Linux Magazin germany

Isolierstation

Mehr Sicherheit durch Container mit Systemd

Zugegeben: Existierte ein Publikumspreis der Open Source-Szene, die Chancen für Lennart Poettering und sein Systemd stünden nicht sonderlich gut, ihn noch zu gewinnen. Zu kontrovers sind die teilweise leidenschaftlich geführten Diskussionen rund um die Software.

Ursprünglich mit dem banalen Ziel angetreten, die uralten SysVinit-Skripte der meisten Linux-Distributionen durch eine zeitgemäße Lösung zu ersetzen, hat Systemd mittlerweile sogar dafür gesorgt, dass sich altehrwürdige Projekte wie Debian GNU/Linux in eine Pro-Systemd-Fraktion (Debian) und eine Anti-Systemd-Fraktion (Devuan) gespalten haben. Zweifelsohne gehört Systemd damit in die Gruppe der Software, die die größten Kontroversen auslöst.

Doch wie man es auch dreht und wendet: Der Erfolg gibt Poettering recht. Keine Major-Distribution käme heute noch ernsthaft auf die Idee, Systemd durch eine andere Lösung zu ersetzen. Und die Relevanz der genutzten Init-Systeme schwindet in Zeiten von Anwendungen, die als Container daherkommen, ohnehin. Wenn MariaDB nur noch ein Container ist, den es zu starten gilt, muss das Init-System dafür kaum noch irgendeine besondere Magie beherrschen.

Klar ist auch, dass die Reise genau dorthin geht, zumindest wenn man Red Hat, Suse und Co. folgt. Bei allen EnterpriseDistributionen mit Ausnahme von Debian gilt mittlerweile ein Container-firstPrinzip. Sowohl aus Sicht der Anbieter als auch aus Sicht von Softwareherstellern sind Container schließlich eine bequeme Sache: Anders als früher muss die Distribution nur noch wenige Komponenten selbst bereitstellen – es genügen ein Kernel und eine Laufzeitumgebung für Container. Der Softwareanbieter wiederum braucht ebenfalls nur noch einen Container im Sortiment, weil dieser auf grundsätzlich jedem System mit funktionierender Container-Laufzeit läuft. Wo Red Hat und Co. früher also MariaDB, PostgreSQL und praktisch sämtliche relevanten Werkzeuge mehrmals in unterschiedlichen Versionen für die eigenen Distributionen pflegen mussten, stellen sie heute nur noch eine

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