Das Sagenland
Von Maniko Htovárh
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Über dieses E-Book
Die Königsfamilie wurde getötet und die Zauberin wird gefangen gehalten.
Doch es gibt eine Rettung. Die Königstochter. Sie wurde zu ihrem eigenen Schutz in die Menschenwelt geschickt und gelangt an ihrem 18. Geburtstag zurück in das Sagenland.
Mit mächtigen Kriegern begibt sie sich in den Kampf gegen Taros und begegnet auf ihrer gefährlichen Reise nicht nur Fabelwesen wie den Arkweden oder den Kiada, sondern auch ihrer Liebe.
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Buchvorschau
Das Sagenland - Maniko Htovárh
Das Sagenland
Maniko Htovárh
published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de
Copyright: © 2015 Maniko Htovárh
ISBN 978-3-7375-3067-5
Inhalt
Der gläserne Korb
Tim und Sandy
Mefatho
Im Turm
18. Geburtstag
Kiaras Ankunft
Jaron
Das Buch der Resa
Entfachte Kräfte
Auszeit
Rache
Zauber des Geistes
Paros
Das nördliche Dorf
Zorn
Aufbruch
Das Komoragebirge
Brelat
Heilende Quelle
Das Schild der Kiada
Die Lilne
Der Wald der Arkwede
Der Baum der Hoffnung
Der Spiegel der Wahrheit
Ginuwas
Der tote Wald
Die Eisklippen
Taros´ Burg
Befreiung
All die Sagen auf dieser Welt würden nicht existieren, würde es dieses Land nicht geben. Doch dieses Land war in Gefahr.
Es drohte unter zu gehen, im Chaos des unerbittlichen Königs Taros. Wenn er dies schaffte, gebe es keine Sagen mehr und keiner wüsste was falsch, und was richtig ist.
Es gab nur eine Rettung, die Königstochter Kiara, das Mädchen aus der Menschenwelt. Nur sie konnte den Kampf gegen König Taros aufnehmen und es retten.
Das Sagenland
König Eron und Königin Chena beherrschten ein Land, in der Sagen Wirklichkeit waren. Es gab Krieger die in der Menschenwelt als Herkules, Eric der Drachentöter und Conan der Barbar bekannt waren. Doch König Taros wollte diese Herrschaft übernehmen. Es kam zum Krieg.
Man sagte, dass es nur eine Rettung gab, die verschollene Königstochter.
Man sagte, dass die Retterin über übernatürliche Kräfte verfügte, welche sie aber erst ab Ihrem 18. Lebensjahr einsetzen konnte. Erst dann war sie bereit für den Kampf um die wahre Herrschaft über das Sagenland.
Aber um dies zu erreichen, musste die Königstochter sicher untergebracht werden. Sicher untergebracht an einem Ort, an dem niemand sie finden würde.
Nichts ahnend von ihren Kräften, nichts wissend von ihrem Schicksal, würde einer, von der Zauberin Resa Beauftragter, sie finden. Im Traum würde er zu ihr finden und Kontakt zu ihr aufnehmen.
Man sagte, dass selbst der Beauftragte, Der Auserwählte, nicht wisse, wo sich die Königstochter befand. Er selbst sollte es erst in jener Nacht erfahren, in der er im Traum zu ihr fand.
Und erst in jener Nacht, würde auch der Zauber des gebannten Traumes von ihr fallen.
Dieser Zauber verhinderte, dass von anderen geschickte Träume, sie erreichten.
Nur so konnte sie bis zu Ihrem 18. Geburtstag ein unbeschwertes Leben führen, in dem sich ihre Kräfte voll entwickeln konnten, um dann ihrem Schicksal entgegen zu treten.
>>So steht es geschrieben, und so soll es sein!<<, flüsterte Resa, die Zauberin, und wandte sich König Eron und seiner Gemahlin Chena zu, die besorgt um ihr Kind waren.
