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Corona Magazine 2/2019: Februar 2019: Nur der Himmel ist die Grenze
Corona Magazine 2/2019: Februar 2019: Nur der Himmel ist die Grenze
Corona Magazine 2/2019: Februar 2019: Nur der Himmel ist die Grenze
eBook328 Seiten3 Stunden

Corona Magazine 2/2019: Februar 2019: Nur der Himmel ist die Grenze

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Über dieses E-Book

Das Corona Magazine ist ein traditionsreiches und nicht-kommerzielles Projekt, das seit 1997 die Freunde von Science-Fiction, Phantastik und guter Unterhaltung mit Informationen und Hintergründen, Analysen und Kommentaren versorgt. Bis zu unserer Jubiläumsausgabe 300 im Mai 2014 veröffentlichten wir das Corona Magazine in Form eines E-Mail-Anhangs im HTML-Format, seit dem Wechsel zum Verlag in Farbe und Bunt publizieren wir im zeitgemäßen E-Book-Gewand. Zur Lektüre ist nun folglich ein E-Book-kompatibles Anzeigegerät (Amazon Kindle, Tolino, iPhone/iPad, Android Smartphone/Tablet), bzw. eine entsprechende Software auf dem heimischen Computer (z. B. Calibre) erforderlich.

Das Corona Magazine erscheint aktuell alle zwei Monate.

Aus dem Inhalt:

• Top-Thema: Orville vs Discovery - Wer hat den längsten ... Überlichtantrieb?
• Interviews mit Andreas Eschbach und Joachim Sohn
• Neues aus den Bereichen Literatur und Comics
• Alle News rund um Star Trek
• Neu auf DVD, Blu-ray & Netflix sowie Perlen der Filmgeschichte
• Soundtracks, Hörbücher & Hörspiele
• Games on- & offline sowie VR
• Neues über Perry Rhodan
• Subspace Link — Neues aus dem All
• Phantastisches Fandom — Projekte von Fans für Fans & Cons
• Kurzgeschichten
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum28. Feb. 2019
ISBN9783959361545
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    Buchvorschau

    Corona Magazine 2/2019 - Björn Sülter

    Bunt

    Beschreibung & Impressum

    Das Corona Magazine ist ein traditionsreiches und nicht-kommerzielles Online-Projekt, das seit 1997 die Freunde von Science-Fiction, Phantastik und guter Unterhaltung mit Informationen und Hintergründen, Analysen und Kommentaren versorgt.

    Seit dem Wechsel des Projekts zum Verlag in Farbe und Bunt im Herbst 2014 erscheint es im zeitgemäßen E-Book-Gewand.

    Redaktion

    Uwe Anton, Reiner Krauss, Bettina Petrik, Thorsten Walch, Reinhard Prahl, Alexandra Trinley, Oliver Koch, Lieven L. Litaer, Birgit Schwenger, Sven Wedekin, Kai Melhorn, Armin Rößler, Rüdiger Schäfer, Anna Pyzalski, Sharine Jansen, C. R. Schmidt, Bernd Perplies

    Chefredakteur

    Medienjournalist & Autor Björn Sülter schreibt Romane (Beyond Berlin, Ein Fall für die Patchwork Kids) & Sachbücher (Es lebe Star Trek), ist Experte für SYFY und mit Kolumnen und Artikeln bei Quotenmeter, Serienjunkies, in der GEEK! oder im FedCon Insider vertreten.

    Dazu präsentiert er seinen beliebten Podcast Planet Trek fm und ist als Hörbuchsprecher und Moderator aktiv. Er lebt mit Frau, Tochter, Pferden, Hunden & Katze auf einem Bauernhof irgendwo im Nirgendwo Schleswig-Holsteins.

