Spiel der Könige: Das Licht der Drachen
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Über dieses E-Book
Können jene, die ohne ihr Wissen das Schicksal der Welt auf ihren Schultern tragen, den kommenden Sturm abwenden oder werden sie am Ende aller Tage den höchsten Preis zahlen?
Patrick Aotora Trapp
Patrick Trapp wurde 1994 in Bad Neustadt an der Saale geboren und lebt im Herzen der Rhön, dem "Land der offenen Ferne". Bereits in jungen Jahren ein großer Liebhaber der Literatur begann er, selbst zu schreiben. Derzeit hat der Autor unter dem Pseudonym "Aotora Rhöntiger" schon mehrere kurze Gedichte, zum Beispiel in der "Frankfurter Bibliothek" und mehrere Jahrbüchern, veröffentlicht.
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Buchvorschau
Spiel der Könige - Patrick Aotora Trapp
Vorwort des Autors
Lyrik, ein Gespenst unserer Schulzeit. Nichts war doch schlimmer als das Lernen von Gedichten, das Bestimmen all der verschiedenen Stilmittel, die manchmal selbst der Autor sicher nicht wissentlich in seine Texte eingeführt hat. Viele sind froh, wenn diese Zeit endlich vorbei ist und man von Kreuzreimen, Alliterationen und ihrem Gefolge nichts mehr hören muss. Aber dennoch ist gerade die Lyrik ein Diamant unserer Sprache! Und wer sagt denn, dass Lyrik keinen Spaß machen kann, ist sie doch von jeher am Besten dafür geeignet Geschichten zu erzählen, die den Leser die Worte fühlen lassen, die ihn zum nachdenken bringen? Lasst euch entführen in eine ganz eigene Art der Poesie, in ein Spiel der Fantasie, einen Roman in Versen. Dann, wenn Könige eine Welt dem Untergang näher bringen als dem Bestand, wenn Drachen in Kirchen verehrt werden und uralte Prophezeiungen vom Ende allen Seins berichten kann selbst der unscheinbarste Reim seine Magie entfalten. Lasst euch entführen in eine Welt der Strophen, eine Geschichte aus Zeilen, nicht aus Seiten und erlebt selbst, wie sie Lyrik diese weiter trägt und nach und nach einzelnen, zunächst unabhängige, Stränge miteinander zu einem großen Faden verwebt, der eintausend Strophen später im größten aller Opfer endet. Der Leser muss hier kein Professor der Poesie sein, kein Akademiker, der selbst in der Zeitung noch Metaphern findet. Der Leser muss einfach sein, wie es ihm beliebt: Das Buch an einem Stück durchlesen, jeden Abend ein paar Seiten, am Wochenende mal ein Kapitel. Es geht nicht um Geschwindigkeit, es geht um den Spaß an fremden Welten, die im Geflecht der Worte geboren wurden. Es geht um Geschichten, die dem, der sie liest, ihren Inhalt darbieten.
