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Das Ende der Galápagos-Affäre: Schluss mit dem tragischen Insel-Mythos!
Das Ende der Galápagos-Affäre: Schluss mit dem tragischen Insel-Mythos!
Das Ende der Galápagos-Affäre: Schluss mit dem tragischen Insel-Mythos!
eBook783 Seiten9 Stunden

Das Ende der Galápagos-Affäre: Schluss mit dem tragischen Insel-Mythos!

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Über dieses E-Book

DAS ENDE DER GALÁPAGOS-AFFÄRE
Auf wahren Begebenheiten beruhend.
Alles in einem Buch: abenteuerlicher Kriminalroman (teils autobiografisch, teils fiktiv) und faszinierende Chronik der bis heute der Öffentlichkeit bekannten Fakten über die berühmt-berüchtigte Galápagos-Affäre.
Mit über 40 historischen Schwarzweißfotos der in die Affäre verwickelten Personen sowie zahlreichen Farbfotos von der Insel Floreana (Hauptort des Geschehens) und anderen Inseln des Archipels.

Romanhandlung:
Anfang 1994 arbeitet der fünfundzwanzigjährige Marcus als Naturführer auf den Galápagos-Inseln und bekommt von seinem Arbeitgeber den Auftrag, die Filmcrew des Produzenten Sébastian Jung bei ihren Dreharbeiten zu einem Spielfilm über die Galápagos-Affäre zu begleiten. Ziel des Unterfangens ist es, das mysteriöse Drama um drei deutschsprachige Auswandererparteien - den verschrobenen Dr. Ritter und seine Geliebte Dore Strauch, die Familie Wittmer aus Köln, sowie die selbsternannte österreichische Baronin Wagner de Bousquet mitsamt ihrem Männergefolge - detailgetreu nachzuspielen und auf Zelluloid zu verewigen.
Während der Produktion des Films verhalten sich einige Crewmitglieder auffällig seltsam und es geschehen merkwürdige Dinge: Nach einer gerade noch vereitelten Grabschändung durch einen Unbekannten, einem ausgebüxten Filmhund und dem tödlichen Unfall eines Einheimischen verlieren weitere Personen auf der Pampa-Hochebene der Insel ihr Leben. Infolge dieses Unglücks wird Marcus ungewollt und auf tragische Weise zum "Alleinwisser" der ganzen Wahrheit über die Galápagos-Affäre. Durch die Weitergabe seiner Kenntnisse an den Leser lässt Marcus den geheimnisvollen Floreana-Mythos ein für alle Mal platzen!
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum26. Sept. 2018
ISBN9783746977546
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    Buchvorschau

    Das Ende der Galápagos-Affäre - Marcus Fedor Straub

    NAMENSLISTE ALLER RELEVANTEN, IN DIESEM BUCH ERWÄHNTEN PERSONEN:

    Die Namen der mit einem ▀ gekennzeichneten Individuen wurden aus verschiedenen Gründen geändert. Namensähnlichkeiten mit tatsächlich existierenden Personen sind rein zufällig. Alle anderen Charaktere haben ihre echten Namen beibehalten. Sofern bekannt, ist bei den historischen Zeitgenossen der dreißiger Jahre das Geburts- und/oder Sterbedatum angegeben.

    Originalpersonen von damals (1930er Jahre),

    inklusive deren relevanter Nachfahren (im Falle der Wittmers):

    Mitglieder der Filmcrew

    Besatzung der ‘Wenman’s Passion’

    (Name des Schiffes geändert)

    Besatzungsmitglieder nicht namentlich genannt. Laiendarsteller der damaligen Crew des Motorseglers ‘Falcon’, Kristian Stampas Schiff.

    Familie Cruz

    Zeitgenössische Ecuadorianische Amtsinhaber (1994)

    Dem ‘Bücherwurm’ wird empfohlen, voranstehende Namensliste mit einem Lesezeichen zu markieren. Dies wird beim Lesen des Buches helfen, jederzeit die Übersicht zu behalten.

    Zeitungsartikel aus The Lincoln Star, Lincoln, Nebraska, Ausgabe vom 30. Dezember 1934, Seite 34: ‘The Mystery Tragedy of Island Eden. Did the serpent of biblical times find his way into the Galapagos and tempt the Viennese Eve? World stirred by unusual story which culminates in stark tragedy.’

    (Übersetzung: Die geheimnisvolle Tragödie der Insel Eden. Hat die Schlange aus biblischer Zeit ihren Weg bis nach Galápagos gefunden und die Wiener Eva in Versuchung geführt? Die Welt in Aufruhr durch eine ungewöhnliche Geschichte, welche in einer vollkommenen Tragödie gipfelt).

    Mit freundlicher Genehmigung des Lincoln Journal Star.

    AUFZÄHLUNG ALLER RELEVANTEN, IN DIESEM BUCH ERWÄHNTEN ÖRTLICHKEITEN UND INSELN.

    Insel Bartolomé (englischer Name: Bartholomew):

    Mit einer Fläche von ungefähr 120 Hektar eine der kleineren und geologisch jüngeren Inseln des Archipels, vor der Ostküste der Insel Santiago gelegen. Nach Sir Lieutenant Bartholomew von der Royal Navy benannt, der zusammen mit Charles Darwin an der Forschungsreise der HMS Beagle teilnimmt. Die besonderen Attraktionen von Bartolomé sind die grandiosen Aussichten vom 114 Meter hohen Gipfel der Insel, sowie die „Pinnacle Rock" genannte Felsnadel, die am Rande der nördlichen Badebucht spitz aus dem Wasser ragt.

