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FAIRVIEW – Einsatz in Manhattan
FAIRVIEW – Einsatz in Manhattan
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eBook546 Seiten5 Stunden

FAIRVIEW – Einsatz in Manhattan

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Über dieses E-Book

Ein Mordanschlag auf Commissioner Gordon Malone!
Chief William Justice wird umgehend zum NYPD zurückbeordert, um als externer Ermittler seine Arbeit aufzunehmen.

Wird es ihm gelingen, nicht nur dieses Attentat, sondern endlich auch den Mord an seiner Frau Angela aufzuklären?
Und wird es ihm ferner gelingen, alle Fäden miteinander zu verbinden, um hinter die wahren Motive zu blicken?
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum14. Nov. 2020
ISBN9783752922219
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    Buchvorschau

    FAIRVIEW – Einsatz in Manhattan - Lars Hermanns

    Sonntag, 5. Juli 2015, Sweetwater Creek Drive, Fairview, Georgia

    Der Abend hatte so gut angefangen, und dann musste William diesen niederschmetternden Anruf aus Manhattan erhalten.

    Scheiße! Scheiße! Scheiße!

    Seit Minuten hetzte er bereits durch sein Haus am Sweetwater Creek, um eilig seine Koffer zu packen, während Sheriff O.C. Thomas vom Cherokee County Sheriff Department mit dem Festnetztelefon am Küchentresen saß und unentwegt telefonierte.

    Obwohl es noch sehr früh am Morgen war – William hatte den Anruf aus Manhattan kurz nach Mitternacht erhalten –, liefen die Leitungen aktuell heiß.

    William hatte kürzlich mit dem New York Police Department vereinbart, bei der Suche nach dem Maulwurf zu helfen, der das NYPD bereits seit letztem Jahr unterminierte, doch eigentlich hatten er und Commissioner Gordon Malone, sein Freund und einstiger Mentor beim NYPD, den konkreten Termin erst in Ruhe besprechen wollen.

    Eigentlich …

    Doch leider hatte just am Unabhängigkeitstag ein Attentäter geplant, den Commissioner auf offener Straße zu erschießen. Oder besser ausgedrückt: er hatte es beabsichtigt.

    Tatsächlich hatte Gordon Malone jedoch auf seinen jungen Freund vom Fairview Police Department und auf Jennifer O’Malley, seine Assistentin und zugleich sein Bodyguard, gehört und eine Schutzweste unter seinem Anzug getragen.

    So war es dem Täter zwar gelungen, sein Opfer niederzuschießen, doch Gordon hatte außer ein paar Prellungen und angebrochenen Rippen keinen weiteren Schaden davongetragen. Dies hatte Jennifer O’Malley William selbst noch vor wenigen Minuten telefonisch versichert. Alles Weitere würde er nach seiner Ankunft in New York erfahren.

    »O.C.!«, rief William just in diesem Moment vom ersten Stockwerk nach unten in Richtung Wohnzimmer. »Hat sich Jennifer O’Malley schon wegen der Flugbuchung gemeldet?«

    »Nein! Ich habe gerade Ruth Bates in der Leitung!«

    Ruth Bates war der Undersheriff des Cherokee County und sollte William, während seiner vorübergehenden Abkommandierung nach New York, als Leiterin des Fairview Police Departments vertreten. Aufgrund der Feierlichkeiten des Unabhängigkeitstags hatte sie heute ihren freien Tag und war von O.C. Thomas vermutlich recht unsanft aus ihrem wohlverdienten Schlaf gerissen worden.

    »William, sie wird sich schon melden«, versuchte Sharon ihn zu beruhigen.

    »Das dürfte schwierig werden, wenn unten ständig besetzt ist.« William war wütend und hetzte wie ein wilder Stier von einer Ecke des Schlafzimmers in die andere, um seine Wäsche für New York zusammenzutragen.

    »Chief Justice!« Sharon stemmte ihre Hände in die Hüfte und blickte William streng an. »Du weißt ganz genau, dass du O.C. Unrecht tust. Er ist extra deinetwegen von Canton hierhergekommen, obwohl er bei sich im County mit Sicherheit selbst viel um die Ohren hat. Was glaubst du denn, was er unten tut? Denkst du, er telefoniert zu seinem Privatvergnügen?«

    William hielt in seiner Bewegung inne und drehte sich betroffen zu ihr um. Seit sie sich vor knapp mehr als einem Monat kennengelernt hatten, hatte es noch keine scharfen Worte zwischen Sharon und ihm gegeben.

