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Gott haßt die Jünger der Lüge: Ein Versuch über Metal und Christentum: Metal als gesellschaftliches Zeitphänomen mit ethischen und religiösen Implikationen
Gott haßt die Jünger der Lüge: Ein Versuch über Metal und Christentum: Metal als gesellschaftliches Zeitphänomen mit ethischen und religiösen Implikationen
Gott haßt die Jünger der Lüge: Ein Versuch über Metal und Christentum: Metal als gesellschaftliches Zeitphänomen mit ethischen und religiösen Implikationen
eBook889 Seiten9 Stunden

Gott haßt die Jünger der Lüge: Ein Versuch über Metal und Christentum: Metal als gesellschaftliches Zeitphänomen mit ethischen und religiösen Implikationen

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Über dieses E-Book

Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Metal hält sich bisher in Grenzen, erst recht in der Theologie. Sie steht in auffälligem Mißverhältnis zur häufig und meist intuitiv geäußerten Kritik. Auf der Grundlage einer detaillierten Kenntnis der Musik und der sie deutenden soziologischen Praxis ("Metal-Szene") geht der Verfasser zunächst dieser Kritik nach. Er prüft die Vorwürfe von Satanismus, Neuheidentum, Rechtsextremismus, Gewaltverherrlichung und sozialer Desorientierung ("Sex, Drugs & Rock'n'Roll"). Dabei versucht er, die Berechtigung der Kritik wie auch ihre Grenzen zu benennen.

Das Buch bleibt jedoch nicht bei dieser reinen Außenansicht stehen, sondern versucht, die "Metal-Welt" für Uneingeweihte zugänglicher zu machen. Denn der Metal versteht seinen Umgang mit dem kritisierten Bösen als realistisch. Er versucht, unter kontrollierten und kontrollierbaren Bedingungen das Böse in seiner vollen Bosheit ganzheitlich zu erfahren - jedoch nicht, um es zu verherrlichen, sondern um den Verlockungen des Bösen widersagen zu können. In der Musik und Teilen der Szene-Praxis setzt sich der Metaller der Wirkung des Bösen auf Körper und Geist aus, um für die Konfrontation mit dem Bösen im Alltag gewappnet zu sein - sei es in der Versuchung zum Bösen oder als sein Opfer. Bestenfalls wird er nicht von seinen Emotionen überwältigt und gesteuert, sondern kann ihren bedrohlichen affektiven Folgen Widerstand leisten, da er die körperliche, geistige und emotionale Wirkung des Bösen bereits aus dem Metal kennt.

Auf diesem Hintergrund ergibt sich eine neue Sicht auf die Kritik am Metal - die allerdings deren grundsätzliche Berechtigung nicht in Frage stellt. In dieser Sicht fordert der Metal den christlichen Glauben heraus, Rechenschaft abzulegen, wie er mit dem Bösen umgeht - und ob seine Antwort eine praktische Bedeutung für den Alltag des Gläubigen hat. Bestehende theologische Ansätze zeigen, daß diese Herausforderung nicht nur aus dem Metal abgeleitet werden kann, sondern eine von Hause aus christliche Fragestellung ist. Eine mögliche Antwort des Glaubens ergibt sich aus dem Drama des Lebens Jesu in der Gottes-, Nächsten- und Feindesliebe.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum18. Juni 2012
ISBN9783847286936
Gott haßt die Jünger der Lüge: Ein Versuch über Metal und Christentum: Metal als gesellschaftliches Zeitphänomen mit ethischen und religiösen Implikationen

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    Buchvorschau

    Gott haßt die Jünger der Lüge - Sebastian Berndt

    Gott haßt die Jünger der Lüge

    Sebastian Berndt

    Gott haßt die Jünger der Lüge

    Ein Versuch über Metal und Christentum: Metal als gesellschaftliches Zeitphänomen mit ethischen und religiösen Implikationen

    www.tredition.de

    Der Verfasser empfiehlt in der Regensburger Verbundklassifikation eine Aufstellung unter BK 2155 (Moraltheologie, Das Böse). Außerhalb der Theologie kämen etwa die Notationen LS 48635 (Musikalische Volks- und Völkerkunde, Rock/Pop), MR 7200 (Soziologie: Werte und Wertsystem, Symbol und Moral) oder MS 8020 (Kunstsoziologie, Musik) in Frage.

    © 2012 Sebastian Berndt

    Umschlagbild: Matthias Grünewald, Isenheimer Altar, Die Versuchung des heiligen Antonius © Musée d’Unterlinden, Colmar

    Verlag: tredition GmbH, Mittelweg 177, 20148 Hamburg

    ISBN: 978-3-8472-8693-6

    Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

    Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen

    Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über

    http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    Man kann das Böse nicht ignorieren. Manche christlichen Eltern, die ihre Kinder wie Buddha erziehen, nämlich in Unkenntnis der häßlichen Seiten des Lebens, manche christlichen Gemeinschaften, bei denen die christliche Tragik sich in einen frömmelnden Optimismus auflöst, laufen Gefahr, sich eines Tages denselben Vorwurf zuzuziehen: Man hat mich geprellt, man hat mich getäuscht. Das alles war nur eine Lüge für fromme Kinder [. . .]

    Die moderne Kultur möge sich vor dem Zorn der Jungen in acht nehmen.

    (Jean-Claude Barreau, 1969)

    Inhaltsverzeichnis

    Abkürzungsverzeichnis

    Vorwort

    I. Einleitung

    1. Problemstellung

    1.1. Ausgangslage

    1.2. Forschungsstand

    1.2.1. Theologisch

    1.2.2. Musikwissenschaftlich

    1.2.3. Verhaltenswissenschaftlich

    1.2.4. Unzulängliche Deutungsmodelle

    1.3. Fazit

    2. Methodik

    2.1. Integrierter Wissenschaftler

    2.2. Transversalität

    2.2.1. Grundlagen

    2.2.2. Katholizität

    2.2.3. Apologetik

    2.2.4. Korrelation

    2.2.5. Selbstevangelisierung (Fremdprophetie)

    2.2.6. Prophetie

    2.3. Vorgehensweise

    2.3.1. Kontrollebene

    2.3.2. Arbeitsebene

    2.3.3. Ergebnisebene

    II. Metaldefinition

    3. Definition

    3.1. Begriff

    3.2. Grundlage: Diskursive Bestimmung

    3.3. Empirische Ableitung

    3.3.1. Der Riff

    3.3.2. Instrumentalmusik

    3.3.3. Härte

    3.3.4. Technischer Anspruch

    3.3.5. Rhythmik

    3.3.6. Tonalität

    3.3.7. Die Tradition abendländischer Kunstmusik

    4. Stile

    4.1. Vorläufer

    4.2. Hard Rock

    4.2.1. Progressiver und „Geradliniger" Hard Rock

    4.2.2. Glam Metal

    4.2.3. Guitar Heroes

    4.3. Heavy Metal

    4.3.1. Black Sabbath und Heavy Metal in den 1970ern

    4.3.2. Die New Wave of British Heavy Metal

    4.3.3. Power und True Metal

    4.3.4. Prog Metal

    4.4. Thrash Metal (im weiteren Sinn)

    4.4.1. Speed Metal

    4.4.2. Black Metal – 1. Generation

    4.4.3. Thrash Metal (im engeren Sinn)

    4.4.4. Europäischer Power Metal

    4.5. Doom Metal

    4.6. Death Metal und Grindcore

    4.6.1. Death Metal

    4.6.2. Grindcore

    4.7. Black Metal

    4.7.1. Black Metal – 2. Generation

    4.7.2. Viking und Pagan Metal

    4.8. Sonstige häufig gebrauchte Subgenrenamen

    4.8.1. Crossover/Metalcore

    4.8.2. Rap Metal und NuMetal

    4.8.3. Gothic Metal

    4.8.4. Industrial Metal

    4.8.5. Folk Metal

    4.8.6. White Metal

    III. Apologetik

    5. Satanismus

    5.1. Satanismus außerhalb des Metals

    5.1.1. Begriffsursprung und -entwicklung

    5.1.2. Theologische Interpretation

    5.1.3. Vorauszusetzende Grundunterscheidungen

    5.1.3.1. Gruppen- und selbstgestalteter Satanismus

    5.1.3.2. Satanismus und Okkultismus

    5.1.4. Überblick

    5.1.4.1. Reaktiver Satanismus

    5.1.4.2. Kultureller Satanismus

    5.1.4.3. Gnostisch-okkulter Satanismus

    5.1.4.4. Autarker/philosophischer Satanismus

    5.1.4.5. Wahnsatanismus

    5.2. Satanismus im Metal

    5.2.1. Anfänge

    5.2.1.1. Black Sabbath

    Exkurs: Tritonus

    Exkurs: Die teuflische „Pommesgabel"