    Insel Fernandina (englischer Name: Narborough):

    Die westlichste, vulkanisch sehr aktive Insel des Archipels, bestehend aus einem enormen fast 1500 Meter hohen Schildvulkan. Benannt nach dem spanischen König Fernando el Católico (Ehemann von Isabel la Católica und Auftraggeber von Christoph Kolumbus’ Entdeckungsreise in die Neue Welt). Im September 1932 beobachten sowohl die Wittmers, als auch Dr. Ritter und Dore Strauch eine vulkanische Aktivität im äußersten Westen der Inselgruppe, sprich aus der Richtung Fernandinas, beziehungsweise der Westküste Isabelas.

    Insel Floreana (englischer Name: Charles):

    Die im Süden des Galápagos-Archipel liegende, circa 173 Quadratkilometer große Insel ist nach Juan José Flores, dem ersten Präsidenten von Ecuador, benannt. Sie ist eine von vier bewohnten Galápagos-Inseln.

    * Asilo de la Paz: „Zuflucht des Friedens: Relativ feuchtes Areal im Hochland Floreanas, das einen circa 450 Meter hohen Berg, sowie die Piratenhöhlen und die Trinkwasserquelle am Fuß des Bergs umfasst. Hier lässt sich die Familie Wittmer nieder, erst in den Höhlen, dann im selbstgebauten Haus. Der Name „Asilo de la Paz stammt noch aus der Zeit um 1832, in welcher unter der Initiative von General Villamil erste Kolonisierungsversuche auf Floreana stattfinden, mit dem Ziel, die Oreille-Flechte (auch „Färbermoos") als purpurnes Textilfärbemittel auszubeuten.

    * Black Beach: Schwarzfarbener Lavastrand, der an den Ort Puerto Velasco Ibarra angrenzt. Bereits vor und im Zeitraum der Galápagos-Affäre Anfang der dreißiger Jahre eine der wenigen geeigneten Schiffsanlegestellen Floreanas.

    * Casa matrix: Das Norwegerhaus. In manchen Quellen auch „Casa matriz" genannt (Stamm- oder Ursprungshaus). Ein Holzgebäude am Strand der Post Office Bay, das 1925 von einer Norwegischen Kolonisierungsgemeinschaft als Basislager für ihr Aussiedlerprojekt errichtet wird. Zur Zeit der Galápagos-Affäre herrenlos freistehend und daher vielseitig von Dr. Ritter, den Wittmers und insbesondere von der Baronin genutzt, z.B. als Zwischenlager oder vorübergehende Behausung. Wird in den Folgejahren in Einzelteile zerlegt und komplett abgebaut.

    * Cerro de Paja: Strohberg. Die mit ungefähr 640 Metern über dem Meeresspiegel höchste Erhebung (vulkanischen Ursprungs) auf Floreana.

    * Frido: Der von Dr. Ritter und Dore Strauch auserwählte Siedlungsort auf Floreana, auf halbem Weg zwischen Black Beach (von dort in einer halben Stunde erreichbar) und der Pampa-Hochebene. Auf diesem Areal errichten die beiden Auswanderer ihre Finca. Von hier bis zur Post Office Bay sind es ungefähr drei Stunden Fußweg. Der Name setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der beiden Vornamen zusammen: Friedrich & Dore (in einigen Quellen auch als ‘Friedo’ angegeben). Nicht lange nach Dr. Ritters Tod geht der Grund und Boden Fridos in den Besitz der ecuadorianischen Familie Cruz über und wird in ‘El Pozo’ umbenannt.

    * Hacienda Paradiso: Ein Gelände im flachen Hochland zwischen dem Fuß des Strohbergs (Cerro de Paja) und Asilo de la Paz, auf dem die Baronin und ihre Männer ansiedeln und die Verwirklichung ihres Hotelprojekts vorantreiben.

    * Insel Champion: Ein nach dem Walfänger Andrew Champion benanntes, lediglich wenige Hektar großes Inselchen vor der Nordostküste Floreanas, das ausschließlich von Nationalparkmitarbeitern und Wissenschaftlern betreten werden darf. Die das Eiland umgebenden Gewässer sind ausgezeichnet zum Schnorcheln und Tauchen geeignet. Hier kann man Seelöwen, Meeresschildkröten, eine Vielfalt von Fischen und auch Delphine, Haie und Rochen beobachten. Champion beherbergt eine winzige Population der vom Aussterben bedrohten Floreana-Spottdrossel.

    * La Lobería: Schmale, ins Meer hineinragende Landzunge südwestlich des Black Beach, mit hellem Sandstrand, der eine kleine Bucht mit seichtem, klaren Wasser umsäumt. Beliebter Aufenthaltsort von Meeresschildkröten, Seelöwen und Meerechsen.

    * Pampa-Hochebene: Verhältnismäßig flaches Plateau auf der höhergelegenen Inselmitte Floreanas, das im Nordwesten vom Strohberg begrenzt wird. Auf dieser Hochebene herrscht ein feuchtes, gemäßigtes Klima vor, das problemlos Mispel- und Orangenbäume gedeihen lässt. Heute dient das Gebiet vor allem der Landwirtschaft und Viehzucht.

    * Post Office Bay: Eine halbrunde Bucht im Nordwesten der Insel Floreana mit einem flachen, hellen Sandstrand. Bestens zum Ankern von Schiffen geeignet. Am Strand befindet sich ein Holzfass, das ‘Post Office Barrel’, ein Ende des achtzehnten Jahrhunderts von englischen Walfängern eingerichteter Briefkasten, der die Kommunikation mit der Heimat ermöglicht (heute noch von Touristen genutzt).