    Sharon Olivia White war die große Schwester von Williams Mitarbeiter Michael Luther White. Nachdem sie jahrelang als Prozessanwältin für eine große Kanzlei in Atlanta gearbeitet hatte, hatte sie sich aus privaten Gründen nach Fairview beworben, um fortan kleinere Brötchen zu backen. Ihr vorheriges Leben in der Großstadt hatte sie ausgepowert, und sie hatte keine gesteigerte Lust verspürt, weiterhin siebzig und mehr Stunden in der Woche zu arbeiten, nur um vielleicht eines Tages zur Partnerin aufzusteigen. In Fairview war sie seit dem ersten Mai bei einer kleinen Kanzlei beschäftigt, die sich unter anderem um die Rechtsangelegenheiten der Stadtverwaltung kümmerte. Statt Vergleiche mit horrenden Summen zu erzielen und die Großkanzlei noch reicher zu machen, hatte sie es nun mit den alltäglichen Dingen zu tun, die eine Kleinstadt mit sich brachte.

    Nachdem man Ende Mai Cynthia Myers tot aufgefunden hatte, die mit William eine Art Beziehung geführt hatte, hatte die Kanzlei Sharon Olivia White mit der Regelung des Nachlasses beauftragt. Im Rahmen dessen hatte sie schließlich auch Chief William Justice kennengelernt.

    In den vergangenen Wochen hatten sie sich immer wieder mal getroffen und telefoniert, was zu einer guten Freundschaft geführt hatte. Und am vergangenen Abend, während des Feuerwerks um Mitternacht, hatten sie sich zum ersten Mal geküsst.

    »Entschuldige, bitte … du hast ja recht.« William setzte sich aufs Bett und blickte sie weiterhin an. »Es ist nur …«

    »Das weiß ich doch.« Sie setzte sich neben ihn. »Gordon ist dein Freund, und du hast Angst um ihn. Glaube mir: O.C. und ich verstehen das, deswegen sind wir schließlich hier.« Sie beugte sich zu ihm und gab ihm einen kurzen, zärtlichen Kuss. »Nun pack in Ruhe weiter. Ich werde mal sehen, ob ich O.C. unten behilflich sein kann.«

    1 Police Plaza, Manhattan, New York

    Beim NYPD war die Hölle losgebrochen.

    Ein Anschlag auf den Commissioner.

    Der versuchte Mord an einem Polizisten!

    Jennifer O’Malley saß seither unentwegt am Telefon und ärgerte sich, dass sie bloß zwei Apparate zugleich bedienen konnte.

    Gordons Assistentin war mit 1,75 m Körpergröße und 65 kg Gewicht für eine Frau recht hochgewachsen und durchtrainiert. Gordon hatte sie einst von der Spezialeinheit ESS – dem Emergency Service Squad des New Police Departments – geholt und in das Morddezernat versetzt, für das sie sich beworben hatte, ehe er sie kurze Zeit später zu seiner Assistentin und zum persönlichen Bodyguard machte. Er schätzte ihren messerscharfen Verstand, doch auch ihre irischen Wurzeln sowie ihr attraktives Äußeres hatten dazu beigetragen, dass er sie in sein Herz geschlossen hatte. Der irische Rotschopf mit grünen Augen und sportlicher Figur machte sich sehr gut an der Seite des Commissioners, und dass sie sich jederzeit durchzusetzen verstand und als ehemaliges ESS-Mitglied entsprechende Erfahrungen mit Waffen und Fahrzeugen hatte, machte sie für Gordon mit der Zeit immer unentbehrlicher.

    Momentan fragte sie sich allerdings, ob sie hier, wo sie gerade saß, überhaupt eine große Hilfe für ihren Chef war. Eigentlich, so dachte sie, wäre ihr Platz an der Seite ihres Commissioners. Doch Gordon hatte darauf bestanden, dass sie Deputy Commissioner Holly Kissinger unterstützte, um die Fahndung nach dem Attentäter in die Wege zu leiten und zugleich dafür Sorge zu tragen, dass William in New York gut unterkäme.

    Sweetwater Creek Drive, Fairview, Georgia

    O.C. Thomas war zufrieden und legte endlich das Telefon zurück auf die Ladestation.

    Der bullige Sheriff des Cherokee County erinnerte William optisch immer wieder grob an Bud Spencer in den Filmen aus den 1970er Jahren – nur, dass O.C. lockiges Haar hatte.

    Sharon stand auf der anderen Seite des Küchentresens und bereitete für William ein paar Sandwiches vor, die er zur Not auch mit ins Flugzeug nehmen könnte.

    Ihr Bruder Michael hatte sie vor wenigen Minuten auf dem Handy angerufen und mitgeteilt, dass er seine Freundin Abby nach Hause gebracht habe und gleich ebenfalls zu William käme, um ihn mit zum Flughafen zu begleiten.

