Kleine Momente für mich: Das Andachtsbuch fürs erste Jahr mit meinem Baby
Von Miriam Speckmann
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Über dieses E-Book
Doch du brauchst in der Babyzeit nicht auf intensive Begegnungen mit Jesus zu verzichten! Dieses Buch lädt dich dazu ein, speziell durch deine Erfahrungen als frischgebackene Mama Gott besser kennen zu lernen. Mitten in den Herausforderungen der Babyphase wird Gottes Wort neu erlebbar und der Glaube in deinem Alltag greifbar.
Miriam Speckmann
Miriam Speckmann (Jg. 1985) lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in der Nähe von Braunschweig. Nach ihrem Studium der Anglistik (mit ein bisschen Französistik und Theologie) hat sie einige Zeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin gearbeitet. Nach dem Entschluss, während der Elternzeit nach Niedersachsen zu ziehen, hat sie begonnen, Bücher zu schreiben. Ihr größtes Herzensanliegen ist es dabei, Gott besser kennenzulernen und sein Wort im täglichen Leben zu verankern. Sie freut sich über ihre Gemeinde, eine lebendige Landeskirche, und bringt sich gern auf unterschiedliche Weise dort ein. In freien Momenten greift sie meist zum Strickzeug. Auch sonst erschafft sie am liebsten allerlei schöne Dinge mit ihren Händen und lernt gern Neues dazu.
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Buchvorschau
Kleine Momente für mich - Miriam Speckmann
MIRIAM SPECKMANN
Kleine
MOMENTE
für mich
Das Andachtsbuch fürs erste Jahr mit meinem Baby
SCM | Stiftung Christliche MedienSCM R.Brockhaus ist ein Imprint der SCM Verlagsgruppe, die zur Stiftung Christliche Medien gehört, einer gemeinnützigen Stiftung, die sich für die Förderung und Verbreitung christlicher Bücher, Zeitschriften, Filme und Musik einsetzt.
ISBN 978-3-417-22959-2 (E-Book)
ISBN 978-3-417-26897-3 (lieferbare Buchausgabe)
Datenkonvertierung E-Book: CPI books GmbH, Leck
© 2020 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH
Max-Eyth-Straße 41 · 71088 Holzgerlingen
Internet: www.scm-brockhaus.de; E-Mail: info@scm-brockhaus.de
Die Bibelverse sind, wenn nicht anders angegeben, folgender Ausgabe entnommen:
Neues Leben. Die Bibel, © der deutschen Ausgabe 2002 und 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH Witten/Holzgerlingen
Weiter wurden verwendet:
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 by SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH Witten/Holzgerlingen. (ELB)
Das Buch. Neues Testament – übersetzt von Roland Werner, © 2009 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Witten/Holzgerlingen. (DBU)
Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. (Lut 2017)
Bibeltext der Neuen Genfer Übersetzung Copyright © 2011 Genfer Bibelgesellschaft
Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten. (NGÜ)
Hoffnung für alle ® Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis – Brunnen Basel. (Hfa)
Bibeltext der Schlachter Bibelübersetzung, Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft. Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung.