    * Puerto Velasco Ibarra: Siedlung an der Westküste Floreanas mit kleinem Anlegehafen. Benannt nach dem fünfmaligen Staatspräsident Ecuadors José María Velasco Ibarra. Hier befindet sich heute die Hotel-Pension Wittmer.

    * Seeräuber-/Piratenhöhlen: Von Piraten ab dem späten 17. Jahrhundert in den Tuffstein gehauene Höhlen verschiedener Größe und Tiefe, teils mit herausgemeiselten steinernen Sitzbänken. Es wird erzählt, dass die Seeräuber während ihrer vorübergehenden Aufenthalte auf der Insel dort Unterschlupf suchten, ihre Beute versteckten oder aufteilten, und ihre Trinkwasservorräte auffüllten. Vor dem Bau ihres ersten Hauses kommt die Familie Wittmer vorübergehend in diesen Höhlen unter, die zum Areal des ‘Asilo de la Paz’ gerechnet werden.

    Insel Isabela (englischer Name: Albermarle):

    Die mit fast 4.600 Quadratkilometer und einer Länge von 120 Kilometern bei weitem größte der vier bewohnten Galápagos-Inseln mit dem 1897 von Don Antonio Gil gegründeten Hauptort Puerto Villamil und der Siedlung Santo Tomás im Hochland. Auf dem nach der spanischen Königin Isabela I. (Isabel la Católica) benannten Eiland thronen sechs teils immer noch aktive Schildvulkane.

    Insel Marchena (englischer Name: Bindloe):

    Heiße, karge, mit einem großen Vulkankrater bestückte Insel im Norden des Archipels, die zum großen Teil von schwarzer Basaltlava überzogen ist. Die Fläche des unbewohnten Eilands beträgt circa 130 Quadratkilometer. Benannt nach Fray Antonio de Marchena, einem hochrangigen spanischen Franziskanermönch und begeisterten Astronom, sowie Kolumbus’ Vertrauter und Befürworter von dessen Plänen, Indien über die westliche Meeresroute zu erreichen. Es ist dem persönlichen Einsatz Marchenas vor dem spanischen Königspaar im Februar 1486 zu verdanken, dass Kolumbus’ Vorhaben wenig später tatsächlich von den Monarchen gefördert und finanziert wird.

    Im November 1934 werden die Leichen von Rudolf Lorenz und dem Norweger Trygve Nuggerud an einem Strand auf Marchena gefunden.

    Insel Plaza Sur (englischer Name: South Plaza):

    Niedriges, gerade mal dreizehn Hektar großes Lavaplateau vor der Ostküste der Insel Santa Cruz. Besonders sehenswert sind die baumähnlichen Galápagos-Feigenkakteen, die in der Trockenzeit kräftig rot gefärbten Teppiche aus Galápagos-Sesuvien, zahlreiche endemische Landleguane, sowie die südliche, mit Seevogel-Nistplätzen gespickte Steilküste.

    Insel San Cristóbal (englischer Name: Chatham):

    Bewohnte, am östlichsten gelegene Galápagosinsel, benannt nach dem Schutzheiligen der Seefahrer, dem heiligen Christophorus. Hier befindet sich die politische Hauptstadt des Archipels, Puerto Baquerizo Moreno. Auch in der Zeit der Galápagos-Affäre ist San Cristóbal Sitz des Gouverneurs der Provinz Galápagos, und somit wichtigster Anlaufpunkt der Versorgungs- und Transportschiffe. Doch bereits einige Jahrzehnte zuvor erlangt die Insel traurige Bekanntheit dank des kleinen Landwirtschafts- und Zuckerrohrimperiums Hacienda El Progreso. Das Unternehmen wird im letzten Viertel des neunzehnten Jahrhunderts von dem Ecuadorianer Manuel Julián Cobos im Inselhochland aufgebaut und vor allem ab 1889 durch bauliche Maßnahmen und die Anschaffung geeigneter Maschinerie erweitert. Cobos betreibt die Hacienda El Progreso mit der eisernen Hand eines gnadenlosen Gewaltherrschers, hält seine Angestellten wie Leibeigene und schreckt auch vor Vergewaltigung, Kindesmissbrauch, Prügel- und Todesstrafe nicht zurück. Während eines Aufstands am 15. Januar 1904 werden sowohl der damalige Gouverneur, als auch Cobos von seinen versklavten und gepeinigten Arbeitern umgebracht.

    * Puerto Baquerizo Moreno: Die politische Hauptstadt der Provinz Galápagos, gegründet in den 1860er Jahren. Benannt nach dem ecuadorianischen Präsidenten Alfredo Baquerizo Moreno. Heute zweitgrößter touristischer Knotenpunkt nach Puerto Ayora.

    * Wreck Bay: Die natürliche, halbrunde Hafenbucht von Puerto Baquerizo Moreno im äußersten Südwesten der Insel.

    Insel Santa Cruz (englischer Name: Indefatigable):

    Zweitgrößte, heutzutage bevölkerungsreichste Galápagos-Insel, mit dem Hauptort Puerto Ayora. Zur Zeit der Galápagos-Affäre nur spärlich bewohnt, unter anderem von skandinavischen Auswanderern: so wird 1926 auf Santa Cruz von norwegischen Siedlern ein Fischkonservenunternehmen gegründet, das später allerdings vor allem aus wirtschaftlichen Gründen scheitert.

    * Academy Bay: Die natürliche Hafenbucht von Puerto Ayora auf Santa Cruz. Benannt nach der ‘California Academy of Sciences’, die im Jahr 1905 eine Expedition in diese Bucht unternimmt.