    »O.C.«, fragte Sharon besorgt nach, »konnten Sie etwas erreichen?«

    »Sicher.« Er setzte sich auf einen der Barhocker am Tresen und schaute Sharon dabei zu, wie sie Sandwiches belegte. »Mein Undersheriff weiß Bescheid und wird sich ab Montag um das Fairview Police Department kümmern. Ich glaube, das ist ihr ganz recht – geregelte Arbeitszeiten, kein Wochenenddienst.« O.C. lachte kurz schallend auf. »Ich werde achtpassen müssen, dass sie sich nicht dauerhaft hierher versetzen lässt.«

    In dem Moment klingelte das Telefon …

    1 Police Plaza, Manhattan, New York

    Jennifer O’Malley hatte gerade eine Rückbestätigung des Columbus Park Hotels erhalten, als plötzlich die Tür zu Gordons Büro aufsprang und Holly Kissinger zu ihr kam.

    Gordons Deputy Commissioner war fünfzig Jahre alt, blond und kam aus Staten Island. Normalerweise fungierte sie als Gordons Pressesprecherin und hatte ihm dabei geholfen, seine kurze Ansprache an die Bewohner New Yorks anlässlich der Unabhängigkeitsfeier zu formulieren. Sie war genauso groß wie Jennifer und nur fünf Kilogramm schwerer. Sonst die Ruhe selbst, war auch sie völlig durch den Wind und stand seit dem Attentat sprichwörtlich unter Strom.

    »Jenn, hier ist Williams Flugbuchung.« Sie überreichte ihr einen Ausdruck. »Konnten Sie schon etwas in Sachen ›Hotel‹ erreichen?«

    »Danke, ich werde sie ihm gleich durchgeben. Zum Hotel: Ich habe ihm ein Zimmer im Columbus Park Hotel gebucht.«

    »Ist es sehr teuer?«

    »Es geht. Knapp neunzig Dollar pro Nacht.«

    Holly Kissinger atmete tief ein, ehe sie sagte: »Ich gebe dem Bürgermeister Bescheid. Danke.«

    »Ich komme zu Ihnen, wenn sich mein Team gemeldet hat.«

    Als zuständiger Bodyguard des Commissioners hatte Jennifer dafür Sorge getragen, dass Gordon noch in dieser Nacht in Sicherheit gebracht wurde. Als Commissioner stand ihm eine Polizeieskorte zu, vor der er sich immer gesträubt hatte. Doch heute hatte er ausnahmsweise nichts dagegen einzuwenden gehabt.

    Jennifer hatte ihre Leute instruiert und mit ihrem Chef auf große Fahrt geschickt. Nur Gordon, sie und ihr Team wussten, wo er versteckt sein würde, und für ihre Leute würde sie jederzeit die Hand ins Feuer legen. Sie waren handverlesen und absolut loyal. Jeder von ihnen würde sich jederzeit heroisch zwischen den Commissioner und mögliche Attentäter werfen.

    »Danke, Jenn.« Holly drehte sich auf dem Absatz um und verschwand wieder in Gordons Büro. Sie kannte ihren Commissioner bereits seit knapp zwanzig Jahren und war mit ihm sehr freundschaftlich verbunden. Entsprechend angeschlagen war ihre Seele, seit sie von dem erneuten Mordversuch erfahren hatte.

    Vor etwas mehr als anderthalb Monaten hatte es schon einmal einen Anschlag gegeben. Damals hatten ihm bislang unbekannte Täter zuhause aufgelauert und von ihrem Auto aus Schüsse auf ihn abgefeuert, als er mit seinem Wagen gerade seine heimische Garage verlassen wollte. Seitdem bestanden Holly und Jennifer darauf, dass er sich von seinen Bodyguards fahren ließ.

    Kaum hatte Holly die Bürotür hinter sich geschlossen, da griff Jennifer bereits zum Telefonhörer, um William die Flugdaten durchzugeben.

    Sweetwater Creek Drive, Fairview, Georgia

    O.C. nahm das Telefonat entgegen: »Hi, hier ist die Justice-Residenz! … Ja, er ist da … Moment.« O.C. drückte das Telefon an seinen massigen Oberkörper, ehe er nach oben brüllte: »William! Das NYPD!«

    William stürmte von oben herunter und ließ sich von O.C. das Telefon reichen. Leicht außer Atem meldete er sich: »Justice!«

    State Route NY-17 W, New York

    Seit knapp einer halben Stunde waren sie jetzt schon unterwegs und fuhren ihrem Ziel entgegen. Jennifer O’Malley hatte darauf bestanden, dass die beiden Zwei-Mann-Teams mit je einem schwarzen GMC Yukon Denali fuhren, und nur den fünf Reisenden sollte bekannt sein, in welchem der Fahrzeuge Gordon saß.

    Der Commissioner blickte verärgert und besorgt zugleich aus dem Seitenfenster und wartete auf den Sonnenaufgang. Vor kurzem war er noch im Krankenhaus gewesen, wo man ihm für die Fahrt einen Verband um den Brustkorb angelegt hatte.

    Zweimal hatte der Attentäter auf ihn geschossen, aus kurzer Distanz – je ein Treffer rechts und links gegen den Brustkorb. Ohne Schutzweste wären die beiden Treffer absolut tödlich gewesen und hätten die Lungenflügel perforiert.