    5.2.1.2. Led Zeppelin

    5.2.1.3. Judas Priest

    5.2.1.4. Die Anfänge des Satanismus im Metal: Fazit

    5.2.2. AC/DC und die Schnellstraße zur Hölle

    5.2.3. Iron Maiden und die Zahl des Tieres

    5.2.4. Black Metal – 1. Generation

    Exkurs: Satanische Rückwärtsbotschaften

    5.2.5. Slayer

    5.2.6. Amerikanischer Death Metal

    5.2.7. Schwedischer Death Metal

    5.2.8. Black Metal – 2. Generation

    5.2.8.1. Norwegische Anfänge

    5.2.8.2. Sondershausen

    5.2.8.3. Nödtveidt und der Misanthropisch-Luziferische Orden (MLO)

    5.2.8.4. Gaahl

    5.2.9. Fazit: „Negative" Antichristlichkeit

    6. Neuheidentum

    6.1. Neuheidentum außerhalb des Metals

    6.1.1. Begriff

    6.1.2. Ursprung und Entwicklung

    6.1.2.1. Völkische Religion

    6.1.2.2. Neue Rechte

    6.1.2.3. Esoterik

    6.1.3. Überblick

    6.1.4. Germanisches Neuheidentum

    6.1.5. Theologische Beurteilung

    6.2. Neuheidentum im Metal

    6.2.1. Pagan Metal und die Glaubensfrage

    6.2.2. Heidnische Symbole? – Runen, Sonnenräder, Hakenkreuze

    6.2.3. Fazit: „Positive" Antichristlichkeit

    7. Rechtsextremismus

    7.1. Sachliche Differenzierung

    7.1.1. Begriffliche Schwierigkeiten

    7.1.2. Patriotismus und Nationalismus

    7.1.3. Fremden- und Ausländerfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus

    7.1.4. Totalitarismus, Nationalsozialismus und Faschismus

    7.1.5. Theologische Beurteilung

    7.2. Ist der Metal „unpolitisch"?

    7.3. Rechtsextremismus im Metal

    7.3.1. Slayer

    7.3.2. Weitere amerikanische Fälle

    7.3.3. Black Metal

    7.3.3.1. Vikernes und die Allgermanische Heidnische Front

    7.3.3.2. Immortal und Darkthrone

    7.3.3.3. Gaahl

    7.3.3.4. Impaled Nazarene

    7.3.3.5. Nationalsozialistischer Black Metal (NSBM)

    7.3.4. Neue Deutsche Härte

    7.3.5. Fazit

    8. Gewalt

    8.1. Begriff

    8.2. Forschungsstand zur Wirkung von Gewaltdarstellungen

    Exkurs: Forschungen zu Gewaltdarstellungen in Metalvideoclips

    8.3. Gewaltdarstellungen im Metal

    8.3.1. Gefahrenpotential von Gewaltdarstellungen im Metal

    8.3.1.1. Soziales Umfeld

    8.3.1.2. Verhalten der Musiker

    8.3.1.3. Selbstverständnis des Metals

    8.3.1.4. Folgerungen

    8.3.2. Wirkung von Gewaltdarstellungen im Metal am Beispiel Autoaggression

    8.3.3. Bei Geburt geschlachtet: Eine extreme Gewaltdarstellung

    8.3.3.1. Indizierungs- und Beschlagnahmebegründung

    8.3.3.2. Ethische Beurteilung

    8.3.4. Fazit

    9. Sex, Drugs & Rock’n’Roll

    9.1. Ekstase

    9.2. Promiskuität

    9.3. Frauenverachtung

    9.4. Drogen

    9.5. Lautstärke

    9.6. Fatalismus und Weltuntergangsstimmung

    10. Fazit: Wertezerstörung durch Rock?

    IV. Korrelation

    11. Apokalyptik

    11.1. Begriff

    11.2. Metal als apokalyptisches Phänomen

    11.2.1. Identitätsbedrohung

    11.2.2. Negatives Weltbild

    11.2.3. Individualität

    11.2.4. Heterogenität

    11.2.5. Gegenwartsbezogenheit

    11.2.6. Kreative Neuschöpfung

    11.2.7. „Welt"-anschaulichkeit

    11.2.8. Kompromißlosigkeit (Apokalyptik und Gesellschaft)

    11.3. Gott haßt uns alle!

    11.4. Zusammenfassung

    V. Selbstevangelisierung

    12. Ethos

    12.1. Authentizität

    12.2. Handwerkliches Können

    12.3. Antimaterialistische Zielstrebigkeit

    12.4. Familie

    12.5. Prüft alles, das Gute aber behaltet

    12.6. Zusammenfassung

    13. Überschreitung

    13.1. Individualisierte Praxis in der Masse

    13.2. Musikalisch

    13.3. Inhaltlich

    13.4. Körperlich

    13.5. Ästhetisch

    13.6. Problematische Aspekte

    13.7. Ergebnis

    VI. Prophetie

    14. Theologischer Anschluß

    14.1. Infragestellungen des Theodizeeprojekts

    14.1.1. Politische Theologie: Die Frage nach dem konkreten Bösen

    14.1.2. Free Will-Defense: Die ungenügende Problembestimmung

    14.1.3. Ingolf U. Dalferth: Die eigentliche christliche Frage nach dem Bösen

    14.2. Infragestellung des Gottesbildes: Der nicht nur „liebe" Gott

    14.3. Raymund Schwager: Das Drama des Lebens Jesu

    14.3.1. 1. Akt: „Die anbrechende Gottesherrschaft"

    14.3.2. 2. Akt: „Die Ablehnung der Gottesherrschaft"

    14.3.3. 3. Akt: „Der Heilsbringer im Gericht"

    14.3.4. 4. Akt: „Auferweckung des Sohnes als Urteil des himmlischen Vaters"

    14.3.5. 5. Akt: „Der Heilige Geist und die neue Sammlung"

    14.3.6. Fazit

    14.4. Zusammenfassung und Schlußfolgerungen

    15. Skizze der Glaubensperspektive

    15.1. 1. Akt: Reich Gottes-Botschaft

    15.2. 2. Akt: Aufdeckung der Strukturen der „Welt"

    15.2.1. Erfahrungsdeutung

    15.2.2. Sünde

    15.2.3. Erbsünde

    15.2.4. Bleibende Neigung zur Sünde

    15.2.5. Teufel

    15.3. 3. Akt: Kreuz

    15.3.1. „Quid est malum?" – Das Geheimnis der Bosheit

    15.3.2. Raub der Vollkommenheit

    15.3.3. Kampf gegen das Böse

    15.3.4. Askese

    15.3.5. Kontemplation

    15.3.6. Der Ernstfall

    15.4. 4. Akt: Auferstehung

    15.4.1. Hoffnung, auf die hin wir leben

    15.4.2. Gegenstand der Hoffnung: Gericht

    15.5. 5. Akt: Kirche

    15.5.1. In der Welt, aber nicht von der Welt

    15.5.2. Schon und Noch-Nicht: Der eschatologische Vorbehalt

    VII. Schluß

    16. Zusammenfassung

    16.1. Der große Bogen

    16.2. Ergebnisse

    Anstelle eines Nachworts

    Quellennachweise

    1. Teil- und Kapitelanfangszitate

    2. Abbildungen

    3. Tafeln (Liedtexte und -übersetzungen)

    Literaturverzeichnis

    Discographie

    Filmographie

    Verzeichnis des Bibelstellen

    Personenregister

    Sachregister

    Abkürzungsverzeichnis

    Die im weiteren verwendeten Abkürzungen richten sich in der Regel nach dem Duden (allgemeine Abkürzungen) bzw. dem Abkürzungsverzeichnis des Lexikons für Theologie und Kirche (Literaturangaben). Spezifischere Abkürzungen werden im folgenden erklärt.

    Technischer Hinweis

    In dieser Arbeit finden sich einzelne Zitate aus dem Usenet, zu erkennen an einer Quellenangabe in spitzen Klammern und der Einleitung news:, die einer E-Mail-Adresse ähnelt (etwa <news:75vae1F1aeq0aU1@mid.uni-berlin.de>). Mit Hilfe dieser sogenannten Message-ID sind die zitierten Beiträge eindeutig bestimmt und in Usenetarchiven abrufbar. Der für den Laien einfachste Zugang zu einem solchen Archiv erfolgt über die erweiterte „Groups-Suchfunktion bei Google (http://groups.google.de/advanced_search?q=%26). Hier kann die Message-ID in ein entsprechendes Dialogfeld („Nachrichten-ID, ganz am Ende der Seite, ohne die spitzen Klammern und das news:) eingetragen und so nach der jeweiligen Nachricht gesucht werden. Da es dezentral noch viele weitere Usenetarchive neben „Google Groups" gibt, ist ein völliges Verschwinden der zitierten Nachrichten praktisch auszuschließen.

    Vorwort

    Die vorliegende Arbeit wurde im Sommersemester 2010 von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt als Dissertation angenommen. Internetadressen wurden vor der Drucklegung auf Existenz überprüft und gegebenenfalls aktualisiert, und an einigen Stellen wurden verdeutlichende Überarbeitungen vorgenommen, ansonsten entspricht die Arbeit dem Stand zum Zeitpunkt des Einreichens des Manuskripts im August 2009. Insbesondere der Metaldiskurs ist seitdem nicht mehr systematisch verfolgt worden, da es nicht um eine möglichst aktuelle soziologische Darstellung des Metals geht, sondern um ihm längerfristig zugrundeliegende Prinzipien.

    Einem möglichen Mißverständnis muß bereits hier entgegengetreten werden: Beim Titel „Gott haßt die Jünger der Lüge handelt es sich um meine eigene Schöpfung. Die in der Arbeit enthaltenen Hinweise auf die Vorlagen, die für „Nicht-Metaller möglicherweise schwer zu erkennen sind, seien hier ausdrücklich benannt: Es handelt sich um die übersetzte Kombination zweier Liedzeilen, nämlich der Refrainzeile „God hates us all" von Slayers „Disciple" und Iced Earths „Disciples of the Lie. Mit den „Jüngern der Lüge ist auch nicht pauschal eine ganze soziale Gruppe gemeint. Der Titel ist bewußt offen gehalten, wie auch die beiden verarbeiteten Lieder differenziert zu interpretieren sind. Er versucht, die Mehrdeutigkeit und Hintergründigkeit von Metaltexten zu reproduzieren, deren Interpretation, wie an vielen Stellen der Arbeit gezeigt wird, meist mehr über den Interpretierenden als über den Gegenstand der Interpretation aussagt.