Alle Rechte vorbehalten. (SCHL)
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. (GNB)
NeÜ bibel.heute © 2010 Karl-Heinz Vanheiden, www.derbibelvertrauen.de und Christliche Verlagsgesellschaft Dillenburg, www.cv-dillenburg.de
Zürcher Bibel © 2007 Verlag der Zürcher Bibel beim Theologischen Verlag Zürich. (ZUB)
Lektorat: Mirja Wagner
Gesamtgestaltung: Nakischa Scheibe Fotografie + Design
Autorenfoto: Yannik Glatthaar
INHALT
ÜBER DIE AUTORIN
EIN PAAR WORTE VORWEG
GEBURT: NEUGEBOREN
ERSTER MONAT, ERSTE WOCHE: STAUNEN
ERSTER MONAT, ZWEITE WOCHE: BABYBLUES
ERSTER MONAT, DRITTE WOCHE: ABHÄNGIG
ERSTER MONAT, VIERTE WOCHE: HUNGER
ZWEITER MONAT, ERSTE WOCHE: HAUSHALT
ZWEITER MONAT, ZWEITE WOCHE: LÄCHELN
ZWEITER MONAT, DRITTE WOCHE: DRECK
ZWEITER MONAT, VIERTE WOCHE: FREIHEIT
ERSTES EXTRA: UNSER MÜTTERLICH-VÄTERLICHER GOTT
DRITTER MONAT, ERSTE WOCHE: TRAGEN
DRITTER MONAT, ZWEITE WOCHE: BÄUERCHEN
DRITTER MONAT, DRITTE WOCHE: IMPFEN
DRITTER MONAT, VIERTE WOCHE: SCHLAFEN
BIBELTEXTE AUSWENDIG LERNEN
VIERTER MONAT, ERSTE WOCHE: OBJEKTPERMANENZ
VIERTER MONAT, ZWEITE WOCHE: VERGESSEN
VIERTER MONAT, DRITTE WOCHE: SELBSTWAHRNEHMUNG
VIERTER MONAT, VIERTE WOCHE: VOM BITTEN
FÜNFTER MONAT, ERSTE WOCHE: GESTILLT
FÜNFTER MONAT, ZWEITE WOCHE: HERZ
FÜNFTER MONAT, DRITTE WOCHE: ELTERN EHREN
FÜNFTER MONAT, VIERTE WOCHE: EIN FLEISCH
ZWEITES EXTRA: CHRISTMAS SPECIAL
SECHSTER MONAT, ERSTE WOCHE: TIEFSCHLAF
SECHSTER MONAT, ZWEITE WOCHE: WUT
SECHSTER MONAT, DRITTE WOCHE: ALLER AUGEN …
SECHSTER MONAT, VIERTE WOCHE: TRÖSTEN
SIEBTER MONAT, ERSTE WOCHE: VERSAGEN
SIEBTER MONAT, ZWEITE WOCHE: BREI
SIEBTER MONAT, DRITTE WOCHE: POWERFRAU
SIEBTER MONAT, VIERTE WOCHE: VORBILDER
ACHTER MONAT, ERSTE WOCHE: ROBBEN
ACHTER MONAT, ZWEITE WOCHE: FREMDELN
ACHTER MONAT, DRITTE WOCHE: ADOPTION
ACHTER MONAT, VIERTE WOCHE: SCHUTZ
DRITTES EXTRA: DER EINFLUSS EINER MUTTER
NEUNTER MONAT, ERSTE WOCHE: GOTTES NANNY
NEUNTER MONAT, ZWEITE WOCHE: MARTA
NEUNTER MONAT, DRITTE WOCHE: FRÜCHTE DES GEISTES
NEUNTER MONAT, VIERTE WOCHE: GESCHWISTER
ZEHNTER MONAT, ERSTE WOCHE: KRABBELN
ZEHNTER MONAT, ZWEITE WOCHE: DANKEN
ZEHNTER MONAT, DRITTE WOCHE: SAUBER
ZEHNTER MONAT, VIERTE WOCHE: SCHMÜCKEN
ELFTER MONAT, ERSTE WOCHE: TELEFON
ELFTER MONAT, ZWEITE WOCHE: KIND AUFNEHMEN
ELFTER MONAT, DRITTE WOCHE: WELT ENTDECKEN
ELFTER MONAT, VIERTE WOCHE: WER BIN ICH?
