Tom Sawyer als Detektiv
Von Mark Twain
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Über dieses E-Book
Tom Sawyer und Huckleberry Finn versuchen, einen mysteriösen Mord zu lösen, der sie an Bord eines Dampfschiffes zurück nach Arkansas bringt, sie mit Diamantdieben und dem Geist eines vermissten Einbrechers konfrontiert. Wie die beiden vorangegangenen Romane wird die Geschichte mit der narrativen Stimme von Huck Finn erzählt. Mark Twain war sehr inspiriert von Sir Arthur Conan Doyle’s Schriften, und Tom und Huck’s Beziehung ist von vielen mit der von Sherlock Holmes und Dr. Watson verglichen worden.
In einer einleitenden Passage schreibt Twain: „So seltsam die Vorfälle dieser Geschichte auch sind, es sind keine Erfindungen, sondern Tatsachen – sogar das öffentliche Geständnis der Angeklagten. Ich nehme sie aus einem alten schwedischen Strafprozess, wechsle die Akteure und übertrage die Szenen nach Amerika. Ich habe einige Details hinzugefügt, aber nur ein paar von ihnen sind bedeutend.“
Der Umfang des eBooks entspricht ca. 150 Buchseiten.
Mark Twain
Frederick Anderson, Lin Salamo, and Bernard L. Stein are members of the Mark Twain Project of The Bancroft Library at the University of California, Berkeley.
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Buchvorschau
Tom Sawyer als Detektiv - Mark Twain
TOM SAWYER ALS DETEKTIV wurde im amerikanischen Original zuerst veröffentlicht im Jahr 1896.
Diese Ausgabe wurde aufbereitet und herausgegeben von: apebook
© apebook Verlag, Essen (Germany)
www.apebook.de
1. Auflage 2019
Anmerkungen zur Transkription: Der Text der vorliegenden Ausgabe folgt der Übersetzung von Margarete Jacobi aus dem Jahr 1914. Zeichensetzung und Rechtschreibung der Erstübertragung wurden weitestgehend beibehalten.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.d-nb.de abrufbar.
Dieses Buch ist Teil der ApeBook Classics (Nr. 0070): Klassische Meisterwerke der Literatur als Paperback und eBook. Weitere Informationen am Ende des Buches und unter: www.apebook.de
ISBN 978-3-96130-183-6
Buchgestaltung: SKRIPTART, www.skriptart.de
Alle verwendeten Bilder und Illustrationen sind – sofern nicht anders ausgewiesen – nach bestem Wissen und Gewissen frei von Rechten Dritter, bearbeitet von SKRIPTART.
Alle Rechte vorbehalten.
© apebook 2019
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Inhaltsverzeichnis
Tom Sawyer als Detektiv
Impressum
Erstes Kapitel
Zweites Kapitel
Drittes Kapitel
Viertes Kapitel
Fünftes Kapitel
Sechstes Kapitel
Siebtes Kapitel
Achtes Kapitel
Neuntes Kapitel
Zehntes Kapitel
Elftes Kapitel
Eine kleine Bitte
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Zu guter Letzt
Erstes Kapitel
Ein Jahr war herum. seitdem Tom Sawyer und ich unsern alten Neger Jim befreit hatten, der auf der Farm von Toms Onkel Silas in Arkansas als fortgelaufener Sklave in Ketten gelegt worden war. Nun wurde es Frühling; der gefrorene Boden taute auf, und mildere Lüfte wehten. Immer näher winkte die Zeit, wo man wieder barfuß gehen konnte; dann kam das Murmelspiel an die Reihe, und wenn es endlich Sommer geworden war, ging's zum Schwimmen. Doch das lag unabsehbar fern. und der Gedanke, wie lange es noch dauern muss, bis der Sommer kommt, macht unsereinen ganz schwermütig. Dann schleicht so ein armer Junge trübselig umher; er seufzt und stöhnt und weiß nicht, was ihm fehlt. Er sucht sich ein einsames Fleckchen hoch oben am Berghang, wo er weit hinausschauen kann, wie der große Mississippi sich um eine Landzunge nach der andern windet, bis er mit der dämmerigen Ferne verschwimmt. Alles ist so still und feierlich wie beim Begräbnis, und man wünscht, man wäre selber tot und begraben, damit das Erdenleid ein Ende hätte.
