11 ducken sich nicht weg
Von René Bote
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René Bote
René Bote ist ein Kind der siebziger Jahre und des Ruhrgebiets, dem er bis heute treu geblieben ist. Seine ersten Gehversuche als Autor machte er bereits in der Grundschule mit persönlichen Fortsetzungen zu bekannten Kinderbuchreihen. Heute schreibt er überwiegend Bücher und Kurzgeschichten für Kinder und Jugendliche. Dabei probiert er gerne unterschiedliche Erzählformen aus, und die Themen sind von Abenteuer über Fantasy und Spukgeschichten bis zu Freundschaft und Romantik breit gestreut.
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Buchvorschau
11 ducken sich nicht weg - René Bote
Impressum
Kapitel 1
Die Hallensaison liegt hinter uns, und ich glaube, mit unserem Abschneiden können wir zufrieden sein. Unser eigenes Turnier konnten wir im Dezember gewinnen, obwohl man uns kaum vorwerfen kann, wir hätten uns nur Kanonenfutter eingeladen, und unseren Titel als Hallenstadtmeister haben wir auch verteidigt. Bei der Hallenkreismeisterschaft hat sich dann der FC im Halbfinale etwas glücklich für die Finalniederlage bei der Stadtmeisterschaft revanchiert, aber der dritte Platz ist bei diesem Wettbewerb immer noch ein tolles Ergebnis.
Nach einer Woche Zwangspause – der Platz war noch gesperrt – bereiten wir uns jetzt auf die Rückrunde in der Liga vor, die am letzten Januar-Wochenende beginnt. Auch da können wir bis jetzt sehr zufrieden sein: Obwohl der eine oder andere uns vor der Saison prophezeit hat, wir könnten den Wechsel von gleich fünf Spielerinnen zu den Damen nicht auffangen und würden in den unteren Tabellenregionen rumdümpeln, stehen wir aktuell auf dem 3. Platz. Wenn man bedenkt, dass wir wirklich mit den jüngsten Kader der Liga haben, dann spielen wir bis jetzt eine überragende Saison, und die beiden Mannschaften, die im Moment vor uns stehen, sind mit ganz anderen Voraussetzungen gestartet. Der FC hat vor der Saison massiv mit dem angepeilten Aufstieg in die Bezirksliga geworben und konnte auf diese Weise tatsächlich zwei oder drei gute Spielerinnen von anderen Vereinen locken. Bei unserer Torhüterin Martha, meiner Meinung nach die beste der Stadt, haben sie’s ja auch versucht, aber ihr sind Freundschaft und Zusammengehörigkeit wichtiger. Trotzdem führt der FC die Tabelle an, vor der JSG aus der Nachbarstadt, die ebenfalls über einen breiten und gut besetzten Kader verfügt. Die JSG profitiert davon, dass sie eigentlich aus zwei Vereinen mit großer Jugendabteilung besteht: Durch den Abriss einer maroden Platzanlage müssen sie sich seit dem Sommer eine Anlage teilen und haben direkt die Jugendmannschaften zusammengelegt. Die erste Mädchenmannschaft kann sich seitdem die Spielerinnen aussuchen und besteht dementsprechend überwiegend aus älteren Jahrgängen und dazu einigen wenigen jüngeren, die mit ihren technischen Fähigkeiten körperliche Nachteile ausgleichen können.
Kapitel 2
Nach einem 2:0 zum Rückrundenauftakt bei der Eintracht sind wir im zweiten Spiel bei Wacker zu Gast, wo in dieser Saison erstmals eine Mädchenmannschaft an den Start geht; das gilt zumindest für die Zeit, an die ich mich entsinnen kann. Sie stehen gar nicht schlecht da, mit zwei Spielerinnen, die beim hochgerüsteten FC keine Perspektive mehr gesehen haben, und ein paar Mädchen, deren Fußball-AG in der Schule dem Rotstift zum Opfer gefallen ist, haben sie einen guten Grundstock. Die Hinrunde haben sie als Siebte beendet, und es sollte mich nicht wundern, wenn sie in der zweiten Hälfte der Saison noch den einen oder anderen Platz gutmachen.
Trotzdem sind wir in der Favoritenrolle, und wir werden uns hüten, Wacker zu unterschätzen. Defensiv sind wir im Vergleich zum Hinspiel besser besetzt, damals war Svea bei ihrem Vater in Hamburg, und Louisa war nach ihrem Wechsel von TuRa zu uns noch gesperrt. Dafür müssen wir vorne auf unsere beste Stürmerin verzichten: Jenny ist zwar mitgefahren und zieht sich auch um, will aber nur spielen, wenn wir sie wirklich brauchen. Sie hatte unter der Woche Magen-Darm und hat auch beim Training gefehlt.