VIERTES EXTRA: BIBLISCHE MÜTTER
ZWÖLFTER MONAT, ERSTE WOCHE: BARMHERZIG, GEDULDIG UND GNÄDIG
ZWÖLFTER MONAT, ZWEITE WOCHE: NICHT ZU KLEIN
ZWÖLFTER MONAT, DRITTE WOCHE: ZEITWAHRNEHMUNG
ZWÖLFTER MONAT, VIERTE WOCHE: IM GLAUBEN ERZIEHEN
ERSTER GEBURTSTAG
ANMERKUNGEN
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
ÜBER DIE AUTORIN
MIRIAM SPECKMANN (Jg. 1985) lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in Süd-Niedersachsen. Sie begeistert sich für Jesus, Theologie und gelebten Glauben. Neben Worten erschafft sie gern schöne Dinge mit ihren Händen – am liebsten aus Wolle oder Stoff.
BABYZEIT IST ZEIT MIT GOTT
Ein Baby bringt das Leben ganz schön durcheinander – auch die Zeit mit Gott. Stille Zeit, Gottesdienste und Hauskreis lassen sich oft nur schwer mit den Bedürfnissen des Babys vereinbaren und nehmen zudem selten Bezug auf den Alltag einer übermüdeten Mama.
Doch du brauchst in der Babyzeit nicht auf intensive Begegnungen mit Jesus zu verzichten! Dieses Buch lädt dich dazu ein, speziell durch deine Erfahrungen als frischgebackene Mama Gott besser kennenzulernen. Mitten in den Herausforderungen der Babyphase wird Gottes Wort neu erlebbar und der Glaube in deinem Alltag greifbar.
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
„Ich hab es ja vorher nicht glauben wollen, obwohl es alle gesagt haben, aber so ein Baby verändert wirklich alles!", meinte neulich ein wenige Wochen alter Papa zu mir.
Nun, „wirklich alles" sicher nicht ganz, aber meistens verändert ein Baby doch wesentlich mehr, als wir vorher gedacht hätten! Nicht nur unseren Alltag und unsere Schlafgewohnheiten, sondern auch unsere Beziehungen zueinander und zu unserer Umwelt – und unsere Beziehung zu Gott.
Mir ist es schon vor der Geburt meines ersten Kindes nicht gerade leichtgefallen, mir regelmäßig Zeit zum Bibellesen zu nehmen und länger mit Gott zu reden als nur durch meine alltagsbezogenen Stoßgebete. Als ich mich dann tagein, tagaus um ein wunderbares, aber auch forderndes kleines Baby gekümmert habe, verkümmerten diese Zeiten mit Gott immer mehr. Ich merkte, wie sehr mir intensive Zeiten mit ihm und mit seinem Wort fehlten. Manches Mal bestanden meine Gebete nur aus den Worten: „Gott, ich vermisse dich!" Einige Zeit nach der Geburt unterhielt ich mich darüber mit einer erfahrenen Mutter. Sie empfahl mir ein englisches Andachtsbuch speziell für Mütter von Babys.¹ Etwa einmal pro Woche nutzte ich einen der kostbaren ruhigen Momente, ließ mich aufs Sofa fallen und las eine der Andachten, anstatt das nicht endende Chaos um mich herum zu bekämpfen. So hat mich das Buch in meinem ersten Jahr als Mutter geistlich über Wasser gehalten und mir geholfen, bei Gott Kraft für meinen Alltag zu tanken.
Gleichzeitig hat Gott mir durch die Zeiten mit meinen beiden Babys (die um ein paar Jahre älter geworden sind, während ich dieses Buch geschrieben habe) geholfen, aber auch ganz neue Perspektiven auf ihn geschenkt. Bibelverse, die ich schon zigmal gelesen hatte, haben mich auf einmal angesprochen wie nie zuvor. (Und ich war froh, dass ich viele von ihnen schon gut genug kannte, um mich an sie zu erinnern, ohne erst in meiner Bibel danach suchen zu müssen.) Nicht nur die vielen Bibelstellen über Gottes Vaterliebe klingen ganz anders, wenn man selbst ein Kind hat. Man nimmt auch viele Dinge wesentlich bewusster wahr, wenn man mit einem Baby lebt. So kann das Babyjahr auch ein Augenöffner sein und die Beziehung zu Gott entscheidend stärken und vertiefen.
