Linux Magazin germany

Märchenhaft

Fragt man Admins, wodurch sich ihr heutiger Arbeitsalltag von jenem vor 20 Jahren unterscheidet, erhält man meist ein Potpourri an Veränderungen. Ein Aspekt, der dabei immer wieder zur Sprache kommt, bezieht sich auf die Verwaltung von Hardware. Mit Schrecken denkt der eine oder andere wohl noch an die Zeit zurück, als man Hardware im Rechenzentrum zu Fuß einrichtete – mit Anfahrt ins RZ, Installation per CDROM oder USB-Stick und anschließender Heimfahrt.

Immerhin: Dass es so nicht ewig weitergehen würde, war vielen Admins und Entwicklern seinerzeit durchaus schon klar. Der Debian-Installer etwa, dessen Entstehung grob in jene Zeit fällt, bot von Anfang an Preseeding an. Darunter versteht man eine Möglichkeit, dem Installer per Textdatei eine Menge an Voreinstellungen mit auf den Weg zu geben.

Konfigurationseinstellungen aus der Preseeding-Datei fragt der Installer nicht mehr ab. Beantwortet man pauschal alle Installer-Fragen per Preseeding, lässt sich Debian komplett automatisch auf die Platte bringen. Die freie Distribution ist keineswegs die einzige, die Automa tion perfekt beherrscht: Red Hat hat Kickstart und Anaconda, Suse AutoYaST2. Obendrein gibt es externe Projekte wie FAI (Fully Automated Installer), die verschiedene Distributionen bespielen können.

Alle diese Ansätze beruhen jedoch auf diversen Annahmen über die vorhandene Infrastruktur. Eine davon ist, dass der Admin einen Weg findet, die Setup-Routine des jeweiligen Systems zu starten.

Die Herausforderung

In den kleinen, konventionellen Umgebungen früherer Jahre ging diese Annahme in Ordnung. Die Neuinstallation von Hardware im Rechenzentrum war keine wiederkehrende Aufgabe. War der Administrator einmal vor Ort, konnte er über ein entsprechend vorbereitetes Image die Systeme nacheinander schnell automatisiert installieren.

Heutzutage funktioniert dieser Ansatz allerdings nicht mehr. Die massiv skalierbaren Umgebungen der Gegenwart, die zum Beispiel dem Betrieb von Kubernetes-Flotten dienen, muss man des Öfteren und mit Dutzenden oder Hunderten Systemen erweitern. In den letzten Jahren hat

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