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Sindbad der Seefahrer: Dirk Walbreckers Klassiker
Sindbad der Seefahrer: Dirk Walbreckers Klassiker
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eBook122 Seiten1 Stunde

Sindbad der Seefahrer: Dirk Walbreckers Klassiker

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Über dieses E-Book

Wer möchte nicht in diese fantastische orientalische Welt reisen, mit SINDBAD DEM SEEFAHRER? Wer möchte nicht an seinen spannenden Abenteuern teilhaben?
Vor vielen hundert Jahren wurden sie in Indien und Arabien erfunden, die zauber-vollen ERZÄHLUNGEN AUS 1001 NACHT. Eine der unterhaltsamsten und originellsten ist die von Sindbad - hier neu erzählt, zum Vergnügen der ganzen Familie!
SpracheDeutsch
HerausgeberKuebler Verlag
Erscheinungsdatum30. Apr. 2014
ISBN9783863461768
Sindbad der Seefahrer: Dirk Walbreckers Klassiker

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    Buchvorschau

    Sindbad der Seefahrer - Dirk Walbrecker

    Sindbad, der Seefahrer

    Es war zur Zeit des Kalifen Harun er-Raschid, den man auch den „Beherrscher der Gläubigen nannte, dass in der Stadt Bagdad ein Mann namens „Sindbad, der Lastenträger lebte. Er war ein armer Mann, denn die Mühsal, für andere Menschen schwere Lasten auf dem Kopf zu tragen, wurde nur kärglich gelohnt.

    Eines Tages nun – es war drückend heiß – war Sindbad wieder einmal mit schwerer Last unterwegs. Dem guten Mann rann der Schweiß, es fehlte nicht viel und der Arme wäre unter der Last zusammengebrochen. Da führte ihn sein Weg am Hause eines Kaufmanns vorbei. Dort war die Straße frisch gefegt, mit Wasser gesprengt und die Luft war angenehm kühl. Gleich neben der Eingangstür befand sich eine Bank und Sindbad beschloss, eine kurze Rast einzulegen. Er stellte seine Last ab und wie er so gedankenverloren da stand, spürte er, wie ihm ein fremder und höchst lieblicher Duft aus dem Hause entgegenwehte. Sindbad ließ sich kurzerhand auf der Bank nieder, um sich einen Augenblick diesem Wohlgefühl hinzugeben. Er lauschte, denn aus dem Fenster kam der Klang von Saiteninstrumenten und von Stimmen. Er hörte Weisen, die ihm sehr gefielen. Dazu war vielstimmiger Vogelgesang zu vernehmen: Turteltauben, Spottdrosseln, Amseln, Nachtigallen und Wachteln sangen um die Wette.

    Den Lastenträger hielt es nicht lange auf der Bank – er musste diesen Reizen nachgehen. Das Haus stand offen und der Eingang führte direkt in einen weitläufigen Garten, der von seinem Besitzer mit großem Geschmack gestaltet war. Dort liefen junge Knaben, Sklaven, Eunuchen und verschiedene Diener umher, die Sindbad nicht weiter beachteten. Der war jetzt ganz benommen von den Düften, die aus dem Hause drangen: Köstliche, würzige Speisen, von denen der Lastenträger nur träumen konnte, schienen dort serviert zu werden.

    Da wurde Sindbad von einer seltsamen Stimmung ergriffen und sein Blick richtete sich gen Himmel: „Gepriesen seist du, Herr und Schöpfer und Spender aller Wohltaten!, sprach er. „Von ganzem Herzen bereue ich vor dir meine Fehltaten und bitte dich um Vergebung all meiner Sünden! Du, o Herr, kannst nicht zur Rechenschaft gezogen werden ob deines Tuns. Du machst reich, wen du willst, und du machst arm, wen du willst. Du erhöhst denjenigen, dem du deine Gunst schenkst und du erniedrigst diejenigen, die dir nicht so genehm sind. Wahrlich: Es gibt keinen Gott außer dir und nichts und niemand übertrifft deine Macht und deine Pracht! Manchen deiner Diener schenkst du deine Gnade: So lebt wohl der Herr dieses Hauses dank deiner Gunst in Freuden und Reichtum und darf sich an lieblichen Düften, köstlichen Speisen und edlen Getränken erfreuen. Und so müssen andere wie ich das Leben mit Mühsal und Entsagung verbringen. Doch ich will, o Herr, mit meinem Schicksal nicht hadern. Du bist weise und wirst wissen, wie du das Leben deiner Geschöpfe bestimmst.