    Gordon war also noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen. Trotz des relativ kleinen Kalibers – Gordon war sich sicher, die Forensik würde es als .22 Magnum identifizieren – und der Schutzweste, hatten die beiden Kugeln einigen Schaden angerichtet. Gordon hatte zwei schmerzende Hämatome davongetragen, wobei die Rippen darunter angebrochen waren. Ferner war er nach den Treffern gestolpert und hatte sich dabei den Knöchel verstaucht.

    Besorgt war er jedoch nicht wegen der Verletzungen – diese waren verhältnismäßig harmlos. Vielmehr musste er an William denken. Gordon wusste, dass sein junger Freund sich Sorgen machen würde. Und Gordon wusste vor allem, dass William nicht ruhen würde, ehe der Täter gefasst wäre. Und eben das bereitete ihm Sorgen.

    William Justice hatte bereits vor seiner Zeit beim NYPD als Ermittler gearbeitet – beim CID der Militärpolizei, der Criminal Investigation Division –, als Spezialist für Drogendelikte. Dabei war er alles andere als zimperlich vorgegangen und hatte recht schnell den Spitznamen Wild Bill erhalten, was auch seinen Kollegen beim NYPD nicht verborgen geblieben war.

    Nicht auszudenken, wenn William bei seinen Ermittlungen allzu rabiat vorginge. Die Polizei war schon seit langem immer wieder wegen tätlicher Übergriffe in den Medien präsent, und William könnte sehr schnell zum Sündenbock gemacht werden, sollte er für zusätzliche Negativschlagzeilen sorgen. Andererseits, überlegte Gordon, würde man William so oder so nur vorübergehend in New York einsetzen. Und wer konnte schon wissen, ob er in dieser Zeit nicht viel eher das NYPD auf den Kopf stellen und ordentlich aufräumen würde?

    Sweetwater Creek Drive, Fairview, Georgia

    William legte das Telefon zurück auf die Ladestation und wandte sich danach direkt an O.C. Thomas: »Das war Jennifer O’Malley, Gordons Assistentin. Der Deputy Commissioner hat mir für nachher diesen Flug nach New York LaGuardia gebucht.«

    William legte O.C. eine schnell skizzierte Tabelle vor:

    »Es sollte also völlig genügen, wenn ich gegen acht Uhr am Flughafen bin. Den Check-in nehme ich von hier aus bereits online vor. An der Sicherheitsschleuse werde ich dann von einem Sky Marshal erwartet, der mich in die Maschine begleiten wird.«

    »Sky Marshal?« O.C. schaute William wenig begeistert an.

    »Wegen meiner Pistole.«

    »Kann dir das NYPD denn keine Waffe stellen?«

    »Doch, schon … aber ich möchte meine eigene Waffe dabeihaben. Die kenne ich in- und auswendig. Die Munition wird man mir allerdings stellen, da ich keine mit an Bord der Maschine nehmen darf. Auch im aufgegebenen Gepäck ist diese nicht zulässig, da ich hierfür einen speziellen, verschließbaren Behälter bräuchte, den ich nicht habe.«

    »Wieso führst du dann deine Waffe mit dir?«

    »Ich könnte sie mit dem Gepäck aufgeben, doch wird Jennifer mir direkt am Flughafen schon Munition geben, und ich möchte mein Gepäck frühestens im Hotel auspacken müssen. Gut möglich, dass wir zuvor direkt zum NYPD fahren. Es ist mir einfach lieber so.«

    »Können wir dich in New York irgendwie erreichen?«

    »O.C., du kannst mich zur Not auf dem Handy erreichen. Doch es wäre mir lieber, wenn du E-Mails schicken würdest. Gut möglich, dass ich mein Handy zwischendurch abschalten werde.«

    »Alles klar, mein Freund.«

    »Danke für alles.« William nickte O.C. zu und begab sich danach zu Sharon, die schweigend in der Küche gestanden und zugehört hatte.

    »William, ich habe dir hier ein paar Sandwiches gemacht.«

    »Danke.« Er schloss sie sanft in seine Arme. »Wir haben noch etwas Zeit, ehe ich zum Flughafen muss.«

    »Es ist gleich drei Uhr; wenn du gegen acht Uhr am Flughafen sein möchtest, sollten wir wohl gegen sieben Uhr losfahren.«

    »Ja, das denke ich auch.« William neigte seine Stirn sanft gegen die Sharons. »Wo bleibt eigentlich dein Bruder?«

    »Michael wollte gleich hier sein. Ich denke, dass er vielleicht noch beim Police Department vorbeischaut.«

    »Wieso das? Wie kommst du darauf?«

    »Na, um seine Pistole wegzuschließen. Er war vorhin noch im Dienst. William, du solltest dich noch etwas ausruhen, denke ich.«

    »Du hast recht.« An O.C. gewandt fuhr er fort: »Möchtest du dich nicht auch noch kurz hinlegen, mein Freund?«

    »Danke, doch bis ich zu Hause bin, und dann wieder hierher zurück – da käme ich auf höchstens zwei Stunden Ruhe. Und mit meiner Frau im Arm? Nein, nein … dann käme ich nicht wieder rechtzeitig aus dem Bett. Ich denke, ich bleibe lieber hier und lege mich auf die Couch.« Mit diesen Worten drehte sich O.C. um und begab sich in Richtung von Williams großer Couch, die er vor seinem Fernseher stehen hatte.

