Sozial- und Kulturgeographie
Von Benedikt M. Orlowski, Ian Klinke, Martin Schalljo und
4.5/5
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Über diese Serie
Mit Hilfe der kritischen Sozialtheorie und der Analyse eines weit gefassten Spektrums von Quellen untersucht Ian Klinke insbesondere die zwei komplementären architektonischen Strukturen unter der Erde, die das Leben im Atomkrieg sowohl schützen als auch vernichten sollten: den Atombunker und das taktische Atomwaffenlager. Die Konsequenz daraus ist eine notwendige Neubewertung der Geschichte der Geo- und auch der Biopolitik.
Titel in dieser Serie (56)
- Nacht-Orte: Eine kulturelle Geographie der Ökonomie
12
Nächtliche Vergnügungstopographien avancieren seit einigen Jahren zu einem Indikator für Lebensqualität - und damit zu einem ernst zu nehmenden Standortfaktor für Städte und Regionen im interurbanen Wettbewerb um Hochqualifizierte, für die ein pulsierendes Nachtleben von Interesse ist. Zugleich wächst die Kritik an der zunehmenden Kommodifizierung urbaner Räume und Zeiten, die multiple soziale wie ökonomische Verdrängungs- und Gentrifizierungsprozesse mit sich bringt. Darüber hinaus werden nächtliche Ökonomien mit Kriminalität, übermäßigem Alkohol- und Drogenkonsum, Prostitution, Lärm- und Abfallbelastungen sowie »Lichtverschmutzung« in Zusammenhang gebracht. Raphael Schwegmann stellt eine Typologie vor, die das oszillierende Zusammenspiel von Identität, Ort und Ökonomie am Beispiel Nacht neu denkt.
- Urbanes Räumen: Pädagogische Perspektiven auf die Raumaneignung Jugendlicher
6
Die Fähigkeit, sich in der Gesellschaft zu orientieren, umfasst mehr als das Lesen von Karten oder die Kenntnis topographischer Landmarken. Im Sinne eines zentralen Bildungsanspruchs gehört auch dazu, eigene Standpunkte zu reflektieren und sie kritisch mit anderen abgleichen zu können. Um zu verstehen, wie sich Jugendliche ihr Bild von der Welt machen, rekonstruiert Romy Hofmann deren implizite, unausgesprochene Handlungsmuster und zeigt auf, was sich in ihren Formen der Raumaneignung dokumentiert. Die hierbei erarbeitete Typenbildung erlaubt die Formulierung von Konsequenzen für den Geographieunterricht sowie darüber hinaus die Arbeit mit Jugendlichen, um sie bei der Entfaltung eines geographischen Weltbildes zu unterstützen.
- Unterwegs zum guten Leben?: Raumproduktionen durch Zugezogene in der Uckermark
3
Was ist ein gutes Leben? Und vor allem: Wo und auf welche Weise lässt es sich gut leben? Diese Fragen untersucht Julia Rössel am Beispiel von Zugezogenen in der Uckermark. Sie beschreibt deren Weg zum guten Leben - vom Wunsch nach Veränderung bis zum dortigen Alltagsleben und dessen Reflexion. Durch eine enge Verzahnung von theoretischer und empirischer Arbeit entwickelt sie ein Konzept zur Produktion von Räumen des guten Lebens und eröffnet interessante Perspektiven für die Entwicklung peripherer Regionen. Darüber hinaus bietet die Studie einen empirischen Zugang zu Lefebvres Produktion von Raum, der auf der Ebene des Individuums ansetzt und gleichzeitig gesellschaftliche Aspekte nicht aus dem Blick verliert.
- Islambild und Identität: Subjektivierungen von Deutsch-Marokkanern zwischen Diskurs und Disposition
1
Von den Anschlägen des 11. September 2001 bis zur Sarrazin-Debatte: Dass deutsche Musliminnen und Muslime derzeit mit einem negativen Image konfrontiert werden, ist evident. Wie jedoch wirken sich diese negativen Stereotype auf das Alltagsleben und die Identitätskonstruktionen der Betroffenen aus? Am Beispiel deutsch-marokkanischer Interviewpartner_innen weist Maike Didero nach, dass divergierende Reaktionen auf das deutsche Islambild durch unterschiedliche translokale Positionierungen erklärt werden können. Ihre Studie präsentiert auf Grundlage der Subjekttheorien von Laclau/Mouffe, Butler und Bourdieu ein innovatives Konzept zur Analyse von narrativen Identitäten als performative Praxis.
