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Aus den Trümmern wuchs ein neues Tor zur Welt ...
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eBook147 Seiten1 Stunde

Aus den Trümmern wuchs ein neues Tor zur Welt ...

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Über dieses E-Book

Hamburg ˗ das ist mehr als ein Haufen Steine, Dächer, Fenster, Tapeten, Betten, Straßen, Brücken und Laternen. Das ist mehr als Fabrikschornsteine und Autogehupe...

So hat Wolfgang Borchert seinen unnachahmlichen Hymnus auf seine geliebte Vaterstadt begonnen. Autor Heinz Restorff, wie er in Hamburg geboren und aufgewachsen, wie er in den erbarmungslosen Hungerjahren bemüht, Fuß zu fassen und zurückzufinden aus Krieg und Gefangenschaft, versucht sich als Chronist einer Zeit, die die Fundamente der heutigen Hafenstadt mit Weltgeltung legte.

Einfallsreichtum, Tatkraft, Weitsicht schufen aus einer Trümmerwelt in nur siebzehn Jahren ein neues Tor zur Welt. Menschen aus allen Schichten, aus Politik, Wirtschaft, Theater und Literatur packten mit Phantasie und harter Arbeit Probleme an, die uns 1945 ein unsägliches Regime hinterlassen hatte.

Wer diese Zeit noch miterlebte, er findet sie wieder, die verschütteten Erlebnisse dieser Nachkriegsjahre. Die Kinder und Enkelkinder dieser Aufbaujahre finden in diesem Buch eine facettenreiche Schilderung dieser Nachkriegszeit, die mit der Flutkatastrophe 1962 ein vorläufiges Ende fand.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum4. Nov. 2014
ISBN9783738682717
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    Buchvorschau

    Aus den Trümmern wuchs ein neues Tor zur Welt ... - Heinz Restorff

    Flutkatastrophe

    Hitler oder Hamburg?

    Ende April 1945.

    Britische Truppen stoßen auf die Hansestadt vor …

    Wird sie verteidigt werden?

    Drei Männer haben in erster Linie die Verantwortung für das Schicksal von mehr als eine Millionen Menschen in der Stadt.

    Da ist Karl Kaufmann, der Reichsstatthalter, Gauleiter und Verteidigungskommissar: er hat von Hitler den Befehl erhalten, Hamburg zu halten – „bis zum letzten Mann und bis zur letzten Patrone."

    Im April ist Kaufmann noch mal nach Berlin gefahren, hat versucht, den Führer umzustimmen. Sein Argument: Man könne doch nicht 600 000 Frauen und Kinder schutzlos dem Kampf preisgeben.

    Hitler hat Kaufmann mit frostiger Miene abblitzen lassen.

    Nicht mal allein hat er ihn empfangen. Bormann musste dabei sein – ein Feind Kaufmanns …

    Militärisch hat Generalmajor Alwin Wolz das Sagen. Am 1. April 1944 war er in die Stadt gekommen, er der Ritterkreuzträger und Flakführer Rommels in Afrika.

    Drei Flakregimenter und ein Scheinwerferregiment unterstehen ihm. Vom Rothenbaum-Bunker aus dirigiert er seine militärischen Kräfte.

    Auch Kaufmann richtete hier seinen Gefechtsstand ein.

    Und von hier gibt auch Staatssekretär Ahrens seine Beruhigungspillen zur Luftlage. Dann klopft der Drahtfunkwecker wie ein Totenwurm.

    Doch die Hamburger mögen den „Onkel Baldrian".

    Wolz verfügt, als er im April 45 den Posten des Kampfkommandanten von Hamburg übernehmen muss, immerhin über 20 000 Mann kampfkräftige Verbände und 12 000 Mann Volkssturm. Und 50 000 Schuss Artillerie-Munition liegen in den Bunkern.

    Himmler war am 1. April noch mal in Hamburg. Seine Scharfmacherparolen zünden nicht mehr.