    »Ich rufe schnell Michael an.« Sharon zog ihr Smartphone aus der Gesäßtasche ihrer Jeans und wählte seine Nummer, während sich William von ihr löste und nach oben eilte, um zumindest schon einmal das Gepäck nach unten zu tragen.

    1 Police Plaza, Manhattan, New York

    Jennifer lehnte sich in ihrem Stuhl zurück.

    Geschafft!

    Mehr konnte sie jetzt nicht mehr arrangieren, denn sie war erledigt. Seit rund dreiundzwanzig Stunden war sie nun schon auf den Beinen und sehnte sich nach ihrem Bett.

    Vier Uhr – William würde in gut acht Stunden in LaGuardia landen. Mit dem Auto wäre sie in knapp einer Stunde bei sich zu Hause in Hell’s Kitchen und bräuchte von dort etwas mehr als dreißig Minuten zum LaGuardia Flughafen. Sie könnte also eine Mütze voll Schlaf nehmen und den Chief später halbwegs erholt am Airport treffen.

    State Route NY-17 W, New York

    Der Knöchel schmerzte, und Gordon hatte bereits jetzt schon genug von der Flucht. Zwar war sein gepanzerter Dienstwagen recht gemütlich und bot einiges an Komfort, doch mit angeknacksten Rippen und einem verstauchten Knöchel sah all dies eben völlig anders aus. Wenn er wenigstens eine SMS an William schicken könnte, doch Jennifer O’Malley hatte ganze Arbeit geleistet. Die Transponder der beiden Fahrzeuge waren entfernt worden, und sowohl Gordon als auch seine vier Bodyguards mussten ihre Handys zurücklassen. Zu groß war die Gefahr, dass man versuchen könnte, ihn zu orten.

    So sehr ihn all dies im Moment nervte, so sehr freute er sich jedoch, dass Jennifer so viel Wert auf die Details legte. Neben der Tätigkeit als seine Assistentin und sein Bodyguard war Jennifer unter anderem auch für den Schutz von Zeugen verantwortlich. Es oblag ihr und ihren Teams, Zeugen des NYPD sicher unterzubringen – sei es nun in sicheren Wohnungen und Häusern oder eben an einem völlig anderen Ort. Und sie war verdammt gut darin.

    Dennoch war Gordon mit ihr darin übereingekommen, dass William von dem Ort des Verstecks wissen sollte; falls er nicht ohnehin von selbst darauf käme. Sie würde jedoch bestimmen, wann und wo er dies erfahren sollte.

    Sweetwater Creek Drive, Fairview, Georgia

    William und Sharon lagen seit knapp einer Stunde auf seinem Bett und ruhten sich aus. Trotz aller Müdigkeit konnte er nicht schlafen, und auch Sharon war unruhig, während sie in seinen Armen zu schlafen versuchte.

    Wer konnte es auf Gordons Leben abgesehen haben?

    War der Attentäter der gleiche, der Gordon vor seinem Haus beschossen hatte?

    Standen die Anschläge in Verbindung mit den anderen Morden – oder gar mit dem Mord an Angela Justice, Williams Frau?

    Er hoffte sehr, dass er in New York Antworten auf seine Fragen erhielte, doch jetzt galt es, sich etwas auszuruhen. Er würde sich nachher konzentrieren müssen, und seine Gereiztheit von vorhin machte ihm deutlich, dass auch er seine Grenzen hatte.

    William blickte leicht nach unten und beobachtete Sharon, die ihren Kopf auf seine Brust gebettet hatte. Er konnte es noch immer nicht glauben, dass sie sich kennengelernt hatten.

    Sie war eine tolle Frau, stand mit beiden Beinen im Leben, war eine erfolgreiche Prozessanwältin und hatte mit ihm so viele Gemeinsamkeiten, dass es beinah schon unheimlich war.

    Neulich hatten sie sich in einem Texas Roadhouse über seine Vergangenheit unterhalten, und er hatte ihr offenbart, dass er indianisches Blut in seinen Adern hatte. Als Kind hatte er oftmals unter seiner Herkunft zu leiden gehabt, und Sharon, die als Afroamerikanerin ebenfalls zu den unterdrückten Gruppen zählte, hatte dies entsprechend nachvollziehen können.

