Religion, Theologie und Naturwissenschaft / Religion, Theology, and Natural Science
Von Michael Gerhardt, Corinna Klodt, Tobias Müller und
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Über diese Serie
Titel in dieser Serie (14)
- Aus Gottes Hand: Der Status des menschlichen Embryos aus evangelischer Sicht
32
Is the human embryo already a person? The possibilities of abortion and reproductive medicine, the destroying of the embryo for personal reasons, or for "high-level" medical research purposes, give this question an existential urgency that plunges many people into conflicts of conscience and ignites passionate discussions and public protests. Jürgen Boomgaarden gives a differentiated answer to the embryo status question from a protestant perspective. On the background of a broad presentation of theological, biological, philosophical, legal, and sociological insights and positions, this book unfolds a systematic theology of unborn human life.
- Im Horizont der Anrede: Das theologische Menschenbild und seine Herausforderung durch die Neurowissenschaften
25
Von Seiten der Neurowissenschaften werden zunehmend Zweifel am traditionellen Menschenbild laut. Dem entgegen wird jedoch auf das subjektive Erleben verwiesen, das Handlungsfreiheit, Verantwortlichkeit oder Gläubigkeit als real empfindet. Christina Aus der Au schildert und diskutiert die verschiedenen Perspektiven, aus denen Theologie und Naturwissenschaften die Welt und den Menschen wahrnehmen. Die Autorin ergänzt eine weitere Sicht, die den Menschen als von Gott Angesprochenen begreift. Auf der Grundlage ihrer Analyse lassen sich neue Ansätze für den Dialog zwischen Theologie und Naturwissenschaften gewinnen.
- Ich denke, also bin ich Ich?: Das Selbst zwischen Neurobiologie, Philosophie und Religion
14
In den letzten Jahren förderten die Ergebnisse der Neurowissenschaften in einem atemberaubenden Tempo neue Erkenntnisse zutage, die für das Verständnis des Bewusstseins von großer Tragweite zu sein scheinen. Allerdings ist die entscheidende und sehr unterschiedlich beantwortete Frage, wie weit die Konsequenzen der neurobiologischen Ergebnisse auch für die Konzeption einer Bewusstseinstheorie und damit gleichzeitig für das Selbstverständnis des Menschen reichen. Der vorliegende Band möchte die verschiedenen Bestimmungen des Bewusstseins interdisziplinär beleuchten und ihre philosophischen Interpretationen kritisch diskutieren.Mit Beiträgen von Philip Clayton, Thomas Görnitz, Hans Goller, Hans-Dieter Mutschler, Louise Röska-Hardy, Wolf Singer, Michael von Brück, Jürgen Habermas, Tobias Müller, Klaus Müller, Günter Rager
- Firmament und Kosmos: Schöpfungstheologie im Denkhorizont des Alten Orients als Prototyp eines Dialogmodells für Theologie und Naturwissenschaft
39
Können Naturwissenschaft und Theologie in einen substanziellen Dialog treten? Die kontinentale Geistesgeschichte hat eine strikte Trennung der Sprachspiele Theologie und Naturwissenschaft vollzogen. Michael Gerhardt zielt in der vorliegenden Untersuchung darauf ab, ein Dialogmodell zu finden, welches das Auseinanderfallen der Disziplinen – und vor allem der Begriffe Natur und Schöpfung – vermeiden kann. Unter Verwendung bibelwissenschaftlicher Ergebnisse und Methoden erarbeitet Michael Gerhardt am Beispiel altorientalischer Firmamentvorstellungen, mit welcher Dialogstrategie Israel seine eigenen theologischen Überzeugungen zur Umwelt in Beziehung gesetzt hat. Das Ergebnis kann für die Theologie der Gegenwart leitend werden. Auch sie hat ja theologische Standpunkte im Kontext des heutigen wissenschaftlichen Denkens und damit im kognitiven Horizont unserer Kultur zu kommunizieren. Unter Verwendung aktueller philosophischer Aspekte formuliert das Buch ein Dialogmodell, das verschiedene Disziplinen vor dem Hintergrund des Weltbildes unserer Zeit verbinden kann, und prüft dieses Konzept an einem spannenden Gesprächsthema: Die Entstehungsgeschichte unseres Sonnensystems.