    Diese Arbeit wäre nicht geworden, was sie ist, ohne die vielfache Hilfe anderer, denen ich meinen Dank aussprechen möchte. Überhaupt erst die Grundlagen für die Idee zu dieser Arbeit legten einerseits die Regulars und Lurker der Newsgroup de.alt.music.metal (d.a.m.m.), die mir seit 1999 einen immer weiteren Metal-Horizont aufrissen, sowie die anderen Metal hörenden Theologen in Erfurt, ohne die ich nicht auf die Idee gekommen wäre, daß es einen tieferen Zusammenhang zwischen Metal und christlichem Glauben geben könnte.

    Die Idee hätte nicht umgesetzt werden können ohne die Betreuung und Begutachtung der Arbeit durch Prof. Dr. Josef Römelt CSsR sowie die Methodik der „Transversalität", die ich Prof. Dr. Maria Widl verdanke. Professoren der Fakultät, die mich auf mögliche Mißverständnisse aufmerksam machten, danke ich für Hinweise, die dazu beitrugen, manches eindeutiger zu formulieren. Auf materieller Ebene ermöglichte die Konrad-Adenauer-Stiftung mit einem dreijährigen Graduiertenstipendium die Verwirklichung. Um die technische Umsetzung haben sich Matthias Mühlich und Stephan Wolf verdient gemacht, insofern sie mich mit bekannt gemacht und von dessen Vorzügen überzeugt haben. Ebenso gedankt sei den Problemlösungshelfern in de.comp.text.tex (d.c.t.t.) sowie den Autoren der verwendeten Pakete, insbesondere Markus Kohm (KOMA-Script) und Philipp Lehmann (biblatex). Für Literaturhinweise und -beschaffung danke ich Sarah Chaker, Sandra Dmoch, Silke Geyer, Markus Lorenz, Susann Mende, Christa Meves, Mirjam Seils und Bram Tanamal sowie der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien.

    Frater Michael Bruns OMI, Silke Geyer, Matthias Mühlich und Steve Völler haben einen Entwurf der Arbeit, Karsten Erdmann, Steffen Glaubitz und Prof. Silvius von Kessel Teile davon gelesen und mir wertvolle Hinweise gegeben. Elisabeth Blome hat meine Übersetzungen aus dem Englischen vor einigen Fehlern und stilistischen Unzulänglichkeiten bewahrt. Dafür allen einen besonders herzlichen Dank! Alle verbleibenden Unzulänglichkeiten sind selbstverständlich von mir zu verantworten.

    Meiner Ehefrau Silvia kann ich nicht genug danken. Sie hat nicht nur monologisierende Vorträge über die qualitativen Vorzüge und die Glaubensrelevanz einer Musik, für die sie sich nicht sonderlich erwärmen kann, über sich ergehen lassen und dennoch hochschwanger das Manuskript korrekturgelesen, sondern auch den Alltag mit den Kindern meist allein bewältigen müssen, damit ich überhaupt die Zeit hatte, diese Dissertation zu erarbeiten. Ohne diese Bereitschaft wäre auch die Druckfassung noch lange nicht fertig. Ἐπὶ πᾶσιν δὲ τούτοις τὴν ἀγάπην, ὅ ἐστιν σύνδεσμος τῆς τελειìτητος.

    Schon vor dem Jahr 1998, in dem ich auf den Metal stieß, legten drei Personen die wesentliche Grundlage meines Glaubens und dafür, daß mich Metal überhaupt ansprechen konnte, weshalb ich ihnen diese Arbeit widmen will: Zunächst meine Eltern Angela und Winfried Berndt, die mich nicht vor Differenzerfahrungen behütet, sondern in Identitätserfahrungen geborgen, also nicht in Unkenntnis des Bösen aufwachsen ließen – und mich gerade dadurch in den Metal „trieben. Dann aber auch Pfr. Helmut Kinne (r. i. p.), der mir die Fülle des Glaubens, der eben nur in seiner Gänze die Kenntnis und Erfahrung des Bösen glaubwürdig deuten kann, vermittelte; nicht nur, indem er in der Konfrontation mit weitgehender Verweigerung gegenüber den Bedingungen des Heilsangebots Gottes, nämlich Glaube, Umkehr und Buße, die Konsequenzen dieser Ablehnung, nämlich das unheile Verhaftetbleiben im weltlichen Lügennetz, offen benannte, sondern auch, indem er aus der Tiefe der Liturgie lebte, die mir so durch den ihr innewohnenden Verweis auf den ganz Anderen zur Erfahrung der Erhabenheit und Größe Gottes wurde, weil sie nicht den nur „lieben und daher bedeutungslosen Gott eines menschlichen Wunschtraums, sondern den gefährlichen und wahren und gerade deshalb vertrauenswürdigen und interessanten Gott Jesu Christi verkündete und mir den Weg zu jenem tieferen Verständnis von Kirche als dem Leib Christi erschloß, das heute leider vielfach verschüttet zu sein scheint.

    Erfurt, Ostern 2012

    Sebastian Berndt

    Teil I.

    Einleitung

    Rock! Ich werde der Sache auf den Grund gehen, Doreau, und wissen Sie wieso? Von dieser ganzen Rockszene wird mir schlecht! Wissen Sie, was verantwortlich ist für die Entmoralisierung unserer amerikanischen Jugend? Rock! Gewaltkriminalität? Rock! Egal unter welchen Rock sie gucken, Sie finden immer nur Rock! Ich muß diesen [Rock-Produzenten] Vicuna finden. Vielleicht erwische ich ihn mit belastendem Material und kann ihn wegpusten.

    Dann hätten die Gerichte nichts mehr zu tun!

    (Sledge Hammer)

    1. Problemstellung

    Queen, Metallica, Bon Jovi – alles Satanisten!

    (Einem Franziskanerpater zugeschrieben)

    1.1. Ausgangslage

    In der Beurteilung des Metals scheint es eine in anderen Fragen ungekannte Einigkeit im Christentum zu geben: Unabhängig von Konfession und Bildungsstand wird Metal abgelehnt. Sowohl populäre Warnschriften als auch wissenschaftliche Literatur beurteilen den Metal als gefährlich. Selbst wer das Urteil „Satanismus" als eindimensional, unzeitgemäß oder gar abergläubisch ablehnt, hält den Metal aus anderen Gründen dennoch für schlecht oder gar böse. Eigentlich scheint es keinen Grund zu geben, ein solch einhelliges Urteil anzuzweifeln.

    Die Grundlage dieses Urteils ist jedoch unzureichend. Zwar trifft es zu, daß der Metal sich wenigstens in Teilen selbst als satanistisch oder zumindest antichristlich versteht, doch was hinter dieser Beschreibung des Selbstverständnisses steht, wird von kaum einem Kritiker untersucht. Die Autoren der Warnschriften gehen wie selbstverständlich davon aus, daß Metal und Christentum dasselbe meinen, wenn sie von „Satanismus reden. Sofern aus christlicher Sicht mit Satanismus „Teufelsanbetung gemeint sein sollte, trifft das jedoch keineswegs zu.

    Die größte Schwäche der Begründung christlich motivierter Ablehnung des Metals resultiert möglicherweise genau aus diesem Mißverständnis: fehlende oder allenfalls bruchstückhafte Kenntnisse des Metals. Auffällig ist bereits, daß die weitaus größte Zahl der christlichen Warnschriften in den 1980ern entstand und danach nur unwesentlich überarbeitet wurde. Spätere Entwicklungen werden selbst dann kaum berücksichtigt, wenn sie wie die Vorgänge in der norwegischen Black Metal-Szene 1992/93 die Kritik eigentlich in vollem Umfang zu bestätigen scheinen. Eine weitaus deutlichere Sprache sprechen jedoch die unbelegten oder gar falschen Tatsachenbehauptungen. Manche Behauptungen bleiben einfach begründungslos im Raum stehen. Häufiger aber stößt man auf eine Art Zitationskartell. Die Kritiker zitieren sich gegenseitig, während Belege aus Primärquellen kaum angeführt werden. Wird doch Bezug auf Primärquellen genommen, sind viele Verfasser nicht in der Lage, deren Bedeutung einzuschätzen: So zitiert Hans-Jürgen Ruppert die Aussage einer vollkommen unbekannten Gruppe nach einer zwölf Jahre alten Sekundärquelle,¹ Christa Meves zieht die Hardrocker AC/DC und die Death Metal-Gruppe Deicide undifferenziert pars pro toto zur Beurteilung „des Hardrocks" heran,² und gleich eine ganze Reihe von Autoren bestimmt die weltanschauliche Ausrichtung von Black Sabbath anhand des Klappentextes der vermutlich in- oder halboffiziellen LP „Reflection"³ .

    Eine Folge dieser eher oberflächlichen Kenntnisse ist, daß die Kritiker häufig nicht logisch gültige Schlüsse ziehen, sondern mit Analogieschlüssen arbeiten: Zwei Dinge, die eigentlich keinen direkten Bezug zueinander haben, werden aufgrund einer tatsächlichen oder vermeintlichen Ähnlichkeit miteinander in Verbindung gebracht. Auch Fehlinterpretationen von Liedtexten können auf die nur unzureichenden Kenntnisse des behandelten Gegenstands zurückgeführt werden. Manchmal beginnen die Schwierigkeiten bereits damit, den (meist englischsprachigen) Text richtig zu verstehen und zu übersetzen. Häufiger sind indes aus dem Zusammenhang gerissene Textfragmente und das Nichterkennen von Stilmitteln wie Ironie, Sarkasmus oder die spezifische Verwendungsweise von bestimmten Begriffen im Schaffen einer Gruppe. Besonders häufig ist die in der Auslegung lyrischer Texte eigentlich unzulässige Identifikation des Lyrischen Ichs mit dem Autor oder Sänger.