Ich hoffe, dass die Andachten in diesem Buch dich dabei unterstützen: Lass doch einmal pro Woche die Windelberge links und die Wäscheberge rechts liegen und nimm dir einen Moment Zeit, um auf Gott zu hören und zu entdecken, was er dir als Baby-Mama sagen möchte. Die Bibeltexte und Andachten in diesem Buch sind auf deine Lebenssituation abgestimmt und nehmen Bezug auf vieles, was du im Alltag erlebst. Vor allem aber sollen sie dir helfen, Zeit mit deinem liebevollen Papa im Himmel zu verbringen. Er stört sich weder an deinen vollgesabberten Schultern noch am dreckigen Geschirr der letzten Tage. Er weiß am besten, was du brauchst, wenn sich der Inhalt deines Kopfes anfühlt wie der Kürbisbrei auf dem Plastiklöffelchen.
Es ist mein tiefster Wunsch, dass dieses Buch dir dabei hilft, trotz des Gefühlschaos, des Schlafmangels und der Erschöpfung Gott besser kennen und mehr lieben zu lernen und in allem auf ihn zu vertrauen!
ZUM KONZEPT DIESES BUCHES
•In diesem Buch findest du pro Woche für das erste Lebensjahr deines Babys ein Kapitel – bis zum ersten Geburtstag. Ob du für dich einen festen Wochentag bestimmst, an dem du dir Zeit zum Lesen nimmst, oder ob du, je nach Situation, einen günstigen Moment wahrnimmst, an dem du gerade fünf Minuten Ruhe hast, ist dir überlassen.
•Die gewählten Themen orientieren sich in etwa an der Entwicklung deines Babys bzw. deiner Situation. Wenn du eine Weile nicht zum Lesen gekommen bist oder das Buch erst bekommen hast, als dein Baby schon etwas älter war, empfehle ich dir, direkt mit dem Kapitel einzusteigen, das für das Alter deines Babys gerade dran ist. Wenn du noch mehr Zeit übrig hast, kannst du die früheren Kapitel immer noch nachholen. Das ist besser, als wenn du für dich gerade passende Themen verpasst, weil du noch einen Berg alter Kapitel vor dir herschiebst.
•Spätestens nach drei Monaten habe ich damals den Überblick verloren, wie viele Monate und Wochen mein Baby gerade alt war. Wenn es dir ähnlich geht, nimm doch direkt einen Kalender mit Jahresübersicht zur Hand und trage dir zu jedem Kapitel das passende Datum in der entsprechenden Zeile am Kapitelanfang ein. Dann erkennst du später sofort, ob es schon Zeit für das nächste Kapitel ist oder an welcher Stelle du nach einer Lesepause wieder einsteigen kannst.
•Lesepausen sind normal, erst recht, wenn man ein Baby hat. Ein schlechtes Gewissen hat beim Bibellesen allerdings nichts verloren. Du kannst Gott weder damit beeindrucken noch enttäuschen, wie regelmäßig du in der Bibel liest (oder eben nicht). Du bist diejenige, die davon profitiert, und wenn du mal nicht zum Lesen kommst, bist du niemandem etwas schuldig (außer vielleicht dir selbst).
•Die Entwicklung eines jeden Babys ist sehr individuell. Wenn dich ein Thema besonders anspricht, weil es gerade dem Entwicklungsschritt deines Babys entspricht, kannst du natürlich auch ein Kapitel lesen, das nach meiner Einteilung zu einem anderen Zeitpunkt dran wäre.
