, wenn einer sein Leben dem Dienst am Menschen verschreibt und damit dann auch noch Ernst macht. Sein Wirken am Menschen beginnt im Menschen zu wirken.

    Der Dienst an Gott ist Dienst am Menschen. Und den verrichtest Du schon länger, als ich lebe. Das prägt nach innen wie nach außen. Einfacher ist es in den letzten Jahren wohl nicht geworden, ebenfalls innen wie außen. Aber Wirkung zeigt Deine Selbstverpflichtung nichtsdestoweniger; oder vielleicht auch nichtsdestotrotz?

    Denn was und wen Du bewegen konntest, das und den hast Du bewegt. Zumindest einen hast Du bewegt. Das zu sagen, darf ich mir anmaßen. Und der sagt Dir Dank dafür. Mit kleinen Lichtern; an vielen Orten, seit vielen Jahren.

    Und so bescheiden das auch anmutet im Großen und Ganzen der Welt, so wichtig ist es doch, dass da einer ist, der an Menschen zu ihrem Wohle gewirkt hat; mit Klugheit, mit Weisheit, mit Aufrichtigkeit, und mit dem Talent gesegnet, die Dinge auf den oftmals simplen und eben dadurch einzig hilfreichen Punkt zu bringen. Von diesen Menschen gibt es viele, und jeder zeigt es Dir hier auf seine Weise, weil es da jemanden gibt, der dafür gesorgt hat, dass Du das zu Deinem Jubiläum siehst. Schwarz auf weiß. Und dafür sei auch Ihr hier Dank gesagt.

    Normen Kegler

    Lieber Hadrian,

    man möchte – frei nach Mozart – sagen, wie sich die Bilder gleichen: Du begehst im März des Jahres 2022 Dein goldenes Priesterjubiläum. Wir hatten ein Jahr zuvor, am 24 April 2021, unser goldenes Ehejubiläum; jeweils ein Jubiläum, aber mit wechselnden Partnern!

    Ich kann den Beginn der Freundschaft mit mir und Elisabeth nicht genau datieren. Wahrscheinlich war es das erste Aufeinandertreffen beim Hanauer Philisterzirkel Maingau im Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV) , wo Du für uns von Anfang an als Zelebrant des Gottesdienstes beim jährlichen Treffen im November hervortratest. Auch dort zeichnetest Du Dich schon durch Deine Eloquenz aus. Später kamen auch Begegnungen über unsere Kinder Christiane und Markus hinzu, die das Kreuzburggymnasium in Großkrotzenburg besuchten. Wir haben Dich auf Schulfesten erlebt. Öfter auch als Guardian des Klosters, In dieser Eigenschaft traf ich Dich auch in der Zeit, als ich dem Freundeskreisvorstand des Gymnasiums angehörte. Und in kurzer Zeit hatte sich eine enge Freundschaft zwischen uns entwickelt. Es gibt schöne Erinnerungen z.B. an einen Besuch bei den Franziskanern auf dem Kreuzberg mit Biertrinken in der Schänke, später auch im Kloster Engelberg. Ein Höhepunkt war eine Werbeaktion für den CV im Büsingpalais in Offenbach mit Pater Hadrian Koch, der höchstpersönlich Bier von den Franziskanern vom Kreuzberg ausschenkte. Ich kann mich erinnern, dass ein Vertreter des VACC (Waffenstudenten) später fragte, ob wir nicht eine ähnliche Veranstaltung bei seinem Bund abhalten könnten? Ein weiterer Höhepunkt war im Jahre 1996, wo Du am 29.Juni unsere Tochter Christiane in der Kapelle des Klosters trautest.

    Schließlich durften wir auch in schweren Zeiten z.B. Deiner Gürtelrosenerkrankung und Deines Schlaganfalls in Deiner Nähe sein und Trost spenden.

    Wir hatten immer, früher wie später, sinnige wie unsinnige Gespräche, denn es gab Humor auf beiden Seiten. Wir hoffen, dass wir noch eine längere Zeit zusammenbleiben und wünschen Dir, dass sich Deine Gesundheit stabilisiert,

    in enger Freundschaft,

    Winfried und Elisabeth Bouillon

    Mein lieber Hadrian,

    Deine Fußstapfen sind ja riesigst! Doch ich habe es gewagt hineinzutreten!!!

    Und Du hast mich ja wunderbar vorbereitet – damals im Grundkurs Reli. Sogar ins Abi hab ich mich getraut und dann auch noch Reli als Fach für die Schule studiert! Mei o mei! Wie die Zeit vergeht.

    Im Bild aber kannst du am Overheadprojektor erkennen, dass das Foto nicht mehr so ganz brandneu ist, sondern schon vier Jahre alt – es war damals mein 50. Geburtstag und eine lustige Veranstaltung

    Und nun feierst du 50 jähriges Priesterjubiläum!!!!! Unglaublich!!!

    Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass du dankbar auf diese Jahre zurückschauen kannst! In der aktuellen kirchlichen Situation ist das ja nicht so erhebend.

    Aber du warst für mich immer eine Lichtgestalt in der Kirche – einer der ganz wenigen, denen ich bei Predigten überhaupt wirklich zugehört habe. Meist hab ich die Predigtzeit zum „Abtauchen" genutzt. Bei Dir nicht!

    Dann gibt es noch so viele Dinge aus der Schulzeit, an die ich mich so oft und gern erinnere.

    Unser Hüttenwochenende in der 11. Klasse mit der Tutandengruppe, unsere Abifahrt nach Polen zu Zeiten des eisernen Vorhangs – Das war was so Besonderes!!! Niemand kann DAS je wiederholen oder nachmachen. Die Zeiten haben sich auch zum Guten verändert. In Polen war der lustige Pater Venantius in Krakau (?), wo wir Schüler alle zusammen im Schlafsaal im Kindergarten übernachtet haben. Eine echt geniale Fahrt war das!

    Nach der Schulzeit durfte ich mit meinem eigenen Leistungskurs Latein mehrfach bei euch im Kloster übernachten. Für die Schülerinnen und Schüler war das eine irre Erfahrung. Und damals bei der ersten Tour lebte sogar meine Mutter noch…

    Auch bei den weniger schönen Erfahrungen warst du dabei, z.B. hast du das Requiem damals für meinen Vater gehalten, als er ganz plötzlich starb.

    Mein ganzes Leben lang warst du immer präsent und hast mich auf deine Weise begleitet.

    Dafür danke ich dir sehr sehr herzlich!

    Zum heutigen Jubiläum wünsche ich dir, dass du es trotz Corona ein bisschen feiern kannst. Ich schick dir noch nen guten Roten zur Feier des Tages via bekannte Adresse in Berlin ! Bleib gesund und so gut drauf, wie ich dich kenne! Sobald Corona mich lässt, komme ich dich wieder besuchen.

    Ein ganz lieber fester Drücker

    Von deiner Moni Fecher aus Passau

    Zum 26. März 2022

    Lieber Pater Hadrian,

    50 Jahre sind eine lange (Lebens-)Zeit; für ein 50-jähriges Priesterjubiläum gilt das im besonderen Maße. Wer und was alles Ihnen in dieser Zeit begegnet ist, im schönen

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