Georg Hermann, »Kette«
Von Georg Hermann
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Über diese Serie
Die Politik erhält auf des Autors humorvolle und scharf sezierende Art ihr Fett weg. Nach Großmannspolitik und Großmaulpolitik wird jetzt unter Gewehrschüssen die Republik ausgerufen: Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. Das wird dem frisch verliebten Paar alles etwas zu viel Revolution und Chaos - es verlässt Berlin.
»November achtzehn« ist vielleicht einer der schönsten und unter-haltsamsten Teile innerhalb der Ketten-Romane in einer äußerst spannenden Zeit - ein beeindruckendes Zeitgemälde.
Wie in allen Ketten-Romanen aus der Edition R sollen auch in diesem Band 3 zahlreiche erläuternde Fußnoten den Lesefluss erleichtern und so die Lesefreude steigern!
Georg Hermann
Leider kennen heute nur noch wenige Leser den Autor Georg Hermann (1871-1943), allerdings lassen die neuesten Ver-lagsaktivitäten auf Besserung hoffen. Geboren als Georg Borchardt in einer jüdischen Berliner Familie, wählte er später den Vornamen des Vaters als seinen Nachnamen. Neben seiner kaufmännischen Lehre interessierten ihn vor allem Literatur, Kunstgeschichte und Philosophie. Sein literarischer Werdegang begann Ende des 19. Jh., während er beim Statistischen Amt in Berlin beschäftigt war und für zahlreiche Zeitungen und Zeitschriften schrieb. Vor dem 1. Weltkrieg zog es ihn von Berlin nach Neckargemünd und er war maßgeblich an der Gründung des SDS, des Schutzver-bands Deutscher Schriftsteller, beteiligt, zum Schutz der Schriftsteller vor Ausbeutung durch die Verlage. In der Nazi-zeit war er gezwungen, das Land zu verlassen. Im holländi-schen Exil wurde er jedoch nach Auschwitz deportiert und von den Nazis ermordet. Sein literarischer Ruhm - häufig wurde er nach seinem Vorbild als »jüdischer Fontane« bezeichnet - begründeten vor allem zwei Romane: »Jettchen Gebert« (1906) und die Fortsetzung »Henriette Jacoby« (1908), beide ein Millionenerfolg! Ihr gesellschaftlicher Hintergrund ist die Biedermeierzeit um 1840. Zahlreiche weitere Romane sollten folgen (insgesamt knapp zwanzig). Den stärksten autobiographischen Bezug haben die Romane der sogenannten Kette, das sind insgesamt fünf Werke mit der Titelfigur Fritz Eisner, wovon die beiden ersten (»Einen Sommer lang«, »Der kleine Gast«) Ende des 19. Jh. bzw. zu Beginn des 20. Jh. spielen. Der dritte Teil der Pentalogie, »November achtzehn«, spielt in den letzten Tages des 1. Weltkriegs, und die beiden letzten Teile (»Ruths schwere Stunde«, »Eine Zeit stirbt«) handeln unmittelbar nach dem Krieg 1919 bzw. in der Hochinflationszeit 1923.
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