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Wenn Eisblumen knistern und Wichtel flüstern: Advents- und Wintergeschichten
Wenn Eisblumen knistern und Wichtel flüstern: Advents- und Wintergeschichten
Wenn Eisblumen knistern und Wichtel flüstern: Advents- und Wintergeschichten
eBook121 Seiten1 Stunde

Wenn Eisblumen knistern und Wichtel flüstern: Advents- und Wintergeschichten

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Über dieses E-Book

Im Winter, ganz besonders in der Adventszeit, liegt ein wunderlicher Zauber über der Erde. Mit genug Fantasie kann so mancher nun Überraschendes erleben! Da kommen übermütige Wichtel aus ihren Verstecken, anmutige Feen tanzen an geheimen Orten im Schnee, die Flügel winziger Elfen glitzern mit Eiskristallen um die Wette. Tiere können in dieser Zeit mit Menschen sprechen, die Luft knistert verheißungsvoll und manchen Geschöpfen wohnen magische Kräfte inne. Doch die Dunkelheit der Wintertage lockt auch finstere Wesen in die Welt der Menschen….
Lass dich ein auf die Geschichten, dann beginnst du eine Reise in eine märchenhafte Welt! Es warten unglaubliche Abenteuer mit allerhand traumhaften Wesen auf dich…
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum4. Dez. 2014
ISBN9783738666823
Wenn Eisblumen knistern und Wichtel flüstern: Advents- und Wintergeschichten
Autor

Maruschya Markovic

Maruschya Markovic wurde 1956 in der Lüneburger Heide geboren. Sie studierte Anglistik und Romanistik und war einige Jahre lang als Gymnasiallehrerin tätig. Seit über zwanzig Jahren arbeitet sie bei einer großen deutschen Fluggesellschaft und lebt mit ihrem Mann, Kätzchen Bijou und Kater Dobi im kleinen Städtchen Neu-Isenburg bei Frankfurt am Main.. Ihre Bücher sind geprägt vom Traum- und Märchenhaften. In den Gedichten spiegelt sich zum Teil humorvoll, zum Teil aber auch tiefgründig und nachdenklich ihre Liebe zur Schöpfung und zum Leben in all seinen Facetten wider, aber auch sie greifen, oft mit Augenzwinkern, das Thema des Märchenhaft-Verträumten auf. Bisher sind von der Autorin vier Bücher mit Erzählungen für Groß und Klein und ein Lyrikband erschienen, sowie einzelne Geschichten und Gedichte, die im Rahmen von Anthologien veröffentlicht wurden.

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    Buchvorschau

    Wenn Eisblumen knistern und Wichtel flüstern - Maruschya Markovic

    „Wir meinen, das Märchen und das Spiel

    gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen!

    Also ob wir in irgend einem Lebensalter

    ohne Märchen und Spiel leben möchten!"

    (Friedrich Wilhelm Nietzsche)

    Inhaltsverzeichnis

    Kapitel 1 – Ein geheimnisvoller Abend

    Kapitel 2 – Die Adventskatze

    Kapitel 3 – Gefrorene Töne

    Kapitel 4 – In der Fährte des Eiswolfs

    Kapitel 5 – Der Schneepfeiffer

    Kapitel 6 – Gelbe Blume im Schnee

    Kapitel 7 – Der Fund im Moor

    Kapitel 8 – Der geklaute Frühling

    Ein geheimnisvoller Abend

    Ein kalter Windstoß wehte herein, als ein großer Mann im langen schwarzen Wintermantel die Tür aufgerissen hatte und in den kleinen molligen Windfang eintrat. Er klappte sich den hohen Kragen herab, zog die Handschuhe aus und rief laut und polternd: Moin, Claus! Mensch ist das ein eisiger, schneidender Wind heute! Aber immerhin noch kein Schnee. Na, der wird wohl auch bald kommen, ist ja schon Ende November! Dann hängte er seinen Mantel an den Haken und ging weiter, in die heimelige Gaststube hinein.