    * Puerto Ayora: Benannt nach dem Ecuadorianischen Präsidenten Isidro Ayora. Heute Hauptort und wirtschaftliches Zentrum der Insel Santa Cruz mit guter Infrastruktur. Generell die größte Ortschaft auf den Galápagos. Hier ist die Charles-Darwin-Forschungsstation, der Galápagos National Park Service und die Charles Darwin Foundation angesiedelt. Es existiert eine kleine Militärbasis mit Hafenkapitanat, ein Polizeirevier und sogar ein Krankenhaus. Von Puerto Ayora aus gelangt man mit Bus und Fähre zum Flughafen auf der Insel Baltra.

    Dore Strauch und Dr. Ritter auf ihrer Veranda Quelle: Allan Hancock Foundation Archive

    An Bord der Velero III

    Quelle: Smithsonian Institution Archives. Image # SIA2011-1147

    Dr. Ritter bei der Arbeit an seinem philosophischen Werk Quelle: Smithsonian Institution Archives. Image # SIA2011-1150

    Dore Strauch und Dr. Ritter posieren für ein Foto in ihrem Garten auf Frido Quelle: Allan Hancock Foundation Archive

    Dore Strauch und Dr. Ritter in trauter Eintracht Quelle: Allan Hancock Foundation Archive

    Dore hilft Dr. Ritter beim Ernten.

    Auf der Veranda des Frido-Bungalows. Zeit für Entspannung, Lesen und Schreiben.

    Dore mit ihrem Baby-Esel, im Gespräch mit dem Multimillionär Allan Hancock. Quelle (alle drei Fotos): Allan Hancock Foundation Archive

    DIE GALÁPAGOS-AFFÄRE

    Die bis dato der Öffentlichkeit bekannten Fakten:

    Vorab sei angemerkt, dass sich die Angaben in den vielen vorhandenen Quellen teilweise leicht voneinander unterscheiden. Des Öfteren findet man leider auch eindeutige Falschaussagen vor. Ich habe jedoch an erster Stelle versucht, mich an denjenigen Büchern und Schriften zu orientieren, welche aus der Feder der in den Galápagos-Fall verwickelten Originalakteure stammen. Sofern auch diese fehlerhafte oder gegensätzliche Informationen enthielten, habe ich hiernach die mir persönlich am plausibelsten erscheinenden Daten wiedergegeben.

    Mitte 1927:

    Dore Körwin, verheiratet mit Gymnasialdirektor Körwin, wird am Hydrotherapeutischen Institut in Berlin gegen ihre Multiple Sklerose behandelt (Lähmung am rechten Bein). Dort verliebt sie sich in ihren circa fünfzehn Jahre älteren Therapeuten, den ebenfalls verheirateten Dr. Friedrich Ritter. Letzterer beschließt, Dore in seiner Privatpraxis weiterzubehandeln. Während ihrer Affäre schmieden die beiden Nietzsche-Anhänger immer wieder romantische Inselträume.

    Ende Juni 1929:

    Der Traum vom Auswandern wird Realität. Dr. Ritter schließt seine Privatpraxis in der Kalkreuthstraße in Berlin. Der von Dore Körwin eingefädelte und auf gegenseitigem Einverständnis beruhende Partnertausch findet statt: Frau Ritter zieht als Haushälterin bei Dores Ehemann ein.

    03. Juli 1929:

    Abfahrt von Dr. Ritter und Dore Körwin (die ab jenem Moment wieder mit ihrem Mädchennamen ‘Strauch’ angesprochen werden will) von Amsterdam mit der ‘Boskoop’.

    31. Juli 1929:

    Ankunft in Guayaquil, Ecuador.

    31. August 1929:

    Überfahrt nach Galápagos mit dem 100-Tonnen-Motorsegelschiff ‘Manuel J. Cobos’.

    06. September 1929:

    Ankunft auf San Cristóbal, Besichtigung der Insel und der Siedlung ‘El Progreso’. Anschließende mehrtägige Weiterfahrt quer durch den Archipel (Insel Santa Cruz, vorbei an Floreana, bis nach Isabela) auf der von dem norwegischen Kapitän Paul Bruun geführten ‘Manuel J. Cobos’. Bei dieser Rundfahrt haben Friedrich und Dore nicht nur Gelegenheit, die vier bewohnbaren Galápagos-Inseln kennenzulernen, sondern auch einige der dort Ansässigen, darunter den damaligen Gouverneur von Galápagos, sowie die Plantageneigentümer und Herren von ‘El Progreso’ Manuel Augusto Cobos - Sohn des 1904 gelynchten Inseltyrannen Manuel J. Cobos - und dessen in die Familie eingeheirateten Schwager Rogelio Alvarado. Weiterhin schließen sie Bekanntschaft mit dem Patron von Isabela, Carlos Gil, Sohn des Siedlungsgründers und Geschäftsmannes Don Antonio Gil, sowie mit einigen ausländischen Siedlern, zumeist Skandinavier.

    Ab 17. September 1929 (laut Friedrich), bzw. 19. September 1929 (laut Dore):

    Definitives Ausbooten von Dr. Ritter und Dore Strauch auf Floreana in Begleitung des sechzehnjährigen Indios Victor Hugo (allgemein nur Hugo genannt), der die Auswanderer anfänglich unterstützen soll, sich auf der Insel zurechtzufinden. Friedrich wäre viel lieber allein mit Dore, andererseits ist er froh, gerade jetzt eine helfende Hand zu haben: die 20 bis 40 Zentner Gepäck müssen über mehrere Wochen sukzessive von der Post Office Bay zum auserkorenen Ort der Ansiedlung, ‘Frido’ (von Friedrich und Dore), hochtransportiert werden. Außerdem muss mit dem Roden der lästigen Akazien und dem Anbau erster Nutzpflanzensetzlinge begonnen werden. Die Möglichkeit, die ehemaligen Piratenhöhlen im Hochland als Wohnstatt zu nutzen, hat das Paar aufgrund des dort vorherrschenden klammen, dunstig-kühlen Klimas verworfen.

