Erwachen: Gedichte und Betrachtungen
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Über dieses E-Book
Aus dieser Stimmungslage entstanden die meisten meiner vorliegenden Gedanken und der daraus gestalteten Gedichte.
Ich ergänze sie mit einigen schönen Reiseerinnerungen. Außer Beobachtungen allzu menschlicher Verhaltensweisen, widme ich diesmal nur wenige Texte der Empörung über nicht hinzunehmende Skandale vor unserer Haustür.
Wenn Sie sich in dem einen oder anderen Vers gedanklich wiederfinden, wäre mir dies eine Freude.
Oliver Johann Braun
Oliver Johann Braun, Jahrgang 1955, geb. in München. Nach einer Berufsausbildung und darauf folgendem Auslandsstudium entschied sich der Autor für ein Studium der Sozialpädagogik in München. Er arbeitete jahrelang in sozialen Brennpunkten für den Landkreis und danach für die Stadt München. Seit bald 30 Jahren begleitet er Betroffene unter anderem in den Bereichen der Psychiatrie, Gerontologie, Suchtthematik, Obdachlosen- und auch Flüchtlingshilfen zur Vermeidung von sozialen Abstürzen und Ausgrenzungen. Privat lebt er in der Nähe von München und ist, wenn es ihn nicht in die Natur oder den Süden zieht, auch als Bassist immer wieder in Blues- und Rockbands unterwegs.
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Buchvorschau
Erwachen - Oliver Johann Braun
Inhaltsverzeichnis
Was das Auge nicht sieht
Ein Virus
Die Verneigung
Der Wald
Raus aus den Heimen
Was wir nie erlebten
Weniger
Mehr Sein statt Schein
Die etwas später Nachkriegsgeborenen
Rückzug
Ein Wunsch
Die stille Revolution
Vom Fliegen
Ans Meer
Wanderung und Wandel
Griechische Insel
Italien
Die Zeitmaschine
Schritt hinaus
Was vom Leben übrig blieb
Altersblues
Der Unruhestand
„Zwangloslassen"
Was wir nicht wollten
Geht wieder spielen
Intelligent künstlich
Der Investmenthenker
Die unsmarten Phonenutzer
Der digitale Mensch
Der Keim
Übersäuert
Abstrakt oder nackt
Maradona
Ein treuer Fan
Ein Spaßmacher
Erfolgstherapie
Telefonterror
Die Sekte
Abschieben
Das Heilkraut oder die Doppelmoral
Der Selbstdarsteller
Wieder ein Tierskandal
Abendprogramme
Opferrolle
Religion oder Erkenntnis
Manche Würdenträger
Der Unfehlbare
Die Befreiung
Sinnreise
Der Schmerz
Kleine und große Tiere
Ein Freund
Vielleicht Glück
Die Tanne
Kühle Tage
Das Kaleidoskop
Am Grab des Großvaters
Das treue Wesen
Einmal Abbiegen
Die Berührung
Ein Traum
Dein Glück
Gute Wünsche
Die Entfremdung
Eingang – Ausgang
Erwachen
Zehn Gebote 2021
Was das Auge nicht sieht
Was das Auge nicht sieht
aus deiner Wahrnehmung flieht
was die Sinne nicht erspüren
kann dich häufig nicht berühren
doch die Energie der Gedanken
brechen unsichtbare Schranken
und die Kraft deiner Taten
lässt den Geist dabei erraten
welche Strahlen dich umgeben
ist sehr schwer, dies zu belegen
auch die Sendung guter Wellen
dringt noch vor in unsere Zellen
vieles was wir nicht erahnen
spielt sich ab in fremden Bahnen
was das Auge niemals sieht
hinter uns vorüberzieht
diese Dimension auf Erden
führt vielleicht zu neuem Werden
was das Auge nie gesehen
eines Tages wir verstehen
neue Welten dann erfassen
die Begrenztheit so verlassen
Zeit und Räume überwunden
an enge Sicht nicht mehr gebunden
Ein Virus
Alles was wir unlängst planten
und wir niemals früher ahnten
hat ein Keim uns jetzt verbaut
dieser zeigt sich uns vertraut
grenzenlos wirkt sein Erreger
und verhält sich fast integer
denn er kann nicht unterscheiden
wer, wann, wo soll es erleiden
Menschen selbst verteilen Viren
der Keim selbst kann nur verlieren
beim Verzicht gewohnter Triebe
andernfalls droht Krankenliege
ein paar Regeln, Rückzug, Ruhe
hilft vermeiden Sterbetruhe
um sich ständig zu vermehren
muss der Keim den Wirt begehren
wenn er diesen nicht erreicht
langsam gnädig von uns weicht
Mensch kann endlich Rücksicht üben
wer es nie konnte, soll sich fügen
Die Verneigung
Sie lassen die Kranken nicht im Stich
und trotzen der Seuche in den Stationen
sie überwinden ihr eigenes ich
es sind die Helden mit stillen Passionen
während wir unseren Abstand einüben
sich die ernannten Experten auslassen
kommen Schwerkranke in täglichen Schüben
die Helfer können keine Minute Zeit verprassen
sie kämpfen dann Wochen um jedes Leben
und können sich selbst leicht infizieren
stetiger Einsatz wird den Kranken zum Segen
zu oft dabei eigene Gesundheit verlieren
häufiger ist der Kampf um das Leben verloren
und die Liegen werden aus den Zimmern geschoben
doch das Team hat sich auf Rettung eingeschworen
es ist zynisch, die Helden nur noch verbal zu loben
es wird Zeit, dass sie genügend verdienen
um unsere Anerkennung auch zu zeigen
sie sind viel wertvoller als alle Goldminen
und wir wollen uns vor ihnen verneigen
Der Wald
Ich fand dort wieder diese Stille
am Waldesboden ruht mein Wille
ob Tannen, Fichten, Kiefern, Buchen,
den Platz nicht lange muss ich suchen
der Deutsche Wald ist dieses Wesen
in dessen Schutz kann ich genesen
schon früh als Kind zog es mich hinein
erforschte Pfade, streng geheim
im Schatten erhabener Waldesriesen
am Eichenstamm bei hellen Wiesen
nicht selten erwachte ich bei den Bäumen
versunken im Zauber nach den Träumen
am Wald oft scheiden sich die Geister
die Forstwirtschaft wurde immer