    Der Angesprochene kam ihm schon entgegen und begrüßte ihn mit einem festen Handschlag. „Moin Moin, Heiner, ist ja schön, dass du doch noch den Weg hierher gefunden hast! Die Stammtischrunde wartet schon auf dich. Dann geleitete er seinen Gast am knisternden Kamin vorbei zu dem großen Holztisch in der Ecke, auf dem wie immer eine wunderschöne, handbestickte weiße Leinendecke mit weißen Spitzeneinsätzen lag. Heiner nahm die Details der schönen, gemütlichen Atmosphäre um ihn herum gar nicht mehr groß zur Kenntnis, denn er kannte den „Friesenhof schon seit langem, und fühlte sich hier einfach immer wohl. Geschnitzten Vitrinen, bequeme altmodische Sofas, die unterschiedlichsten Vasen und Krüge, hohe bunte Tropfkerzen, braunstichige Zeichnungen aus einer längst vergangenen Epoche, mancherlei Ölbilder und Aquarelle von der Küstenlandschaft und vom Haus - all dies trug zu einer einmaligen Wohlfühlatmosphäre bei, so dass man gar hier nicht anders konnte, als sich von der kalten Welt draußen zu entspannen!

    So gesellte er sich dann gelöst zu den anderen am Tisch wartenden Männern, die schon die Köpfe über die Speisekarte mit ihren vielen Verlockungen gesenkt hatten. Er nahm auf dem prächtigen, mit rotbraunem Samt bezogenen Sofa mit dem geschwungenen Rücken Platz, die Fenster mit den weißen Sprossen hinter sich, so dass er erst mal nicht mehr den Blick nach draußen in den klaren, kalten Novemberhimmel zu richten brauchte. Im Hinsetzen schüttelte er kurz den Kopf, um das komische Gefühl zu vertreiben, irgendetwas stimme hier heute nicht. Claus, der Wirt des Friesenhofes, blieb neben seinem neuen Gast stehen, und fragte ihn leutselig, ob er denn wohl erst mal einen schönen steifen Grog zum Aufwärmen haben wollte.

    „Jou, dat is `ne feine Idee! Aber segg mol, Claus, irgendwat fehlt hier heute! Wenn ik mi hier so umguck, dann seh ik noch so gor nix Wiehnachtliches – keine Tannenzweige, keine Girlanden, keine roten Schleifen, einfach gor nix! Mensch, morgen ist doch de erste Advent! Willst denn gor nix mooken dies Johr? Veel Tied hast ja nu nich mehr…"

    Aber Claus schmunzelte nur: Lass man gut sein, Heiner, ik weet schon, wat Sache is! Weiter jedoch ließ er sich nicht auf dies Thema ein. Dann überließ er die Herrenrunde dem Speisekartenstudium und ihren Gesprächen.

    Die behagliche Gaststube war an diesem frostigen Samstagnachmittag gut gefüllt, Teller klapperten, Gläser klirrten, überall murmelten Stimmen, angeregte, leise Gespräche von zufriedenen Menschen sorgten für eine harmonische Stimmung. Die Gäste verdrehten immer mal wieder die Köpfe, wenn sie von ihrem Nachbarn oder ihrem Gegenüber auf ein weiteres malerisches Detail der Einrichtung aufmerksam gemacht wurden. In jedem Winkel gab es wunderschönes altes Geschirr, fantasievoll drapierte Trockenblumensträuße, funkelnde Kristallkaraffen, bezaubernde Kerzenhalter zu entdecken. An der hellbraunen Holzdecke wie auch an den eingezogenen dunklen Balken hingen prachtvolle bejahrte Petroleumlampen, hübsche bunte Gießkannen, altmodische Tonkrüge, verzierte Teller aus vergangenen Tagen oder zarte Gebinde aus Getreide und Gräsern. An den Wänden zogen sich schmale Holzkonsolen entlang. Auf einigen standen diverse in Leder gebundene alte Bücher, die sich stützend aneinander lehnten, andere waren von unterschiedlichen Porzellanteilen aus früheren Zeiten geschmückt. Und auf jedem Tisch leuchtete ein Blumenstrauß oder ein frisches Gesteck.

    Und es duftete! Nach Gänsebraten und Rotkraut, deftigem Grünkohl, zartem Salzwiesenlamm, zimtigen und fruchtigen Nachspeisen. Darunter mischten sich feine Tee- und Weinaromen. Claus ging ab und zu von Tisch, gab auf seine flotte, geistreiche Art hier eine Geschichte zum Besten, beantwortete dort spritzig und originell eine Frage und ließ auch bisweilen einen plattdeutschen Spruch fallen. Die Stimmung war rundherum bestens, wenn auch im Stillen so mancher, ähnlich wie Heiner, dachte dass Claus doch schwer unter Zeitdruck stehen müsste wegen des morgigen Adventssonntags. Immerhin hatte er noch die umfangreiche Adventsdekoration vor sich! Der Wirt aber sah völlig entspannt aus…

    Aus dem Untergeschoß, dem „Störtebekerkeller", schallten das Gelächter und die Stimmen einer Festgesellschaft herauf. Eine fröhliche Schar aus Kindern, jungen Leuten und Erwachsenen feierten den 80. Geburtstag der Familienältesten. Die niedrigen hölzernen Decken, die dunklen Holzmöbel, die rotgeklinkerten Fachwerkwände mit gerahmten Porträts aus Großmutters Zeiten sowie verschiedene nachgedunkelte Gemälde verliehen dem Raum eine warme Behaglichkeit.