>>Ihr könnt gewiss sein, Euer Majestät, keiner wird es jemals erfahren, bevor Kiara nicht ihr achtzehntes Lebensjahr erreicht hat. Ich werde sie mit einem Zauber belegen, der sie davor schützt, gefunden zu werden. Der Zauber soll sie ihre Kräfte wachsen, jedoch nicht spüren lassen. Der Auserwählte soll Krieger für sie bereit halten, welche fähig sind, ihr alles beizubringen und sie im Kampf gegen Taros unterstützen. Sie wird schnell den Umgang mit ihren Kräften lernen. Nur der Auserwählte wird erfahren, wo sich Kiara aufhält, jedoch erst an ihrem achtzehnten Geburtstag, in jener Nacht, in der er zu ihr findet. So können wir die Katastrophe vermeiden, die es geben würde, wenn Taros erfährt, wo Kiara versteckt ist. Keiner, nicht der Auserwählte, nicht ich, nicht einmal Ihr, dürft wissen, wo sich Kiara aufhält. Es dient nur der Sicherheit und der Zukunft unserer Welt, sowie unser aller, sowie Kiaras Leben.<<
Der gläserne Korb
Resa war eine sehr hübsche, große und zierliche Frau. Ihre langen blonden Haare, die in der Sonne wie Gold glänzten, trug sie offen, so dass diese ihr über den Rücken fielen wie ein Cape, das man sich um die Schultern hing. Resa hatte ein sehr freundliches, etwas schmales Gesicht und strahlend blaue Augen, welche einem Ozean glichen. Ihre Bewegungen waren sehr elegant und Resa war stets äußerst reizend. Sie trug ein hellbeiges Samtkleid, welches an der Taille eng anlag und unten weit geschnitten war. Um die Taille trug Resa außerdem einen breiten Ledergürtel mit einer kleinen Ledertasche an der linken Seite. In diesem Täschchen führte Resa stets ein paar der wichtigsten Kräuter und Salben mit sich, die sie als helfende und heilende Medizin einsetzte.
Resa trat auf die Königin zu, welche das Baby fest im Arm hielt, und bat sie, ihr das Kind zu geben.
>>Ich bitte euch, gebt mir das Kind und ich werde es an einen sicheren Ort bringen lassen. Das schwöre ich.<<, sagte Resa beruhigend.
Königin Chena hielt das Baby immer noch fest im Arm. Tränen kullerten aus ihren hellbraunen, sanften Augen die Wange hinab.
Chena küsste ihr Kind noch einmal auf die Stirn und flüstere ihr zu: >>Kleine Kiara, ich liebe dich von ganzem Herzen. Ich weiß nicht, ob ich dich je lebend wiedersehen werde, deswegen wird mein Geist nach meinem Tode den Platz an deiner Seite einnehmen, wenn du zu uns zurückgekehrt bist. Wenigstens so lange, bis du bereit bist gegen Taros anzukämpfen. Ich will, dass du weißt, wie sehr ich dich Liebe.<<
Auch König Eron küsste Kiara auf die Stirn und streichelte ihr Gesicht, bevor er sie Chena aus dem Arm nahm und Resa übergab. Die Zauberin nahm das Baby und legte es in einen gläsernen Korb.
Mit ihrer rechten Hand auf dem Kopf des Babys, und ihrer linken auf dem Korb, sprach sie einen Zauber.
>>Nicht wissend, woher du kommst und wer du bist, bringt dich dieser Korb in eine andere Welt.
Niemand darf wissen, wo das ist, deswegen ein Ort, der dem Korb gefällt.
Bist du dann an diesem sicheren Ort, kehrt der Korb nicht mehr fort.
Schmelzen soll er winzig klein, für niemanden mehr findbar sein.
Der Auserwählte, keiner weiß wer er ist, wird zu dir finden, sobald du achtzehn bist.
Deine Kräfte wachsen in dir, sie zu benutzen lernst du hier.
Du bist die Rettung für unser Land, Frieden kommt durch deine Hand.<<
Resa trat zwei Schritte zurück, hob beide Hände und der Korb fing an zu schweben. Er flog durch das Fenster hinaus in die Dunkelheit.
Im gleichen Augenblick stürmten König Taros Krieger das Schloss. >>Was ist das?<<, riefen seine Männer ängstlich. Als sie zum Himmel sahen, war es als würde eine Lichtkugel über ihnen schweben. Ein grelles Licht blendete sie und immer schneller werdend flog es davon. Schnell wie eine Sternschnuppe flog es empor in den Himmel und hinterließ zunächst einen hellen Schweif. Die Männer blickten dem Licht nach, bis es nicht mehr zu sehen war.
