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Grüße von Charon: Kriminalgeschichten 2.Gruß
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eBook213 Seiten2 Stunden

Grüße von Charon: Kriminalgeschichten 2.Gruß

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Über dieses E-Book

26 Kriminalgeschichten voller Spannung, Scharfsinn und Witz. Geschichten von kleinen und großen Verbrechen, von Heimtücke, Betrug und von Hinterlistig-Durchdachtem, das im Täter schlummert und ihn früher oder später zur Bestie werden lässt. Und ausgefuchste Ermittler die, scharfsinnig und geschickt, diesem Bösen ein Ende bereiten. Oft ist es das Ermittler-Duo, mit Kommissar Steffen und seinem Assistenten Kröger, die auch die kniffligsten Fälle der Mordkommission erfolgreich entwirren und die Täter verzweifeln lassen. Ein Fall löst Kommissar Onu im Jahr 2525.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum11. Jan. 2016
ISBN9783738054286
Grüße von Charon: Kriminalgeschichten 2.Gruß

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    Buchvorschau

    Grüße von Charon - Reinhold Vollbom

    Hinweis zum Titel Grüße von Charon

    In der griechischen Mythologie ist Charon der düstere, greise und unbestechliche Fährmann, der die Toten in einem Binsenboot über den Fluss Acheron (andere Fluss-Namen sind Lethe und Styx) zum Eingang des Hades (Unterwelt) übersetzt. Auf die Fähre durfte nur, wer die Begräbnisriten empfangen hatte. Die Überfahrt musste mit einer Geldmünze bezahlt werden. Die Münze wurde den Toten unter die Zunge gelegt.

    Zerplatzte Träume

    Der Dienstwagen von Kommissar Steffen und seinem Assistenten Kröger hielt in einiger Entfernung vor der Hausnummer Acht. »Die Spurensicherung ist vermutlich mit dem ganzen Fuhrpark angerückt«, knurrte der Kommissar.

    »Wer hier wohnt, hat es geschafft«, erwiderte sein Assistent und warf einen Blick auf die parkähnlichen Villen um ihn herum.

    Gleich darauf betraten die beiden Beamten, durch ein grell quietschendes schmiedeeisernes Tor, das Grundstück. Kaum hatten sie wenige Meter in Richtung Villa zurückgelegt, da quietschte das Tor abermals. Die Kriminalbeamten blieben abrupt stehen und sahen sich um.

    »Wo wollen Sie denn hin?« Kommissar Steffen sah den Transportfahrer mit der Latzhose und dem stoppeligen Bart fragend an.

    Der Angesprochene deutete auf die leere Sackkarre in seinen Händen und sprach: »Die Gasflasche abholen, die ich für das Kinderfest brachte.«

    Im selben Augenblick kam eine nett anzusehende Enddreißigerin aus dem Haus und begab sich zum Transportfahrer. Sie wechselte mehrere Worte mit ihm. Kurz darauf drehte dieser sich um und verließ kopfschüttelnd das Grundstück.

    Mit wenigen Schritten war sie bei den Kriminalbeamten. »Da Sie nicht solche weißen Overalls anhaben, wie die anderen hinter dem Haus, sind Sie vermutlich vom Morddezernat. – Entschuldigung, ich möchte mich als Erstes vorstellen: Eva-Maria Phalides. Mir gehört das Grundstück. Ich habe die Polizei gerufen.« Ihre Stimme klang besorgt.

    »Frau Phalides, bitte gehen Sie wieder zurück ins Haus. Wir schauen uns zuerst den Tatort an und kommen dann zu Ihnen hinein.« Kommissar Steffen und sein Assistent Kröger begaben sich daraufhin zur Rückseite der Villa.

    Einer von den weißgekleideten Mitarbeitern kam auf den Kommissar zu. »Das war kurz und schmerzlos. Kopfschuss! Eintrittskanal hinter dem Ohr. Austrittskanal auf der anderen Kopfseite. Die Kugel haben wir schon, Kaliber viereinhalb Millimeter. Die Waffe …«

    »Ja?«, hakte der Kommissar nach.