    Ausgabe #347, Februar 2019

    1. Auflage, 2019

    ISBN 978-3-95936-154-5

    © Februar 2019 / Alle Rechte vorbehalten

    Der Verlag in Farbe und Bunt

    Gneisenaustraße 103

    45472 Mülheim an der Ruhr

    Herausgeber | Mike Hillenbrand

    Chefredakteur | Björn Sülter

    Layout, E-Book-Satz & Cover | Björn Sülter

    Corona Webseiten | www.corona-magazine.de

    Kontakt | dialog@corona-magazine.de

    +49 (0) 201 / 36 03 68 01

    welcome@ifub-verlag.de

    http://www.ifub-verlag.de/

    https://www.ifubshop.com/

    Vorwort

    Liebe Leserinnen und Leser,

    das neue Jahr ist bereits mächtig durchgestartet und hat uns in allen Bereichen der Phantastik mit neuem Futter versorgt.

    Als spannend empfinde ich aktuell die neu aufgeflammte Diskussion über die Qualität von Star Trek: Discovery, sowie die Vergleiche mit Formaten wie The Orville und The Expanse. Aus diesem Grund befasst sich auch unser Thorsten Walch im Thema des Monats mit diesen Fragen.

    Meine Meinung ist: Es spielt keine Rolle, wer den längsten Überlichtantrieb besitzt (um mal im schönen Bild meines Kollegen zu bleiben). Es ist vielmehr ein wunderbares Zeichen für uns Nerds, dass es aktuell dermaßen viel qualitativ hochwertig produzierte SF im TV gibt!

    Zusammen mit den großen Playern im Kinobereich (Marvel, DC, Disney) und all den phantastischen Stoffen im Literatur-, Hörbuch-, Hörspiel- und Spielbereich sowie darüber hinaus, bleiben aktuell doch wirklich keine Wünsche offen, oder?

    Genießen wir also gemeinsam die Vielfalt und sparen uns doch einfach die kleinkarierten Scharmützel. Solange für jeden etwas dabei ist, fällt es eigentlich ziemlich leicht, das alte James-Bond-Motto zu bemühen: Leben und leben lassen!

    Und nun wünsche ich Ihnen viel Freude an der aktuellen Ausgabe des Corona Magazine, die unsere Redaktion wie immer mit viel Herzblut für sie vorbereitet hat.

    Ihr

    Björn Sülter

    Chefredakteur

    Termine – treffen sie uns!

    Sie treffen den Verlag in Farbe und Bunt und das Corona Magazine in den kommenden Monaten auf folgenden Veranstaltungen an:

    30. März 2019, Starbase Charity Con, Osnabrück

    Geschäftsführer & Herausgeber Mike Hillenbrand und Chefredakteur & Verlagsleiter Björn Sülter sind als Gäste geladen und werden den Verlag und das Corona Magazine vertreten sowie Lesungen abhalten.

    Björn Sülter liest aus »Es lebe Star Trek«.

    4./5. Mai 2019, UniCon, Kiel

    Chefredakteur und Verlagsleiter Björn Sülter ist mit dem Verlagsstand vertreten und wird von Autoren begleitet.

    Jannika Hauch liest aus »Unter der Sonne«.

    6.-10. Juni 2019, FedCon, Bonn

    Chefredakteur und Verlagsleiter Björn Sülter ist mit einem Stand vertreten und wird von Autoren & Redakteuren begleitet.

    Björn Sülter liest aus »Es lebe Star Trek« und »Beyond Berlin«.

    Tipps fürs Lesevergnügen

    Ich habe gar keinen eBook-Reader« ist eine häufig gehörte Aussage, wenn es darum geht warum ein phantastisch interessierter Mensch noch kein neues Corona Magazine gesehen und gelesen hat.

    Beispielsweise sind Kindle Paperwhite und Tolino tolle eBook-Reader, sie können tausende von Büchern in einem schmalen, robusten Gerät mitnehmen und dank mattem eInk-Display und dezenter Hintergrundbeleuchtung sowohl in der Sonne am Strand als auch abends, ohne Taschenlampe, im Bett lesen.

    Jede Ausgabe ihres Corona Magazines kann ganz selbstverständlich auch auf ihrem Smartphone, iPhone oder Computer geschaut und gelesen werden. Hier haben sie gar die volle Farbkraft unserer Bilder in den Beiträgen.

