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Leo sucht das Lächeln
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eBook89 Seiten1 Stunde

Leo sucht das Lächeln

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Über dieses E-Book

Es ist das Jahr 2032. Die Menschheit lebt immer noch mit den Einschränkungen durch einen Virus.
Leo, ein 11-jähriger Junge, macht sich auf die Suche nach seiner Geschichte und findet Hinweise, wie das Leben vor dem Virus war. Er sucht das Lächeln der Anderen.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum17. Feb. 2021
ISBN9783753180076
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    Buchvorschau

    Leo sucht das Lächeln - Heike Gierling

    Montag.

    Berlin(Rauter-Agentur, Inland ) – Die Pressestelle der Bundesregierung veröffentlicht neuste Zahlen über die aktuelle Situation im bundesweiten Schulsystem . Die Minister der Länder haben nach ihrem Treffen am letzten Freitag die neusten Zahlen der digitallernenden Schüler präsentiert. Alle landesweit registrierten Schulzentren in den Kreisstädten des Landes sind auf digitales Lernen umgestellt. Alle Schulen sind mit den Pandemie-Schutzmaßnahmen ausgestattet. In den letzten 10 Jahren sind über 10 Milliarden Euro/pro Jahr in diese Umbaumaßnahmen geflossen. Die Regierung kann jetzt garantieren, dass jeder Schüler und jede Schülerin beim Besuch in diesen Schulzentren alle Schutzmaßnahmen vorfindet, die im Pandemie-Schutzgesetz beschlossen worden sind. Die Ansteckungszahlen an den Schulzentren der Städte sind stabil niedrig und die Lage ist im Griff, gaben die Ministerpräsidenten bekannt. Aber die Schulpsychologen schlagen landesweit Alarm. Durch die Umstellung auf das Pandemieschutz- System, eine Mischung aus Home-Schooling und Präsensunterricht in Plexiglaskabinen und die damit einhergehende Isolation der Schüler, steigt die Zahl der Betroffenen, die mit Depressionen und Vereinsamung zu kämpfen haben. Die Statistik zeigt einen erschreckenden Trend. Auch die Schere zwischen gutsituierten und unterprivilegierten Schülern geht immer weiter auseinander. „Der Bildungsstand ist sehr unterschiedlich und kann durch dieses Schulsystem nicht mehr aufgefangen werden," so Prof. Darius Marlo, Vorsitzender der Pädagogen-Vereinigung im Interview. Das Bildungssystem in Deutschland steht weiterhin vor schwierigen Herausforderungen. Die steigende Zahl der Analphabeten und Schulabbrecher spricht eine eindeutige Sprache. # Notizblock ## Internet - [Bericht bei panorama.com.al, Alban.](http://dpaq.de/dhWYU) ## Orte - [Parlament](Berlin), Deutschland) * * * * Die folgenden Informationen sind nicht zur Veröffentlichung bestimmt ## Kontakte - Autorin: Gella Miller (Berlin), 030 xxxxxxxx - Redaktion: Irene K. (Berlin), +49 30 xxxxxxxx, rauter str/gm xx n1 ik xx.xx.32

    Der Nordwind trieb dunkle Regenwolken über die grauen Häuser am Stadtrand. Im kalten Nieselregen war der schmächtige Junge die Treppen zum Bahnsteig hoch gelaufen. Dort wartete er jetzt schon über 10 Minuten auf den Zug. Die Lautsprecher wiederholten in regelmäßigen Abständen die Aufforderung, die Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten und drohten wie üblich bei Missachtung mit hohen Geldstrafen. So standen die Reisenden in der vorgeschriebenen Distanz und hinter Schutzanzügen versteckt auf dem zugigen Bahnsteig.

    Leo fröstelte trotz aller Schutzklamotten und dem Mundschutz. Es war richtig ungemütlich und ihm war kalt. Er zog schützend die Schultern hoch. Die Reisende waren alle schon frühzeitig da, denn die Einstiegsprozedur dauerte immer Ewigkeiten. War die Bahn angekommen, hieß es nämlich geordnet im Gänsemarsch und vorgeschriebenem Abstand, einsteigen. Doch lieber als einer der Ersten einsteigen und dann sitzend im Zug auf die Abfahrt warten, als hier im kalten Regen rumstehen.