    »Könnte ein Deringer gewesen sein. Einschüssige Taschenpistole, von geringem Gewicht, durchschlagskräftig. Aus solcher Nähe, – keine Chance. Näheres dann in meinem Bericht.«

    »Und irgendwelche Spuren? Irgendetwas Auffälliges?« Kröger sah ihn fragend an.

    Der Mitarbeiter der Spurensicherung zuckte mit den Achseln. »Bisher nicht.«

    »Komm Kröger, vielleicht haben wir im Haus mehr Glück.«

    Im Kaminzimmer der Villa stellten sich die beiden Kriminalbeamten vor. »Frau Phalides, berichten Sie bitte, was heute bis zu unserer Ankunft passierte.«

    Die Angesprochene räusperte sich ein wenig. »Ich muss weiter ausholen. Der Getötete, hinter dem Haus vor dem Schuppen, ist mein ehemaliger Bekannter, Lothar Hartung. Meinetwegen auch Partner, mit dem ich einige Zeit zusammenlebte. Dann habe ich Simon kennengelernt …«

    Eine athletisch wirkende männliche Person betrat das Kaminzimmer. »Simon Burgund«, stellte er sich kurz vor.

    Ein wenig angespannt fuhr Eva Phalides fort. »Lothar Hartung hat als Technischer Leiter in meiner Firma gearbeitet. Ein kleines Mittelständisches Unternehmen. Nicht weit von hier entfernt«, ergänzte sie. »Nach dem Ende unserer Beziehung habe ich ihm eine Stellung in einer anderen Firma besorgt. Ich hatte gehofft, dass er sich damit abfinden würde. Dann bat ich ihn sein Arbeitszimmer, im ersten Stock hier im Haus, kurzfristig zu räumen. Da er nicht reagierte, habe ich ihm den heutigen Tag als letzten Termin genannt, sonst würde ich alles entsorgen lassen.«

    »Und ich bin gekommen«, ergänzte Simon Burgund, »weil Lothar mit seinen Äußerungen Eva Angst einjagte.«

    »Angst?«, wiederholte Kröger.

    »Er machte Eva gegenüber immer wieder seltsame Bemerkungen wie: … ohne Dich kann ich nicht leben … das Leben ist sinnlos ohne Dich …, und … ich werde nicht zulassen, dass Du mit einem anderen glücklich werden willst … Das gab schließlich den Ausschlag, dass ich heute dabei sein wollte, wenn er kommt. Für eine Anzeige bei der Polizei hätten seine Äußerungen sicherlich nicht gereicht.«

    Kommissar Steffen hatte sich alles schweigend angehört. Nun fragte er die beiden: »Besitzt jemand von Ihnen eine Pistole?«

    »Denken Sie, ich habe ihn erschossen?«, wollte Eva Phalides gereizt wissen. »Ja, ich besitze so ein kleines Ding. Da passt nur ein Projektil rein. Benutzt habe ich die Pistole noch nie. Sie hat mir ein sicheres Gefühl gegeben, als ich noch allein hier wohnte. – Ich hole sie Ihnen. Sie ist im Schlafzimmer versteckt.«

    »Wer weiß von der Pistole und dem Versteck?«, hakte der Kommissar nach.

    »Nur Lothar, Simon und ich.« Gleich darauf begab sie sich ins Schlafzimmer, um die Waffe zu holen. Mit einem Mal stürmte sie ins Kaminzimmer zurück. »Die Pistole ist nicht mehr da!«, krächzte sie bestürzt.