    Wie das geht? Amazon-Kunden installieren sich idealerweise die Kindle-App oder schauen im Browser selbst, genau wie beim Tolino webreader. Windows 10 Nutzer können gar ein lokales eBook ganz einfach mit dem integrierten Edge-Browser öffnen.

    Schauen sie uns somit in Zukunft auf vielen Geräten und sagen sie es allen weiter, die noch nicht wussten wie sie uns lesen können und freuen sie sich somit auf ein Magazin von und in »Farbe und Bunt«.

    Kindle-App für Windows und iOS

    https://www.amazon.de/kindle-dbs/fd/kcp

    Tolino webReader

    https://mytolino.de/tolino-webreader-ebooks-online-lesen/

    Ihr

    Reiner Krauss

    Autor und eBook-Gestaltung

    Podcast

    Ab sofort hat das Corona Magazine einen eigenen Podcast: Deep Inside mit Joshua Hillenbrand.

    Die erste Ausgabe ist bereits online.

    Via Soundcloud: https://soundcloud.com/user-104747826

    Via RSS-Feed: http://feeds.soundcloud.com/users/soundcloud:users:521030382/sounds.rss

    Thema des Monats

    Discovery vs Orville – Wer hat den längsten ... Überlichtantrieb?

    von Thorsten Walch

    Na endlich: Es gibt – eigentlich schon seit Herbst 2017 – wieder einen Zankapfel für streitlustige Science-Fiction-Fans, die ja im Fandom recht zahlreich vertreten zu sein scheinen.

    Bis vor einiger Zeit war zumindest hier und da noch Star Wars der Stein des Anstoßes für viele Trekkies, auch »Trekker« oder schlicht »Star Trek-Fans« genannt. Da wurde gern eine geradezu beispiellose Feindschaft zwischen den beiden Fan-Gruppen herbeigeredet, die sich allerdings nur sehr bedingt als tatsächlich existent erwies. Und nachdem Star Trek-Erneuerer J. J. Abrams die Regie von Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht übernommen hatte und der Film ebenso zwiespältig von der Fan-Gemeinde aufgenommen worden war wie einst 2009 das Star Trek-Reboot, war es ohnehin verdächtig ruhig geworden bei den »Besser als/schlechter als«-Verfechtern.

    Satte 20 Jahre war 2018 das Ende der letzten vergleichbaren Fehde da bereits her gewesen: 1998 war Babylon 5 nach fünf Staffeln eingestellt worden. Seither war nur noch Star Wars als Auslöser für entsprechende Reibungen verblieben ... jedenfalls solange, bis eben Abrams kam.

    Und nun ist es mit dem Burgfrieden wieder einmal vorbei. Zu verdanken ist das diesmal Seth MacFarlane.

    Das bessere Star Trek, das gar keins ist

    »Seth Mac... wer?«, fragen viele Star-Trek-Fans aus der genannten, äußerst speziellen Diskutier-Fraktion nicht ohne Trotz, wenn dieser Name fällt.

    Dabei müssten es zumindest die »Treksperten« unter ihnen besser wissen: Der 1973 geborene Drehbuchautor, Filmproduzent, Regisseur, Sänger, Komiker, Synchronsprecher und Schauspieler, der unter anderen die bissigen Zeichentrickserien Family Guy und American Dad erdachte (und auch teilweise selbst stimmlich untermalte), ist seit seiner frühen Kindheit ein großer Star Trek-Fan. Als Fähnrich Rivers hatte er in den Jahren 2003 und 2004 sogar Gastauftritte in den Episoden Die Vergessenen und Die Heimsuchung der dritten bzw. vierten Staffel von Star Trek: Enterprise. Betrachtet man die kultische Verehrung, mit der so mancher Star Trek-Fan auch Statisten aus seinem Lieblings-Universum bedenkt, klingt die »Seth Mac... wer?«-Frage doch ziemlich scheinheilig.