- Ansichtssache Stadtnatur: Zwischennutzungen und Naturverständnisse
5
Im städtischen Raum existieren zahlreiche Formen von Natur, die auf verschiedene Weise wahrgenommen und bewertet werden. Ausgehend von dieser Überlegung untersucht Katharina Winter den Einfluss unterschiedlicher Naturverständnisse auf den Umgang mit temporären Nutzungen innerstädtischer Brachflächen: Von welcher Natur ist die Rede, wenn verschiedene Akteure Flächennutzungsentscheidungen diskutieren? Welches ist die wünschenswerte Natur - und für wen ist sie wünschenswert? Am Beispiel dreier Berliner Fallstudien - einem Gemeinschaftsgarten, einem Zeltplatz und einem Wagendorf - werden die Bandbreite und der Einfluss der Bewertungen, Bedeutungen und Vorstellungen von Natur herausgearbeitet.
- Climate Change Adaptation in South Korea: Environmental Politics in the Agricultural Sector
7
Climate change will impact ecosystems and production processes. Thus, adaptation to climate change has become a prevalent concept in environmental politics worldwide. In South Korea, climate change is expected to be above the global average. As response, the South Korean government has initiated climate change adaptation in diverse sectors. In this book, the entire process, from formulation and development, implementation and reaction of involved people is examined in a particular sector, agriculture. Theoretically framed as an Actor-Network, this study highlights current developments of South Korean politics, the tensions of urban-periphery development, and the status of agriculture.
- The Power of Place in Play: A Bourdieusian Analysis of Auckland Children's Seasonal Play Practices
17
»There's nothing really fun about the park in winter!« - Christina Ergler is the first one to explore why ›play‹ resonates differently across urban localities and seasons. She draws on Bourdieu's theory of practice and Gibson's affordance theory to show that determinants of seasonal outdoor play transcend modifiable barriers such as traffic and unsuitable play spaces as well as the inevitable issue of inclement weather. In contrast, seasonal play determinants are grounded in locally constituted beliefs about what is seasonally ›appropriate‹ children's activity. To foster a healthier and more sustainable life for children, outdoor play needs to become convenient all-year-round in all locations.
- Raumentwicklung in Grenzregionen: Bedeutung und Wirkung von Planungsleitbildern und Governance-Prozessen
15
Anhand der Fallbeispiele »Vision Rheintal« und »Agglomerationsprogramm Rheintal« im Alpenrheintal diskutiert und vergleicht Stefan Obkircher Steuerungs- und Planungsverständnisse in dieser zwischenstädtischen Grenzregion. Dem gegenüber wird eine vertiefende Betrachtung der »Bottom-up-Raumbilder« gestellt, in deren Fokus die Handlungs- und die Wahrnehmungsebene der Bewohner_innen stehen. Mit Methoden wie Mental Mapping und Photobefragung liefert die Studie so nicht nur ein umfassendes Raumbild der Grenzregion, sondern ebenso praxisrelevante Schlussfolgerungen für die Raumentwicklung.
- London - Geographien einer Global City
4
Die Deregulierung des britischen Finanzsektors in den 1980er Jahren und der entschiedene Wille der damaligen Regierung unter Margret Thatcher, London zu einer der führenden Wirtschaftsmetropolen im transnationalen Wettbewerb auszubauen, haben die Stadt verstärkt dem Einfluss der Globalisierung ausgesetzt. Seitdem hat sich London von einer gealterten Haupt- und Industriestadt zu einer Global City der höchsten Rangstufe verändert. Der Band nimmt diesen Wandel in den Blick und thematisiert die städtebaulichen, wirtschaftlichen, sozialen und planerischen Folgen, etwa die Überformung des Stadtkörpers durch den Bau neuer Büro- und Wohnhochhäuser, die Gentrifizierung ehemaliger Arbeiterquartiere oder die Zunahme der sozialräumlichen Disparitäten.
- Kulturelle Geographien der Vielfalt: Von der Macht der Differenzen zu einer Logik der Diversität
9
Wie tolerant ist unsere Gesellschaft angesichts einer kaum noch zu überblickenden Vielfalt an Identitäten und Lebensstilen? Begreifen wir sozio-kulturelle Heterogenität als Chance oder empfinden wir sie als Belastung? Inwieweit können Unternehmen die Potentiale eines strategischen Diversitätsmanagements in Wert setzen? Nicolai Scherle nähert sich diesen Fragen, die in den letzten Jahren verstärkt in den öffentlichen Diskurs gerückt sind. Sein Plädoyer für »gelebte Vielfalt« jenseits von Political Correctness und strategischen Markt- oder Personalüberlegungen setzt sich umfassend mit menschlicher Heterogenität auseinander - aus unterschiedlichen konzeptionellen Perspektiven, in verschiedenen historischen Kontexten und aus einem Blickwinkel, der Theorie und Praxis verbindet.