Für Eva, in tiefer Dankbarkeit
Inhaltsverzeichnis
Akt 1: Das Licht der Drachen
Prolog – Hoch auf Ila Dûn
Rechtsprechung in Avalon: Miker
Kapitel 1: Die Gesellschaft von Askir
Der Erfinder: Tristan
Der Kerker von Ila Dûn: Tai´ko
Die Taverne „Eisdrache": Tristan
Geheimnisse im Schlossgarten: Miker
Verfolgung in den Gängen: Lynn
Priester der Götter: Yahiro
Geschichtsstunde: Lynn
Das neue Schwert: Fejron
Gefangen: Tai´ko
Kapitel 2: Das weiße Feuer
Lied der Götter: Yahiro
Dienerin der Götter: Marianne
Ein eiliger Auftrag: Tristan
Überall Licht: Fejron
Schatten vor der Stadt: Azusa
König von Elysion: Rien
Das Schachspiel: Miker
Im Flammenmeer: Marianne
Die Legende von Drachenstein: Tristan
Hilfe für Aurea: Reikon
Das letzte Abendmahl: Miker
Schattenmarsch: Azusa
Stille: Tai´ko
Wege des Schicksals: Marianne
Kapitel 3: Schatten der Nacht
Dunkle Vorgänge: Azusa
Unfreiwillige Wache: Fejron
Zum König: Tai´ko
Erstes Blut: Makila
Geheimtreffen im Mondschein: Tai´ko
Entführung: Cody
Tiefe Wunden: Jakob
Stock gegen Schwert: Tai´ko
Dem Tode nah: Miker
Für die Prinzessin: Cody
Alarm: Rex
Viel zu selbstsicher: Tai´ko
Über Leben und Überleben: Miker
Kämpfe eines Mannes: Tai´ko
Entkommen: Cody
Wehklagen: Miker
Die schwarze Frau: Jakob
Kapitel 4: Intrigen und Geschichten
In den Bergen: Simon
Nachricht aus Askir: Rien
Unter Dieben: Nath
Albträume: Tristan
Bruder und Schwester: Lif
Flucht nach Westen: Azusa
König der Wölfe: Reikon
Das erste Treffen: Cody
Bewohner der Tunnel: Nath
Versammlung des Tribunals: Ra‘ar
Ein neuer Auftrag: Nath
Die Erscheinung: Tristan
Ankunft auf Ila Dûn: Marianne
Eine kleine Wunde: Miker
Hilflosigkeit: Rex
Versammlung der Getreuen: Miker
Unruhe in Garoth: Simon
Kurz vor Aurea: Reikon
Spion in Askir: Rien
Königsrat: Miker
Spion in Elysion: Rien
Eine unerwartete Reise: Tristan
Infiltration: Nath
Dolche in der Brust: Ra‘ar
Kapitel 5: Zeit der Vergeltung
Es ist so weit: Nath
Feuer in Grenzstadt: Ra‘ar
Revolution: Nath
Aurea brennt: Reikon
Königssport: Miker
Die Gefährten: Lif
Auszug der Armee: Faolan
Schlacht um Aurea: Reikon
Der Turm fällt: Azusa
Nachrichten aus Grenzstadt: Oswald
Letzte Vorbereitungen: Miker
Kapitel 6: Ein Sturm bricht los
Die Rede des Königs: Miker
In Sichtweite: Lif
Dunkle Pläne: Rien
Ein Kind im Krieg: Lif
Treffen der Rivalen: Miker
Wieder vereint: Lif
Blut und Ehre: Miker
Die Eisrose: Lif
Schachmatt: Rien
Akt 1: Das Licht der Drachen
Prolog – Hoch auf Ila Dûn
Rechtsprechung in Avalon
Miker
1
Es war einmal vor sehr langer Zeit,
Als die Träume heller waren,
Als alle Dunkelheit war noch so weit,
Ein wunderbares Gebaren.
2
Zu jener Zeit, im Land Avalon,
Auf dem hohen Berg Ila Dûn,
Da saß der König auf seinem Thron,
Zu richten die Verbrecher nun.
3
Seine Tochter steht im Hintergrund,
Prinzessin Lynn, so wunderbar.
"König Miker kam zu dieser Stund,
Man bringe ihm nun Ehre dar!",
4
So ruft der Herold in die Halle.
Der Hofstaat tut sich verneigen.
"Herold Rex, so lass doch den Schalle,
Man soll die Verbrecher zeigen!
5
Auf dass Gerechtigkeit obsiege!"
Sprach der weise König alsbald.
"Der erste, schuldig der Intrige,
Wir fingen ihn im Aron-Wald,
6
Im Norden eures Königreiches.
Cody, Fejron, unsre Wächter:
Zum Zwecke eines Schuldabgleiches,
Bringt ihn herein, den Wildschlächter!"