    Aber andere Statisten haben natürlich nicht das gewagt, was sich MacFarlane erlaubt hat: mit Star Trek zu konkurrieren nämlich. Oder zu behaupten, mit ihrer Konkurrenz als erstes da gewesen zu sein ... und, am Allerschlimmsten, damit auch noch Recht zu haben.

    Copyright: FOX

    Exakt 14 Tage vor der Erstveröffentlichung der (aktuell noch) neuesten Star Trek-TV-Inkarnation Star Trek: Discovery am 24. September 2017 auf CBS All Access in den USA, feierte nämlich die Serie The Orville auf Fox Premiere. Wer gut rechnen kann, weiß, dass die Rede vom 10. September ist.

    Bei der deutschen Produktion Raumpatrouille – Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion hatte man ziemlich genau 51 Jahre zuvor wenigstens den Anstand besessen, sie erst neun Tage nach dem Start der ersten Folge der klassischen Originalserie Raumschiff Enterprise zu zeigen. Nicht so bei Orville.

    Und ab hier wird das Ganze interessant, um nicht zu sagen skurril.

    Da war im Vorfeld einer neuen Star Trek-Produktion plötzlich noch eine andere Serie am Start, die viele vertraute Komponenten beinhaltete, wenngleich sie diese zu variieren verstand. Es gab nicht wenige Star Trek-Fans, die bereits nach der ersten Episode einen regelrechten Freudentaumel erlebten.

    Der Weltraum ... unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2418. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Orville, das eine nicht näher bezeichnete Zeitspanne lang unterwegs ist, um fremde Welten zu entdecken, neues Leben und neue Zivilisationen ...

    Der Geist des Verfassers dieser Kolumne ist gerade erfüllt von so viel Zähneknirschen, dass er die Fortsetzung dieses Prologs lieber unter den Tisch fallen lässt. Übrigens kommt dieser in der Serie definitiv nicht vor, und falls jemand eine andere Meinung hat, ist er vielleicht gerade dem Mandela-Effekt erlegen (der eine völlig andere Geschichte ist).

    Auch Orville schildert jedenfalls eine farbenfrohe Zukunftswelt, in der die Menschheit und die mit ihr verbündeten außerirdischen Spezies Kriege, Hungersnöte und Rassenkonflikte zumindest weitestgehend hinter sich gelassen haben, um die Galaxis zu erforschen. Dies geschieht mit Hilfe der 3.000 überlichtschnellen stromlinienförmigen Raumschiffe der »Planetarischen Union«, zu der sich besagte Völker zusammengeschlossen haben. Eins davon ist die besagte Orville, die zumindest in der deutschen Fassung der Serie schon mal tatsächlich ein »U.S.S.« vorangestellt bekommt.

    Captain Ed Mercer (MacFarlane höchstselbst) ist der Kommandant der Orville. Leider hat er sich ein Jahr zuvor von seiner Ehefrau Kelly Grayson (Adrianne Palicki) getrennt, nachdem er sie in flagranti bei Paarungs-Aktivitäten mit dem blauhäutigen Retepsianer Darulio (gespielt vom früheren Mädchenschwarm Rob Lowe) erwischt hat. Unglücklicherweise lässt sich Grayson kurz nach Mercers Kommandoübernahme als dessen neuer Erster Offizier auf die Orville versetzen.

    Ansonsten gehören die Bordärztin Dr. Claire Finn (Penny Johnson Jerald, die bereits bei Star Trek: Deep Space Nine dabei war), alleinerziehende Mutter zweier Söhne, und Mercers alter Akademie-Kumpel Lt. Gordon Malloy (Scott Grimes) als Steuermann zur Brückencrew. Genauso wie Hipster Lt. Cmdr. John LaMarr (Musiker J. Lee) als Navigator, der zu der nur aus Männern bestehenden Alien-Rasse der Moclaner gehörende Lt. Cmdr. Bortus (Peter Macon) als Zweiter Offizier, und die superstarke Xelayanerin Lt. Alara Kitan (Halston Sage) als Sicherheitsoffizierin. Als Wissenschaftsoffizier kommt noch der vom Planeten Kaylon stammende Androide Isaac (Mark Jackson) dazu. Yaphit (Norm MacDonald) vom Volke der gallertartigen Gelee hingegen tut als Ingenieur seinen Dienst im Maschinenraum unter Chefingenieur Steve Newton (Larry Joe Campbell).

