Seit seiner Ankündigung steht Diablo Immortal unter Beschuss. Ein Mobile-Game mit Free- 2Play-Modell? Darauf hat nun wirklich kein Fan gewartet. Die vielen negativen Schlagzeilen, für die Blizzard in den letzten Jahren gesorgt hat, machten die Stimmung nicht besser: Kurz nach dem Launch wurde Diablo Immortal auf Metacritic in Grund und Boden gewertet, der User-Score zeigt mit 0,3 einen historischen Tiefstand. Gleichzeitig scheint das Mobile-Game bei vielen Spielern gut anzukommen, laut Blizzard wurde Diablo Immortal bereits nach wenigen Tagen mehr als 10 Millionen mal installiert. (Gerüchten zufolge haben die Entwickler bereits Unsummen mit dem Spiel verdient!) Doch all das kann die Lawine aus Kritik nicht aufwiegen, die über das Spiel hinweggerollt ist: Erfolgreich oder nicht, mit Diablo Immortal hat Blizzard eine ganze Menge Fans enttäuscht. Im Zentrum der Vorwürfe: das Bezahlmodell.
Diablo Immortal sei ein gieriges Pay2Win-Game, schamlos darauf ausgelegt, den Spielern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Doch es gibt auch Gegenmeinungen: Immer wieder melden sich Spieler zu Wort, die keinen Cent ausgeben – und trotzdem Spaß mit dem Ding haben.
Manche loben das Spiel sogar als eines der schönsten Mobile-Games aller Zeiten. Und wer hat nun recht?
Die Antwort ist kompliziert.
HANDYSPIEL IN KONSOLENQUALITÄT
Diablo Immortal ist zwar auch für den PC erschienen, aber nahezu identisch mit dem Spielerlebnis auf Android und iOS. Das hatte Blizzard auch schon vorab deutlich gemacht: Diablo Immortal ist und bleibt ein Mobile-Game, daran ändert auch die Open Beta auf dem PC nicht viel.
Und wer nun denkt, Diablo würde auf einem Smartphone eh nicht funktionieren, hat es vermutlich noch nicht gespielt: Nach ein paar Minuten flutscht das Action-RPG nämlich auch am Touchscreen richtig gut, das Interface ist größtenteils durchdacht, alle wichtigen Features sind an Bord und die Action geht geschmeidig von der Hand. Wer mag, kann in der Mobile-Version übrigens auch einen Controller nutzen – wir finden aber, dass die Touch-Eingabe das bessere Erlebnis liefert, gerade die Menüs lassen sich mit den Fingern flotter bedienen.
Sechs Klassen sind an Bord, die spielen sich allesamt effektgeladen, wuchtig und angenehm vertraut. Eure Barbaren, Zauberer und Dämonenjäger lassen es also ähnlich krachen wie in Diablo 3, mit knallbunten Zaubern und kraftvollen Hieben, die auch auf dem kleinen Telefonbildschirm ihre Wirkung entfalten. Überhaupt steht die Grafik einem Diablo 3 nur in sehr wenig nach. Wenn ihr ein halbwegs flottes iOS- oder Android-Gerät habt, bekommt ihr wunderschön designte Levels, farbenfrohe Effekte, detailverliebte Animationen und abwechslungsreiche Monster geboten, alles in Blizzard-Qualität.
Zusammen mit der gelungenen Musikbegleitung