    Nachdem Sindbad, der Lastträger, diese Worte gesprochen hatte, begab er sich zurück zu der Bank, um seinen beschwerlichen Weg mit der Traglast fortzusetzen. In diesem Moment aber trat aus dem Haus ein Diener. Er war zierlich gewachsen und noch ziemlich jung an Jahren. Er war von wunderschönem Aussehen und prachtvoll gekleidet. Der fasste den Lastenträger einfach bei der Hand und sagte zu ihm: „Folge mir und dem Rufe meines Herrn! Er wünscht dich zu sprechen!"

    Sindbad wurde verlegen und wollte sich weigern, aber der Diener ließ ihn nicht los. Er forderte ihn auf, seine Last beim Türhüter in der Vorhalle abzustellen und sodann führte er ihn in das Innere des Hauses. Und dort kam der arme Lastenträger aus dem Staunen nicht mehr heraus: Welchen Raum sie auch betraten ... alles war mit größter Schönheit und Pracht ausgestattet. Und beim Betreten der großen Halle schließlich liefen Sindbad Schauder der Verwunderung über den Rücken: Gesang und Saitenspiel von vielen wunderhübschen Mädchen empfingen ihn. Es roch nach exotischen Kräutern und nach frischen Blumen, mit denen der Raum rundum geschmückt war.

    Ein riesiger Tisch war dort üppig gedeckt ... eine Tafel, an der vornehme Herrschaften Platz genommen hatten. Am Kopfe, sozusagen am Ehrenplatz, saß ein älterer, stattlicher Herr. Sein Antlitz war von edelmännischem Aussehen und von Stolz geprägt und seine Wangen zierte ein grauer Bart, der ihm noch mehr Würde verlieh. Ihm und den anderen Gästen wurde eine Vielfalt feinster Speisen serviert. Weine von erlesensten Trauben wurden kredenzt und zum Dessert standen vielerlei Naschwerk und bunte Früchte bereit.

    Sindbad, der Lastenträger, war verwirrt ob all der Pracht und Fülle und er stand erst mal da wie erstarrt: So etwa hatte er sich das Paradies vorgestellt!

    „Bei Allah, sprach er leise zu sich, „du hast mich wohl in das Haus eines Sultans oder eines Königs geführt ...

    Er machte eine tiefe Verbeugung und küsste den Boden zum Ausdruck seiner Unterwürfigkeit. Kaum vernehmbar murmelte er einige Worte des Grußes und der Wertschätzung und verharrte so in einer Haltung der Demut und Ergebenheit.

    „Seid von Herzen willkommen!", sprach jetzt der Herr des Hauses und machte ein Zeichen, der Gast möge nähertreten und an der Tafel Platz nehmen.

    Der Lastenträger folgte der Aufforderung und setzte sich, wie verlangt, neben den Gastgeber. Und zu seiner Verwunderung wurde ihm sogleich eine reichliche Auswahl von den köstlichen Speisen vorgesetzt. „Im Namen des Herrn", murmelte Sindbad dankbar und begann, sich an dem Essen zu laben.

    „Gepriesen sei Allah", murmelte der Lastenträger, nachdem er gesättigt war.

    Er wusch sich seine Hände und dankte dem Herrn des Hauses für die großzügige Bewirtung.

    „Segen über dich!, sprach der Hausherr. „Dies sei dir von Herzen gegönnt. Doch nun verrate mir bitte deinen Namen und in welchem Gewerbe du tätig bist!