    Vor allem aber bereitete es ihm sehr viel Freude, einfach nur Zeit mit ihr zu verbringen und sich zu unterhalten. Sie hatte ein wirklich herzliches Lachen, wunderschöne, dunkelbraune Augen und eine sportliche Eleganz, wie man sie in den USA nicht allzu häufig antraf.

    Ja, sie hatte in vielerlei Hinsicht große Ähnlichkeit mit seiner verstorbenen Frau und war somit gleichzeitig so völlig anders als Cynthia.

    Er hatte Cynthia gemocht – sehr sogar. Doch sie war ihm immer wieder zu aggressiv vorgegangen. Zwar hatte sie akzeptiert und toleriert, dass er seine verstorbene Frau noch immer liebte; auf der anderen Seite jedoch hatte er sich nur schwerlich vorstellen können, mit Cynthia auf Dauer wirklich glücklich zu werden. So sehr sie ihn auch geliebt hatte – letzten Endes hatte sie ihn sogar testamentarisch als Haupterben bedacht –; er konnte sich nicht vorstellen, dass sie auf Dauer mit ihm wirklich glücklich geworden wäre.

    Ja, der Sex mit ihr war umwerfend gewesen. Doch war sie hierbei zugleich zu fordernd gewesen. Nicht auszudenken, wie sie sich wohl in der jetzigen Situation verhalten hätte.

    Wie hätte sie wohl darauf reagiert, dass er für mehrere Wochen nach New York ging und nur selten erreichbar sein würde?

    Hätte sie ihn auch sofort unterstützt, wie Sharon es tat?

    Oder hätte sie ihm vielleicht am Ende gar eine Szene gemacht?

    Tat er ihr gerade unrecht?

    William wusste es nicht. Und er fand, dass es auch müßig wäre, sich jetzt darüber Gedanken zu machen.

    Sharon schlief weiterhin auf seiner Brust und war trotzdem unruhig in ihrem Schlaf.

    Kurz bevor sie zu Bett gegangen waren, hatte sie ihren Bruder Michael noch auf dem Handy erreicht und ihm mitgeteilt, dass sie um sieben Uhr in Richtung Flughafen aufbrechen müssten.

    Michael war tatsächlich noch im Police Department gewesen, um seine Pistole im Stahlschrank einzuschließen. Von dort aus war er noch einmal zu sich nach Hause gefahren und würde wohl gegen halb sieben vor Williams Tür stehen.

    State Route NY-17 W, New York

    Gordon war müde, doch die kleine Rast tat ihm sichtlich gut. Die beiden Fahrzeuge standen gerade an einer rund um die Uhr geöffneten Tankstelle, wo zwei seiner Personenschützer etwas zu essen und zu trinken sowie Prepaid-Handys besorgen wollten. Gordon selbst vertrat sich ein wenig die Beine, was angesichts der Schmerzen eine Tortur war, doch war dies allemal besser als weiterhin in seinem Wagen zu sitzen.

    Als die beiden Personenschützer aus dem kleinen Tankstellen-Shop traten, war es wieder an der Zeit, einzusteigen. Sie gaben Gordon ein Samsung Galaxy A3 mit Prepaid-Simkarte, die dreißig Tage lang genutzt werden konnte. Dieses Handy kam Ende 2014 auf den Markt und sei für ihre Zwecke ideal. Ferner hatten die Männer einige Donuts und Twinkies sowie Cola Zero und Sprite besorgt.

    »Donuts?« Gordon war wenig begeistert.

    »Tut mir leid, Sir, außer Twinkies und Donuts gab es hier leider nichts. Aber der Wart meinte, dass wir an der Abfahrt 105B verschiedene Restaurants finden sollten, darunter ein subway. Doch die werden kaum vor acht Uhr öffnen.«

    »Um acht Uhr erst?« Gordon schüttelte den Kopf. Natürlich war er die Öffnungszeiten in New York City gewohnt, wo man immer irgendwo – auch spät in der Nacht – noch etwas zu essen bekommen konnte. Doch jetzt waren sie im Hinterland von New York, wo kaum ein Laden rund um die Uhr geöffnet haben dürfte. Offensichtlich von dieser Tankstelle hier einmal abgesehen.

    »Es tut mir leid, Sir.«

    »Ist schon okay.« Gordon bewunderte die Männer. Da wurden sie ganz kurzfristig zu diesem Einsatz gerufen, wissend, dass sie ihre Partnerinnen vielleicht wochenlang nicht sehen oder sprechen werden, und waren dennoch so um ihn besorgt.

