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Maren und der Hibukaschatz
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eBook170 Seiten2 Stunden

Maren und der Hibukaschatz

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Über dieses E-Book

Das kluge Piratenmädchen Maren lebt mit Ihrer Familie auf der Pirateninsel Tabuga.
Durch Zufall taucht eine Schatzkarte auf, die auf ein sagenumwobenes und untergegangenes Volk hinweist. Die Karte ist leider, wegen einer fremden Schrift, nur teilweise zu entziffern. Dennoch begeben sich Maren und die anderen Piraten auf die Seereise, um den Schatz zu finden.
Unterwegs freundet sich Maren zufällig und heimlich mit der Meerjungfrau Nia an, die eine entscheidende Rolle bei der Schatzsuche spielt.
Während Ihrer abenteuerlichen Reise begegnen sie fantastischen Lebewesen. Zudem verfolgen einige Piraten ihre eigenen Pläne und gefährden die Unternehmung.
Ob es Maren gelingt, mit Hilfe Ihres Bruders Finn und dem gutaussehenden Jungpiraten Poker erfolgreich heimzukehren?
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum27. Dez. 2017
ISBN9783744878869
Maren und der Hibukaschatz
Autor

Judit Tull

Judit Tull wurde 1973 in München geboren und lebt dort mit ihrem Mann und ihrer Tochter. Sie stammt aus einer ungarischen Künstlerfamilie, die Mutter war Kunstmalerin, der Vater Schriftsteller, die 1956 nach München kamen. Maren und der Hibukaschatz ist das Erstlingswerk der Autorin.

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    Buchvorschau

    Maren und der Hibukaschatz - Judit Tull

    Dieses Buch ist meiner Tochter Marie gewidmet, die ich über alles liebe. Mit dieser Geschichte hoffe ich ihr ein besonderes Geschenk gemacht zu haben.

    Inhaltsverzeichnis:

    Insel Tabuga

    Der Schatz der Hibukas

    Aufbruch zu der Schatzinsel

    Eine unerwartete Begegnung

    Augustus Geschichte

    Eine neuartige Freundschaft

    Die Geschichte von Socke

    Eine mögliche Verschwörung

    Nias Hilfe

    Ein aufklärendes Gespräch

    Die Hibukainsel

    Die Hoppers

    Der Betrug

    Die Schatzhöhle

    Die Strafe

    Verderben durch Habgier

    Eine sonderbare Begegnung

    Die ungemütliche Abreise

    Freudiges Wiedersehen

    Ein herrlicher Tag und das Geschenk

    Die Verabredung

    Das Fest auf Tabuga

    Insel Tabuga,

    weit im pazifischen Ozean gab es eine Insel mit einer subtropischen Pflanzenwelt. Im Süden der Insel wuchsen Palmen entlang am weißen Sandstrand, die teils so hoch waren wie ein Leuchtturm. Dahinter zog sich der Dschungel bis tief hinein in die Inselmitte, wo sich eine felsige Berglandschaft befand, und endete im Norden, in steinigen Terrassen herabführend, an der Küste. In der Mitte der Insel erhob sich der Gipfel des höchsten Berges auf einer steinigen Plattform von einem längst erloschenen Vulkan, in dessen Mitte sich ein kleiner See befand, umgeben von wundervollen exotischen Blumen und Sträuchern. An einer Seite des Kraters entsprang eine Quelle zwischen zwei Felsplatten und fiel als Wasserfall über 60 Meter tief über mehrere Steinstufen und sammelte sich in dem glasklaren See. Hier hatten viele verschiedene Fische ihren Lebensraum.

    Im Osten der Insel sah es rauer aus, denn der Wind vom Ozean brach dort über die Küste. Entsprechend schief wuchsen hier die wenigen Bäume und Sträucher zwischen den zerklüfteten felsigen Vorsprüngen, die dem Wind standhielten. Auch gab es nur felsige Steilhänge, wo sich das Wasser an großen abgebrochenen spitzen Felsen, die aus dem Wasser ragten, brach. Außer ein paar exotischen Vogelarten, die hier ihre Brutstätte einrichteten, gab es nur kleine Nagetiere und Insekten, die Ihren Unterschlupf in den unzähligen Felsspalten fanden.

    Der Süden war, entgegen dem kargen Osten, ein einziges Dschungelparadies. Hier gab es eine bunte Vielfalt an Pflanzen und Tiere, die es sonst nirgendwo anders gab. Ein weißer breiter Sandstrand grenzte das Meer von dem satten Grün des Dschungels ab.