- Handbuch Diskurs und Raum: Theorien und Methoden für die Humangeographie sowie die sozial- und kulturwissenschaftliche Raumforschung
11
Das Handbuch bietet einen ausführlichen Überblick über diskursanalytische Ansätze in der sozial- und kulturwissenschaftlichen Raumforschung und ist damit unverzichtbarer Teil der Lehre in den Bachelor- und Master-Studiengängen der Geographie sowie der benachbarten sozial- und kulturwissenschaftlichen Raumforschung. Es lässt sich ebenso als umfassendes Nachschlagewerk wie als Einführung in Diskurstheorien, in die Raumbegriffe der Diskursforschung, in Modi der diskursiven Konstitution von Gesellschaft-Raum-Verhältnissen sowie in methodisch-empirische Zugriffe der Diskursforschung verwenden. Die grundlegend aktualisierte dritte Neuauflage bietet nun auch eine ausführliche Diskussion des konzeptionellen Verhältnisses von Diskursen, Praktiken, Technik und Materialität und behandelt der Diskursforschung nahestehende Ansätze wie die Analyse sozio-technischer Assemblagen und visueller Konfigurationen.
- Besetzungen - Japanische Entwicklungsräume in Palästina
8
Wie kaum ein anderes Land hat Palästina weltweit die Vorstellung eines »besetzten Landes« geprägt. Seit den 1990er Jahren steht das Land zudem im Fokus der internationalen Entwicklungspolitik - mit zum Teil absurden Effekten. Sonja Ganseforth zeigt die Verwerfungen und Widersprüchlichkeiten entwicklungspolitischer Interventionen anhand einer für den Westen scheinbar außergewöhnlichen Perspektive - die der japanischen Entwicklungspolitik. Sie stellt sie in ihren historischen Kontext und deckt die unterliegenden Dynamiken von Raumbesetzungen jenseits des Militärischen auf, von denen Entwicklungspolitik nicht nur in Palästina geprägt ist.
- Disciplinary Spaces: Spatial Control, Forced Assimilation and Narratives of Progress since the 19th Century
14
This volume looks at territories such as reservations, model villages and collective towns as the spatial materialization of forced assimilation and "progress". These disciplinary spaces were created in order to disempower and alter radically the behavior of people who were perceived as ill-suited "to fit" into hegemonic imaginations of "the nation" since the 19th century. Comparing examples from the Americas, Australia, North and East Africa, Central Europe as well as West and Central Asia, the book not only considers the acts and legitimizing narrations of ruling actors, but highlights the agency of the subaltern who are often misrepresented as passive victims of violent assimilation strategies.
- Visuelle Geographien: Zur Produktion, Aneignung und Vermittlung von RaumBildern
2
Welche Rolle spielen Bilder für das Verhältnis von Gesellschaft und Raum? Der Band stellt Theorien und Praktiken Visueller Geographien systematisch vor: Neben einer analytischen Diskussion visuell vermittelter Raumkonzepte erkundet er die Erzeugung und Aneignung von RaumBildern in so verschiedenen Feldern wie der Wirtschafts- und Bevölkerungsgeographie, der Stadtplanung, der Kunst im öffentlichen Raum sowie in Sozialisation, Medien und Bildung. Die Beiträge fragen nach den Bedeutungen und Formen Visueller Geographien ebenso wie danach, wie diese gestaltet werden und wie sie uns beherrschen. Ein wertvoller Überblick über ein junges Forschungsfeld!
- Kreativpolitik: Über die Machteffekte einer neuen Regierungsform des Städtischen
13
Die »kreative Stadt« ist in den vergangenen Jahren zu einer global zirkulierenden mobile policy geworden, deren Programme und Strategien auch in Deutschland von vielen Städten begeistert aufgenommen wurden. Inwiefern trägt dieses Politikmodell zur Restrukturierung von Stadtpolitik und lokaler Staatlichkeit bei? Wie verändert es sich im Zuge seiner Artikulation und Implementierung auf städtischer Ebene? Führt es zum Ausverkauf demokratischer Teilhabe in der Stadt? Welche Formen des Widerstandes und des Unvernehmens lassen sich beobachten? Theoretisch versiert und empirisch fundiert untersucht Iris Dzudzek am Beispiel der Stadt Frankfurt am Main die lokale Artikulation und Aushandlung globaler Prozesse.