    »Wir können es gern bei den Restaurants versuchen, Commissioner. Vielleicht hat doch eines früher geöffnet.«

    »Danke, doch ich denke, das wird nicht nötig sein.«

    »Können wir fahren?«

    »Ja, das können wir. Was denken Sie, wann wir eintreffen werden?«

    »Nun, Sir. Auf direktem Weg in spätestens einer halben Stunde; doch aus Sicherheitsgründen werden wir jetzt wohl auf die State Route NY-17B W ausweichen und schließlich die NY-52 E nach Norden nehmen. Wir sollten dann in etwa einer Stunde da sein.«

    Gordon nickte leicht, als er antwortete: »Dann los!«

    Sweetwater Creek Drive, Fairview, Georgia

    Sharon hatte recht mit ihrer Vermutung: Ihr Bruder Michael stand tatsächlich schon gegen zwanzig nach sieben vor Williams Haus.

    O.C., der auf der Couch ein wenig vor sich hingedöst hatte, hatte den Motor von Michaels Camaro gehört und ihm die Tür geöffnet, noch ehe dieser klingeln konnte.

    »Chief, ich packe Ihre Koffer und die Tasche in den Sheriff Wagen.«

    »Danke, Michael.« William stand mit Sharon und O.C., der Michael vor wenigen Sekunden den Autoschlüssel gegeben hatte, am Küchentresen.

    »Wer wird sich um dein Haus kümmern, während du weg bist?« Sharon blickte ihn fragend an.

    »Da wird sich niemand drum kümmern müssen.«

    »Und deine Post? Dein Briefkasten wird binnen weniger Tage voll werden.«

    »William, ich habe einen Schlüssel und kann für dich die Post ins Haus bringen«, entgegnete der Sheriff. William hatte O.C. damals einen Zweitschlüssel gegeben.

    »Danke, ihr beiden. Vielleicht habt ihr recht.« William öffnete eine Schublade unter der Arbeitsplatte des Tresens und förderte einen Schlüssel hervor. »Diesen hatte einst Cynthia … Sharon, ich werde ihn dir sehr gern geben.«

    »Ich werde keine wilden Partys veranstalten. Versprochen!«

    »Darum geht es mir nicht. Es ist nur so …«

    »Hey!«, fiel im Sharon ins Wort. »Es wird schon alles gutgehen.«

    »Danke.«

    Da betrat wieder Michael das Haus. »Das Gepäck ist verstaut. An sich können wir los.«

    William ging abschließend durch sämtliche Räume seines Hauses und sah ein letztes Mal nach dem Rechten. Vor allem versicherte er sich, dass der Stahlschrank in seinem Büro, direkt neben dem Wohnzimmer, sicher verschlossen war. Hierin bewahrte er sein HK G3 SG-1 Scharfschützengewehr, seine Walther PPK mit Schalldämpfer, seine Desert Eagle sowie seine Ruger Redhawk auf. Letztere hatte er vor wenigen Minuten noch aus dem Schlafzimmer geholt und nun ebenfalls weggesperrt.

    Um Punkt sieben Uhr fuhr O.C. Thomas seinen Sheriff-Wagen von Williams Grundstück und lenkte ihn in Richtung Interstate Highway I-575. Michael saß auf dem Beifahrersitz, während William neben Sharon auf der Rückbank Platz genommen hatte und ihre Hand hielt.

    West 159th Street, Washington Heights, New York

    Fuck! Fuck! Fuck!

    Er hatte auf ganzer Linie versagt. Sein Auftrag war so simpel gewesen. Und dennoch hatte er versagt.

    Er hatte an der Park Row, Ecke Steve Flanders Square, gestanden und abgewartet.

    Hatte ihn beobachtet.

    Hatte gesehen, wie er nach Verlassen des Rathauses noch von Reportern interviewt worden war.

    Hatte aufgepasst, nicht von einer der zahlreichen Überwachungskameras erfasst zu werden.

    Hatte sich seine Maske aufgesetzt.

    Dann war plötzlich der Augenblick gekommen, der alles hatte verändern sollen. Er konnte sehen, wie sein Ziel in Begleitung des Chief of Detectives die Park Row überquerte. Er eilte direkt auf ihn zu … und schoss.

    Zwei Schüsse in kurzer Folge und aus kürzester Distanz – direkt in die Brust.

    Einer rechts, einer links …

    Dann hatte er sich umgedreht, den Blick leicht nach unten in Richtung Asphalt gerichtet, und war über die Park Row in die Beekman Street und weiter durch die Nassau Street gerannt, wo er schließlich die Geschwindigkeit drosseln konnte, um nicht weiter aufzufallen.

    Der Mann hätte tot sein müssen!

    Doch eben hatte er erfahren, dass sein Ziel noch am Leben war.

    Er hatte versagt!

    Nun galt es, die Scharte wieder auszuwetzen.

    Er musste ihn ausfindig machen.

    Nachdem er kurz geduscht hatte, zog er einen braunen Anzug mit passender Krawatte an.

    Ein kurzer Blick in den Spiegel … perfekt.

    Zuletzt öffnete er in seinem Wohnzimmer eine kleine Schublade und holte ein Holster mit einer Glock 17 heraus. Er befestigte es an seinem Gürtel und steckte sich schließlich seine Marke neben die Schnalle – das goldene Abzeichen eines NYPD Detectives.