7
So befahl der Herold ihn herein,
Nicht ahnend, wer der Manne ist,
Nicht ahnend, dass dieser es wird sein,
Den das Reich nimmer mehr vergisst.
8
So öffnen sich die großen Türen.
Man sieht erst nur einen Schatten,
Den die Wachen nun hereinführen,
Hört das Rasseln der Stahlplatten,
9
Dann erkennt man einen großen Mann,
Der allen Augen fremd aussieht,
Den kein einziger zuordnen kann,
Man fragt sich, was hier nun geschieht.
10
Herold Rex ergreift wieder das Wort:
"So beuge er nun seine Knie,
Denn Er stehet hier, an diesem Ort,
Dem der König Würde verlieh!"
11
Aber der Fremde beugte es nicht.
Stramm steht er vor dem Königsthron
Und schaut König Miker ins Gesicht.
Du bist mutig, mit deinem Hohn
,
12
Spricht der König ihn daraufhin an,
"Doch deinen Namen sage mir,
Sage mir, wie ich dich nennen kann!"
"Du König dieses Landes hier,
13
In dem man nicht zu reisen vermag,
Ich werde mich euch nie beugen,
Nicht heute und nicht am fernsten Tag,
Die Götter sind meine Zeugen!
14
Doch den Namen werde ich nennen:
Tai´ko werde ich geheißen,
Unter diesem tut man mich kennen.
Nun lasst mich wieder abreisen."
15
Stille lag über dem großen Saal,
Während der Mann gesprochen hat,
Nun erhebt sich der Stimmen Vielzahl,
Ein großes Flüstern geht von statt.
16
Seiet ruhig, ihr guten Leute!
Erhebt Rex alsbald die Stimme,
"Wir hören diesen Mann an heute,
Zu richten im rechten Sinne.
17
Tai´ko, wenn du wirklich so genannt,
Wir fingen Euch auf unserm Land
Und du, was jedem hier ist bekannt,
Jagtest hier Wild, als man dich fand.
18
Wilderei ist ein schwer Vergehen.
Mein König, so saget ihr nun,
Wo wollt Ihr diesen Unhold sehen?"
"Herold, so lasset es doch ruh´n,
19
Lasst den Fremden sich uns erklären."
Tai´ko erhebt stolz den Blick.
"Alter Mann, Fleisch war mein Begehren
Und in der Jagd liegt mein Geschick."
20
Miker erhebt sich von dem Throne:
"Fremder, hast du keinen Respekt?
Unser Kerker sei nun dein Lohne,
Für deine Worte, so verdreckt!"
21
So bringen die Wachen Tai´ko fort,
In des Schlosses nachtdunklen Schlund.
Doch kein Aufschrei und kein Widerwort
Dringen aus des Gefangnen Mund.
22
Hinter den Männern schließt sich das Tor.
König Miker nimmt wieder Platz,
Da tritt Herzogin Isabell vor:
"König, das ist doch kein Ersatz!
23
Dieser Fremde hat euch beleidigt
Und euer Ansehen verdreckt.
Er hat sich nicht einmal verteidigt!
Was, denkt ihr, hat er so bezweckt?"
24
"Ihr hier, meine teure Isabell?
Ich wähnte euch in Aurea,
An eurer Küste aus reinstem Gold.
Und dennoch steht ihr heute da.
25
Warum habe ich den Mann verschont?
Dieses kann ich Euch nicht sagen,
Aber sagt: Hätte es sich gelohnt?"
"Mein König, lasst mich es wagen,
26
Eurer Meinung zu widersprechen.
Doch deswegen bin ich nicht hier.
Denkt ihr noch an euer Versprechen,
Zu jeder Zeit zu helfen mir?
27
Banditen plündern meine Lande,
Brennen ganze Dörfer nieder,
Niemand weiß, wer sie plötzlich sandte.
Helft mir zu ringen sie nieder!"
28
Den König zieren Sorgenfalten,
Als ob er eine Ahnung hat.