    Zwei Stunden lang hören Kaufmann, Wolz und Konteradmiral Bütow mit versteinernden Gesichtern zu.

    Noch ist es gefährlich, Widerworte zu haben. Der SS-Chef fackelt nicht lange. Rasch kann man abgelöst werden.

    Dennoch wagt Bütow, recht vernehmlich zu äußern: „Jetzt wird doch wohl auch dem Dümmsten aufgegangen sein, dass der Krieg verloren ist."

    Er, der dritte im Bunde, Konteradmiral Bütow, Chef der Admiral-Kriegsmarine-Dienststelle in Hamburg, Sitz am Harvestehuderweg, zeichnet verantwortlich für die Durchführung des Befehls „Verbrannte Erde".

    Seit März gilt die Hansestadt ja als Festung.

    Bütow muss also alle Vorbereitungen treffen für die Sprengungen der Werften, Verminung des Hafens, Versenkung der Schiffe.

    Sprengstoff muss bereitgestellt werden, für die Brücken; sie sollen in die Luft gesprengt werden.

    Alle, die in die „Pflicht genommenen spielen nach außen hin „den wilden Mann, lassen Panzersperren errichten, aktivieren die Volkssturmleute und die Hitler-Jugend zu sinnlosen Arbeiten.

    Dennoch wissen die maßgeblichen Akteure bis zuletzt nicht genau, wie der andere im Notfall reagieren wird oder ob er doch noch unsinnige Dinge anordnen wird.

    Auch gibt es in Langenhorn SS-Einheiten, deren Eigenleben nicht recht zu kontrollieren ist.

    Auch die Frage, was mit den Elbbrücken passieren soll, belastet die Führungsriege. Sie unterstehen der Befehlsgewalt des Generalfeldmarschalls Busch – und der hat die Brücken „scharf" gemacht!

    Sorgen über Sorgen!

    Seit 20. April stehen die Engländer an der Peripherie der Stadt.

    Erste Schüsse sind gefallen …

    Beherzte Männer ergreifen die Initiative!

    Leutnant Otto von Laun, Albert Schäfer, Phönix-Generaldirektor und Professor Hermann Burchard, Stabsarzt, verabreden sich in der Wohnung des Völkerrechtlers Professor Dr. Rudolf von Laun am Woldsenweg in Eppendorf, als Parlamentäre zu den Briten zu gehen.

    Es ist der 29. April.

    Sie steigen in ein Wehrmachtsauto und fahren auf der Bremer Chaussee nach Süden. Laun schwenkt die weiße Fahne. Dennoch erste Schießereien. Dann: Festnahme!

    Der Offizier, der Laun die Pistole abnimmt, fühlt sich unzuständig.

    Mit verbundenen Augen werden die Drei auf Lastwagen weiter gebracht.

    Vor einem Gasthaus wird gehalten Professor Burchard kennt es, erinnert sich später: es ist der bekannte Gasthof „Hoheluft", zwischen Steinbeck und Trelde.

    Ein höflicher Captain verhandelt mit ihnen, Lindsay heißt er.

    Auch Wolz ist aktiv geworden, schickt aus seinem Stab Dr. Link nach Geesthacht. Hier lagern große Mengen explosiver Treibstoffe. Er will den Ort deshalb den Engländern übergeben.

    Schicksalsstunden!

    Am besagten 29. April heiratet Adolf Hitler in Berlin Eva Braun, seine langjährige Geliebte.

    Er schreibt sein politisches Testament und setzt Großadmiral Dönitz als Reichspräsident und Joseph Goebbels als Reichskanzler ein.

    Einen Tag darauf erschießt er sich; seine Frau nimmt Gift.

    Doch Goebbels lebt nur noch bis zum 1. Mai. Dann machen seine Frau und er ebenfalls Selbstmord – nachdem sie vorher ihre sechs Kinder vergiftet hatten.