- Spiegelbilder des Klimawandels: Die Fotografie als Medium in der Umweltbildung
23
Wie kann eine umfassende Analyse von (Medien-)Bildern gelingen und (geographie-)didaktisch fruchtbar gemacht werden? Die Sensibilität für die (sozial-)raumkonstitutive Wirksamkeit visueller Medieninhalte ist in den letzten Jahren gestiegen, dennoch fehlt eine systematisch-methodische Entwicklung. Im Anschluss an Klaus Sachs-Hombachs Verständnis von Bildern als wahrnehmungsnahen Zeichen führt Eva Nöthen phänomenologische und semiotische Ansätze zu einem integrativen Analyseinstrument zusammen. In einer Fallstudie zur Klimawandel-Berichterstattung werden Erkenntnispotentiale des Analyseinstruments aufgezeigt und Perspektiven auf dessen vermittlungspraktische Adaption eröffnet.
- Making Transformative Geographies: Lessons from Stuttgart's Community Economy
37
In the light of social and environmental unsustainability and injustice, the continuing attachment to the idea that a growth-based economy is reconcilable with human prosperity and ecological limits seems increasingly implausible. Tracing and dissecting the complexities of social change, »Making Transformative Geographies« speaks about the development of visions, alternatives, and strategies for a radical transformation beyond accumulation and growth. Covering an empirical sample of 24 eco-social organizations, projects, and groupings in the city of Stuttgart (Germany), the book drills down into the social, spatial, and strategic dimensions of transformation. It advances a conceptually and empirically grounded assessment of the possibilities and limitations of community activism and civic engagement for shifting transformative geographies towards a degrowth trajectory.
- Berlin - Visionen einer zukünftigen Urbanität: Über Kunst, Kreativität und alternative Stadtgestaltung
18
Können Kunst und Kreativität zu einem Mittel werden, um Widersprüche im System Stadt aufzudecken und eigene Formen der Zukunftsbetrachtungen zu entwickeln? Christine Scherzinger fragt aus Sicht einer kritischen geographischen Stadtforschung nach Visionen einer zukünftigen Urbanität. In detaillierten, auf Berlin bezogenen Fallstudien analysiert sie künstlerische Positionen in einem reflexiven, transdisziplinären Prozess und lotet die Grenzen der Veränderbarkeit zwischen performativen Künsten, Interventionen und Zeichnungen aus. Die Studie lässt Bild- und Möglichkeitsräume entstehen, die Impulse für eine andere Stadtgestaltung geben und den Menschen wieder in den Fokus rücken.
- Kraft-Horte: Mobile Vergnügungstopographien europäischer Großstadtnächte
19
Seit dem 19. Jahrhundert wirken Großstadtnächte als ›Kraft-Horte‹: als gesellschaftliche Katalysatoren voller Energie und Ekstase, voller Emotion und Erosion. Dabei erweist sich das urbane Vergnügen mitsamt seiner vielfältigen Orte, Akteure und Diskurse als ein mobiles, durch Raum und Zeit ›reisendes‹ Gefüge. Nach dem theoretisch-konzeptionell ausgerichteten Buch »Nacht-Orte. Eine kulturelle Geographie der Ökonomie« (2016) stellt Raphael Schwegmann in seiner zweiten Monographie zum Nachtleben nun anhand dreier europäischer Metropolen - Paris, Berlin und Frankfurt am Main - ausgewählte empirische Fallbeispiele vor. Die Studie verkörpert zugleich den zweiten Band einer Trilogie zur Oberthematik »Ökonomie verorten: Raum-Zeit-Reisen«.
- Macht-(W)Orte: Kulturelle Geographien des Rechts und der Ökonomie am Beispiel südasiatischer Migrationsgeschichten
22
Migrations- und Flüchtlingsdebatten machen den Bedarf an neuen Arbeiten zur Wirkweise ökonomischer und rechtlicher Macht in Raum und Zeit deutlich, sofern aktuelle weltpolitische Konstellationen auch vor der Schablone vergangener Geographien des Kapitalismus begriffen werden. Am Beispiel südasiatischer Auswanderergeschichten aus dem 20. Jahrhundert skizziert Raphael Schwegmann die kolonialen und postkolonialen Verflechtungen materiell-technischer und diskursiver Globalisierungen zwischen Europa und Asien. Seine historisch-geographische Dispositivanalyse zum komplexen Zusammenspiel von Fremd- und Selbstkolonialisierung verkörpert zugleich den Abschluss einer Trilogie zur Oberthematik »Ökonomie verorten: Raum-Zeit-Reisen«.