    Offenbar geht es den Kritikern also nicht darum, sich systematisch dem Phänomen Metal zu nähern und zu verstehen, worin für die Fans dessen Anziehungskraft liegt, sondern um Apologetik, das heißt, sie wollen die durch den Metal erfolgende Infragestellung der eigenen Gewißheiten zurückweisen und die eigene Anschauung mit Nachdruck verteidigen. Sie werden daher in dieser Arbeit als Apologeten bezeichnet.

    Es entbehrt allerdings nicht einer gewissen Ironie, daß die Rezeption dieser Apologeten durch die Gläubigen genauso bruchstückhaft und unsystematisch ausfällt, wie die Sachkenntnis der Apologeten. Solange andere kritisiert werden, stimmen viele aus allgemeinem Kulturpessimismus zu, geht es aber wider den eigenen Musikgeschmack, halten sie die Kritik für unberechtigt. Tatsächlich ist die Kritik der Apologeten keineswegs spezifisch auf den Metal oder auch nur den Rock bezogen, selbst wenn die konkreten Beispiele häufig aus diesem Bereich stammen. Vielmehr richtet sie sich gegen den ganzen Bereich der Rock- und Popmusik. Dennoch wird die Kritik fast ausschließlich mit Metal in Verbindung gebracht. Die wenigen Publikationen, die genau diese Unterteilung in (weitgehend gute) Rock- und Popmusik und (abgrundtief bösen) Metal vornehmen,⁵ können für dieses Ergebnis kaum verantwortlich sein. Eher dürften der häufigere öffentliche Gebrauch von Rockmusik und die praktische Unumgänglichkeit der Popmusik einen Meinungsumschwung verursacht haben: Popmusik hat in der gemäßigten Form des Sacropops oder der Contemporary Christian Music Einzug in das Leben vieler Gemeinden und Christen gefunden. Letztlich ist der Metal wohl schlicht eine zu kleine Erscheinung und verfügt über zu wenige öffentlich wirksame Verteidiger. Die ursprüngliche Kritik der Apologeten aber wurde gerade in ihrem Grundanliegen mundtot gemacht, indem viele in einem Kompromiß zu Lasten Dritter den Metal zum Sündenbock für alle Fehlentwicklungen machten.

    Das Verfehlen der eigentlichen Intention der Apologeten zeigt sich auch und gerade in der von den Apologeten selbst kritisierten Engführung der Diskussion auf „Satanismus". Sogar die sachlich ungenügende Auseinandersetzung der Apologeten mit dem Metal ist offenbar für die Basis noch zu differenziert.⁶ Man will anscheinend keine für die Wahrheitssuche unabdingbare differenzierte Auseinandersetzung mit der Realität, sondern (reißerische) Totschlagargumente.⁷

    Allerdings muß zur Ehrenrettung der Apologeten und einfachen Gläubigen gesagt werden, daß die Kritikpunkte nicht grundsätzlich falsch sind, wie sich noch zeigen wird. Die ebenso pauschale Verteidigung des Metals durch Metaller ist genauso einseitig wie die pauschale Verurteilung durch die Apologeten. Obwohl die meisten metalfreundlichen Autoren durchaus in der Lage sind, manche Erscheinungsformen im Metal kritisch zu beurteilen, fehlt ihnen diese Differenziertheit in der Auseinandersetzung mit den Apologeten. Denn es gibt nicht nur christliche Kritiker, sondern auch esoterische, anthroposophische und solche, die keinerlei Bindung an kirchliche oder religiöse Positionen erkennen lassen, deren Argumente dieselben, wenn nicht sogar schwerere Mängel als die der christlichen Apologeten aufweisen.⁸ Die Kritik der Metaller richtet sich jedoch fast ausschließlich gegen das Christentum⁹ – entgegen der hauptsächlich aus dem freikirchlichen Bereich stammenden Masse der Apologeten sogar undifferenziert gegen das katholische.¹⁰ Kritisieren Metaller zu Recht, daß gravierende Unterschiede etwa zwischen Heavy und Death Metal von den Apologeten nicht berücksichtigt werden, müssen sie sich die Kritik gefallen lassen, daß sie die zum Teil gravierenden Unterschiede zwischen den christlichen Konfessionen übergehen. Insgesamt weisen die meisten (nicht christlichen) Metaller nur schwache, meist verzerrte Kenntnisse des Christentums auf. Die Auseinandersetzung ist häufig oberflächlich und populistisch.¹¹ Ausnahmen sind selten.¹²

    Das gegenseitige Unverständnis scheint also dermaßen ausgeprägt zu sein, daß sich der Schlagabtausch in der Regel auf einseitige Pauschalurteile beschränkt. Die meisten Christen haben kein Interesse an einer detaillierten Auseinandersetzung mit dem Metal, und die meisten Metaller streben kein differenziertes Verständnis des Christentums an. Was dem Christen die Vorwürfe „Kreuzzüge, „Inquisition und „Hexenverbrennungen, sind dem Metaller „Satanismus, „Neonazismus und „Gewaltverherrlichung: Alle Kritikpunkte sind nicht ganz falsch, aber ihre Realität war beziehungsweise ist sehr viel komplexer als in den pauschalen Vorwürfen üblicherweise zum Ausdruck kommt, und in ihrer Repräsentativität werden sie massiv überschätzt – kurz: es handelt sich um Vorurteile. Eine tiefergehende Auseinandersetzung, die freilich die Schwierigkeit birgt, gleich mehreren unwissenschaftlichen Diskursen (nämlich des Metals selbst sowie der religiös und der gesellschaftspolitisch motivierten Apologeten) auf wissenschaftlichem Niveau gerecht zu werden, tut also not.

    1.2. Forschungsstand

    1.2.1. Theologisch

    Wissenschaftlich ist der Metal nur sehr unvollständig untersucht. Insbesondere theologische Literatur gibt es, von kürzeren Abschnitten in Arbeiten über Rock- und Popmusik einmal abgesehen, gar nicht. Am ausführlichsten ist noch das Kapitel über Metal bei Ilse Kögler. Mehr als erste, sehr vorsichtige Ansätze lassen sich daraus jedoch nicht gewinnen, da sie, wie auch alle anderen Autoren, keinen wesentlichen Unterschied zwischen den Anliegen des Metals und denen anderer Formen von Rock- und Popmusik sieht.¹³ Die korrelativen Ansätze bestehen vor allem in den Feststellungen, daß die Musik von den Metallern auch unabhängig vom Text als Ausdruck der „kaputten" Welt verstanden werde und für sie aggressionsabbauende Wirkung habe. Kögler äußert die Vermutung, es könne womöglich die Sehnsucht nach dem ganz Anderen dahinterstehen, das diese Welt übersteigt.¹⁴

    Wie Kögler behandeln auch alle anderen theologischen Arbeiten Metal ausschließlich als eine Form von Rockmusik, die sich außer durch größere Lautstärke, geringeres musikalisches Niveau und provokanteres Auftreten nicht wesentlich vom Rock unterscheide.¹⁵ Der grundsätzliche Ansatz ist den meisten Werken dabei gemein: Die Erfahrungen, die in der Rock- und Popmusik von den Jugendlichen gemacht werden, seien gut und richtig, ja sie hätten religiöses Potential. Für die Kirche sei es relevant, dieselben Bedürfnisse zu befriedigen, um die Jugend wieder ansprechen zu können.¹⁶ Nur Gotthard Fermor geht differenzierter heran und versucht, das in der Popmusik aufgehobene religiöse Erbe und die daraus abzuleitende Herausforderung an die Kirche im Umgang mit der Popmusik strukturell zu beschreiben.

    So richtig es ist, Erfahrungen und Bedürfnisse der Menschen verstehen zu wollen, so kurzschlüssig ist es, von deren Existenz und religiöser Konnotation auf christliche Anschlußfähigkeit und die Notwendigkeit einer Entsprechung im kirchlichen Bereich zu schließen. Bernd Schwarze, der in der Rock- und Popmusik eine Religiosität zu erkennen meint, die nach gnostischen Strukturen funktioniert, fordert gar, die Gnosis zu rehabilitieren.¹⁷ Der kirchliche Umgang mit populärer Musik kann sich nicht allein daran entscheiden, ob Experten ihr einen ausreichend künstlerischen Anspruch zubilligen und die Gemeinden sie ästhetisch akzeptieren, sondern ob ihre Grundstrukturen mit dem christlichen Gottes-, Welt- und Menschenbild vereinbar sind. Bei allen Schwächen der konkreten Argumentationen sind die Apologeten den meisten Theologen in diesem Punkt zweifelsohne voraus. Zudem kann Begeisterung der Jugend für die Kirche kein Selbstzweck sein. Sie erhielte Sinn und Berechtigung nicht aus der bloßen Anwesenheit der Jugendlichen, sondern allein aus ihrem Glauben. Zudem zeigt ihre An- oder vielmehr Abwesenheit in der Kirche, daß sie solch offensichtlichen Vereinnahmungsversuchen nicht zum Opfer fällt.¹⁸ Die entscheidende, bisher aber kaum gestellte praktisch-theologische Frage wäre daher, ob Jugendliche die Erfüllung der Bedürfnisse, die sie durch das Hören von Rock- und Popmusik befriedigen, auch von der Kirche erwarten oder überhaupt als ihr angemessen empfinden.