    Einzig ein kleines Mädchen schien nicht so recht am Spiel mit den anderen Kindern Gefallen zu finden. Es gab hier viel zu viel zu entdecken, überall, in jedem Winkel versteckte sich eine Geschichte, die darauf lauerte, sich ihr zu offenbaren! Eine Weile kaute sie nachdenklich auf ihrer Unterlippe herum, dann gab es anscheinend einen Sieger im Widerstreit ihrer Überlegungen! Unbemerkt von den anderen stahl sie sich davon, was in dem warmen Dämmerlicht des „Störtebekerkellers" nicht allzu schwer war.

    Zunächst stieg sie leise die Treppe hoch, um aus der Reichweite der Erwachsenen zu kommen. Aber schnell merkte sie, dass sie gar nicht so vorsichtig zu schleichen brauchte, denn die Musik, die gedämpft durch die Räume klang, hätte sowieso ihre Schritte übertönt. Auf der obersten Stufe nahm sie einen kalten Hauch aus dem Windfang wahr, reckte sich vor und drehte sich schnell zum Ausgang um. Vielleicht konnte sie ja die Gelegenheit nutzen, um einen kurzen Erkundungsgang in den wildromantischen Garten zu machen! Da hatte sie vorhin im Vorbeigehen schon so manches gesehen, das sie neugierig gemacht hatte! Eine faszinierende niedrige Mauer aus dicken Felssteinen säumte den Weg – ob sich da wohl Gnome tummelten? Und der Pfad von der Straße zu dem geduckten Reetdachhaus wand sich wie durch einen Tunnel unter jungen Bäumen dahin, die oben spitz zusammenwuchsen. Auch wenn jetzt nur noch vereinzelte welke Blätter daran hingen – sie hatte sich auch unter den kahlen Ast-Spitzbögen wie im Dornröschenschloss gefühlt! Sicher hatte der Garten noch viele verwunschene Winkel und verborgene Plätzchen, die es zu entdecken galt, solange es noch nicht ganz dunkel war…

    Einmal noch drehte sie ihren Kopf schnell zurück zur Treppe, so dass ihr bis auf den Rücken hängender dicker blonder Zopf zur Seite flog, dann dachte sie trotzig: „Nein, ich gehe nicht wieder runter! Nein, ich will nicht brav sein, auch wenn Uroma heute Geburtstag hat! Nein, ich will nicht langweilige Spiele mit Puppen mitmachen! Ich bin Nannina, und Mama sagt, das heißt „die Mutige, und ich geh jetzt auf Entdeckungstour, so!!!

    Sie drückte die offen stehende blaue Bauernhaustür einen Spalt weiter auf und streckte zunächst ihren Kopf hindurch, um sich umzuschauen. Da sah sie links von der Tür einen Mann entlang huschen, zu dem großen Holzstapel an der Hausecke hin! Es war schon leicht dämmrig, und sie konnte ihn nicht genau erkennen, aber er trug irgendetwas vor sich in den Händen. Halb verborgen von der Tür beobachtete sie ihn. Er stellte nun etwas auf den Sims des Sprossenfensters, dann versteckte er etwas anderes halb unter den Holzscheiten. Danach drehte er sich um, ging über den schmalen Weg zur Steinmauer hinüber, und legte einen weiteren Gegenstand oben drauf. Was das wohl bedeutete?

    Nannina stahl sich vorsichtig durch die Tür hinaus, schlich an der Hausmauer entlang um nachzuschauen. Sie war viel zu aufgeregt und zu neugierig um den Mann zu bemerken, der den Weg außen an der Mauer entlang zurück gegangen war, und auf einmal hinter ihr stand.

    So fuhr sie verschreckt zusammen, als eine tiefe Stimme über ihr sagte: „Na, mien Deern, ist dir denn nicht bös kalt, bloß so in deinem

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