- Das Bewässerungsdispositiv: Staatliche Strategien, lokale Praktiken und politisierte Räume in Kenia
10
»Bewässerung« - hinter diesem Begriff versteckt sich nicht nur der Transport von Wasser, sondern ein komplexes Gefüge von Steuerungsprozessen: Wie hat sich das Bewässerungsdispositiv in Kenia seit der Kolonialzeit verändert? Wie wirken sich Reformen im Zeichen von Partizipation und Dezentralisierung auf Steuerungs- und gesellschaftliche Aushandlungsprozesse aus? Welche neuen Konflikte brechen hiermit auf und wie werden sie gesellschaftlich balanciert? Am Beispiel von großflächigen staatlichen Bewässerungssystemen in Kenia untersucht Johanna Kramm dieses Dispositiv der gesellschaftlichen Naturverhältnisse.
- [Un]Grounding: Post-Foundational Geographies
34
Post-foundationalism departs from the assumption that there is no ground, necessity, or objective rationale for human political existence or action. The edited volume puts contemporary debates arising from the »spatial turn« in cultural and social sciences in a dialogue with post-foundational theories of space and place to devise post-foundationalism as radical approach to urban studies. This approach enables us to think about space not only as socially produced, but also as crucially marked by conflict, radical negativity, and absence. The contributors undertake a (re-)reading of key spatial and/or post-foundational theorists to introduce their respective understandings of politics and space, and offer examples of post-foundational empirical analyses of urban protests, spatial occupation, and everyday life.
- This Is Not an Atlas: A Global Collection of Counter-Cartographies
26
This Is Not an Atlas gathers more than 40 counter-cartographies from all over the world. This collection shows how maps are created and transformed as a part of political struggle, for critical research or in art and education: from indigenous territories in the Amazon to the anti-eviction movement in San Francisco; from defending commons in Mexico to mapping refugee camps with balloons in Lebanon; from slums in Nairobi to squats in Berlin; from supporting communities in the Philippines to reporting sexual harassment in Cairo. This Is Not an Atlas seeks to inspire, to document the underrepresented, and to be a useful companion when becoming a counter-cartographer yourself.
- Mensch - Umwelt - Klimawandel: Globale Herausforderungen und lokale Resilienz im Schweizer Hochgebirge
32
Der Klimawandel beeinflusst bereits heute durch seine tief greifenden sozialökologischen Veränderungen Bergbauern und -bäuerinnen in den Schweizer Alpen. Anhand neuer ethnographischer Daten und partizipativer Kartographie veranschaulicht Christian Reichel, wie der globale Klimawandel Teil einer lokalen Lebenswirklichkeit wird: (Trans-)Lokale Wissensressourcen werden für die Entwicklung von mitigativen und Resilienz fördernden Maßnahmen genutzt, um dynamisch auf neue sozioökonomische Herausforderungen im Kontext destruktiver Mensch-Umwelt-Beziehungen reagieren zu können.
- Stadtentwicklung in der Wissensgesellschaft: Eine empirische Untersuchung der strategischen Instrumente Reallabor und IBA am Beispiel Heidelberg
42
Wissenschaftseinrichtungen gelten zunehmend als Motoren gesellschaftlicher Entwicklung. Der Auseinandersetzung mit der produktiven Integration des Konglomerats »Wissen« in Prozessen der Stadtentwicklung kommt daher eine hohe Aufmerksamkeit zu. Kerstin Fröhlich setzt sich mit dem Trend der wissensbasierten Stadtentwicklung auseinander und analysiert AkteurInnen sowie Gestaltungsmöglichkeiten in Governance-Prozessen auf kommunaler Ebene. Ihre differenzierte Betrachtung von Chancen und Herausforderungen ist sowohl für die Praxis als auch die jüngere Diskussion in der Stadtforschung höchst relevant.