•Es wird immer wieder vorkommen, dass etwas von dem, was ich geschrieben habe, nicht so ganz zu deiner Situation passt. Jedes Baby, jede Mama und jede Familiensituation sind anders. Vielleicht hast du so ein Ausnahmebaby, das von Anfang an durchschläft, und du kannst gar nicht verstehen, warum alle über Schlafmangel klagen. Vielleicht hat dein Baby auch eine Behinderung oder eine Krankheit und entwickelt sich einfach anders.
•Das Gleiche gilt für deine Lebensumstände. Als ich dieses Buch geschrieben habe, hatte ich natürlich auch die zukünftigen Leserinnen vor Augen: Vermutlich sind die Mehrheit gläubige Christinnen, gehören einer Gemeinde an und sind verheiratet. Viele werden wahrscheinlich stillen und zumindest einen Großteil wird während des ersten Jahres Elternzeit nehmen. Wenn das bei dir anders ist: Lass dich bitte nicht davon stören, wenn du dich mal nicht so recht angesprochen fühlst. Ich wollte die Lesbarkeit der Texte nicht behindern, indem ich das Geschriebene ständig relativierte durch ein „Vielleicht ist das bei dir aber gar nicht so …" Am hilfreichsten wird es für dich sein, wenn du in solchen Fällen versuchst, nachzuvollziehen, wie es für jemanden in der angesprochenen Situation wohl sein könnte. Und vielleicht magst du dir ja Notizen machen, wie du den Text für deine Situation passend schreiben würdest?
AUFBAU DER KAPITEL
•Der Kern jeder Andacht ist ein Bibeltext. Er soll im Mittelpunkt stehen. Nimm dir daher ruhig die Zeit, ihn noch ein zweites Mal zu lesen und etwas darüber nachzudenken, bevor du weiterliest. Meine Erläuterungen sollen dir helfen, den Text besser zu verstehen und die Verbindung zu deiner Situation zu erkennen. Gerade in den ersten Wochen habe ich meine Texte möglichst kurz gehalten und mich auf das Wesentliche konzentriert, damit du zum Lesen nicht länger brauchst als nötig. Ich habe dabei an das Kolostrum gedacht, die Vormilch, die dein Baby in den ersten Tagen bekommt: Es erhält davon nur eine ganz kleine Menge, aber dafür ist diese Milch vollgestopft mit ganz vielen stärkenden Nährstoffen.
•Manchmal beziehen sich meine Erläuterungen nur oder hauptsächlich auf einen einzelnen Vers. Da es mir aber wichtig ist, die Bibel im Zusammenhang zu lesen und nicht einzelne Aussagen zu verdrehen, weil sie aus dem Kontext gerissen sind, habe ich immer mehrere Verse wiedergegeben. Wenn die Betonung auf nur einem einzelnen Vers liegt, ist dieser hervorgehoben. Alle Hervorhebungen sind also grundsätzlich von mir.
•Den Abschluss jeder Andacht bildet die Rubrik „Zum Mitnehmen". Hier findest du Fragen und Anregungen, um das Thema weiter zu vertiefen oder etwas praktisch umzusetzen und so mit in deinen Alltag zu nehmen. Suche dir einfach das heraus, was du für dich hilfreich findest. Du kannst auch im Laufe der Woche noch mal darauf zurückgreifen und dich so daran erinnern, was du über Gott gelernt hast.
•Im Buch gibt es zwölf Monate à vier Wochen – ein Jahr hat aber nicht nur 48, sondern 52 Wochen. In diesen vier Extra-Wochen gibt es drei Extra-Einheiten mit einem Überblick verschiedener Bibelstellen zum Thema Mutterschaft sowie ein Weihnachts-Extra, das du am besten einfach „dazwischenschiebst", wenn Weihnachten vor der Tür steht. Und natürlich enthält das Buch jeweils eine Andacht zur Geburt und zum ersten Geburtstag.
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
Vor Kurzem noch hast du an dir heruntergeschaut und einen prallen, großen Kugelbauch gesehen. Nun ist dein Bauch seltsam leer – und neben dir liegt auf einmal ein vollkommener, eigenständiger kleiner Mensch. Für dein Baby ist die Veränderung noch viel einschneidender.