    Hugo nutzt jede freie Minute zum Jagen von Bullen oder Schweinen, um regelmäßig an ein saftiges Steak zu kommen. Dieses unaufhörliche Fleischmassaker ist dem Doktor und seiner Gefährtin auf Dauer zuwider, da sie vorhaben, sich nur vegetarisch zu ernähren. Doch zumindest sind sie dankbar über das tierische Fett und die Häute, die sie für andere Verwendungszwecke gut gebrauchen können.

    31. Oktober 1929:

    Hugo will wieder einmal auf die Pirsch gehen. Friedrich und Dore begleiten den Jungen und mahnen ihn, möglichst nur auf Kälber, Kühe oder Schweine zu schießen, nicht auf einen Bullen. Kaum oben auf der Pampa angekommen, läuft der ungeduldige Ecuadorianer mit seinen beiden Jagdhunden vorneweg. Zwei Schüsse ertönen, dann ein angstverzerrter Schrei von Hugo: ein wütender Stier hat diesem ein Horn in die linke Achselhöhle gerammt, nachdem er von einer der Kugeln getroffen worden ist. Zudem hat Hugo Quetschungen am Rücken und am Fuß. Ritter geht dem angeschossenen Tier nach und kann es mithilfe eines weiteren Schusses aus dem Karabiner in die Flucht schlagen. In dem Durcheinander stürzt Dore mit dem linken Knie auf scharfkantige Lava und zieht sich eine zentimeterlange Schnittverletzung zu. Friedrich legt ihr einen Notverband an; sie kann allein nach Frido zurückhumpeln. Der verängstigte Hugo hingegen lässt sich von Friedrich auf einem eingefangenen zahmen Pferd zum Norwegerhaus in der Post Office Bay hinunterbringen. Dort existiert ein Erste-Hilfe-Schränkchen und er kann auf ein vorbeifahrendes Schiff warten. Der Doktor verarztet Hugo so gut er kann, und bereits nach einer Woche geht es dem Jungen wieder wesentlich besser.

    Zwischen 07. und 28. November 1929:

    Der Gouverneur von Galápagos kommt mit der ‘Manuel J. Cobos’ in die Post Office Bay und hinterlässt dort Briefe für die deutschen Aussiedler und jede Menge von Käpten Bruun mitgelieferten Proviant. Der angeschlagene Hugo wird vom Gouverneur an Bord genommen und kann so nach Guayaquil reisen. Dort möchte der Junge nach vollständiger Genesung eine Lehre zum Mechaniker machen. Friedrich Ritter und Dore Strauch sind froh, ihr Galápagos-Exil endlich für sich alleine zu haben. Die nun herrenlosen, niedergeschlagenen Jagdhunde werden später von Friedrich erschossen, um sie von ihrem nicht enden wollenden Trauerzustand zu befreien.

    Im genannten Zeitraum kauft Friedrich von den auf den Inseln übrig gebliebenen Norwegern Holzplanken und sechsunddreißig Platten aus Wellblech: langfristig träumt er zwar von einem kreisrunden Haus, doch da die Regenzeit naht, will er vorerst wenigstens ein (Wellblech-) Dach auf Akazienstelzen über dem Kopf haben. Ferner schafft er es, einen Verschlag für das dank einer Falle eingefangene Federvieh fertigzustellen. Dabei handelt es sich um zwölf Hennen und einen Hahn, die von den einstigen skandinavischen Kolonisten zurückgelassenen worden sind.

    In einem Brief an seine Familie, datiert mit dem 28. November 1929, bittet Ritter im Falle eines Besuchs darum, ihm mehr Gartengerät, Nägel und Zangen, sowie Pflanzensamen und - setzlinge für Salat, Obst- und Nussbäumchen, Datteln, Feigen und Traubenreben mitzubringen. Im selben Schriftstück schwärmt er vom Fleisch der Meeresschildkröten, bereut jedoch schon ein paar Zeilen weiter den begangenen Frevel des Fleischgenusses, da es sich negativ auf den psychischen und physischen Gesundheitszustand auswirke. Zum Zeitpunkt des Briefs ist nun offenbar auch Dores Knieverletzung wieder gut auskuriert und vernarbt.

    Ende November 1929:

    Dore und Friedrich wandern zur ‘Casa matrix’, dem Norwegerhaus in der Post Office Bay. Von dort wollen sie weitere ihrer im Haus zwischengelagerten Habseligkeiten nach Frido hoch befördern. In der Bucht liegt zu ihrer Überraschung eine Yacht vor Anker, die ‘Mary Pinchot’. Eines der Besatzungsmitglieder schlägt vor, die sperrigsten und schwersten Sachen auf ihr motorbetriebenes Rettungsboot zu laden und zum Black Beach hinüber zu fahren, von wo aus der Transportweg bis nach Frido wesentlich kürzer ist. Sehr dankbar nehmen die beiden Deutschen das Angebot an. Noch dazu überreicht ihnen der Skipper ein großzügiges Essenspaket. Vor der Weiterfahrt der Yacht äußert der Schiffsmaat seine Ansicht, die Auswanderer sollten sich zukünftig lieber ein eigenes Boot zulegen, um nicht von der Hilfe fremder Passanten abhängig zu sein. Entschlossen aber höflich verwerfen Dore und Friedrich diese Anregung, in der Überzeugung, nie wieder ein Wasserfahrzeug zu benötigen, sobald sich erst einmal ihr gesamtes Hab und Gut auf Frido befände. Umso größer ist ihr Erstaunen, als sie zwei Tage später am Strand ein Abschiedsgeschenk vorfinden: ein possierliches, mit Rudern und Rettungsring ausgestattetes Ruderboot. Im dazugehörigen Begleitschreiben von der Crew der ‘Mary Pinchot’ werden dem Exilpärchen die besten Glückwünsche für ihr mutiges Unterfangen übermittelt.