    Kommissar Steffen hob die Augenbrauen an. »Wo waren Sie beide, als Lothar Hartung erschossen wurde?«

    »Eva und ich haben uns im Kaminzimmer aufgehalten, als Lothar hier war. Er sagte, er müsse auch die Sachen aus dem Schuppen hinter dem Haus mitnehmen. Dann ging er hinaus. Nach einiger Zeit sah Eva mich nachdenklich an. Ich weiß gar nicht, was er für Sachen meint, sagte sie.«

    »Dann habe ich Simon gebeten in sein Arbeitszimmer zu gehen«, sprach Eva Phalides. »Das Fenster zeigt nach hinten raus, mit Blick auf den Schuppen.«

    »Nachdem ich im ersten Stock am geöffneten Fenster stand, hat mich Lothar eine Zeit lang wortlos angesehen. Dann sagte er: Komm hilf mir, die Sachen zu tragen.« Ich nickte und schloss das Fenster.

    »Wie lange haben Sie gebraucht, bis Sie dann bei ihm am Schuppen waren?«, hakte Kommissar Steffen nach.

    »Keine Ahnung?! Zwei, drei Minuten. Nachdem ich die Treppe herunterkam, habe ich kurz mit Eva gesprochen.«

    »Und als Sie hinter dem Haus ankamen, lag er tot vor Ihnen, nicht wahr?« Kommissar Steffen sah ihn durchdringend an.

    »Richtig!«

    »Aber dann müsste Ihnen doch der Mörder entgegengekommen sein.«

    »Vielleicht ist er um die andere Seite des Hauses gelaufen? Und einen Schuss habe ich auch nicht gehört.«

    »Der Schuss ist vielleicht gefallen, als Sie noch im Haus waren. Hmm …«, murmelte Kommissar Steffen, »ich habe da eine Terrassentür hinten am Haus gesehen.«

    »Die ist mit einem Stangenschloss besonders gegen Einbruch gesichert und deshalb ein wenig umständlich zu öffnen. Das letzte Mal habe ich die Tür vor einem Monat auf gehabt.«

    Kommissar Steffen sah die beiden fragend an. »Wenn der Obduktionsbericht bestätigt, dass die Tatwaffe ein Deringer ist, gibt es hier einiges zu klären. Beispielsweise, wer hat die Tat ausgeführt und wo ist die Waffe jetzt.« Bei diesen Worten fielen dem Kriminalbeamten die vielen Bilder an der Wand auf. Sie zeigten nahezu die gleichen Motive.

    Eva Phalides bemerkte den Blick vom Kommissar. »Ist was mit den Bildern? Einmal jährlich veranstalte ich ein Sommerfest, für die Kinder meiner Mitarbeiter, bei mir im Garten. Animateure unterhalten die Kleinen. Es gibt zu essen, viel zu spielen, für jeden einen riesengroßen bunten Luftballon und eben alles, was ein Kinderherz höher schlagen lässt. Und von jedem Sommerfest wird ein Bild gemacht und hier an die Wand gehängt.«

    Kommissar Steffen schmunzelte. »Mir ist nur die eine Fotografie mit dem weinenden Kind aufgefallen, das traurig in den Himmel schaut.« Nach einer kurzen Pause sprach er weiter. »Mein Kollege Kröger und ich kommen nachher noch einmal bei Ihnen vorbei.«

    Auf dem Weg zum Wagen sprach sein Assistent: »Einer von beiden muss es gewesen sein. Oder sie haben gemeinsame Sache gemacht. Wir benötigen unbedingt die Tatwaffe …«

    »Richtig, Kröger! Ich meine, dass wir unbedingt die Tatwaffe brauchen. Und mit etwas Glück besorgen wir die uns jetzt.«

    »Aha! Und wo fahren wir hin?«

    Kommissar Steffen sinnierte einen kurzen Augenblick, bevor er antwortete. »In nordöstliche Richtung.«

    Krögers Gesicht verzog sich zu einer fragenden Grimasse. »Ich soll einfach in … in nordöstliche Richtung fahren?«, stutzte er.