- Jenseits von Eigennutz: Potentiale und Grenzen evolutionstheoretischer Perspektiven zur Beschreibung der christlichen Religion
Gegenwärtige evolutionstheoretische Perspektiven untersuchen Religion hinsichtlich der Frage, wie sie evolutionär entstanden ist oder worin ihr evolutionärer Vorteil liegt bzw. ob Religion überhaupt einen evolutionären Vorteil darstellt (z. B. Pascal Boyer, Justin L. Barrett, Stewart E. Guthrie, David S. Wilson). Diese Arbeit bringt evolutionstheoretische Perspektiven demgegenüber noch einmal anders zur Sprache. Sie positioniert das biblische Sozialethos im Gegenüber zu evolutionär erfolgreichen Verhaltensweisen. Nächstenliebe gegenüber Fremden und Statusverzicht werden biblisch als gebotene Verhaltensweisen bestimmt gegenüber einem evolutionär erfolgreichen Verhalten der Sorge um die Erhöhung der eigenen Überlebens- und Reproduktionschancen zulasten anderer. Zugleich ist der Mensch aus der Perspektive einer evolutionären Anthropologie Natur- und Kulturwesen, von archaischen Instinkten getrieben und zugleich lehr- und lernfähig. Er kann Narrative und Rituale entwerfen, die sein Verhalten jenseits archaischer Instinkte informieren. Christlicher Glaube übt in diesem Sinn in Orientierung an der geglaubten Güte Gottes eine Wahrnehmung der Welt ein, wonach Lebensmöglichkeiten nicht gegeneinander ausgespielt zu werden brauchen, sondern miteinander entwickelt werden können. Er widerspricht damit evolutionär vorgeprägten Verhaltens- und Wahrnehmungsstrukturen des Menschen (vgl. Soziobiologie, evolutionäre Pschologie).
- Freier Wille und Natur(alismus): Ein integrativer Ansatz zur Willensfreiheit im Kontext der Bewusstseinsfrage
Eine in den letzten Jahrzehnten zunehmend verbreitete, reduktiv-naturalistische Vorstellung von der Natur, die ihre Plausibilität aus den Erfolgen der Naturwissenschaften, der Medizin und der Technik der Moderne und jüngst besonders aus den Erfolgen der Hirnforschung zieht, stellt ein christliches ebenso wie ein humanistisches Bild vom Menschen, zu dem (Willens-)Freiheit und Verantwortung gehören, in Frage. Philosoph:innen und Theolog:innen, die dennoch an (libertarischer) Willensfreiheit festhalten, greifen dazu argumentativ oft auf nur ein philosophisches Paradigma zurück. Hildegard Peters integriert breit angelegt unterschiedliche philosophische und kognitionswissenschaftliche Ansätze zu einer Gesamtperspektive auf das Thema Willensfreiheit, die einen innovativen und überzeugenden Gegenentwurf zum reduktiv-naturalistischen Menschenbild darstellt.
- Johannes Reinke: Leben und Werk eines lutherischen Botanikers
Modern science is daily concerned with unraveling the mysteries of life. And yet the example of Johannes Reinke shows that there is great agreement between natural science and religion.The life of the German botanist Johannes Reinke (1849-1931) is an example for the conflict between natural science and beliefs at the turn of the 20th century, under the influence of Charles Darwin and Ernst Haeckel. Volker Wissemann shows that Reinke represented a philosophy in which the unity of natural science and religion was prominent and vital, to both liturgy and to earning a living. Two previously unknown writings of the botanist, professor, writer, politician, philosopher and Lutheran protagonist Johannes Reinke are (re)published in this volume.
- Mind matters?: Zur Relevanz mentaler Phänomene in einem monistischen Menschenbild. Neurowissenschaftliche, philosophische und theologische Perspektiven
Es gilt schon lange als selbstverständlich, dass die Anthropologie nicht mehr in den Spuren des cartesianischen Substanzdualismus entwickelt werden kann. Seine Stichworte fallen früher oder später in fast jeder Diskussion über den Menschen, aber auch nur in dem Sinne, dass man über sie hinauskommen müsse. So fehlt heute ein neues Paradigma vom Menschen, und es ist nicht gewiss, ob ein solches überhaupt von allen Wissenschaftlern willkommen geheißen würde. Wo immer jedoch die Suche nach einer neuen Verhältnisbestimmung von Leib, Körper, Seele und Geist des Menschen stattfindet, stehen die cartesischen Begriffe und die durchaus heftig umstrittenen Varianten des Substanzdualismus auch weiterhin im Hintergrund, und sei es nur, um sich von ihm befreien zu versuchen. Dieser Band setzt sich mit der Frage auseinander, wie im Rahmen einer nicht-dualistischen Anthropologie das Verhältnis von Gehirn und Bewusstsein so bestimmt werden kann, dass es nicht zu einer reduktionistischen theory of mind kommt, in der das Bewusstsein keinen Einfluss auf das Verhalten hat.
