Manche tragen große Waffen. Andere müssen ihre Flügel zusammenfalten, bevor sie durch eine Tür gehen. Es ist, als seien die Figuren ihren Büchern entstiegen und wandelten nun unter uns. Die Manga-Comic-Con, die Convention, die Jahr für Jahr Tausende Cosplayer* innen nach Leipzig lockt, wird 2024 zehn Jahre alt. Die Buchmesse feiert das mit hochkarätigen Ehrengästen wie Gou Tanabe („Mr. Nobody“) und Sora („Lieb mich noch, bevor du stirbst“) und einem neuen Treffpunkt für junge Comic-Fans: Zum ersten Mal gibt es dieses Jahr in Halle 3 das Bunte Forum, eine Bühne für Comic-Kunst aus aller Welt. Zeit, das Literaturphänomen, mit dem all das angefangen hat, genauer zu betrachten.
EIN BOOM IN ZEITEN DER PANDEMIE
Vielleicht war es die Zeit, die wir vorher mit Menschen verbracht hatten, die wir jetzt nicht mehr treffen konnten. Vielleicht war es das Geld, das wir übrig hatten, weil die Clubs, Cafés und Kinos geschlossen waren. Vielleicht war es das Bedürfnis, dieser zugleich öden und vage bedrohlichen Welt zu entkommen. In den letzten drei Jahren erlebte die Manga-Branche einen spektakulären Boom.
„Von 2019 bis 2022 hatten wir ein Wachstum von über 100 Prozent“, sagt Jonas Blaumann, Programmleiter