FÜRS GEMÜSE BRENNEN
Martin Nordin sieht mit seinem Rauschebart, der omnipräsenten Wollhaube und den mächtigen, an Pranken gemahnenden Händen aus wie ein Waldschrat, ein Eremit. Er ist aber das exakte Gegenteil. Der Mann ist Schwede und hat lang als Kreativdirektor und Kommunikationsexperte für Weltkonzerne gearbeitet – zuletzt über mehrere Jahre als Global Creative Leader für Ikea. »Essen ist schon länger ein zentrales Thema in meinem Leben«, sagt er, »ich liebe es, mit Freunden zusammenzukommen und zu kochen.«
Die Kochbücher macht der Consulter mehr nebenbei, dafür aber umso konzen trierter: Vom Konzept über die Rezepte bis zu Foodstyling und Fotografie ist alles aus seiner Hand. Das erklärt wohl auch, warum sein neues Buch über vegetarisches Grillen so aufsehenerregend schön und zum Nachkochen anregend geworden ist: So sieht es eben aus, wenn ein absoluter Kommunikations- und Designprofi sein eigenes Buch herausbringt.
VEGETARISCHES GRILLEN SETZT SICH GERADE IN SKANDINAVIEN IMMER MEHR DURCH.
»Beim Grillen mit Freunden war es früher so, dass die Vegetarier selbst dafür gesorgt haben, für sie passende Proteine mitzubringen«, erzählt Nordin, »wenn wir heute einen Grillabend machen, ist es tatsächlich schon umgekehrt!« Wer Fleisch haben will, bringt es sich selbst mit: In unseren Breiten wäre solch eine Einladungspolitik wohl – noch – nicht mehrheitsfähig, in Skandinavien aber, wo das Verantwortungsgefühl für die Zukunft der Welt gesellschaftlich stärker verankert ist, setzt sich dieser Trend immer mehr durch.
Es ist also nicht verwunderlich, dass die ausnahmslos vegetarischen Rezepte in Nordins »Green Barbecue Cookbook« nicht nur optisch hinreißend, sondern auch geschmacklich begeisternd ausfallen. Wer die
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