    Zwischen Anfang Dezember 1929 und Mitte Januar 1930:

    In diesen Wochen ist Friedrich vor allem mit der aufwendigen Axtrodung seines Grundstücks beschäftigt. Die von Kletterpflanzen überwucherten und von Baum zu Baum ineinander verschlungenen Äste der stacheligen Akazien erschweren das Fällen um ein Vielfaches. Dores Aufgabe besteht darin, den Boden um den gerade bearbeiteten Baum herum vom Unterholz zu befreien. Eines Tages erleidet Friedrich einen Unfall beim Durchsägen eines mächtigen Astes: sein rechter Unterarm wird dabei gefährlich eingequetscht. Zum Glück schafft Dore rechtzeitig ein Stemmeisen herbei, mit dem der Doktor gerade noch loskommen kann. Dennoch hindert die resultierende Verletzung Friedrich einige Tage daran, wirkungsvoll zu arbeiten.

    Mitte Januar 1930:

    Friedrich und Dore werden langsam unruhig, da Käpten Bruun mit der ‘Manuel J. Cobos’ längst wieder einmal Floreana hätte anlaufen müssen. Die bei dem Norweger in Auftrag gegebenen Lieferungen werden von den zwei Siedlern dringend benötigt. Sie gehen schließlich erneut hinunter zur ‘Casa matrix’, wo noch immer Bruuns und ein restlicher Teil ihres eigenen Proviants deponiert ist. Doch alles ist verschwunden. Auch das von der ‘Mary Pinchot’ geschenkte Ruderboot fehlt. Des Weiteren wurden Tanks, ein Motor, Dynamo und eine Radioanlage entwendet. Sie glauben an Plünderer und bekommen es mit der Angst zu tun. Die Räuber könnten schließlich gefährlich sein und sich noch irgendwo auf der Insel versteckt halten. An Kapitän Bruun hinterlassen Friedrich und Dore im Norwegerhaus ein recht unheilvoll klingendes Erklärungsschreiben, das deutlich ihre große Furcht widerspiegelt.

    24. Januar 1930 (Dore nennt hingegen den 17. Januar 1930):

    Die US-Yacht ‘Mizpah’ des Multimillionärs Eugene F. McDonald Jr. legt in der Post Office Bay an und findet den Brief der Ritters an Bruun. Die Besatzung macht sich große Sorgen um das Wohlergehen der Unterzeichnenden, gibt Lichtsignale und feuert Signalböller ab, um sich bemerkbar zu machen. Mit Erfolg: gleich am frühen Morgen des Folgetags brechen Friedrich und Dore erleichtert in Richtung der Bucht auf und treffen unterwegs auf einen Suchtrupp der Yacht. Die beiden Deutschen werden im Anschluss an Bord der ‘Mizpah’ eingeladen. Inzwischen ankert sogar noch ein zweites Luxusschiff in der Post Office Bay: die Yacht ‘Camargo’ von Mr. Julius Fleischmann Jr., Sohn des 1925 verstorbenen 20 Millionen Dollar schweren Geschäftsmannes und ehemaligen Bürgermeisters von Cincinnati, Julius Augustus Fleischmann.

    Commander McDonald schenkt dem außergewöhnlichen Eremitenpärchen ein Gewehr zur Verteidigung, sowie die Ausrüstung seiner erfolglosen Schatzsuche auf der Kokos-Insel: Werkzeuge jeglicher Art, Hacken, Schaufeln und Dynamit, das Ritter fürs Roden verwenden will. Weiterhin erhalten die Auswanderer Seife und Proviant. Mit der Crew der ‘Camargo’ machen Friedrich und Dore ebenfalls Bekanntschaft.

    Kurz nach der Abfahrt von Floreana kommuniziert McDonald per Funkspruch nicht nur sein Erlebnis mit den beiden Einsiedlern, sondern auch die Information über deren Aufenthaltsort an die zivilisierte Welt und setzt so – unbewusst – den ersten Meilenstein für das bevorstehende Drama.

    Für die nichtsahnenden Friedrich und Dore folgt unterdessen die langwierige und kräftezehrende Erschließung des Gartenterrains auf Frido mittels Feuer und Dynamit. Dies lässt ihnen wiederum keine Zeit, sich um die Konstruktion eines solideren Hauses zu kümmern.

    Ende Januar – April 1930:

    Die Regensaison setzt ein. Das zum Bau der Wellblechbaracke verwendete Akazienholz beginnt auszutreiben. Insektenplagen fallen über Frido her: Raupen, Käfer, Kakerlaken, Blattläuse und Ameisen. Trotz der aufwendigen Bekämpfung dieser Schädlinge bewältigen Dore und Friedrich im selben Zeitraum die Rodung und Erschließung einer Fläche von ungefähr siebzehn Ar in der Form einer Bügeleisensohle, mit der Trinkwasserquelle am spitz zulaufenden Ende. Die Siedler machen sich zwar mit großer Aufopferung daran, ein Fundament aus Steinbrocken für ein zukünftiges rundes Haus zu errichten, doch leider wird dieser ehrgeizige Wunschtraum nie vollständig in Erfüllung gehen.

