Auch auf der mittelmäßigsten Karte eines vietnamesischen Restaurants in deutschsprachigen Städten gehört Phởzu den Standards. Wenn aber ein preisgekrönter Mixologe wie Pham Tien Tiep seine Version einer Phở serviert, blickt das ganze Lokal gespannt hin. Über ein System an Siebeinsätzen, in denen er Kardamom, Zimt und Sternanis röstet, gießt er Gin und Cointreau. Chili und frischen Koriander fügt der Bartender am Schluss hinzu. Diese Cocktail gewordene Suppe stand 2012 am Beginn einer neuer Art des Ausgehens in Hanoi: Entertainment traf auf Top-Spirituosen und bekannte Zutaten – in Pham Tien Tieps Bar »Nê« konnte das die Fischsauce »Nước măm«, aber auch vietnamesischer Robusta-Kaffee sein.
»Am Anfang war es hart, damit gegen das lokale Bier ›Bia hoi‹ und Reisschnaps anzutreten«, erinnert sich der