    „Hoher Herr, erwiderte der Gefragte, „man nennt mich Sindbad, den Lastenträger. Ich verdiene meinen Lohn, indem ich für andere Menschen ihr Hab und Gut auf meinem Kopfe transportiere.

    Der Hausherr schien amüsiert und lächelte: „Ich muss dir etwas verraten. Ich trage nämlich denselben Namen wie du. Mich heißt man Sindbad, den Seefahrer!"

    Da wunderte sich Sindbad, der Lastenträger und er lauschte mit großer Neugier den weiteren Worten seines Namenvetters: „Ich habe einen Wunsch, mein lieber Gast. Ich würde gerne noch einmal die lobpreisenden Worte hören, die du sprachst, als du meinen Garten betreten und deinen Blick gen Himmel gerichtet hast!"

    Da wurde Sindbad, der Lastenträger, sehr verlegen. Denn er konnte nicht ahnen, dass man ihn belauscht hatte und seine Worte sogleich dem Hausherrn überbracht worden waren.

    „Bei Allah, sagte er zu Sindbad, dem Seefahrer, „bitte sei nicht böse auf meine vorlaute Zunge. Die Last des Lebens und der Mangel an so vielem lassen uns einfache Menschen manchmal so dahinreden.

    „Schäme dich nicht, mein Bruder!, wandte sich der Hausherr in freundlichem Ton an seinen Namensvetter. „Du bist jetzt hier zu meinem Bruder geworden. Du sollst frank und frei sprechen. Selten war es, dass ich so Lobpreisendes und Treffendes aus eines Menschen Munde vernahm.

    Das Lob tat Sindbad, dem Lastenträger, sehr gut: „Gepriesen seist du, Herr und Spender aller Wohltaten ...", begann er mit den gleichen Worten, die er zuvor im Garten gesprochen und beglückt lauschte ihm Sindbad, der Seefahrer.

    Und als der Lastenträger schließlich mit einer Geste der Ergebenheit geendet hatte, ergriff wieder der Hausherr das Wort: „Gelobt seist du, lieber Bruder, für deine Achtung gegenüber unserem Herrn und Schöpfer. Doch nun lausche du gemeinsam mit meinen Gästen meiner Geschichte! Ich möchte dir erzählen, wie es mir in meinem Leben ergangen ist. Was ich alles erleben und erleiden musste, bis ich hier zu meinem Wohlstand kam und in diesem meinem Hause einziehen durfte. Denn wisse: All dieser hiesige Reichtum konnte mir erst nach viel Mühsal, großen Plagen und Schrecknissen zuteilwerden. Sieben lange, abenteuerliche Reisen waren mir bestimmt. Jede einzelne davon ist verknüpft mit einer Geschichte voll wundersamer Ereignisse und wisse auch: Alles, was ich erlebt habe, war vorbestimmt. Es ist mein ganz persönliches und einmaliges Schicksal, dem ich nie entrinnen konnte, so sehr ich mir dies auch oft genug gewünscht habe."

    Meine erste Reise

    Nun höre, wie alles begonnen hat:

    Ich hatte einen Vater, der war Kaufmann und er zählte zu den Vornehmen im Volke. Er besaß viel Geld und Gut, aber er starb schon, als ich noch ein kleiner Junge war. Viel Reichtum, bares Geld, manchen Gegenstand von großem Wert sowie reichlich Grund und Boden hinterließ er mir. Aber erst als ich zu einem jungen Mann herangewachsen war, durfte ich dies alles in Besitz nehmen. Mit einem Male konnte ich es mir leisten, mich an den feinsten Speisen zu laben, die edelsten Weine zu kosten und viele Freunde zu rauschenden Festen einzuladen. Ich genoss es, mich mit den teuersten und prächtigsten Gewändern zu kleiden. Ich lebte in Luxus und größter Sorglosigkeit dahin, bis das schreckliche Erwachen kam:

    Fast mein gesamter Besitz, all mein Reichtum waren in Saus und Braus verbraucht und verlebt! Ich zählte nicht mehr länger zu den Wohlhabenden!

    In diesen Stunden der Ernüchterung und des

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