Das Geheimnis der Boreas-Oase
Von Andreas Dresen
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Über dieses E-Book
Denn tief unter der Oberfläche haben die vergessenen Krieger in ihrem Wahn etwas geweckt, was nie wieder das Licht der Sonne hätte sehen dürfen. So steht nicht nur die Sicherheit der Agenten auf dem Spiel, sondern das Überleben der gesamten Menschheit.
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Buchvorschau
Das Geheimnis der Boreas-Oase - Andreas Dresen
Vorwort
Die handelnden Personen und die Geschichte sind natürlich frei erfunden. Jede Ähnlichkeit zu lebenden oder historischen Personen ist rein zufällig.
Dennoch, die amerikanische „Operation Highjump hat tatsächlich stattgefunden. Im Jahr 1946 startete diese größte militärische Operation, die bislang in der Antarktis stattgefunden hat und in deren Verlauf die Basis „Little Amerika IV
errichtet wurde. Viele Flugzeuge und ein U-Boot wurden beschädigt, ein Flugboot stürzte sogar ab und es gab Tote.
Acht Jahre vorher war bereits eine deutsche Expedition in die Antarktis unterwegs gewesen. Im antarktischen Winter 1938/39 stieß das Expeditionsschiff „Schwabenland unter Kapitän Ritscher bis an die Küste der Ostantarktis vor und benannte das dortige Gebiet „Neuschwabenland
. Viele Geschichten und Verschwörungstheorien ranken sich seitdem um diese beiden Expeditionen. So wird behauptet, diese Expedition hätte eine geheime Basis im Eis errichtet und hätte den Krieg dort überdauert. Diese These ist nie bestätigt worden ...
Das Geheimnis der Boreas-Oase
„Ich habe lange auf dich gewartet, doch du bist nicht gekommen." Henry ließ den Brief sinken, den sein Vater ihm hinterlassen hatte.
Mit einem lauten Kreischen stoben die schwarzen Vögel in die Luft, als der Leichenbestatter den Kofferraum seines Wagens schloss. Kurz darauf quälte sich der Wagen über die steinerne Piste, die von diesem entlegenen Ort in der Wüste Nevadas zurück in die Zivilisation führte. Henry stand auf der Veranda und schaute den Vögeln nach, die dem Wagen noch eine Weile folgten, als würden sie seinem Vater das letzte Geleit geben. Doch als das Fahrzeug in der Staubwolke am Horizont verschwand, waren die dunklen Vögel schon wieder zu ihm zurückgekehrt. Henry sah die große Antenne im Vorgarten und zögerte den Moment hinaus, in dem er wieder in das kleine Haus hinein gehen musste. Der Caravan, in dem sein Vater gelebt hatte, war nicht viel mehr als ein rostiger Haufen Blech, doch die Funkanlagen, die er dort gesammelt und instand gehalten hatte, waren auf dem neuesten Stand.
Henry ließ sich auf einen wackeligen, alten Stuhl sinken, der auf der überdachten Veranda stand und griff in seine Tasche. Hervor zog er ein in Packpapier geschlagenes kleines Päckchen, welches er mit dem Brief neben seinem Vater gefunden hatte, als er an diesem Morgen angekommen war. Der Wind blies den heißen Sand über die Weite und Henry musste kurz die Augen schließen. Inzwischen stand die Sonne schon wieder tiefer am Himmel, und trotz der Hitze spürte Henry den Abend kommen. Es würde noch eine Weile hell bleiben, dachte er, solange will ich hier draußen bleiben. Für Henry
stand auf dem Brief.
Er überlegte kurz, weil er nicht genau wusste, wie alt sein Vater geworden war. Er selbst war nun fast Sechzig, dann musste sein Vater weit über siebzig, eher achtzig Jahre alt gewesen sein.
Henry wog das Paket in der Hand, es war schwer und fühlte sich fest an. Dann nahm er den Brief und begann erneut ihn zu lesen.
„Lieber Henry,
ich habe lange auf dich gewartet, aber du bist nicht gekommen. Eigentlich wollte ich dir diese Geschichte persönlich erzählen, aber ich spüre, dass meine Zeit knapp wird, darum wage ich es nicht, länger zu warten. Die Vögel werden zudringlicher, sie spüren mein nahendes Ende, und dass ich mich nicht mehr richtig gegen sie wehren kann.
Ich will die ganze Angelegenheit nun aufschreiben, damit du verstehst, worum ich dich am Ende des Briefes bitten möchte.
Bitte glaube mir, dass es mir damals sehr Leid getan hat, zu hören, dass deine Mutter verhaftet worden ist. Doch ich hatte getan was ich konnte, um ihr zu helfen. Ich glaube, dass die Vorwürfe gegen sie haltlos waren, aber mir waren die Hände gebunden. Was hätte ich auch gegen ihre Hinrichtung tun können? Ich musste mich verstecken, bin lange im Land umhergereist, habe Briefe nie direkt verschickt, sondern immer über Mittelsmänner, denen ich vertraut habe. Wenn ich so darüber nachdenke, glaube ich auch, dass das ein Grund ist, warum dich mein letzter Brief nun auch nicht mehr rechtzeitig erreicht hat. Irgendjemand wird zu lange gewartet haben, den Brief weiterzuschicken. Wir müssen alle Opfer bringen. Ich habe mein Leben lang auf der Flucht vor den Schatten meiner Vergangenheit gelebt. Aber glaube mir, nicht aus Selbstsucht, weil ich Angst vor Vergeltung oder Rache hätte, nein. Es stand viel mehr auf dem Spiel, ich glaube, nicht zu übertreiben, wenn ich sage, das Schicksal der ganzen Menschheit hing von mir ab. Doch ich will nicht vorgreifen, Henry, alle deine Fragen sollen nun beantwortet werden.
Im Frühjahr 1947 war ich an Bord einer Douglas C-47 R4D-5 unterwegs. Ich saß am Fenster des Flugzeugs und starrte hinab auf die unendliche Weite dieser lebensfeindlichen Welt der Antarktis. Obwohl