    1.2.2. Musikwissenschaftlich

    Musikwissenschaftlich ist bereits die „U-Musik" als solche weitgehend eine terra incognita. In Bezug auf Metal existiert als rein musikwissenschaftliche Arbeit nur die Dissertation von Robert Walser.¹⁹ Sie konzentriert sich allerdings auf populären amerikanischen Metal der 1980er Jahre. Abgesehen von wenigen Erwähnungen des Thrash Metals bleiben extremere Formen und selbst die New Wave of British Heavy Metal (NWoBHM) weitgehend außen vor.

    Harris M. Berger behandelt hingegen Death Metal.²⁰ Er hat jedoch keine rein musikwissenschaftliche Absicht, sondern fragt musikethnologisch nach der Bedeutung der Musik im sie produzierenden und rezipierenden gesellschaftlichen Umfeld (hier: Akron, Ohio [USA]): Die schlechten wirtschaftlichen Aussichten würden durch Death Metal aufgefangen, jedoch nicht im Sinne von Flucht in eine Parallelwelt. Vielmehr helfe Death Metal den Metallern, Stärke zu gewinnen, sich auch unter schlechteren Bedingungen durchzuschlagen und den Kampf um die eigene Zukunft aufzunehmen. Da Berger seinem Forschungsinteresse entsprechend neben Death Metal auch Hard Rock und Jazz in Akron untersucht, fehlt es trotz einiger sehr hilfreicher Erkenntnisse ein wenig an Tiefe. Weder erweitert er seinen Blick über die untersuchte Region noch über das spezifische Subgenre hinaus; nicht einmal innerhalb des Subgenres Death Metal wird der Stil der untersuchten Gruppe Sin-Eater genauer verortet. Obwohl Walser und Berger sehr unterschiedliche Subgenres des Metals behandeln, bestreiten beide, daß es sich bei Metal um eine musikalisch minderwertige Musik handle (vgl. unten, Kapitel 3 auf den Seiten 47–64).

    1.2.3. Verhaltenswissenschaftlich

    Aus dem verhaltenswissenschaftlichen Bereich gibt es eine ganze Reihe von Arbeiten. Deena Weinstein²¹ und Bettina Roccor²² beschreiben die Szene aus soziologischer beziehungsweise volkskundlicher Sicht. Beide kommen zu dem Ergebnis, daß es zwar sehr wohl von der Norm abweichendes, über die Stränge schlagendes Verhalten in der Metalszene gebe, dieses aber nur bedingt repräsentativ sei.

    Jeffrey Jensen Arnett²³ fragt nach dem Grund des Metalinteresses von Jugendlichen. Diesen sieht er in einer starken Entfremdung dieser Jugendlichen von der Gesellschaft. Weder Schule noch Religion und nicht einmal Eltern und Familie gelänge es, diese Jugendlichen sozialverträglich zu sozialisieren.

    Keith Daniel Harris²⁴ untersucht in Anlehnung an die Ergebnisse Bergers die Metalszene in ihrer globalen Ausdehnung. Exemplarisch betrachtet er die Szenen in England, Israel und Schweden. Dabei stellt er fest, daß alle Arbeiten, die sich auf die räumlich faßbare Szene, also insbesondere Konzerte, stützen, die Metalszene nur unzureichend in den Blick nähmen. Denn der Kern der globalen Metalszene sei schriftliche Kommunikation auch über große Distanzen hinweg (Brieffreundschaften, Tapetrading²⁵ , Zeitschriften und Fanzines²⁶ , heute auch Internetforen, Webzines²⁷ und ähnliches). Daneben beschreibt er das Dasein des einzelnen Metallers als ein Ineinandergreifen von Grenzüberschreitung und Alltäglichkeit, wobei nur die Grenzüberschreitungen außerhalb der Szene wahrgenommen würden.

    Jörg Eggeling²⁸ , der Berger und Harris allerdings nicht kennt, folgt eher Arnett und meint, ökologische und ökonomische Krisen sowie die damit verbundenen Ohnmachtserfahrungen seien der Motivationskern der von ihm untersuchten Metaller eines Gymnasiums in Helmstedt. Seine „Kastigationsthese" besagt, daß Metaller Metal hören, um sich selbst stellvertretend für die zu quälen, die für die Ohnmachtserfahrungen verantwortlich seien: Eltern, Lehrer, Politiker, überhaupt alle Erwachsenen.

    Rainer Diaz-Bone²⁹ wählt einen dritten Ansatz, insofern er nicht direkt mit Metallern kommuniziert, sonderen deren Kommunikation beobachtend analysiert. Dazu wertet er den Jahrgang 1999 der Metalzeitschrift Metal Hammer aus, woraus sich ein „Metalethos" ergibt, das nicht im entferntesten gesellschaftsschädigend wirkt.

    Thomas Bossius³⁰ vergleicht die Black Metal- mit der Tranceszene. Obwohl sie bei oberflächlicher Betrachtung nicht viel gemeinsam hätten, behandelten sie beide den Umgang mit den- und die Lösung derselben existentiellen Probleme. Beide Szenen bearbeiteten auf postmoderne Weise die Probleme, die die Moderne, die Jugend und die Pubertät aufwerfen. Auffällig sei in beiden Fällen die Verbindung von Musik und Religion zur Wiederverzauberung der Welt.

    Nur eingeschränkt als wissenschaftlich können die Arbeiten Reto Wehrlis³¹ und Natalie J. Purcells³² gelten. Der Psychologe Wehrli konzentriert sich auf Eingriffe der Justiz und des Jugendschutzes in die künstlerische Freiheit. Purcell versuchte zugunsten des Metals Einfluß auf den politischen Diskurs in Amerika zu nehmen. Daneben gibt es noch eine ganze Reihe, zum Großteil unveröffentlichter Abschlußarbeiten, die beschränkte Fragestellungen bearbeiten.³³

    In den Verhaltenswissenschaften gibt es also drei Ansätze. Der erste ist die bloße, weitgehend neutrale Beschreibung vorfindlicher Phänomene. Dieser ist vor allem in der Frühzeit der Metalforschung und aus der Innenperspektive (alle frühen Monographien und Abschlußarbeiten sind von Metalhörern verfaßt worden) gewählt worden, um überhaupt erst die Grundlage für weitere Forschungen zu legen, näherhin eine Beschreibung der Szene wie sie jenseits der Medienwahrnehmung existiert. Mitunter nehmen diese Arbeiten einen den Metal verteidigenden Charakter an (früh bereits Block, Burkhardt, Weinstein und Roccor, später auch Wehrli, Bettels, Purcell, Simon, Chaker, Weindl und, mit Einschränkungen, Langebach).

    Der zweite Ansatz erfolgt aus der Außenperspektive, die sich einen Reim auf die verstörende Existenz sich der Gesellschaft scheinbar verweigernder Jugendlicher zu machen versucht. Hier wird angestrebt, soziologische Ursachen für das Phänomen Metal zu bestimmen, indem in qualitativen Interviews Metaller befragt werden (Arnett, Eggeling). In späteren Arbeiten werden beide Ansätze miteinander verbunden, was dazu führt, die Metalszene von innen heraus verstehen zu wollen (Berger, Harris, Stichweh, Roczek).

    Der dritte Ansatz ist der diskurstheoretische, für den weder die Meinung des (Massen-) Medienzentrums noch die Ansichten zufällig ausgewählter Metaller relevant ist, sondern der in den Szenemedien geführte Metaldiskurs (Diaz-Bone, Bartholomé, Akoto).

    1.2.4. Unzulängliche Deutungsmodelle

    Es gibt einige ältere Ansätze zur Deutung des Metals, die bei genauerer Betrachtung eine Interpretation eher erschwerten als ermöglichten. Gegen die Konzepte „Jugend- und „Subkultur wird nicht zuletzt von Metalforschern selbst der Einwand erhoben, sie machten schlicht Voraussetzungen, die der Realität zuwiderliefen. Manche Forscher lösen sich daher von diesen Konzepten und erproben neue Ansätze, andere versuchen möglichst voraussetzungslos in die Feldforschung zu gehen. Dennoch sind einige Vorstellungen insbesondere im gesellschaftlichen Diskurs nur schwer auszurotten, obgleich sie gerade dem Metal in keiner Weise gerecht werden können.

    Das Grundproblem dieser unzulänglichen Ansätze ist, daß sie Metal ausschließlich als ein Phänomen verstehen, das Jugendliche betrifft und von Jugendlichen geschaffen wird. Daraus folgt, daß Metal vor allem im Hinblick auf seine Funktion für das Erwachsenwerden und seinen möglichen Beitrag zur Eingliederung in die Gesellschaft untersucht wird. Dadurch kommt Metal schon vor aller konkreten Erfahrung nur als soziologisches, nicht aber als musikalisches Phänomen in den Blick. Infolgedessen wird nicht die soziale Praxis als Deutung der Musik verstanden – wie es bei anderer Kunst üblich ist –, sondern die Musik oder sogar nur deren Texte als Deutung der sozialen Praxis. Die Musik interessiert allenfalls aufgrund ihrer von den Jugendlichen an die Gesellschaft gerichteten Botschaft. 40jährige Familienväter fallen unter dieser Voraussetzung naturgemäß aus der Untersuchung heraus, selbst wenn sie regelmäßig Konzerte und Festivals besuchen oder gar Metalmusiker sind.³⁴