    Im Westen der Insel lag vor einer großen Bucht ein kleiner Hafen und dahinter befand sich die kleine Stadt Tabuga mit ihren vielen kleinen unterschiedlichen Holzhäusern und Hütten, die alle in kleinen verwinkelten Gassen verteilt standen. Das Zentrum der Stadt war ein kreisförmiger Platz, auf dem Bänke und Tische des daneben stehenden Wirtshauses standen.

    Das Besondere an dieser Stadt war, dass es der einzige, von Menschen bewohnte Ort der Insel war, und dass es sich um eine reine Piratenstadt handelte. Hier lebten Piraten, die ursprünglich aus allen Teilen der Welt stammten und mit ihren Familien hier ansiedelten. Sie fanden auf Tabuga einen sicheren Ort zum Leben, in der sie keine Konsequenzen von Bestrafungen (aus beruflichen Gründen) zu fürchten hatten und sie unter ihresgleichen leben konnten. Im Laufe der Jahrzehnte entstand hier, eine meist friedliche, freudige und buntgemischte Piratengemeinschaft. Jeder hatte unterschiedliche Talente und Ausbildungen außerhalb der Piraterie, so dass jeder jedem irgendwie nützlich war und so einige für die Gemeinschaft unentbehrlich wurden. Natürlich gab es hier auch einige Regeln einzuhalten, die für ein Zusammenleben unabdingbar sind.

    Um diese sicherzustellen, gab es einen Piratenrat, der aus den ältesten Familienoberhäuptern bestand. Als oberster Pirat wurde aus diesem Kreis ein erfahrener und als gerecht geltender Seemann ernannt, der die Aufgabe hatte, die Entscheidungen für das Wohl aller Anwohner zu treffen. Dieser war auch gleichzeitig der Richter und Schlichter für diverse Streitigkeiten. Dieser oberste Pirat von Tabuga hieß Stierkopf, eigentlich Johann aus dem Norden, denn seine Vorfahren waren Wikinger. Aber unter Piraten hat man natürlich Namen, die furchteinflößend auf die Außenwelt wirken und etwas über die Grundeigenschaft der Person Auskunft geben sollen.

    Stierkopf, ja das wusste man, war manchmal recht stur und war er mal von einer Sache überzeugt, konnte man ihn so gut wie nie davon abbringen, auch wenn diese völlig aussichtslos war. Ebenso verdankte Stierkopf den Namen seinem Körperbau. Er war groß, muskulös und auf dem etwas zu kurz geratenen Hals befand sich ein breiter bärtiger Kopf. Die blonden lockigen, etwas verfilzten Haare gaben seinen stechend grünen Augen mehr Ausdruck. Wenn er nachdachte, sah sein Gesicht recht finster aus, seine Augen wurden dann zu kleinen Schlitzen und seine Kiefermuskulatur spannte sich sichtbar an. Im Gesamtbild wirkte er dann wie ein wild gewordener Stier. Sein schmaler Mund wurde durch den rotblonden, kraushaarigen Bart fast überdeckt.

    Im Grunde war Stierkopf aber ein netter Pirat. Wenn er mal lachte, gerne abends mit Freunden bei reichlichem Verbrauch von Alkohol, sah man einen herzlichen, sympathischen und einfachen Mann in ihm. Er war bekannt für seine Sturheit, aber auch für seinen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit. Er duldete weder Diskriminierungen über etwaige Abstammungen einzelner Inselbewohner, noch akzeptierte er ungerechte Verteilungen irgendwelcher Besitztümer. Aus diesem Grunde wurde Stierkopf auf unbestimmte Zeit zum obersten Piraten von Tabuga ernannt.

    Er hatte auch eine Frau namens Thala – eigentlich Helga. Aber als Piratenfrau erhält man natürlich auch einen passenden Namen. Thala und Stierkopf lernten sich vor über 20 Jahren kennen, als Stierkopf damals als Schiffsjunge auf dem berühmten Piratenschiff „Death" arbeitete. Es wurde ein schwedisches Schiff geentert und Thala, also damals Helga, wurde von Stierkopf als einzige Überlebende aus dem Gewässer gerettet. Sie verliebten sich sogleich ineinander. Helga war mit ihren Eltern unterwegs in die Neue Welt aufgebrochen, denn sie wollten der heimatlichen Not in Trelleborg, Schweden, entkommen.