    Der Junge war auf dem Weg ins Schulzentrum. Gerade nach einem Wochenende, fiel es Leo immer besonders schwer, alle Schutzregeln einzuhalten, denn zu Hause waren sie nicht notwendig. Frei atmen, ohne Mundschutz, nicht in einen Anzug gezwängt sondern nur in T-Shirt und Hose, so genoss der Junge am liebsten seine freie Zeit. Auch deshalb war er gerne zu Hause. Draußen hieß es immer Abstandhalten, sich mit Schutzanzug und Maske schützen und die Hände ständig desinfizieren, wenn man etwas angefasst hat. Das war wichtig aber auch lästig.

    Gestern hatte der Schüler den ganzen Tag über seine Matheaufgaben gegrübelt. Der Junge war ein richtiger, kleiner Nerd, er wollte unbedingt alleine auf die richtigen Lösungen kommen. Doch irgendwo machte er einen Denkfehler. Verflixt! Das Lernprogramm bewertete die eingegebenen Ergebnisse immer wieder als falsch. Es war zum Verrücktwerden.

    „ Piep, piep, piep!" An Leos Handgelenk vibrierte die Smartwatch. In grünen Leuchtbuchstaben, eine Nachricht von Jens, seinem Freund.

    „Hey Leo, sehen wir uns heute? Ich habe Mathe-Mentor von 8-11 h. Danach hätte ich Zeit."

    Mit kalten Fingern und schon ziemlich durchfroren, tippte Leo die Antwort und verabredete sich mit seinem Kumpel zum Pausen-Chat. Jens und er kannten sich schon seit der Grundschule. Sie waren damals beide für die gymnasiale Weiterbildung vorgeschlagen worden, hatten sich gemeinsam durch komplizierte Lernförderprogramme gequält. Das schweißte zusammen. Beide liebten es zu knobeln, zu recherchieren, zu experimentieren, Geheimnisse aufzudecken. Sie waren ein richtig gutes Team. Trotz aller Verbote und Einschränkungen trafen sie sich regelmäßig draußen, nach der Schule. Im Winter war es schwieriger, weil nach Sonnenuntergang durften Kinder nicht mehr auf die Straße, aber im Sommer, wenn es lange hell war, trafen sie sich und machten geheime Ausflüge. Beide saßen gerne vor dem PC, aber draußen, die Umgebung mit dem Rad erkunden, dass liebten sie noch mehr.

    Endlich in der Bahn, musste Leo erstmal die Ein-Mann-Plexiglas-Kabine lüften. Dort roch es wie üblich muffig. Sehr schnell reinigte die Klimaanlage die Luft und so machte es sich Leo auf dem schon leicht abgewetzten Sessel bequem. Erstmal runter mit dem Mundschutz, der nervte und kniff Leo ständig in die Nase. Seine blonden Haare klebten nass an seinem Kopf, aber kurz mit den Fingern durchgekämmt, war die Frisur wieder so wie der Junge es mochte, wild und durcheinander. Leo schaute sich um. Die Mitreisenden hatten alle Platz genommen und saßen separiert hinter den Scheiben. Die Meisten schauten in ihre Smartphones. Kaum einer unterhielt sich, wenn dann über ihre Handys, aber die meisten waren nur auf sich konzentriert.

    Der Regen war stärker geworden und klatschte nun im Fahrtwind gegen die Scheiben. Froh im Trockenen zu sitzen, grübelte Leo wieder über seine Mathefragen. Es wurmte ihn schon sehr, dass er nicht alleine auf die richtigen Lösungen kommen konnte. „ Wo liegt nur der verdammte Fehler, so blöd bin ich doch gar nicht," grummelte der Junge vor sich hin. Der kleine Nerd konnte es kaum abwarten, endlich den Lösungsweg zu kapieren.

    Ganz in Gedanken starrte der Junge aus dem Fenster. Alles grau, Himmel, Häuser, wenig Leute zu sehen, Autos und Lkws verstopften die Straßen. Kaum ein Durchkommen, überall Stau. Immer wieder hörte man in den Nachrichten, dass die Versorgung der Bewohner in den Städten durch Transportprobleme erschwert wurde. Seit Jahren wurde versucht, andere Lösungen zu finden, aber wie es aussah, klappte das hier in Leos Stadt noch nicht. Regenwolken und Abgase hingen tief über der Stadt und die Fahrt zog sich wie Kaugummi in die Länge.

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    Leo, eigentlich Leonard Körner, 11 Jahre

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