- Von der automobilen zur multimodalen Gesellschaft?: Multioptionalität als Voraussetzung für multimodales Verhalten
31
Ein Übergang von der automobilen hin zur multimodalen Gesellschaft beschäftigt die westliche Verkehrs- und Mobilitätsforschung. Dabei geht es um eine mögliche Abkehr von der weitgehend exklusiven Nutzung des privaten Automobils hin zur flexiblen Nutzung unterschiedlicher Verkehrsmittel. Die vermehrt multimodale Verkehrsmittelwahl junger Erwachsener oder das Konzept der Smart Mobility auf Basis vernetzter Mobilitätsdienstleistungen haben zur Popularität dieser Debatte beigetragen. Sören Groth konzeptualisiert Multioptionalität als notwendige Voraussetzung für multimodales Verhalten. Anhand eines Datensatzes aus dem Rhein-Main-Gebiet arbeitet er beispielhaft eine Reihe ungleicher (materieller und mentaler) Voraussetzungen zur möglichen Partizipation an der multimodalen Gesellschaft heraus. Auf diese Weise kann die potenzielle Ubiquität multimodaler Verhaltensweisen infrage gestellt und die Übergangsdebatte um ein wichtiges Korrektiv bereichert werden.
- Managerhandeln im globalen Kontext: Deutungsmuster bei internationalen Unternehmensübernahmen
25
Deutungen der Wirklichkeit stellen nicht nur ein Ergebnis soziokultureller Prägung dar, sondern geben zugleich Aufschluss über Dynamiken gesellschaftlicher Prozesse. Die basalen Deutungsmuster der Wirklichkeit weisen zudem Raumbezüge auf, die im Zentrum dieser Untersuchung von Unternehmensübernahmen (Mergers & Acquisitions, M&A) stehen. Denn auch unternehmerisches Handeln, das oftmals als »Black Box« erscheint, unterliegt gesellschaftlicher Prägung. Martin Schalljos objektiv-hermeneutische Rekonstruktion der Dynamik von Nähe- und Distanzproduktionen in länderübergreifenden M&A verspricht sowohl eine Vertiefung der theoretischen Perspektive auf Managerhandeln im globalen Kontext als auch wertvolle Erkenntnisse für eine praxisnahe Sichtweise auf transnationale Kooperationen und kulturelle Faktoren, die bei M&A zum Tragen kommen.
- Ermessensraum: Zur kalkulativen Hervorbringung von Investitionsobjekten im Immobiliengeschäft
20
Wie wird aus einem Ort ein Investitionsstandort, aus einem Gebäude ein Asset und aus all dem ein Anlagemarkt, auf dem täglich Kapitalströme auf den Weg gebracht werden? Zentraler Bestandteil dieser Transformation von Immobilien zu einer Kapitalanlage ist deren Einpassung in die kalkulativen Schemata der Finanzmärkte. Kerstin Bläser analysiert finanzmathematische Kalkulationsweisen und arbeitet heraus, welche Funktionen diese Verfahren innerhalb von Investmentfirmen haben. Die Studie bietet so einen profunden Einblick in die Rationalitätskonstruktionen finanzmarktlichen Handelns im gegenwärtigen Finanzkapitalismus.
- Handbuch Praktiken und Raum: Humangeographie nach dem Practice Turn
28
Wie verändert der »Practice Turn« humangeographisches Denken? Welchen Beitrag leistet die Humangeographie bei der Weiterentwicklung Theorien sozialer Praktiken? Dieses Handbuch versammelt erstmalig umfassende Darstellungen aktueller praxistheoretischer Ansätze in der Humangeographie in einem Band. Das Buch ist eine Handreichung für Studierende, Promovierende und Lehrende, die sich erstmals ausführlicher oder wiederholt mit Theorien sozialer Praktiken beschäftigen und diese in Forschung oder Lehre einbeziehen möchten. Im Fokus stehen u.a. die Themen Alltag, Macht, Gesellschaft, Wirtschaft und Raumkonzepte sowie methodische und methodologische Fragen.
- Alltagskulturen in den Slums von Nairobi: Eine geographiedidaktische Studie zum kritisch-reflexiven Umgang mit Raumbildern
30
Mittels der Methode »reflexive Fotografie« stellt Andreas Eberth Alltagskulturen von Jugendlichen dar, die in den Slums von Nairobi geboren wurden, dort aufgewachsen sind und noch immer dort leben. Darauf basierend entwickelt er ein Konzept für den Geographieunterricht, das durch die Schulung einer kritisch-reflexiven Bildkompetenz dazu beiträgt, die Perspektiven auf das Leben im kenianischen Slum zu differenzieren. Mit diesem exemplarischen Raumbeispiel werden Ansätze aufgezeigt, wie es gelingen kann, im Schulunterricht ein differenzierteres »Afrika«-Bild zu vermitteln und Vorurteile abzubauen.
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