    Thala erhielt ihren Namen, als sie eine Thalassophina, eine giftige Seenatter, zu einem köstlichen Essen für die ausgehungerte Piratenbande zubereitete. Da nur wenige wussten, wie man aus der Schlange überhaupt ein essbares Gericht zubereiten konnte und sie diese auch noch so schmackhaft servierte, wurde Helga mit dem Namen „Thala" vom Piratenrat in die Gemeinschaft Tabugas aufgenommen. Kaum einer wusste seither, dass Thala nicht ihr richtiger Name war. Sie war eine schlanke, sportliche Frau. Ihre halblangen, glatten, blonden Haare trug sie meist mit einem Tuch zusammengebunden. Ihre himmelblauen Augen waren groß, und ihre Nase, im Vergleich zu ihrem breiten Schmollmund, sehr klein. Thala und Stierkopf hatten zwei Kinder, den 15-jährige Sohn Finn und die 13-jährige Tochter Maren.

    Finn war ein echter Lausbub, ganz nach dem Geschmack seines Vaters und zum Leidwesen seiner Mutter. Er war zwar noch nicht so kräftig gebaut wie sein Vater, doch für sein Alter recht stämmig, mit rotblonden lockigen Haaren. Die grünen Augen und die knollige Nase hatte er von seinem Vater, den breiten Mund von seiner Mutter Er tollte täglich mit seinen zwei besten Freunden, Yim und Fred, herum und dachte sich immer irgendwelche Streiche mit ihnen aus. Yim, ein Piratenjunge mit chinesischer, Fred mit schottischer Herkunft, ergänzten sich zu einem dynamischen Trio. Alle drei, vor allem aber Finn, machten sich einen Spaß daraus, die anderen Kinder zu ärgern. Sei es irgendwelche Spinnen oder Käfer in die Kleidung der anderen zu stecken oder und mit ihnen zu raufen. Entsprechend oft war seine Kleidung ramponiert, so dass Thala fast täglich schimpfend das Nähzeug zum Flicken bereithielt.

    Maren hingegen, zierlich schlank gebaut, mit glatten strohblonden Haaren, entsprach so gar nicht dem Piratenimage. Auch ihr Benehmen und die Art des Redens waren so vornehm, dass man meinen konnte, sie wäre irrtümlich an diesem Ort gestrandet. Doch Maren war tatsächlich die leibliche Tochter von Thala und Stierkopf. Sie hatte klare blaue Augen, eine kleine Stupsnase und schmale, wohlgeformte Lippen. Sie achtete stets auf ihre Körperhygiene und ihre Kleidung wählte sie, je nach Anlass, bedacht aus. Auf keinen Fall durfte sie unbequem sein oder sie gar in der Bewegungsfreiheit einschränken. Schmuck, wie es gerne viele Inselbewohner trugen, waren ihr nicht wichtig. Allerdings hatte sie eine einzige Kette, die sie ununterbrochen trug. Es war eine silberne Kette mit einer kleinen Meerjungfrau als Anhänger. Ihre Eltern waren sehr stolz auf Maren, denn sie war ausgesprochen klug und für ihr Alter auch sehr mutig. Sie hatte wenig Angst, alleine durch den Dschungel zu wandern, denn Sie hatte genügend Wissen und Einfallsreichtum, sich notfalls selbst zu helfen.

    Dank dem umfangreichen Wissen der Mutter über die einheimischen Pflanzen und Tiere, hatte Maren viel gelernt und wusste daher, welche giftig oder gefährlich waren. Marens Vorteil war, dass sie durch ihre Wissbegierde schnell und gerne lernte. Sie las oft Bücher über alles Mögliche und sammelte so ein umfangreiches Wissen an. Natürlich legten die meisten Piratenfamilien großen Wert darauf, dass die Kinder im Dorf sich ein Grundwissen aneigneten und die einzige Schule im Dorf besuchten. Diese war mit keiner sonstigen üblichen Schule vergleichbar. Wenn es Piratenfeste zu feiern gab, was oft vorkam– weil Piraten nun mal gerne feiern, konnte es passieren, dass der Unterricht entfiel oder irgendwann am Nachmittag gehalten wurde. Es gab zwei Lehrerinnen, die tatsächlich vor einigen Jahren an einer richtigen Schule unterrichtet hatten. Madame Claire Grande aus Frankreich für Mathematik und naturwissenschaftliche Fächer und Mrs. Ann Lawrence für Schreiben, Sprachen und Geographie.