    »Nachdem ich das weinende Kind auf dem Foto sah, hat es Pling bei mir gemacht.« Kommissar Steffen schmunzelte. »Nun fahr schon, bevor andere uns zuvorkommen.« Nach einer kurzen Pause fuhr er fort. »Die Lösung wird uns auf dem Tablett serviert und wir überlegen noch lange … tss … tss.«

    Nach einiger Zeit stellte Kröger knurrend fest: »Links und rechts nur Acker.«

    »Siehst du die vier Kinder dahinten links auf dem Feld? Da müssen wir hin.«

    »Mit dem Wagen auf den Feldweg?«

    »Ja, Kröger. Noch stehen die Kinder nur im Kreis. Noch bückt sich keines. Da, – jetzt haben sie uns bemerkt. Mal sehen wie sie sich verhalten. Aha, sie haben Bammel.«

    Die knapp zehn Jahre alten Kinder flüchteten quer über den Acker in den Wald. Kurz darauf trafen die beiden Kriminalbeamten an der Stelle ein, an der zuvor die Kinder standen.

    »Was ist denn das, – ein geplatzter Luftballon?!«, beantwortete Kröger seine eigene Frage. »Mein Gott und da ist mit einem Bindfaden eine Pistole dran befestigt. Ein Deringer mit perlmuttfarbenen Griff.«

    »Vorsichtig! Denke an die Fingerabdrücke.«

    »Welche werden drauf sein, die von Simon Burgund oder die von Eva Phalides?«

    Kommissar Steffen schmunzelte. »Weder noch. Die hätten Lothar Hartung töten und seine Fingerabdrücke auf den Griff drücken können. Das wäre wahrscheinlich als Suizid durchgegangen. Nein, die Fingerabdrücke auf der Waffe durfte niemand untersuchen. Lothar Hartung hat doch Eva Phalides erklärt, dass es ein Leben ohne sie für ihn nicht gibt. Und ein anderer sollte sie auch nicht haben. Das konnte er nur umsetzen, wenn Simon Burgund oder Eva Phalides – oder beide – eingebuchtet werden. Deshalb sein Suizid.«

    Kröger atmete einmal lautstark durch.

    »Lothar Hartung befestigte die Pistole an einem mit Helium aufgeblasenen Luftballon. Er erschoss sich und der Ballon trug die Tatwaffe davon. Das weinende Kind auf dem Foto, hat mich auf die Idee gebracht. Es weinte, weil ihm der Luftballon davonflog.«

    »Aber woher wussten Sie, dass der Ballon hier landen würde?«

    Kommissar Steffen antwortete mit gemächlicher Stimme. »Von der Windrichtung habe ich heute Morgen im Wetterbericht gehört. Je nachdem wie voll der Luftballon aufgeblasen wird, platzt er in maximal sechs Kilometer Höhe. Oben wird die Luft dünner und der Ballon dehnt sich immer weiter aus, bis er platzt. Sollte er noch höher steigen, platzt er durch die Kälte.«

    Die Qual der Wahl

    Auf der Sommernachts-Party, in der Vorortvilla, herrschte ein reges Treiben. Marlen Neumaier, die brünette Gastgeberin mit dem unscheinbaren Aussehen, sah ihren Gesprächspartner fragend an. »Martin, hast du vielleicht Udo gesehen?«

    »Mir ist dein Gatte schon seit einer halben Stunde nicht mehr über den Weg gelaufen, mein Schatz.« Die letzten beiden Worte sprach er mit gedämpfter Stimme.

    Marlen Neumaiers Augen klebten an jeder Bewegung von Martin Pantek. »Lass uns kurz zu dem kleinen Teich hinuntergehen«, sprach sie mit übertriebener Lautstärke. Ihre Augen huschten hierbei flink und beobachtend zu den anderen Party-Gästen hinüber.

    Martin Pantek willigte schmunzelnd ein. Er war sich darüber im Klaren, dass seine Geliebte ihm wie Butter in der Hand zerfloss. Hierfür genügte ein Wort oder ein Blick von ihm.