    Anfängliche positive Routine stellt sich ein. Die jetzige Baracke ohne Wände, Türen oder Fenster hat sich trotz allem bewährt und der Garten liefert genug Nahrung. Es bleibt sogar Zeit zum Schreiben, Lesen oder für Handarbeiten.

    05. Mai 1930 laut Dore (03. Mai laut Friedrich):

    Die ‘Manuel J. Cobos’, diesmal ohne Kapitän Bruun, ankert in der Post Office Bay. Ihre Crew überreicht Dr. Ritter ein Päckchen, das sechsundvierzig Briefe von Unbekannten aus Deutschland, sowie deutsche und US-Zeitungen mit sensationslüsternen Artikeln über die Auswanderer enthält. Dore und Friedrich sind entsetzt über die reißerische und billige Berichterstattung in den Medien, und vor allem über die beträchtlichen Folgen, die ein einziger kurzer Funkspruch eines schwerreichen, prominenten US-Bürgers verursachen kann. In einer schriftlichen Nachricht an seine Familie spricht Friedrich von einer regelrechten ‘Robinson-Psychose’.

    Vermutlich noch im Mai 1930:

    Kapitän Bruun kommt endlich nach Floreana: mit der ‘Manuel J. Cobos’ legt er in der Bucht von Black Beach an. Um ihren Besuch anzukündigen schießt die Schiffsbesatzung in die Luft und entzündet ein Signalfeuer am Strand, doch das deutsche Siedlerpaar zeigt sich nicht. Stattdessen gerät das Feuer außer Kontrolle und brennt eine über tausend Meter lange, landeinwärts verlaufende Schneise in das ausgetrocknete Strauchwerk. Schließlich schickt Bruun die circa zwölf einheimischen Indios zu Fuß nach Frido und kommt kurz darauf selbst nach. Die in der Zwischenzeit von Dore bewirteten ecuadorianischen Gäste sind beim Anblick der Veränderungen auf dem einst so verwilderten Terrain sprachlos. Der charakterstarke Norweger entschuldigt sich bei Friedrich und Dore für seine lange Abwesenheit. Sodann macht er unglaubwürdige Erklärungsversuche, um das Verschwinden von deren Vorräten aus der Norwegerhütte zu rechtfertigen: so habe Bruun höchstpersönlich ein ecuadorianisches Regierungsschiff nach Floreana beordert, um seine Sachen, inklusive der Funkanlage, der Tanks und so weiter, abzuholen, und die heruntergekommenen Anlagen zerlegen und nach Guayaquil bringen zu lassen.

    Da die beiden deutschen Naturapostel „nirgends gefunden werden konnten", habe man fälschlicherweise angenommen, sie seien entweder tot oder auf die Insel Isabela übergesiedelt. Daher sei – zu seinem Bedauern – auch deren Proviant eingepackt und mitgenommen worden. Bezüglich des Ruderboots von der ‘Mary Pinchot’ argumentiert Bruun sogar, es sei zweifelsohne ein Geschenk für ihn selbst, nicht für die Ritters gewesen.

    Friedrich will keine Scherereien und geht daher nicht weiter auf Bruuns scheinheilige Ausreden ein. Vermutlich um die Stimmung aufrecht zu erhalten, verspricht der Käpten, schon bald das von Friedrich vorreservierte Norwegerhaus abzuliefern.

    Zur großen Enttäuschung von Dore und Friedrich, kündigt Bruun an, die ‘Manuel J. Cobos’ aufzugeben, und stattdessen in der Post Office Bay eine Fischereistation zu eröffnen, und zwar zusammen mit seinem dänischen Partner Knud Arends, einem weiteren Norweger namens Arthur Worm-Müller, sowie einer Mannschaft von zwölf Indios. Nach einer späten Tasse Kaffee für alle sticht die ‘Manuel J. Cobos’ bei Sonnenuntergang in See, und das Pärchen ist erleichtert, wieder allein zu sein, wenn auch nur für kurze Zeit.

    Ab circa Mitte 1930:

    Alle möglichen Aussteiger aus Deutschland treffen auf Floreana ein. Zuerst fünf junge Siedler, die separat gekommen waren. Auf der Insel tun sie sich anfänglich zusammen und beziehen die Piratenhöhlen, um sich kurz darauf in zwei ‘zerstrittene Lager’ aufzutrennen. Alle verhalten sich Friedrich Ritter und Dore Strauch gegenüber jedoch stets respektvoll.

    Eine weitere Emigrantin aus Berlin kommt mit ihrem lungenkranken Ehemann und einer Indio-Dienerin an. Ziel: Schaffung eines Kurorts und – mit der Unterstützung von Dr. Ritter – Heilung ihres Mannes. Zudem möchte die wohlhabende Dame Floreana in ein Tierparadies verwandeln. So hat sie unter anderem drei lebende Affen in ihrem Reisegepäck. Sowohl die fünf Siedler als auch Ritter verwehren den Neuankömmlingen die erbetene Unterkunft. Wahrscheinlich gegen jede Menge Dollars ziehen Letztere dann gekränkt bei Bruun ein, der inzwischen mit Arends und dem anderen Norweger, sowie einer Indio-Crew die Fischereistation eröffnet hat. Kaum eine Woche später sind die Neuankömmlinge wieder abgereist, nur die Affen wurden zurückgelassen. Keines der Tiere überlebt auf der Insel.

    Auch das skandinavische Fischereiprojekt sollte bald darauf scheitern (Ende 1931).