    Somit konnten die Kinder recht ordentliches Wissen aneignen, sofern sie lernwillig genug waren und manche hatten nach drei Jahren mehr Allgemeinbildung und Schreibkenntnisse, als ihre eigenen Eltern. Außer den Kindern gehörten Madame Grande und Mrs Lawrence zu den wenigen, die mit ihren echten Namen auf der Insel lebten und angesprochen wurden. Die Kinder durften sie mit Vornamen anreden.

    Der Piratenrat hatte mit den Dorfbewohnern vor einigen Jahren und nach Entstehung vieler Familien beschlossen, dass sie nur das Beste für die Zukunft ihrer Kinder haben wollten. Dazu gehörte nun mal die schulische Ausbildung. Bücher und Material besorgten die Väter auf ihren Raubzügen auf dem Meer oder zu Lande. Sie kauften mit Gold aus gefundenen Schätzen das beste Schulmaterial, das es in den einzelnen Ländern zu finden gab. Das Schulhaus war eine größere Holzhütte, unterteilt in zwei Räume mit bequemen Stühlen und Tischen. An den Wänden standen Regale, die mit Büchern aus allen Teilen der Welt befüllt waren. Der Anblick erinnerte einen eher an eine Bibliothek als an eine Schule.

    Die großen Wandtafeln in jedem der zwei Räume verrieten dann doch, dass es sich um eine Schule handelte. Im Raum von Mrs. Smith hingen viele Landkarten und Flaggen, die sechs runden Holztische mit je vier Armlehnstühlen im Jugendstil luden eher zum gemütlichen Plausch ein. Der andere Raum von Madame Grande war mit länglichen Tischen zur Wandtafel ausgerichtet. Auch hier gab es gemütliche Armlehnstühle, jedoch eher im französisch-barocken Stil. Anstatt Landkarten hingen hier verschiedene geometrische Figuren zur Verzierung des Raumes von der Decke.

    Auf den Regalen standen, außer den unzähligen Büchern, noch technische Gerätschaften, wie ein altes Mikroskop, Teleskop, Reagenzgläser, Utensilien zur Destillation u.v.m. Die Räume wirkten sehr gemütlich. Vielleicht lag es an dem bunt zusammengestellten Mobiliar. Der Unterricht wurde für alle Jahrgangsstufen in einem der zwei Räume gehalten, da es nur zwei Lehrer gab oder weil im allgemeinen nicht alle Kinder erschienen. Entweder verschliefen sie oder halfen ihren Eltern bei wichtigen Unternehmungen oder entschieden sich spontan doch lieber zu schwänzen. Manche Kinder kamen fast täglich, manche sporadisch. Auch gab es keine Benotungen in unserem Sinne. Entweder sagten die Lehrer, der Lehrstoff sei gut begriffen worden und man bekam neue Lerninhalte vermittelt oder man musste eben solange am gleichen Thema üben und lernen, bis es saß. Daher variierte die Gesamtschuldauer für die einzelnen zwischen sechs und zwölf Jahren.

    Während Finn gerne die Schule schwänzte und mit seinen Freunden Unfug trieb, lernte Maren gerne und gehörte zu den wenigen Kindern die täglich die Schule besuchten. So war es natürlich nicht verwunderlich, dass sie mit ihren 13 Jahren viel weiter war als ihr älterer Bruder Finn. Selbst daheim kam es nun immer öfters vor, dass selbst Stierkopf seine Tochter nach bestimmten Sachen fragte, z. B. wie weit eine bestimmte Insel von Tabuga entfernt lag. Gewissermaßen gab Maren ihrem Vater ihr erlerntes Wissen weiter.

    Stierkopf gehörte eher zu den Abenteurern, die gerne einfach mal mit dem Segelschiff in See stachen. Aber als er einmal mit seiner Crew über eine Woche hinweg letztendlich nur im Kreis entlang schipperte und seine Männer genervt waren – denn diese wollten schnell mit Beute heimkehren, sah Stierkopf die Notwendigkeit des Erlernens von Navigieren und das Lesen der Seekarten. Maren unterstützte ihn gerne, denn schließlich vermisste auch sie ihren Vater, wenn er unnötig lange auf See war. Der alte Kapitän Raufuss, der bisher die Seefahrten unternommen hatte, während Stierkopf nur die Entscheidungen fällte, wurde krank und bekam zudem den grauen Star, so dass er seine letzten Tage lieber in Tabuga verbrachte. Daher wurde Stierkopf nun auch noch der Kapitän des Schiffes.

    Der Schatz der Hibukas

    Eines Abends in der Dorfkneipe saßen wieder einmal die Piraten gemütlich beisammen, tranken ordentlich Rum und tauschten sich alte

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