    Besonders deutlich wird dieses Manko bei Arnett. Einer seiner Interviewpartner während der Feldforschung war ein Metaller, der die größte Plattensammlung aller Untersuchten hatte, den extremsten und unkommerziellsten Metal hörte und ein Fanzine herausgab. Für Arnett war dieser Interviewte aber gerade kein besonders repräsentativer Metaller, obwohl er sich am längsten und intensivsten dieser Musik verschrieben hatte. Denn er war über dreißig Jahre alt, schwarz, verheiratet, lebte in wirtschaftlich sicheren Verhältnissen, hatte auch in seiner Jugend immer ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern und wies keinerlei Anzeichen für normabweichendes, deviantes Verhalten auf.³⁵ Für Arnett ergab sich aus diesen – vom Musikstil Metal vollkommen unabhängigen – soziologischen Grunddaten, daß der Befragte allenfalls der taste public, dem weiteren Kreis der Metalhörer, nicht aber der Subkultur des Metals zuzuordnen sei, weshalb er in der späteren Monographie auch keine Rolle spielt.³⁶ Für die Zugehörigkeit zur Subkultur setzt er neben dem Musikkonsum nämlich voraus, daß Kleidungsstil und Verhalten der Subkultur übernommen werden. Das Verhalten ist für Arnett als ein aggressives, von der Norm abweichendes, außergewöhnliche Erfahrungen suchendes (sensation-seeking) definiert, das er mit Hilfe der Frage nach Ordnungswidrigkeiten und Straftaten abfragte. Dabei ging er offenbar von der Chicagoer Subkulturdefinition aus, nach der eine Subkultur sich durch normabweichendes Verhalten Jugendlicher auszeichnet.³⁷ Die Voraussetzung, Metal als Subkultur zu verstehen, bestimmt damit das Ergebnis, daß die Metalsubkultur von devianten Jugendlichen gebildet werde. Ein anderes Ergebnis war bei Arnetts Untersuchung also gar nicht möglich – was freilich nicht ausschließt, daß er richtige Beobachtungen gemacht hat, sie aber aufgrund seiner Vorurteile falsch deutet.

    Eine ähnliche Voraussetzung des zu erhebenden Ergebnisses (petitio principii) dürfte der Annahme zugrunde liegen, Metal sei die Subkultur weißer Arbeiterjugendlicher. Die Subkultur-Definition des Birminghamer Centre for Contemporary Cultural Studies (CCCS) aus den 1970ern ging vom in Großbritannien noch bis vor nicht allzu langer Zeit stark ausgeprägten Klassenzugehörigkeitsgefühl aus. Jede Klasse präge ihre eigene Stammkultur aus, die bereits der dominanten Kultur untergeordnet sei. Subkulturen seien dann „generationsspezifische Subsysteme klassenspezifischer Stammkulturen"³⁸ – oder einfacher gesagt: Jede Subkultur ist einerseits durch ihre Klassenzugehörigkeit und andererseits das Alter ihrer Mitglieder bestimmt. Schicht- oder altersübergreifende Subkulturen sind damit überhaupt nicht denkbar.³⁹ Wenn Metal nun für die Subkultur weißer Arbeiterjugendlicher gehalten wird, erscheint „weiß als die Bestimmung der dominanten Kultur, „Arbeiter als die Bestimmung der Stammkultur und „Jugendliche" als Bestimmung der Generation, die die Subkultur bildet.

    Praktisch alle Untersuchungen stellen diese These in Frage. Lediglich Michael Altrogge und Rolf Amann stützen sie, legen allerdings eine sehr weite Metal-Definition zugrunde.⁴⁰ Deena Weinstein hingegen weist die These für Amerika ausdrücklich zurück, hält sie auf England bezogen jedoch für eher möglich.⁴¹ Bettina Roccor kann zwar auch solche „prototypischen" Metaller beschreiben,⁴² kennt aber auch Jugendliche aus höheren Schichten – und ausgerechnet diese übernehmen nach ihren Erkenntnissen eher als die Arbeiterjugendlichen Metal als Lebensstil.⁴³ So sei die Arbeiterschicht bei den älteren Metallern auch klar unterrepräsentiert, wobei überdies die Jugendlichkeit des Metals eher fraglich sei⁴⁴ – bereits Dietmar Block, der die CCCS-Subkulturtheorie übernimmt, erwähnt viele ältere Fans bei Konzerten, die sich jedoch weniger auffallend im Hintergrund hielten.⁴⁵ Alle weiteren Arbeiten, soweit sie Bildungsniveau und Alter untersuchen, kommen ebenfalls zu einem sehr viel differenzierteren Ergebnis, so etwa bei Jörg Eggeling, wo Gymnasium und Realschule einen etwa gleich hohen Metalleranteil aufweisen (jeweils um die 40 %), die Hauptschule aber deutlich darunter liegt (knapp 14 %).⁴⁶ Diese Arbeiten sind jedoch mehrheitlich erst nach 1992 entstanden, dem Zeitpunkt, als Metal aus dem Blick der Massenmedien verschwand. Über die Trägergruppe davor, insbesondere bevor die Medien den Metal überhaupt entdeckten, gibt es keine detaillierten Erkenntnisse, weshalb eine petitio principii nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden kann. Es wäre durchaus denkbar, daß sich Anfang der 1990er ein Schichtwechsel der Trägergruppe vollzogen hat. So beschreibt Roccor einen leichten Wandel in den Themen des Metals ab 1990 zu mehr Nachdenklichkeit.⁴⁷ Will Straw beschrieb jedoch bereits in einem Anfang der 1980er entstandenen Artikel die Trägergruppe des Metals in den 1970ern als „suburban und „middle-class, das heißt als bessergestellte Mittelschicht.⁴⁸

    Für heute jedenfalls kann die These von der weißen Arbeiterjugend als widerlegt gelten. Es ist nicht (mehr) die Jugend, die den Ton in der Szene angibt, sondern sie muß sich ihren Platz erkämpfen.⁴⁹ Der soziale Gebrauch bildet nicht den Kern des Metals.⁵⁰ Viele Metaller sind in der Öffentlichkeit allenfalls für „Eingeweihte" als solche erkennbar,⁵¹ und mitunter wundern sich sogar Metaller, wen sie auf Konzerten plötzlich wiedertreffen.⁵² Manche Metaller haben sogar kaum andere Metaller in ihrem Umfeld. Die Szene wird nicht ausschließlich durch bestimmte (öffentliche) Orte und feste Zeiten zusammengehalten, sondern vor allem auch durch (private) Korrespondenz und Treffen in Wohnungen.⁵³ Möglicherweise richtet Metal nicht einmal eine klare Botschaft direkt an die Gesellschaft.⁵⁴ Damit soll keineswegs bestritten werden, daß es Jugendliche, ja Arbeiterjugendliche gibt, die vom Metal einen sozialen Gebrauch machen, doch soll die beschriebene, selbstverschuldete Unzulänglichkeit vermieden werden, einen solchen Gebrauch zum allein oder auch nur hauptsächlich möglichen zu erklären.⁵⁵

    1.3. Fazit

    Es zeigt sich, daß sowohl die aus religiösem als auch aus wissenschaftlichem, insbesondere theologischem Interesse erfolgende Auseinandersetzung mit dem Metal defizitär ist. Beide Herangehensweisen neigen zu Vorurteilen, insofern sie ihre Auffassung bestätigende Erscheinungen und Äußerungen eher zu akzeptieren bereit sind als infragestellende. Dies gilt weitgehend unabhängig von einer positiven oder negativen Voreinstellung zum Thema, wenngleich die von Metalhörern verfaßten größeren Arbeiten durchaus Kritik am Metal enthalten. Religiös motivierte Vorbehalte werden jedoch auch in diesen nicht ausreichend gewürdigt. Das kann insofern kaum überraschen, als die Apologeten, die diese Vorbehalte auszudrücken versuchen, häufig die nötige Sachkenntnis vermissen lassen. Hinzu kommt für Atheisten die Schwierigkeit, verschiedene religiöse Bekenntnisse voneinander zu unterscheiden, so daß auch Kritik aus dem Munde von Esoterikern oder Anthroposophen für christlich gehalten wird.

    Überraschender ist das weitgehende Schweigen der Theologie, die sich bisher offenbar nicht herausgefordert gefühlt hat, die Auseinandersetzung zu suchen. Doch wer schweigt, scheint bekanntlich zuzustimmen! Ziel dieser Arbeit ist daher eine differenzierte Auseinandersetzung, die auf einem wissenschaftlichen Niveau sowohl den religiös motivierten Vorbehalten als auch der metallischen Realität gerecht wird. Dementsprechend muß ein methodischer Zugang gewählt werden, der Pauschalurteile möglichst verhindert und dennoch die in den Vorurteilen zum Ausdruck gebrachten Anliegen würdigt.

    ¹Vgl. H.-J. Ruppert, Satanismus. Zwischen Religion und Kriminalität (EZW-Texte 140), Berlin 1998, URL: http://www.ekd.de/ezw/dateien/EZW_Texte_140_Internet.pdf (besucht am 14. Februar 2008), 38. Er zitiert hier aus dem Metal Hammer nach Materialdienst der EZW 12/1986, 352, wie nur durch Endnote 131 auf Seite 69 klar wird.

    ²Vgl. C. Meves, Auf Dich kommt es an! Antworten für Jugendliche, Aachen⁵ 2004, 142f.