>>Resa<<, murmelte König Taros als er das Licht über sich erblickte. >>Los!<<, schrie er zornig, >>So ein wenig Licht und ihr bleibt stehen. Was soll das? Stürmt das Schloss, bringt jeden um, der sich euch in den Weg stellt! Auch den König und seine Frau, wenn es sein muss. Nur nicht die Zauberin, sie will ich lebend haben!<<
Seine Krieger rannten los. Schwerter schwingend und metzelnd stürmten sie das Schloss.
Taros murmelte zynisch: >>Wir werden ja sehen wer von uns mehr Macht besitzt, liebste Resa. Wie lange schon habe ich auf diesen Moment gewartet, dich mit mir zu nehmen. Auf ewig sollst du mein sein!<<
Lächelnd stieg er vom Pferd und nahm seinen schwarzen Ritterhelm ab. Er schüttelte seinen Kopf, so dass seine schwarzen Locken umher wirbelten.
Auf seinem sonst glatten Gesicht, zeichneten sich nun Lachfalten der Gier ab. Kaum erwartend Resa mit sich zu nehmen, stürmte er hinauf in den Turm, wo sich Resa, Eron und Chena aufhielten.
Die Zauberin erschrak als sie fühlte, dass Taros sich näherte: >>Taros. Er kommt!<<
>>Bitte, beeilt euch Resa. Kommt Taros dazwischen,
war alles umsonst.<<, flehte Chena.
Und sie hatte recht. Würde Taros jetzt dazwischen kommen, würde Resa den Zauber nicht vollenden können. Dann wäre alles für umsonst gewesen.
>>Ja, ich weiß.<<, nickte Resa, schloss ihre Augen, und da sah sie ihn, den Auserwählten, einen Mann von guter Statur, und langem, dunklen Haar. Um seine kräftigen Schultern trug er einen Leinenmantel, welcher seine einfachen Leinengewänder und Lederstiefel unter sich versteckten. Er war ein treuer Anhänger der weißen Magie und lernte einst bei Resa die Geheimnisse der Magie und der Medizin. Danach streifte im Sagenland umher, um sein Wissen zu festigen und um Neues dazu zu lernen. Er war sehr klug und auf seinen Reisen stellte er dies immer wieder unter Beweis. Seine Name war Helos.
Und Resa sah den späteren, größten Krieger, der Kiara zur Seite stehen sollte. Ein kleiner Lausbub, mit braunen Augen und schwarz braunem Haar, der auf der Straße lebte und sich sein Essen sowie seine Kleidung stehlen musste. Sein Name war Jaron.
Dann beschwor Resa die beiden indem sie einen weiteren Zauber sprach.
>>Ja, du sollst es sein! Heute in achtzehn Jahren wirst du es erfahren.
Im Schlafe wirst du zu Ihr finden, wirst meinen Zauber von Ihr wenden.
Du wirst sie lehren, was sie selber nicht kann. Ihr zur Seite steht dieser Mann.
Jetzt noch ein Knabe schmächtig und klein, soll dein größter Krieger sein!<<
Als Resa die Augen öffnete lächelte sie zufrieden: >>Eurer Tochter wird es an nichts fehlen. Es ist alles vollbracht.<< >>Was ist vollbracht? Was habt ihr getan? Wo ist das Kind?<<, schrie Taros der soeben den Raum betrat. Er wollte das Kind haben, um jeden Preis. Er würde es zu sich nehmen und als sein Nachkomme aufziehen. Denn er wusste, würde er es nicht tun, würde das Kind später sein Erbe antreten und den Thron zurück verlangen wollen.
Eron, der eine braune Bundhose, Lederstiefel, sowie ein braunes Gewand mit goldenen Knöpfen und einen schwarzen Umhang trug, stellte sich schützend vor Chena.
>>Denkst du wirklich, wir hätten dir unser Kind überlassen, damit du es aufziehen und für deine Zwecke missbrauchen oder gar töten kannst?<<, fuhr er Taros an.
>>Schweig! Du willst mir erzählen, was ich denke? Keine Ahnung hast du von dem, was ich denke. Keine Ahnung von dem, was ich vor habe oder tue.<<, zürnte Taros zurück und ging dabei in kleinen Schritten, mit dem Schwert in der Hand, auf Eron zu.
>>Oder hast du gewusst, dass ich...<<, Taros blieb vor Eron stehen und sah ihm finster in die Augen. Eron blieb ruhig und schob Chena mit der Hand hinter seinem Rücken zurück.