    So weit, so gut

    Bereits in der Pilotepisode wird deutlich, was sicher als Vorbild für Orville herhalten musste: Die bonbonfarbene Farbgebung und der gesamte Stil lassen an gewisse Fernsehserien aus den 1980er-Jahren denken. Um kein weiteres Öl ins Feuer zu gießen, lassen wir Vergleiche mit Raumschiffen mit dem Buchstaben »D« am Ende des Namens lieber weg (ups, schon passiert ...). Es sei jedoch angemerkt, dass MacFarlane ein bekennender Fan dieser gewissen Serie ist und stilistische Anleihen möglicherweise nicht dem Zufall geschuldet sind.

    Bei aller Orientierung an anderen Produktionen jedoch gibt es deutliche Unterschiede. Wer MacFarlanes andere Werke kennt, weiß, was gemeint ist. Ein gutes Beispiel ist seine Western-Satire A Million Ways to Die in the West, in der er eine Vorliebe für nicht gerade sensible Scherze präsentiert. Das geschieht bei Orville auch, etwa, wenn Malloy vorgeworfen wird, Raumschiff-Interieurs mit grafischen Darstellungen des männlichen Genitals verziert zu haben, oder wenn Yaphit Finn recht eindeutige Angebote macht.

    Aber Orville kann auch ziemlich ernst. So entpuppt sich etwa das aus einem Ei geschlüpfte Kind von Bortus und seinem Lebenspartner Klyden (Chad Coleman) als weiblich und erweist sich damit in den Augen von Moclanern als Missgeburt. Woraufhin sich die Orville-Crew mit der Frage auseinandersetzen muss, ob man die Kleine, ohne deren Meinung einholen zu können, geschlechtlich umwandeln darf oder nicht. Und Isaac wird nach einem Shuttle-Absturz auf einem atomar verseuchten Planeten mal eben zum Ersatzvater der beiden unmöglichen Söhne von Finn.

    Discovery vs Orville

    Zur selben Zeit, als die ersten Episoden der Konkurrenz erstmals im TV liefen, präsentierte CBS mit Discovery eine Serie, in der es nur äußerst selten etwas zu lachen gab und die auch ansonsten erheblich bedeutungsschwerer aufgezogen ist als die Konkurrenz von 20th Century Fox.

    Und so begann es.

    Es dauerte kaum vier Wochen, bis es in den sozialen Netzwerken nur so von Kommentaren von Star Trek-Fans wimmelte, die über Orville herzogen und die Serie als »dummdreiste Nachahmung« bezeichneten. Antworten von frischgebackenen »Orvis« ließen nicht lange auf sich warten, die entgegneten, dass ihre neue Lieblingsserie hundertmal mehr vom Geist des Gene Roddenberry transportiere als Discovery.

    Derweil flog die U.S.S. Discovery erst mitten hinein in den Krieg gegen die Klingonen und danach ins Spiegeluniversum, während die »U.S.S.« (pfui!) Orville ein der Natur nachempfundenes Generationenraumschiff entdeckte, das einst von einem von Liam Neeson dargestellten Charakter geschaffen worden war. Und sich Charlize Theron als böser Zeitreisenden entgegenstellen musste.

    Äußerste Genugtuung bereitete es den »Anti-Orvis« sicherlich, dass die Konkurrenz-Serie nicht ohne arge Schwankungen durch das Quotenrennen driftete. Dem Argument wurde entgegengehalten, dass es längst nicht so viele CBS All Access- und Netflix-Abonnenten gibt wie ganz alltägliche Fernsehzuschauer.