    ³Vgl. U. Bäumer, Wir wollen nur deine Seele, Bielefeld/Wuppertal⁹ 1992, 12f. Der Klappentext wird vielfach zitiert, so bei F. Salazar Bañol, Die okkulte Seite des Rock, München² 1993, vorderer Einband; B. Schlink, Rockmusik – woher, wohin?, Darmstadt-Eberstadt³ 1992, 13 und C. Meves, Auf Dich kommt es an!, 139. Die LP – nicht erst heute ein seltenes Sammlerstück – wurde 1975 nur in Deutschland veröffentlicht und enthält eine Zusammenstellung von bereits auf regulären Studioalben enthaltenen Stücken (vgl. H. Ransch, Black Sabbath. LP Discography Version 1.0, 1996, URL: http://www.black-sabbath.de/lp_list.html [besucht am 9. Mai 2008]). In der Vollständigkeit bei offiziellen Veröffentlichungen beanspruchenden Discographie J. Siegler, Discography Black Sabbath, URL: http://www.black-sabbath.com/discography/blacksabbath/ (besucht am 7. April 2012) findet sie sich – wie in allen anderen herangezogenen – nicht.

    D. Heimann, Backward Masking. Fluch oder Flop?, Asslar 1990, 128 rechtfertigt das sogar mit dem Hinweis, für den Hörer sei eine Differenz zwischen dem Künstler und seinen Texten nichtnachvollziehbar. Akzeptierte man das, schlösse sich jeglicher künstlerischer Anspruch in populärer Musik grundsätzlich aus.

    ⁵Vor allem H.-A. Willberg, Streit um Töne. Die Christen und die Rockmusik, Gießen/Basel 1991 sonst nur andeutungsweise bei G. Klempnauer, Rockmusik zwischen Religion und Rebellion, Bach und Beatles, Rhythmus und Ekstase. Interview mit Prof. Dr. Hermann Rauhe, in: Ders., Ich will raus. Jugend und Rockmusik der 50er bis 80er Jahre. Interviews und Reportagen, Wuppertal 1986, 181–206 und D. Heimann, Backward Masking, 126–132.

    ⁶Dies zeigt schon der Vergleich der beiden Bücher von Ulrich Bäumer (U. Bäumer, Wir wollen nur deine Seele; ders., Rock. Musikrevolution des 20. Jahrhunderts – eine kritische Analyse, Bielefeld 1988). Wir wollen nur Deine Seele dürfte selbst einer großen Zahl Metaller ein Begriff sein. Es wurde seit seinem Erscheinen 1984 über ein Jahrzehnt lang nahezu jährlich neu aufgelegt. Doch Rock ist auch in der christlichen Zielgruppe nicht annähernd so bekannt. Hier erschienen nur drei Auflagen. Dabei kommt auch Rock keineswegs zu positiven Urteilen über Rock und Metal, stellt aber die Satanismus-Thematik bewußt in den Hintergrund, weil eine solche Vereinfachung das eigentlich Unchristliche an der Musik übersehe (vgl. U. Bäumer, Rock, 147–152).

    ⁷Im christlichen Kontext erfüllt wohl kaum ein Vorwurf diese Funktion so gut wie der des Satanismus: Wer sich mit ihm nicht in rein apologetischer Absicht beschäftigt, steht bereits im Verdacht, selbstder satanischen Versuchung anheimgefallen zu sein („okkulte Belastung"). Diese Argumentation aber hat selbst eine teuflische Qualität: Sie ist ein Zirkelschluß, ein Teufelskreis.

    F. Salazar Bañol, Die okkulte Seite des Rock und D. Vaughan, Schlag auf Schlag. Die Sucht nach dem harten Rhythmus oder Rockmusik und Spiritualität, Frankfurt a. M. 1992 entstammender Esoterik, H. Buddemeier/J. Strube, Die unhörbare Suggestion. Forschungsergebnisse zur Beeinflussung des Menschen durch Rockmusik und subliminale Kassetten, Stuttgart 1989 der Anthroposophie, C. Jenal, Jugendgewalt im Spiegel der Musikkultur, in: Kind Jugend Gesellschaft. Zeitschrift für Jugendschutz 39 (Januar 1994) 20–23; C. Dornbusch/H.-P. Killguss, Unheilige Allianzen. Black Metal zwischen Satanismus, Heidentum und Neonazismus, Hamburg/Münster 2005 und P. Lenz, It isn’t Rock’n’Roll – that’s why we like it. Faschistische und satanistische Tendenzen des Heavy Metal im Kontext der Geschichte der Rockmusik, in: E. Dahl/C. Dürkob (Hg.), Rock-Lyrik. Exemplarische Analyse englischsprachiger Song-Texte, Essen 1989, 188–212 argumentieren politisch.

    ⁹Durch ihre aktiven Eingriffe in die Metal-Szene im Kampf gegen Gewaltverherrlichung und Rechtsextremismus (Initiative zur Indizierung mehrerer Metal-Alben, Behinderung von Konzerten) habensich die Lehrerin Christa Jenal und die Antifa ein ähnliches Feindbild erarbeitet, das im Gegensatz zur Kritik am Christentum jedoch kaum in die thematischen Inhalte der Musik eingegangen ist.

    ¹⁰Als Beispiel soll hier eine kleine Auswahl aus der Dissertation von Bettina Roccor dienen: Angeblich vertrete der Freikirchler Bäumer „die Lehren der Amtskirche" (B. Roccor, Heavy Metal. Kunst. Kommerz. Ketzerei, Berlin 1998, 24). Auch der definitiv nicht christliche Salazar Bañol wird als „Jesuit und der Hirthammer-Verlag, der dessen Buch in Deutschland verlegte und sonst vor allem durch ebenfalls nicht gerade spezifisch katholische Impfgegner-Literatur auffiel, als „konservativkatholisch (beide Zitate ebd., 253) bezeichnet. Sogar der Darbyiten-Sohn Aleister Crowley soll sich mit seinem Satanismus „gegen die rigide, streng katholische Erziehung seines Elternhauses" gewehrt haben (ebd., 251).

    ¹¹Eine ähnliche Feststellung findet sich erstaunlicherweise bisher nur bei W. Vogelgesang, Inszenierungsrituale von jugendlichen Black Metal-Fans, in: H. Willems/M. Jurga (Hg.), Inszenierungsgesellschaft. Ein einführendes Handbuch, Opladen 1998, 163–176, hier 171. Als konkretes Beispiel sei auf S. Chaker, Black und Death Metal. Eine empirische Untersuchung zu Gewalt, Religion und politischer Orientierung, Magisterarbeit, Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg 2004 (überarbeitete Fassung auf CD-ROM), 172 verwiesen, die die hohe Atheistenquote im Metal damit erklären will, daß heutzutage Gott weder für die Deutung unerklärlicher Naturphänomene noch für das Ertragen materieller Armut nötig sei. Diese Argumentation verbleibt auf dem Niveau einer Wissenschafts- und Fortschrittsgläubigkeit, wie sie im 19. Jahrhundert gängig war, und unterschreitet das sonstige Reflexionsniveau ihrer Arbeit deutlich.

    ¹²Eine solche Ausnahme ist etwa Ihsahn (Emperor), der zwischen der norwegischen Staatskirche und evangelikalen Freikirchen differenziert (vgl. M. Moynihan/D. Søderlind, Lords of Chaos. Satanischer Metal: Der blutige Aufstieg aus dem Untergrund, Zeltingen-Rachtig⁶ 2005, 236–241).

    ¹³Vgl. I. Kögler, Die Sehnsucht nach mehr. Rockmusik, Jugend und Religion. Informationen und Deutungen, Graz/Wien/Köln 1994, 200–221.

    ¹⁴Vgl. ebd., 219f.

    ¹⁵Vgl. R. Siedler, Feel it in your body. Sinnlichkeit, Lebensgefühl und Moral in der Rockmusik, Mainz 1995; H. Treml, Spiritualität und Rockmusik. Spurensuche nach einer Spiritualität der Subjekte. Anregungen für die Religionspädagogik aus dem Bereich der Rockmusik, Ostfildern 1997; B. Schwarze, Die Religion der Rock und Popmusik. Analysen und Interpretationen, Stuttgart/Berlin/Köln 1997; G. Fermor, Ekstasis. Das religiöse Erbe der Popmusik als Herausforderung an die Kirche, Stuttgart/Berlin/Köln 1999; M. Schäfers, Jugend – Religion – Musik. Zur religiösen Dimension der Popularmusik und ihrer Bedeutung für die Jugendlichen heute, Münster 1999.

    ¹⁶Besonders auffällig ist diese Argumentation bei G. Buschmann, Rock, Pop, and all that DJ-Culture, in: Praktische Theologie 33 (1998) 41–54.

    ¹⁷Vgl. B. Schwarze, Die Religion der Rock und Popmusik, 111. Ebd., 255–259 schränkt er jedoch ein, es ginge nicht darum, gnostische Strukturen zu übernehmen, sondern wie die Kirche mitderen Existenz umgehen solle – und gibt selbst als Antwort, Jenseitigkeit, Heiligkeit und Gottes Herrlichkeit in Verkündigung und Praxis zu stärken. P. Bubmann, Religiöse Elemente in der Popularmusik, in: Ders., Von Mystik bis Ekstase. Herausforderungen und Perspektiven für die Musik in der Kirche, o. O. [München] o. J. [1996], 60–69, hier 65, Fn. 31 widerspricht jedoch bereits der Grundthese. In Einzelfällen möge die Beschreibung einer gnostischen Struktur zutreffen, die Verallgemeinerung sei aber „unvorsichtig".

    ¹⁸Vgl. P. Bubmann, Religiöse Elemente in der Popularmusik, 66.

    ¹⁹R. Walser, Running with the Devil. Power, Gender, and Madness in Heavy Metal Music, Middletown 1993.

    ²⁰H. M. Berger, Metal, Rock, and Jazz. Perception and the Phenomenology of Musical Experience, Hanover/London 1999.

    ²¹D. Weinstein, Heavy Metal. The Music and Its Culture, o. O. [New York u. a. O.] 2000 (Revised Edition, Erstveröffentlichung 1991).