>>...dass ich dich jetzt töte?<<, flüsterte Taros und stieß sein Schwert tief in Erons Brust. Eron stieß den Atem aus, als er an sich hinab schaute.
Chena schrie laut Erons Namen, als dieser zusammen brach und sie nach ihm griff.
>>Na, hast du das gewusst?<<, Taros lachte laut und zog das Schwert langsam wieder aus Erons Oberkörper. Eron griff sich mit beiden Händen an seine Wunde und sackte in Chenas Armen zusammen. Das Blut lief aus seiner Brust hinab und tropfte auf den Boden.
>>Nein hast du nicht. Oder?<<, Taros zog Eron´s Kopf an den Haaren hoch und sah ihn an. >>Na? Hast du es nun gewusst?<<, fragte er abermals.
Eron nahm all seine Kraft zusammen und stammelte keuchend: >>Ich wusste, dass es passieren würde, jedoch wirst du nun nicht mehr wissen können, wer sein Schwert in deine Brust stecken wird.<<
Eron schaute zufrieden in Taros´ Augen, dann verließ ihn das Leben und er war tot. Erons Kopf fiel in Chenas Schoß. Sie kniete neben Eron und mit tränenden Augen hielt sie ihren Mann fest in ihren Armen.
>>Du Mistkerl.<<, schrie Chena Taros aufgebracht und weinend an. Doch Taros ignorierte sie und ging auf Resa zu, die gerade dabei war, während dies alles geschah, Chena mit dem Zauber des Geistes zu belegen und noch halb in Trance war.
>>Was meinte er damit? Soll ich nun glauben, dass nur er weiß, wer mein Schlächter sein wird?<<, wollte Taros von Resa wissen.
Chena schaute auf und sagte schluchzend um noch Zeit für Resa zu gewinnen: >>Ja. Keiner weiß es, außer Eron.<<
>>Hältst du mich wirklich für so dumm, Weibsstück? Wenn nur er es wüsste, und keiner sonst, wer sollte ihn dann rufen, meinen Schlächter? Das wäre doch nur von Vorteil für mich. Oder nicht, Resa?<<
Resa, die den Zauber des Geistes beendet hatte und nun eine Gedankenblockade errichtete, schüttelte langsam ihren Kopf: >>Von mir wirst du nichts erfahren!<< >>Aber Liebste?<<, Taros legte seine Hand auf ihre Stirn und versuchte Ihre Gedanken zu lesen, >>Meinst du, ich glaube einer Frau, die mich verlassen hat? Lieber lese ich deine Gedanken.<<
Inzwischen waren viele Soldaten im Turm angekommen. Sie rissen Chena hoch, fort von ihrem toten Gatten. Chenas Blick war verzweifelt als sie hörte was Taros sagte. Was hatte das zu bedeuten, wollte Chena wissen: >>Was? Verlassen? Resa, was meint er?<<
Doch Resa konnte nicht antworten. Sich gegen Taros´ Berührung sträubend und von Soldaten fest gehalten, bewirkte sie weiter die Gedankenblockade, welche sie viel Kraft kostete. Sie musste ihre Gedanken blockieren, denn noch könnte Taros sehen, wer der Auserwählte ist.
Taros spürte das und wusste, so würde er nicht an die Information kommen, die er haben wollte.
>>Es hat keinen Sinn. Die Blockade ist zu stark. Und somit weiß ich, dass es nicht nur Eron wusste.<<, damit ließ er von Resa ab, drehte sich mit seinen kräftigen Schultern um und wandte sich wieder Chena zu: >>Was denn, Eure Majestät weiß nichts davon?
Ja, Resa hat mich verlassen. Wir waren ein Paar und ich liebe sie noch immer. Wenn sie nur nicht so dumm wäre, Euch zu dienen. Ich weiß nicht, warum sie ging.<<
Chena musterte Taros ganz genau. Wie ihm seine schwarzen Locken in sein schmales glattes Gesicht fielen. Und wie er sich so Plump und dennoch Edel bewegte. >>Wir waren glücklich und sie liebte mich. So wie ich sie.<<, sprach er überheblich weiter.
>>Du hast dich der schwarzen Magie verschrieben, und wir wollten stets der weißen dienen!<<, fiel Resa ihm ins Wort.