Eben noch schwamm es im gleichmäßig warmen Fruchtwasser und spürte ansonsten auf seiner Haut höchsten die Innenseite der Fruchtblase oder die Nabelschnur. Es kannte neben Dunkelheit nur mildes, rot-violettes Licht, Geräusche wie das Klopfen deines Herzens oder das Gurgeln deines Magens und gedämpfte Töne von draußen. „Berührungen" nahm es nur als veränderten Druck der Gebärmutterwand wahr, wenn es sich gestreckt hat oder du deinen Bauch gestreichelt hast.
Heute kann dein Baby seine Lungen mit Luft füllen, schreien und sich über die Lautstärke seines eigenen Schreis erschrecken. Es schmeckt den süßen Geschmack von Vormilch auf seiner Zunge und erfährt, wie sehr man sich anstrengen muss, um sie zu bekommen. Es muss selbst verdauen lernen und merkt, dass Mama anders riecht als Papa. Es kann die Augen öffnen und sich über einen Windhauch erschrecken. Es fühlt Stoff auf seiner Haut und eine Windel um seinen Po. Es kann frieren und schwitzen, gähnen, pupsen und niesen.
Was für ein grundlegender Unterschied, ob man geboren oder ungeboren ist!
NEU GEBOREN – AUS WASSER UND GEIST
¹Eines Nachts kam ein Pharisäer mit Namen Nikodemus ²zu Jesus, der zu den führenden Juden zählte. „Meister, sagte er, „wir alle wissen, dass Gott dich gesandt hat, um uns zu lehren. Die Wunder, die du tust, beweisen, dass Gott mit dir ist.
³Jesus erwiderte: „Ich versichere dir: Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen. ⁴„Was meinst du damit?
, rief Nikodemus aus. „Wie kann denn ein alter Mensch wieder in den Leib seiner Mutter zurückkehren und zum zweiten Mal geboren werden? ⁵Jesus erwiderte: „Ich sage dir: Niemand kommt in das Reich Gottes, der nicht aus Wasser und Geist geboren wird. ⁶Menschen können nur menschliches Leben hervorbringen, der Heilige Geist jedoch schenkt neues Leben von Gott her. ⁷Darum wundere dich nicht, wenn ich sage, dass ihr von Neuem geboren werden müsst. ⁸Der Wind weht, wo er will. Du hörst ihn zwar, aber du kannst nicht sagen, woher er kommt oder wohin er geht. So kannst du auch nicht erklären, wie die Menschen aus dem Geist geboren werden.
Johannes 3,1-8
Vielleicht hast du dich schon manchmal als „wiedergeborene Christin bezeichnet oder du hast andere von der „christlichen Wiedergeburt
sprechen hören. Ist dir dabei bewusst gewesen, was für ein extremes Bild die Wiedergeburt (oder Neugeburt) eigentlich ist?
Wenn jemand Christ wird, ändert sich nicht einfach nur seine Religionszugehörigkeit. Der Heilige Geist behebt auch nicht bloß ein paar Probleme oder bessert ein paar Macken aus, sondern er schenkt eine ganz neue Identität. Wenn du von Neuem geboren bist, lebst du in einer völlig neuen Realität – so wie ein geborenes Baby unter anderen Bedingungen lebt als ein ungeborenes. Du bist zwar noch dieselbe Person, du steckst immer noch in demselben Körper, aber dennoch bist du eine andere Art von Wesen. So schreibt Paulus im Brief an die Korinther: „Wenn jemand zu Christus gehört, ist er eine neue Schöpfung. Das Alte ist vergangen; etwas ganz Neues hat begonnen!" (2. Korinther 5,17; NGÜ).