    Hartsfield-Jackson International Airport, Atlanta, Georgia

    Trotz Signalleuchten hatte O.C. Thomas knapp eine Stunde für die rund fünfzig Meilen zum Flughafen benötigt. Doch William hatte genügend Zeit einkalkuliert und sich vorsichtshalber bereits online eingecheckt.

    Nun begaben sich die vier Freunde gemeinsam zum Concourse T, an dem die Inlandsflüge starten. Zuvor hatte William sich bereits bei der TSA – der Transporta­tion Security Administration – mit einem Sky Marshal getroffen, der sie nun gemeinsam mit einem TSA-Agent zum Flugzeug begleitete. Dadurch war es O.C., Sharon und Michael ermöglicht worden, William direkt bis zu seinem Gate zu begleiten.

    Die Maschine war pünktlich, und man würde William und den Sky Marshal mit als Erste an Bord der Maschine lassen. Doch bis dahin waren es jetzt noch fast dreißig Minuten. Zeit für eine Kleinigkeit zum Frühstück.

    »Wer wird dich am Flughafen abholen?«, fragte plötzlich Sharon, die kaum etwas gesagt hatte, seit sie am Flughafen angekommen waren.

    »Gordons Assistentin.«

    »Und dann?«

    »Keine Ahnung. Ich schätze, wir werden zunächst zu meinem Hotel fahren und anschließend vermutlich direkt zum NYPD.«

    »Wie kann ich dich erreichen?«

    »Gar nicht. Das habe ich auch schon O.C. gesagt. Schickt mir bitte E-Mails. Ich werde versuchen, diese möglichst zeitnah zu beantworten.«

    »Bist du in Gefahr?« Sharons Stimme war voller Sorge.

    »Ich kann es nicht sagen. Möglicherweise. Doch bitte: Mach dir keine Sorgen.«

    Nun traten Sharon doch Tränen in die Augen, als sie weitersprach: »Du versuchst, einen eiskalten Killer zur Strecke zu bringen, der beinah deinen besten Freund getötet hätte, der vermutlich sogar deine Frau ermordet hat. Und ich soll mir keine Sorgen machen?«

    Darauf wusste William nichts zu erwidern, daher schloss er sie schweigend in seine Arme. O.C. und Michael tranken wortlos ihren Kaffee und blickten betroffen zu William und Sharon.

    Geheimes Versteck, New York

    Endlich am Ziel!

    Gordon freute sich schon darauf, endlich den Wagen zu verlassen und sich vielleicht kurz hinlegen zu können.

    Sie waren in einem kleinen Motel am Ortsrand untergebracht, das er selbst noch von früher her kannte. Hier bezogen er und seine Personenschützer drei nebeneinanderliegende Zimmer, von denen er das mittlere erhielt.

    Das Hauptgebäude war ein rotes Holzhaus mit grauem Holzdach und weißen Fensterrahmen. Hier gab es Getränkeautomaten auf der Terrasse neben dem Eingang, während drinnen vor dem Empfang das Frühstück serviert wurde. Alles in allem erweckte das Motel einen nicht unbedingt gemütlichen Eindruck, doch es war preiswert und verkehrsgünstig gelegen.

    Auch die Zimmer erstrahlten in einem Glanz des Rustikalen. Zweckdienlich traf es von der Beschreibung her am besten. Ein Queensize-Bett mit hundertvierzig Zentimeter Breite, ein kleiner Kühlschrank, eine kleine Mikrowelle, ein kleiner Schreibtisch sowie ein kleiner, runder Beistelltisch – mehr Mobiliar gab es nicht. Und der kleine Fernseher mit Röhre hing über dem Schreibtisch, sodass man sich beinah den Kopf anstieß, wenn man schnell aufstehen wollte.

    Gordon und seine Leute bezogen Zimmer an der Westseite des Grundstücks, an dessen Ende der Beaver Kill River lag, während die State Route südlich vorbeiführte.

    Die Bäume boten ausreichend Schatten, und unmittelbar vor den Zimmern befand sich eine rote Telefonzelle.

    Da sie früh morgens angereist waren, die Zimmer sofort beziehen konnten und bereits ab dem Vorabend bezahlen mussten, konnten Gordon und seine Begleiter schließlich ein kleines Frühstück zu sich nehmen. Drei verschiedene Sorten Cereals mit Milch, Donuts mit Puderzucker, Toast mit Gelee sowie süße Stückchen … qualitativ zwar in Ordnung, doch die Auswahl war erschreckend mager. Dazu kam die recht ungemütliche Atmosphäre des Frühstückraums.

    Doch eines war somit klar: Hier würde ihn bestimmt niemand vermuten!

    LaGuardia Airport, Queens, New York

    Williams Maschine war

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