    Augenblicke später erreichten sie den Teich. Marlen Neumaier sah sich suchend um. »Wir sind allein, Liebling.« Gleich darauf fiel sie ihm um den Hals und küsste ihn zärtlich.

    »Vorsicht, Marlen. Pass auf, dass uns niemand sieht.«

    »Liebling, gehe mit mir fort von hier. Ich folge dir überall hin.«

    »Tut mir leid, Liebste. Aber ich kann nicht mit einer Frau Zusammensein, die auch noch von einem anderen Mann, deinem Ehemann, geliebt wird.«

    »Er hat genug Geld, er wird es verwinden.«

    »Nein! Entweder du gehörst mir allein oder gar nicht.«

    »Aber wir können Udo doch nicht einfach wegzaubern. Wie stellst du dir das vor?!«

    »Ganz einfach, er muss verschwinden. Und zwar für immer.«

    »Und wie?«

    »Nächstes Wochenende ist er allein in eurem Blockhaus. Am Samstag fahre ich hinaus und erschieße ihn dort …«

    »Martin, du willst ihn töten? Überlege doch mal, wenn sie dich schnappen, dann werden wir für immer getrennt sein.«

    »Die kriegen mich nicht. Mach dir darüber keine Sorgen, mein Schatz. Ich habe bereits einen Plan ausgearbeitet. Nächstes Wochenende ist er dran. Die Polizei wird glauben, dass der Mord mit der Überfallserie hier in letzter Zeit zu tun hat. Und du gehörst dann endlich mir, mir ganz allein.« Nach diesen Worten küsste er sie mit Hingabe.

    Udo Neumaier war allein im Blockhaus. Der 50-jährige Geschäftsmann, mit Halbglatze und Bauchansatz, reinigte das Jagdgewehr. Auf einmal drückte jemand von außen die Türklinke herunter. Ein wenig quietschend öffnete sich die Holztür. Martin Pantek stand im Türrahmen.

    Nach einigen Sekunden des Schweigens fragte ihn Udo Neumaier verblüfft: »Du?! Was machst du denn hier?«

    »Ich liebe Marlen und werde sie heiraten.« Martin Pantek hatte seine Hände in den Manteltaschen vergraben und sah den anderen mit starren Augen an.

    Udo Neumaier schien ein wenig erstaunt über den unangemeldeten Besuch. »Du und lieben?! Du kannst doch gar keinen Menschen lieben. Du liebst dich doch höchstens selber. Und wenn du Marlen heiraten willst, dann nur des Geldes wegen. Meines Geldes wegen«, fügte er hinzu.

    Der andere zuckte mit den Achseln. »Und wenn schon. Jedenfalls wird Marlen nach deinem Tod alles erben. Ich werde sie dann heiraten und deinen Platz in der Firma einnehmen.«

    Udo Neumaier hatte die gereinigte Waffe im Laufe des Gesprächs wieder unauffällig zusammengesetzt. In Bruchteilen von Sekunden zog er das Gewehr herum und richtete es auf sein Gegenüber. Doch bevor er abdrücken konnte, zerriss ein kurzer scharfer Knall die Stille im Blockhaus.

    Udo Neumaiers Augen weiteten sich. Erstaunt tastete seine linke Hand den Bauch ab. Durch die Finger floss ein schmales Rinnsal Blut. »Wie … wieso kommst du heute schon?« Schwer atmend sah er zu Martin Pantek hinüber. »Morgen ist doch erst Samstag.«

    Der andere stutzte. »Woher weißt du, dass ich erst morgen kommen wollte?«

    »Ich habe euch letzte Woche auf der Party am Teich belauscht. Wärst du morgen gekommen, wäre es dein Tod gewesen. Ich hätte dich erschossen und der Polizei etwas von einem Jagdunfall erzählt.« Udo Neumaier sprach diese Worte mit schmerzverzerrtem Gesicht.

    »Nun bin ich

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