Ein Baby kann den Sonnenschein, die Blätter der Bäume oder die Augen seiner Mama sehen. Als es noch ein Fötus war, hätte es sich das unmöglich vorstellen können. Genauso können wir das Reich Gottes nur erkennen, wenn wir von Neuem geboren sind; wenn der Heilige Geist uns neues Leben und eine neue Identität in Christus geschenkt hat. Nur er kann uns die Augen öffnen, sodass wir Gottes Handeln in dieser Welt erkennen lernen. Und nur durch ihn können wir ins Reich Gottes kommen und dabei sein, wenn Jesus seine zukünftige Herrschaft als vollkommener, liebevoller König antritt. Die Wiedergeburt ändert alles!
Zum Mitnehmen•Danke Gott dafür, dass du von Neuem geboren sein darfst und lobe ihn dafür, was das für dich bedeutet. Oder bist du dir da gar nicht so sicher? Dann mache dich daran, deine Fragen zu klären, sobald du dich von der Geburt erholt hast –es gibt nichts Wichtigeres in deinem Leben, nicht mal als frischgebackene Mama!
•Wie jede Geburt verläuft auch jede Wiedergeburt unterschiedlich. Wie war deine? Gab es eine oder mehrere „Hebammen", die dir geholfen haben, den Schritt zu machen und dich von Gott verwandeln zu lassen?
•Vielleicht kommst du – wie ich – aus einem christlichen Elternhaus und bist allmählich in den Glauben hineingewachsen, ohne ein konkretes Bekehrungs- oder Wiedergeburtserlebnis benennen zu können. Auch dann kannst und musst du ganz genauso von Neuem, „aus Wasser und Geist geboren" sein. Überlege einmal, wie anders dein Leben wäre, wie anders du denken, handeln und empfinden würdest, wenn du nicht von Neuem geboren wärst.
Deine Geburtserfahrung – ganz menschlich
•Ob wunderschön oder traumatisch, beides zugleich oder irgendwo dazwischen: Jede (körperliche) Geburt ist einzigartig und eine äußerst intensive Erfahrung. Nutze eine Schlafphase deines Babys und schreibe auf, wie die Geburt aus deiner Perspektive verlaufen ist. Die Erinnerungen können schnell verblassen und verwischen; dein Erfahrungsbericht kann dir später dabei helfen, dich an Einzelheiten zu erinnern, die Geburt zu verarbeiten, das Erlebte ins rechte Verhältnis zu setzen, Gott für das Gute zu danken und ihm das anzuvertrauen, was dich noch bedrückt.
•Ist alles ganz anders verlaufen, als du es gedacht und erhofft hattest? Ein negatives Geburtserlebnis zu verarbeiten braucht Zeit. Bring deine Enttäuschung, Wut, Trauer oder Scham vor Gott –aber setze dich nicht selbst unter Druck, dass du in den nächsten Wochen schon damit klarkommen musst.
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
Die ersten Tage mit einem neuen Baby – erst recht mit dem ersten Baby – sind so intensiv und besonders, dass sie wie eine Ewigkeit erscheinen und zugleich wie im Flug vergehen. Unzählige Dinge werden dich beschäftigen – Geburtsverletzungen, Nachwehen, Milcheinschuss, nach Hause kommen, erste Besucher …
Hoffentlich hast du die Möglichkeit, dich viel auszuruhen und zu erholen. Und viel Zeit damit zu verbringen, einfach zutiefst fasziniert zu sein von diesem unglaublich kleinen, völlig hilflosen und doch so vollkommenen Menschen. Was gibt es Schöneres, als einfach dazuliegen und dieses kostbare Wesen – dein Kind! – zu betrachten: die entspannten Gesichtszüge, wenn es schläft; die unkoordinierten Bewegungen der so zarten Ärmchen und Beinchen; wie sich das kleine Gesichtchen mehr und mehr verzieht und sich schließlich zu einem Schrei der Empörung steigert; die wertvollen Momente, wenn es seine Augen öffnet …
Gerade in diesen ersten Tagen, in denen du diesen winzigen Menschen kennenlernst, der in deinem eigenen Körper gewachsen ist und der dir gleichzeitig noch so seltsam fremd erscheint, wird dir Gottes Schöpfung und Kreativität beeindruckend vor Augen geführt. Durch nichts konntest du beeinflussen, was für ein Kind in dir gewachsen ist, wie es aussieht, welches Temperament und welche Begabungen es mitbringt. Dein Baby ist Gottes Werk, jedes Fingerknöchelchen, jeden Zehennagel, jede Wimper hat er gemacht, jeden Herzschlag hat er im Blick!