>>Weiße Magie, schwarze Magie. Ist doch egal! Wo ist der Unterschied? Es ist alles Zauberei! Und darum bist du gegangen? Du könntest an meiner Seite regieren.<<
>>Aber das ist nicht mein Wunsch. Verzeiht Chena, ich konnte es euch nicht sagen.<<
Chena wollte ihren Ohren nicht trauen, aber wissend, dass Resa stets nur der weißen Magie verfallen war, glaubte sie ihr: >>Als ob das jetzt noch wichtig wäre. Ich habe genug gehört. Resa, ihr habt nach wie vor mein vollstes Vertrauen.<<
>>Eure Sentimentalität könnt ihr euch sparen.<<, fauchte Taros angewidert, >>Nehmt die Hexe mit! Und die da...<<, er zeigte abfällig auf Chena, >>...sie soll mit ihrem Gatten gehen. Dann bin ich endlich Herrscher über das Sagenland.<<
Taros legte Resa eine magische Fessel an und ging lachend den Turm hinunter.
Während Resa von den Soldaten abgeführt wurde, töteten die anderen Soldaten die Königin.
Tim und Sandy
Der Korb setzte suchend seine Reise fort. Er wurde von Resa beauftragt, einen geeigneten Platz für die Königstochter zu finden. Darum flog er weit über die Grenzen des Sagenlandes hinaus, immer weiter und weiter, bis er mit dem Kind in die Menschenwelt gelangte.
Wie ein Komet raste er auf die Erde zu, landete sanft am Eingang eines Klosters und schmolz winzig klein in sich zusammen, wodurch er das Kind frei gab und nicht mehr auffindbar war.
Es war eine laue Frühlingsnacht, schon warm genug um den Sternenklaren Himmel zu bewundern, aber noch leichter Wind frischte immer wieder auf.
Zu der Zeit saßen gerade die Nonne Betti und ihre Schwester Sandy im Klostergarten und sprachen darüber, dass Sandy und ihr Mann Tim sich dazu entschieden haben, ein Kind zu adoptieren.
Sandy war eine hübsche Frau, gerade mal 30 Jahre jung, mit langen hellbraun-rötlichen Haaren die sie hochgesteckt trug, und Smaragdgrünen Augen. Sie arbeitete als Steuerberaterin. Und Tim, ihr Mann, ein stattlicher Kerl mit dunkelblonden Haaren und blau-grauen Augen, 32 Jahre alt, war einer der besten Polizisten der Stadt. Beide wünschten sich nichts sehnlicher als ein Kind. Jedoch blieb ihnen dieser Wunsch verwehrt, da Sandy keine Kinder bekommen konnte. Diese Nachricht war für das junge Paar ein Schock. Doch weil die beiden unbedingt ein Kind haben wollten, entschieden sie sich für eine Adoption. Nun wollte Sandy von ihrer Schwester ein paar Kontaktstellen haben, an die sie sich wenden konnten, denn wenn sie schon ein Kind adoptierten, dann eines aus einem Waisenheim.
Während Sandy und Betti so auf der Bank im Klostergarten saßen und sich unterhielten, war auf einmal ein Licht am Himmel. Beide dachten es sei eine Sternschnuppe und hielten ihren Blick darauf. Doch als das Licht immer näher und bis vor das Kloster kam, standen die zwei Frauen auf und liefen zum Haupteingang des Klosters.
Nachdem das Licht erlosch, trafen Sandy und Betti am Eingang ein, öffneten die Tür und konnten ihren Augen nicht trauen. Da lag ein Baby auf der Treppe.
>>Wie kommt das denn hier her?<<, fragte Sandy.
In den Himmel schauend, hielt sich Betti die Hände in einer betenden Geste zusammen: >>Gott schickte es.<<
Sandy warf sogleich ihr Tuch, welches sie um den Schultern trug, auf das Baby: >>Es ist ganz nackt. Wir bringen es erst einmal rein.<<
Während sie mit dem Baby ins Kloster ging, empfing sie, wie einen Geistesblitz, einen Gedanken den Resa Kiara mit auf den Weg gab, ´Ihr Name ist Kiara. Behüte sie gut.´
Sandy blieb stehen, schaute das Baby an und fragte sich, was das eben war. Flüsternd sprach sie den Namen aus: >>Kiara.<< Das Baby lächelte.
>>Was?<<, fragte Betti, >>Hast du was gesagt?<< >>Ich weiß nicht wieso, aber ich glaube ihr Name ist Kiara.<<, antwortete Sandy zögerlich.