Wisst ihr, wie die Krankheit heißt? Man nennt sie Frühlingsfieber. Und wenn sie einen befällt, hat man immerzu Herzweh, man weiß nicht wonach. Man möchte weit weg sein von dem ewigen Einerlei der alltäglichen Dinge, die einem zum Überdruss sind. Etwas Neues sehen und als Wanderer in fremde Länder ziehen, wo alles wunderschön, geheimnisvoll und noch nie dagewesen ist - ja, danach sehnt man sich. Doch nimmt man allenfalls auch mit einer kleinen Wanderschaft fürlieb und ist froh, wenn man überhaupt fort kann.
Also, wir beide litten stark am Frühlingsfieber, Tom Sawyer und ich. - Aber es war gar keine Aussicht, dass Tom etwa die Schule versäumen und über Land gehen durfte; seine Tante Polly hielt das für Zeitverschwendung und hätte es nie zugegeben. Recht mutlos und niedergeschlagen saßen wir eines Tages gegen Sonnenuntergang draußen auf den Steinstufen und bliesen Trübsal. da kam Tante Polly mit einem Brief in der Hand.
»Tom«, sagte sie. »du wirst wohl dein Bündel schnüren müssen. um dich nach Arkansas auf den Weg zu machen - Tante Sally verlangt nach dir.«
Ich hätte vor Freude aus der Haut springen mögen und glaubte nicht anders, als dass Tom seiner Tante um den Hals fallen und sie halbtot herzen würde; aber er saß stockstill da und tat keinen Mucks. Warum er nur solch ein Narr war, die herrliche Gelegenheit, die sich ihm bot, nicht beim Schopf zu fassen? Sie konnte ihm leicht entgehen, wenn er jetzt nicht bald den Mund auftat und sagte, wie froh und dankbar er wäre. Ich war ganz außer mir und dem Weinen nahe, als er immer weiter lernte und lernte und zuletzt ganz gelassen sagte:
»Es tut mir sehr leid, Tante, aber davon kann wirklich jetzt keine Rede sein!« - Da hätt' ich ihn totschießen können.
Tante Polly war wie vor den Kopf geschlagen und so voll Zorn über die freche Antwort, dass sie eine ganze Minute lang sprachlos dastand und mir Zeit ließ, Tom anzurempeln und ihm zuzuflüstern:
»Bist du denn übergeschnappt? Wie kannst du ein solches Glock wegwerfen und mit Füßen treten?«
Aber das machte ihm keinen Eindruck. »Schweig still, Huck Finn«, brummte er, »soll sie's etwa merken, dass ich für mein Leben gern hin möchte? Gleich würden ihr tausend Zweifel kommen - lauter eingebildete Krankheiten, Gefahren und Hindernisse: Im Handumdrehen hätte sie die Erlaubnis zurückgenommen. Laß mich nur machen, ich weiß schon, wie man sie behandeln muss.«
Na, so was wäre mir nie eingefallen; aber Tom hatte recht, wie immer. Ein Schlaukopf erster Sorte und nie unbesonnen - der läßt sich nicht verblüffen. Jetzt hatte Tante Polly sich vom Schreck erholt, und nun ging's los:
»So - davon kann nicht die Rede sein? Hat man je so was gehört! Und das sagst du mir ins Gesicht? - Auf der Stelle gehst du hinauf und packst deine Siebensachen. Kein Wort mehr, das bitt' ich mir aus -sonst setzt's Hiebe!«
Sie gab ihm noch eine Kopfnuß mit dem Fingerhut, als wir uns duckten und rasch an ihr vorbeiliefen. Tom fing an zu flennen, und wir sprangen die Treppe hinauf. Oben in seinem Zimmer fiel er mir um den Hals und war wie wahnsinnig vor Freude, weil's nun auf die Reise ging.
»Sie wird's bald bereuen, dass sie mich fortgelassen hat«, sagte er. »Aber nun weiß sie keinen Ausweg und kann's nicht wieder