WUNDERBAR!
¹¹Bäte ich die Finsternis, mich zu verbergen,
und das Licht um mich her, Nacht zu werden –
¹²könnte ich mich dennoch nicht vor dir verstecken;
denn die Nacht leuchtet so hell wie der Tag
und die Finsternis wie das Licht.
¹³Du hast alles in mir geschaffen
und hast mich im Leib meiner Mutter geformt.
¹⁴Ich danke dir,
dass du mich so herrlich und ausgezeichnet gemacht hast!
Wunderbar sind deine Werke,
das weiß ich wohl.
¹⁵Du hast zugesehen, wie ich im Verborgenen gestaltet
wurde,
wie ich gebildet wurde im Dunkel des Mutterleibes.
¹⁶Du hast mich gesehen, bevor ich geboren war.
Jeder Tag meines Lebens war in deinem Buch geschrieben.
Jeder Augenblick stand fest,
noch bevor der erste Tag begann.
Psalm 139,11-16
Wahrscheinlich fällt es dir leicht, in das Lob mit einzustimmen, dass Gott dein Baby wunderbar geschaffen hat. Bring ihm deine Freude und deine Dankbarkeit!
Diese Psalmverse handeln aber auch von dir. Du bist kunstvoll und wunderbar geschaffen – keinen Deut weniger als dein Baby! Der Gott, der die Linien auf den Fingerkuppen deines Babys gezeichnet hat, hat auch dich bis ins kleinste Detail geplant und dich herrlich und wunderbar gemacht. Was siehst du in diesem Moment, wenn du in den Spiegel schaust? Einen noch recht dicken, hängenden Bauch, Augenringe und strähnige Haare? Oder ein Meisterwerk des allmächtigen Gottes, das gerade auf dem Höhepunkt seiner Schönheit ist, weil Gott es dazu gebraucht hat, einem Menschen das Leben zu schenken?
„Denn du bist es, der meine Nieren geschaffen […] hat", heißt es in der Übersetzung der Zürcher Bibel in Vers 13. Die Nieren sind (gemeinsam mit dem Herzen und den Eingeweiden) nach dem hebräischen Verständnis der Sitz der Persönlichkeit und des Willens² bzw. des Empfindens und des Gewissens³. David sieht in diesem Psalm also nicht nur auf die körperliche Seite, sondern auch auf den Charakter. Deine aufkeimenden Muttergefühle, die Bereitschaft zur liebevollen Hingabe, die Fähigkeit, intensive Gefühle auszuleben oder umwälzende Veränderungen zu meistern – all das hat Gott genial in dir erschaffen. Deswegen kennt und versteht er dich auch viel besser als du dich selbst. Und während er dein Kind in deinem Leib „gewoben hat" (Vers 13; ZUB), hat er in dir auch die Fähigkeit wachsen lassen, diesem Kind die Mutter zu sein, die es braucht, und die Herausforderungen der nächsten Wochen, Monate und Jahre zu bewältigen.
Zum Mitnehmen•Bist du mutig? Schau dich im Spiegel an und lies die Verse 13-16 laut. Wenn nötig, wiederhole Vers 14 mehrmals – so oft, bis du ihn ernst meinst!