    Die Nachricht vom Tode Adolf Hitlers verbreitet sich wie ein Lauffeuer in der Hansestadt. Dönitz fordert Kaufmann auf, zu ihm zu kommen. Er sitzt in Malente, zieht dann nach Flensburg.

    Kaufmann weigert sich; er sei in Hamburg unabkömmlich.

    Speer, der kurze Zeit an die Alster kommt, springt ihm bei, zeigt Verständnis, dass die Stadt nicht verteidigt werden soll.

    Ein General Köhler meldet sich beim Kampfkommandanten, Er soll diesen ablösen. Der verzögert die Übergabe, er wartet auf seinen Major Andrae, den er mit einen Brief an den englischen General Lyne in die feindlichen Linien geschickt hatte.

    Der kehrt am Morgen des 2. Mai zurück.

    Hamburg soll kapitulieren!

    Mittags, am selben Tag: eine Panne kostet beinahe Kaufmann den Kopf.

    Der schrieb einen Aufruf an die Hamburger Bevölkerung In großer Auflage. Er soll an diese verteilt werden, wenn „es soweit sei". Nun gelangt er vorzeitig an den Aushang des Anzeiger-Hochhauses am Gänsemarkt.

    Es ist die Kapitulationserklärung!

    Dönitz erfährt sofort davon. Das SS-Kommando in Langenhorn will den Gauleiter erschießen.

    Rüstungsminister Speer schaltet sich abermals ein. Interveniert bei Dönitz.

    Nachmittags kommt das Fernschreiben von Dönitz:

    „Hamburg ist kampflos zu übergeben!"

    Um 20 .28 Uhr trifft auch der Befehl des Oberkommandos der Wehrmacht ein: „Hamburg wird nicht verteidigt!"

    Generalfeldmarschall Keitel, Chef des OKW, kündigt die Entsendung von Parlamentären zur Gesamtkapitulation an.

    Noch in der Nacht vereinbart Alwin Wolz in Klecken persönlich mit General Lyne die Hamburger Kapitulation.

    In drei Marschsäulen rückt die 7. britische Panzerdivision vor: von Nenndorf über Tötensen, von Hittfeld über Sinstorf, von Buxtehude über Fischbek.

    An den Elbbrücken ist Treffpunkt.

    Über den Heidenkampfsweg und die Mönckebergstrasse rollen die Panzer zum Rathaus.

    Vor dem Portal erwartet Generalmajor Wolz mit seinen Stabsoffizieren den britischen General Spurling. Als einziger Zivilist im schwarzen Anzug dabei: Bürgermeister a.D. Dr. Burchard Motz.

    Die Rathaus-Uhr zeigt 18.25 Uhr …

    Das letzte Kapitel …

    Kurt Detlef Möller hat in seinem gleichnamigen Buch die Szenarien geschildert, die sich nun abspielte.

    General Spurling wurde in den Bürgermeister-Saal des Rathauses geleitet. Hier erwartete ihn Karl Kaufmann, der ganz allein inmitten des Raumes stand.

    Hinter ihm, in einigem Abstand, hatten Bürgermeister Krogmann, Staatssekretär Ahrens und Polizeipräsident Kehrl Aufstellung genommen.

    Weiter im Hintergrund, in der Nähe des zum Kaisersaal führenden Ausgangs, waren die übrigen Mitglieder des Senats und führende Mitglieder der Partei versammelt.

    Spurling begrüßte Kaufmann, gab ihm die Hand und trat an einen in der hinteren Ecke stehenden Tisch, an welchem er zusammen mit seiner Begleitung sowie dem Reichsstatthalter, dem Kampfkommandanten, dem Bürgermeister a.D. Dr. Burchard – Motz und einem Dolmetscher Platz nahmen.

    Der General reichte auch diesen Herren die Hand und erklärte dem Statthalter, dass er ihn in seinem Bestreben, Ruhe und Ordnung in der Stadt aufrecht zu erhalten, unterstützen werde.

    Nach den Übergabeverhandlungen übernahm später der Beauftragte der

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