    ²²B. Roccor, Heavy Metal. Kunst.

    ²³J. J. Arnett, Metalheads. Heavy Metal Music and Adolescent Alienation, Boulder/Oxford 1996.

    ²⁴K. D. Harris, Transgression and Mundanity. The Global Extreme Metal Scene, Doktorarbeit, Goldsmith College, University of London 2001.

    ²⁵Tapetrading (engl.: Tonbandhandel) meint unentgeltliches Kopieren und Austauschen von bespielten Musikkassetten durch einander persönlich oder per Briefkontakt bekannte Metaller. Dadurcherhielt der Metaller Kenntnis von neuen, noch unbekannten Bands, im Umkehrschluß wurden neue Bands bekannter und konnten bereits vor einem Plattenvertrag eine gewisse Hörerschaft erreichen. Heute erfolgt die Verbreitung neuer Musik eher als MP3-Datei über das Internet, meist durch Herunterladen von der Bandseite in sozialen Netzwerken oder direkt von der Bandhomepage.

    ²⁶Fanzines sind von Fans herausgegebene Magazine, deren meist unregelmäßiges Erscheinen in kommerziellen Magazinen und im Internet bekannt gegeben wird und die in der Regel direkt beim Herausgeber bestellt werden. Sie werden häufig von Fans zusammengestellt, die ihren Musikgeschmack in den gängigen Magazinen nicht angemessen repräsentiert sehen. Entsprechend bewußt subjektiv können sie ausfallen. Auch die heute großen Metal-Magazine haben ursprünglich als Fanzines angefangen und entstanden, weil die großen kommerziellen Rock- und Popmagazine Anfang der 1980er den Heavy Metal allenfalls als Fußnote behandelten. Mit zunehmender Größe wurde ihnen jedoch immer stärkere Orientierung an den kommerziellen Interessen der Plattenfirmen, über deren Werbeanzeigen sie sich (mit-)finanzieren, vorgeworfen, was eine neue Generation von Fanzines hervorbrachte. Dieses Prinzip wiederholte sich mit der weiteren Ausdifferenzierung des Metals regelmäßig.

    ²⁷Ein Webzine ist ein internetbasiertes Fanzine.

    ²⁸J. Eggeling, Der Stellenwert des Heavy Metal bei Schülerinnen und Schülern eines Kleinstadtgymnasiums, Münster 2003. Diese Dissertation ist am musikwissenschaftlichen Fachbereich der Universität Hamburg entstanden, gehört inhaltlich jedoch in die Pädagogik. Dennoch interessiert sie sich als eine der wenigen Arbeiten überhaupt näher für die Musik.

    ²⁹R. Diaz-Bone, Kulturwelt, Diskurs und Lebensstil. Eine diskurstheoretische Erweiterung der bourdieuschen Distinktionstheorie, Opladen 2002.

    ³⁰T. Bossius, Med framtiden i backspegeln. Black metal- och transkulturen. Ungdomar, musik och religion i en senmodern värld, Göteborg 2003.

    ³¹R. Wehrli, Verteufelter Heavy Metal. Skandale und Zensur in der neueren Musikgeschichte, Münster 2005.

    ³²N. J. Purcell, Death Metal Music. The Passion and Politics of a Subculture, Jefferson/London 2003.

    ³³Vgl. D. Block, Heavy Metal-Fans, Diplomarbeit, Universität Hamburg 1988; C. Burkhardt, Psychosoziale Funktionen der Heavy-Metal-Musik. Eine Befragung Bremerhavener Heavy-Metal-Fans im Alter von 15–20 Jahren, Staatsexamensarbeit, Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg 1990; B. Roccor, Heavy Metal. Eine Fantypologie anhand von Kleidung, Magisterarbeit, Universität Regensburg o. J. [1993]; O. Stichweh, Heavy Metal. Mehr als nur ein jugendkulturelles Phänomen? Ästhetische Erfahrung und Bildung im Umgang mit Populärmusik, Diplomarbeit, Universität Hildesheim 2002; A. Bettels, Die Heavy Metal-Musik und ihre Bedeutung für Jugendliche. Ergebnisse einer schriftlichen Befragung unter Fans, Diplomarbeit, Universität Hildesheim 2003; B. Simon, Heavy Metal. Leidenschaft, Lebensprinzip und Katharsis. Eine empirische Studie, Aachen 2003; C. Bartholomé, Metallica. Eine Analyse der Imagekonstruktion und des Imagewandels einer Heavy Metal-Band, Diplomarbeit, Universität Hildesheim 2004; S. Chaker, Black und Death Metal; K. Roczek, „Heavy Metal"-Szene – Gesellschaftliche Außenseiter?, Magisterarbeit, Universität Osnabrück 2004; D. Weindl, Musik & Aggression. Untersucht anhand des Musikgenres Heavy Metal, Frankfurt a. M. u. a. O. 2005; P. Akoto, „Menschenverachtende Untergrundmusik?" Todesfaszination zwischen Entertainment und Rebellion am Beispiel von Gothic-, Metal- und Industrialmusik, Münster 2006; M. Langebach, Die Black Metal-Szene. Eine qualitative Studie, Saarbrücken 2007, sowie einige weitere, die nicht zugänglich waren.

    ³⁴K. D. Harris, Transgression and Mundanity setzt dagegen ein sehr offenes Szenekonzept, R. Diaz- Bone, Kulturwelt, Diskurs und Lebensstil das ebenfalls recht offene der Kulturwelt. Andere gehen zwar auch von neueren Szenedefinitionen aus, machen mit ihnen aber wieder formale Voraussetzungen, die mitunter mit der Realität kollidieren (vgl. z. B. M. Langebach, Die Black Metal-Szene, 12–18 mit 84–86 und 104).

    ³⁵Vgl. J. J. Arnett, Three profiles of Heavy Metal Fans, in: Qualitative Sociology 16 (1993) 423–443, hier 434–438.

    ³⁶Vgl. ders., Metalheads.

    ³⁷Vgl. K. D. Harris, Transgression and Mundanity, 13 direkt zu Arnett sowie ebd., 21f. und A. Bennett/K. Kahn-Harris, Introduction, in: Dies. (Hg.), After Subculture. Critical Studies in Contemporary Youth Culture, Basingstoke/New York 2004, 1–18, hier 3f. zur Chicagoer Subkulturdefinition und ihren theoretischen Schwächen.

    ³⁸D. Block, Heavy Metal-Fans, 23.

    ³⁹Das kritisiert bereits B. Roccor, Heavy Metal. Eine Fantypologie, 21.

    ⁴⁰Vgl. M. Altrogge/R. Amann, Videoclips – Die geheimen Verführer der Jugend? Ein Gutachten zur Struktur, Nutzung und Bewertung von Heavy Metal Videoclips, Berlin 1991, 52.

    ⁴¹Vgl. D. Weinstein, Heavy Metal, 113–115.

    ⁴²Vgl. B. Roccor, Heavy Metal. Kunst, 49–58.

    ⁴³Vgl. B. Roccor, Heavy Metal. Eine Fantypologie, 32.

    ⁴⁴Vgl. B. Roccor, Heavy Metal. Kunst, 146–149.

    ⁴⁵Vgl. D. Block, Heavy Metal-Fans, 40.

    ⁴⁶Vgl. J. Eggeling, Funktionen und Wirkungen okkulter Heavy Metal-Videoclips bei Schülerinnen und Schülern, Norderstedt o. J. [2006], 57.

    ⁴⁷Vgl. B. Roccor, Heavy Metal. Die Bands. Die Fans. Die Gegner, München 1998, 80. Daß jedoch sowohl Bruce Dickinson als auch Janick Gers vor ihrer Karriere mit Iron Maiden Hochschulen besuchten, während Gruppenchef Steve Harris zweifelsohne dem Arbeitermilieu entstammt, gibt zu denken (vgl. G. Kühnemund, Iron Maiden, Beilage zu Rock Hard Nr. 249 [Februar 2008], 16, 23 und 4).

    ⁴⁸Vgl. W. Straw, Characterizing Rock Music Culture. The case of heavy metal, in: S. During (Hg.), The Cultural Studies Reader, London/New York² 2001, 451–461 (2nd reprint), hier 459.

    ⁴⁹Vgl. etwa B. Kaiser, Hauptsache Leidenschaft (Editorial), in: Rock Hard Nr. 231 (August 2006) 3; Mareen, Gruß ans Murmeltier [Leserbrief], in: Metal Hammer 23 (Dezember 2006) 8; M. Wesenbitter/B. T. Jaschinski/Die Legacy-Crew, Willkommen im Farbenrausch. . . (Editorial), in: Legacy. The Voice from the Dark Side Nr. 48 (April/Mai 2007) 3; M. Gindra, [Leserbrief], in: Rock Hard Nr. 245 (Oktober 2007) 71f.

    ⁵⁰Vgl. O. Stichweh, Heavy Metal.

    ⁵¹Vgl. D. Weinstein, Heavy Metal, 140; B. Roccor, Heavy Metal. Gewaltdarstellung oder Gewaltverherrlichung?, in: R. Brednich/W. Hartinger (Hg.), Gewalt in der Kultur. Vorträge des 29. Deutschen Volkskundekongresses. Passau 1993 2, Passau 1994, 645–658, hier 646; B. Roccor, Heavy Metal. Kunst, 147f.; M. Zerkübel, Wenn ihr mich nicht verstehen wollt, sollt ihr mich fürchten lernen. Anmerkungen zum Okkultrock, in: Bischöfliches Generalvikariat Aachen, Hauptabteilung Gemeindearbeit, Referat Sekten- und Weltanschauungsfragen (Hg.), Neue Kultbewegungen

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