- Der Dawkins-Diskurs in Theologie, Philosophie und Naturwissenschaften
Richard Dawkins, evolutionary biologist and best-selling author ('The God Delusion') is the most popular religious critic of our time. A well-known slogan of his characterizes religion as the 'root of all evil' and as a justification for 'belief without evidence'. According to Dawkins, the notion of God as a creator is perfectly unnecessary to explain the existence of complex life forms as ourselves. He advocates instead a gene-centered view of Evolution and Nature in general, where natural selection is the key to the appearance of complex life.Moreover, Dawkins goes beyond his field of activity by rejecting the God hypothesis altogether, even as an explanation for the origin of the Universe. Here is where he receives sharp criticism from theologians, arguing that his reasoning is shallow and unprofessional. However, an analysis of the Dawkins discourse illustrates that Dawkins' theses deserve to be taken seriously. Among other things, he challenges theologians to argue if the hypothesis of a creator God can be truth-apt in the cognitivistic sense.
- Resonanzen: Neurobiologie, Evolution und Theologie: Evolutionäre Nischenkonstruktion, das ökologische Gehirn und narrativ-relationale Theologie
This book presents an epistemological theory of revelation as perception and a relational-narrative theological ontology based on the concept of dramatic coherence, in which the triune life is understood not as an anomaly within ontology, but rather as the decisive condition of its possibility. It further demonstrates that potential for resolving certain theological problems arises if new insights from the natural sciences, such as the theory of the ecological brain in the neurosciences and the theory of niche-construction in evolutionary theory, are taken into account. Similarly, it also proposes that neuroscience and evolutionary biology can procure advantages from a dialogue with theology by considering the conceptual implications stemming from a phenomenological approach and relational-narrative ontology.
- Der Alte mit dem Würfel: Ein Beitrag zur Metaphysik der Quantenmechanik
Anna Ijjas prüft die gängige Praxis der Quanten-Metaphysik, weltanschauliche Positionen empirisch zu stützen, und stellt ein alternatives Modell vor, um Quantenmechanik und Metaphysik miteinander zu verbinden. Ziel der Quanten-Metaphysik ist es, weltanschauliche Positionen empirisch zu stützen, indem metaphysische Hypothesen aus physikalischer Sicht untersucht werden. Es gibt mittlerweile kaum noch ein metaphysisches Problem, das nicht unter Berufung auf die Quantenmechanik angeblich gelöst wurde. Anna Ijjas hinterfragt dieses Vorgehen und schlägt ein anderes Modell vor. Sowohl physikalische Grundlagen als auch klassische philosophische Themen werden behandelt, bevor zuletzt Konsequenzen für die Willensfreiheit, das Verhältnis von Geist und Gehirn und das Wirken Gottes in der Welt erörtert werden.
- Zukunftsperspektiven im theologisch-naturwissenschaftlichen Dialog
The modern world is ruled by the natural sciences. They are the ones who discuss the most pressing problems of our time that touch the core theological arguments: Is God nothing more than an illusion of our brain cells? Are the world religions subjective and purely sociological/psychological phenomena? Can we even speak of such a thing as free will in humans?This volume takes a look to the future of both scientific developments as well as the theological approach to the results of the natural sciences.
- Das Modell des illibertaren Indeterminismus: Lebensführung jenseits von Willensfreiheit und Fatalismus: Ein philosophisch-theologischer Entwurf im Dialog mit den Naturwissenschaften
Willensfreiheit wird bestritten, weil sich der Begriff nicht logisch konsistent definieren lässt und weil inzwischen auch neurobiologische Anhaltspunkte gegen ihre Existenz sprechen. Anders als in der biblisch-reformatorischen Tradition gehört die Willensfreiheit aber zum Kern des aufgeklärten Menschenbildes. Und auch in der Theologie scheint die Bestreitung der Willensfreiheit unweigerlich auf die Lehre von der doppelten Prädestination hinauszulaufen, so dass seit Pietismus und Aufklärung auch die evangelische Theologie ihrem Ursprung untreu wurde. In dem Buch werden die Perspektiven der Philosophie, Neurobiologie und Theologie zum Thema Willensfreiheit zusammengeführt. Die Argumente und Befunde gegen Willensfreiheit sind weit stärker als die zu ihren Gunsten. Deswegen existieren bislang nur Positionen, die den Determinismus akzeptieren, oder solche, die aus der Negation des Determinismus doch noch eine Möglichkeit für Willensfreiheit im menschlichen Gehirn zu finden hoffen. Die Studie geht einen völlig neuen Weg, indem sie den Determinismus der Außenwelt bestreitet, und dies im Anschluss an die erkenntnistheoretischen Debatten über das Wesen des Quantenindeterminismus. Dabei wird aber gerade kein freier Wille postuliert, sondern ein Konzept aktiver Lebensführung entwickelt, in dem Bildung zur Verwirklichung von vorgenommenen Zielen eine besondere Rolle spielt.
Michael Gerhardt
Michael Gerhardt ist Theologischer Referent in der EFG Gladenbach und Freier Theologe.
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