    Wie so oft zerbrachen an dem erbitterten Konkurrenzkampf Freundschaften, wenngleich nicht wenige davon ausschließlich virtueller Natur gewesen sein dürften, während gegenseitig reichlich Gülle über die jeweiligen Tabernakel gegossen wurde. Glücklicherweise handelte es sich auch dabei lediglich um virtuelle.

    Was bleibt, ist die Frage aller Fragen: Wieviel Star Trek steckt in Orville? Die Antwort ist enttäuschend einfach: kein bisschen. Weil Star Trek eben Star Trek ist, und The Orville ist The Orville.

    Zugegeben, es haben bereits Star Trek-Veteranen wie André Bormanis und Brannon Braga in Sachen Produktion und Regie an The Orville mitgearbeitet. Jonathan Frakes (William T. Riker in Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert) hat eine ganz besonders gelungene Episode inszeniert.

    Robert Picardo, der Darsteller des Doktors in Star Trek: Raumschiff Voyager, hat in einer Folge den Vater von Kitan gespielt. Und angeblich ist Sir Patrick Stewart höchstpersönlich an einem Gastauftritt in Orville interessiert. Na und?

    Der einstige Showrunner von Enterprise, Manny Coto, ist als Produzent an der neuen Staffel von American Horror Story beteiligt. Macht das diese Serie auch zu einem Star Trek-Nachäffer? Diese Leute machen nur ihren Job, und das bei Weitem nicht so verbiestert, wie viele Fans ihrer Produkte ihrer Freizeit-Leidenschaft frönen.

    Orville zeigt dem Zuschauer eine Welt, die der von Star Trek ähnlich ist. Das schon. Das aber nicht, weil man unbedingt ein grandioses Original nachahmen möchte, sondern weil man sich so vor diesem verbeugt. Die Vorstellung einer Zukunftswelt ohne die Probleme der Gegenwart ist nun einmal verlockend und macht Hoffnung, vielleicht bis hin zum Bestreben eines so manchen Individuums, genau diese Art von Zukunft durch persönlichen Einsatz möglich zu machen.

    Wer eher die andere mögliche Seite der Medaille sehen will, für den gibt es die ebenfalls sehr empfehlenswerten Serien The Expanse und Altered Carbon: Das Unsterblichkeitsprogramm. Zumindest im Fall der erstgenannten, sehr erfolgreichen Reihe verwundert es den Verfasser bis heute, dass es bisher keine Internetkampagne gegen derlei »Anti-Star Trek« gibt. Vielleicht ist ihm diese aber auch lediglich entgangen.

    Das Universum ist groß, liebe Trekkies, Trekker, Orvis und Anti-Orvis. Mr. Spock hielt, zumindest in den Star Trek-Romanen, bekanntlich stets das »IDIC«- beziehungsweise »UMUK«-Prinzip hoch: Unbeschränkte Möglichkeiten in unbeschränkter Vielfalt. Es gibt nicht nur Platz für einen einzigen Serien-Kosmos.

    Ja, Orville ist, neben anderen Aspekten, auch eine Hommage an das Star Trek vergangener Zeiten. Aber weder MacFarlane noch Bormanis haben je mit einem einzigen Wort erwähnt, dass sie »das bessere« oder »das andere« Star Trek zu machen gedenken.

    Gut, Frakes hat das Ganze bei einem Convention-Auftritt einmal ein wenig durcheinandergewürfelt. Aber könnte das nicht reine Absicht gewesen sein, um die Wogen ein wenig zu glätten?

    Warum freuen sich die Fans nicht einfach darüber, dass es neben echten neuen Star Trek-Produkten auch ein Kontrastprogramm gibt, das Star Trek recht ähnlich und doch etwas völlig anderes ist? Schließlich feierten anno 2000 auch und gerade Star Trek-Fans den Film Galaxy Quest – Planlos durchs Weltall ganz besonders. Manche sprachen damals sogar davon, der Film sei »weit mehr Star Trek« als das meiste, das damals unter dem Markennamen herausgebracht wurde.

    Galaxy Quest hat Star Trek damals übrigens kein bisschen geschadet. Ebenso wenig wie es Orville heute tut.

    Es ergeht abschließend

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