    Gegen Anfang 1931:

    Friedrich und Dore nehmen einen von seinen Vorbesitzern (die fünf oben genannten und schließlich gescheiterten Siedler aus Deutschland) misshandelten, dann auf Floreana zurückgelassenen und inzwischen halbverhungerten Esel bei sich auf. Sie nennen ihn ‘Burro’. Der Esel wird von Dore gesundgepflegt und entwickelt sich zu ihrem Lieblingshaustier.

    September – Dezember 1931:

    Bau eines zweiten, komfortableren Hauses. Dank der Bekanntschaft mit Commander E.F. McDonald und dessen einflussreicher Kontakte in die Medienwelt erscheinen im selben Zeitraum drei Artikel von Dr. Ritter in ‘The Atlantic Monthly’: ‘Adam and Eve in the Galapagos’ (Oktober 1931), ‘Satan walks in the Garden’ (November 1931) und ‘Eve calls it a Day’ (Dezember 1931).

    03. Januar 1932:

    Erster Besuch des Multimillionärs G. Allan Hancock und seines Teams auf Frido. Friedrich Ritter und Dore Strauch werden anschließend zu einem Konzert an Bord der ‘Velero III’ geladen. Hancock überreicht den beiden Geschenke, u.a. Nahrungsmittel, Seife, einen Kochherd und ein Unterhebelrepetiergewehr der Marke Winchester, einschließlich passender Munition.

    Anfang Februar 1932:

    Der 75 Millionen Dollar schwere Vincent Astor kommt mit seiner Luxusyacht ‘Nourmahal’ nach Floreana. Freundschaftlicher Besuch auf Frido. Astor bietet Unterstützung in Form von Ausrüstung oder Proviant an.

    Zur selben Zeit erreicht Ritters Kampf gegen Fridos tierische Eindringlinge seinen Höhepunkt: einem schwarzborstigen ‘Teufelseber’, der regelmäßig Gemüsebeet und Garten verwüstet, wird mittels Schießgewehr, vergifteter Bananenköder, Fallgrube und selbstkonstruierter Guillotine der Krieg erklärt. Doch erst ein mit Dynamit in die Luft gesprengter Köder zeigt Wirkung: wenngleich er den Keiler nicht tötet, so vertreibt er ihn wenigstens auf Dauer.

    27. Juni 1932:

    Die Kölner Familie Wittmer – Heinz Wittmer, dessen Sohn Harry aus erster Ehe, sowie Heinz’ zweite Frau Margret, die im beginnenden vierten Monat schwanger ist – gehen in Amsterdam an Bord des holländischen Frachtschiffs ‘Baarn’. Fahrt nach Guayaquil und von dort am 29. Juli weiter nach Galápagos mit der ‘Manuel J. Cobos’.

    Anfang August 1932:

    Am Morgen des fünften Tages der Überfahrt Ankunft der Wittmers auf der Insel San Cristóbal.

    22. August 1932 (Montag):

    Überfahrt von San Cristóbal Richtung Floreana.

    23. – 26. August 1932:

    Die Crew des Schiffes, auf dem die Wittmers reisen, unternimmt mehrere missglückte Landeversuche an der Küste Floreanas: die ungünstigen Strömungen vereiteln das Vorhaben und zwingen die Seefahrer sogar zu einer Zwischenstation an Isabelas Südküste.

    27. August 1932:

    Endlich kann die erschöpfte Familie Wittmer am Black Beach auf Floreana ausbooten. Besuch der Wittmers bei Dr. Ritter und Dore Strauch auf Frido. Unterschiedliche Lebenseinstellungen und Ziele beider Parteien treffen vom ersten Moment aufeinander.

    Zwischen 28. August und 18. September 1932:

    Wittmers beziehen die ehemaligen Seeräuberhöhlen und beginnen umgehend mit Rodungsarbeiten für den Bau des ersten Hauses und der Anlage von Beeten. Nur mit großem Widerwillen leiht Dore den Neuankömmlingen ihren Esel Burro für den Transport des Reisegepäcks. Wenig später reißt das Tier aus und prescht durch das Dickicht davon. Im Anschluss wird es mit zerrissenem und geschundenem Fell von der bitter empörten Dore auf Frido in Empfang genommen. Den Wittmers ist klar, dass sie hiermit bei Dore in Ungnade gefallen sind.

    Heinz Wittmer schießt sein erstes Wildschwein. Der laut eigener Aussage eingeschworene Vegetarier Friedrich Ritter bittet Heinz überraschenderweise um den Schweinskopf und einen Schinken im Tausch gegen Gemüse. Heinz und Harry liefern das Fleisch auf Frido ab und begeben sich dann an den Strand, um einen weiteren Teil des dort verbleibenden Gepäcks mit ins Hochland zu nehmen. An Black Beach angekommen, beobachten sie Dore beim Durchstöbern ihrer Kisten. Auch dieser Vorfall trägt zum gespannten Anfangsverhältnis der beiden Parteien bei.

    Familie Wittmer wird in ihren Höhlen mehrfach von zähnefletschenden Wildhunden heimgesucht, die nach Essbarem Ausschau halten. In drei aufeinander folgenden Nächten fangen die Aussiedler mit Hilfe einer Falle je einen verwilderten Vierbeiner ein. Von Heinz werden diese anschließend erschossen. In der vierten Nacht erschießt Heinz in der Dunkelheit – aufgrund eines tragischen Versehens – seinen eigenen Hund Hertha.

    Am 16. September 1932 feiern die Wittmers den dreizehnten Geburtstag von Harry.

    18. September 1932:

    Vulkanische Aktivität im westlichsten Teil des Archipels (unklar ob auf Fernandina, oder auf Isabela), die

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